Attack - Unsichtbarer Feind (eBook)

Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast
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2013 | 1. Auflage
480 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-42075-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Attack - Unsichtbarer Feind -  Douglas Preston,  Lincoln Child
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Special Agent Pendergast reist in das eingeschneite Wintersportgebiet Roaring Fork in Colorado, um seinen Schützling Corrie Swanson zu retten. Corrie, Studentin der ­Forensik, hat dort die exhumierten Leichen von elf Arbeitern einer Silbermine untersucht, die vor über hundert Jahren ums Leben kamen. Angeblich sind die Männer damals alle einem bösartigen Grizzly zum Opfer gefallen, doch Spuren eines Bärenangriffs kann Corrie nicht feststellen. Mit ihren Nachforschungen ist sie aber offenbar einem Killer in die Quere gekommen, der nicht nur ihr Leben, sondern die Existenz des ganzen Ortes bedroht. ­Pendergast ist Corries letzte Hoffnung.

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA.

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA. Lincoln Child wurde 1957 in Westport, Connecticut, geboren. Nach seinem Studium der Englischen Literatur arbeitete er zunächst als Verlagslektor und später für einige Zeit als Programmierer und Systemanalytiker. Während der Recherchen zu einem Buch über das »American Museum of Natural History« in New York lernte er Douglas Preston kennen und entschloss sich nach dem Erscheinen des gemeinsam verfassten Thrillers »Relic«, Vollzeit-Schriftsteller zu werden. Child lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in New Jersey.

Prolog:
Eine wahre Geschichte


30. August 1889

Der junge Arzt verabschiedete sich von seiner Frau auf dem Bahnsteig in Southsea, stieg in den 16.15-Uhr-Schnellzug nach London und kam drei Stunden darauf in der Victoria Station an. Nachdem er sich einen Weg durch das lärmende Treiben gebahnt hatte, trat er aus dem Bahnhofsgebäude und winkte eine Droschke herbei.

»Zum Hotel Langham, bitte«, sagte er zum Kutscher und bestieg durchdrungen von einem Gefühl der Vorfreude das Abteil.

Er lehnte sich in den abgewetzten Ledersitz zurück, während der Kutscher über den Grosvenor Place fuhr. Es war ein schöner Spätsommerabend, ein seltenes Ereignis in London. Die abendlichen Sonnenstrahlen fielen in die von Droschken verstopften Straßen und auf die rußgeschwärzten Gebäude und überzogen alles mit ihrem goldenen Glanz. Jetzt, um halb sieben, wurden die ersten Straßenlaternen gerade erst angezündet.

Da der Arzt kaum einmal Gelegenheit hatte, nach London heraufzukommen, sah er voll Interesse aus dem Fenster der Hanson-Droschke. Als der Kutscher rechts auf den Piccadilly Circus bog, kamen der in die Abendröte des Sonnenuntergangs getauchte St.-James-Palast und die Königliche Akademie in Sicht. Die Menschenansammlungen, der Lärm und der Gestank der Stadt waren so ganz anders als das Land, auf dem er lebte, und erfüllten ihn mit Kraft und Energie. Unzählige beschlagene Pferdehufe klapperten auf dem Kopfsteinpflaster. Auf den Bürgersteigen drängten sich Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft: Büroangestellte, Rechtsanwälte und Flaneure mischten sich unter Schornsteinfeger, Straßenverkäufer und Tierfutter-Händler.

Am Piccadilly Circus bog die Droschke scharf links in die Regent Street ab, passierte die Carnaby Street und den Oxford Circus, bis sie schließlich auf der Wagenauffahrt des Langham zum Stehen kam. Es war das erste Grandhotel, das in London gebaut wurde, und bis zum heutigen Tag das eleganteste. Während er den Droschkenkutscher bezahlte, blickte der Arzt an der reich verzierten Sandsteinfassade mit ihren französischen Fenstern und Balkonen aus Gusseisen, ihren hohen Giebeln und Balustraden hinauf. Er interessierte sich ein wenig für Architektur und nahm an, dass es sich bei dem Bau um eine Mischung aus Beaux Arts und Norddeutscher Neorenaissance handelte.

Als er das große Eingangsportal betrat, schallte ihm Musik entgegen: Ein versteckt hinter einem Schutzschirm aus Gewächshaus-Lilien verborgenes Streichquartett spielte Schubert. Er blieb stehen und sah sich in der prächtigen Eingangshalle um, voll mit Männern in Ohrensesseln, die frisch gebügelte Ausgaben der Times lasen und Portwein oder Sherry tranken. Der Qualm teurer Zigarren erfüllte die Luft und vermischte sich mit dem Geruch von Blumen und Damenparfüm.

Am Eingang zum Speisesaal empfing ihn ein kleiner, recht korpulenter Mann in einem Gehrock aus feinem schwarzen Tuch und graubrauner Hose, der ihm mit raschen Schritten entgegeneilte. »Sie müssen Doyle sein«, sagte er und ergriff seine Hand. Er hatte ein freundliches Lächeln und sprach mit breitem amerikanischem Akzent. »Ich bin Joe Stoddart. Wie schön, dass Sie kommen konnten. Kommen Sie rein – die anderen sind eben erst eingetroffen.«

Der Arzt folgte Stoddart, während sich dieser einen Weg zwischen den mit weißem Leinen gedeckten Tischen hindurch zu einer entlegenen Ecke des Saals bahnte. Das Restaurant war noch prachtvoller als die Eingangshalle. Vertäfelung aus olivefarben gebeiztem Eichenholz, ein cremefarbener Fries und eine Decke mit Stuckverzierungen. Neben einem opulent gedeckten Tisch, an dem bereits zwei Männer saßen, blieb Stoddart stehen.

»Mr. William Gill, Mr. Oscar Wilde«, sagte Stoddart. »Darf ich vorstellen: Dr. A. Conan Doyle.«

Gill – ein bekannter Parlamentsabgeordneter für Irland, den Doyle vom Sehen her kannte – stand auf und verbeugte sich mit gutgelaunter Gewichtigkeit. Vor seiner gut gefüllten Weste hing eine schwere goldene Uhrenkette. Wilde, der gerade dabei war, einen Schluck Wein zu nehmen, betupfte sich mit einer Damastserviette die ziemlich vollen Lippen und bedeutete Conan Doyle, auf dem leeren Stuhl neben ihm Platz zu nehmen.

»Mr. Wilde hat uns gerade mit Anekdoten über die Teegesellschaft unterhalten, zu der er heute Nachmittag eingeladen war«, sagte Stoddart, als sie Platz nahmen.

»Im Hause von Lady Featherstone«, sagte Wilde. »Sie ist kürzlich verwitwet. Die Arme – ihr Haar ist vor lauter Kummer ganz golden geworden.«

»Oscar«, sagte Gill und lachte, »du bist wirklich schlimm. Auf eine solche Art von einer Dame zu sprechen.«

Wilde winkte ab. »Die Dame würde es mir danken. Es gibt nur eines im Leben, was schlimmer ist, als dass über einen geredet wird – dass nicht über einen geredet wird.« Er sprach schnell, mit leiser Stimme, ein wenig manieriert.

Doyle betrachtete Wilde verstohlen. Der Mann war eine auffällige Erscheinung. Er war von enorm großer Statur, trug altmodisch langes Haar, in der Mitte gescheitelt und achtlos nach hinten geworfen, und hatte ausgeprägte Gesichtszüge. Die Wahl seiner Kleidung war so exzentrisch, dass es fast schon an Verrücktheit grenzte. Er trug eine Jacke aus schwarzem Samt, die am mächtigen Leib eng anlag, die Ärmel waren mit floralen Mustern bestickt und an den Schultern gepufft. Um den Hals trug er eine schmale, dreireihige Rüschenkrawatte aus dem gleichen Brokatstoff wie an den Manschetten. Wilde war in modischer Hinsicht so kühn, dass er Kniehosen trug, ebenso eng anliegend, dazu Strümpfe aus schwarzer Seide und Slipper mit Ripsbandschleifen. Vor der hellbraunen Weste hing, als boutonnière, eine immens große weiße Orchideenblüte, die aussah, als würde im nächsten Augenblick ihr Nektar herauströpfeln. An den manikürten Fingern glitzerten schwere Goldringe. Trotz der höchst eigenwilligen Kleidung hatte Wilde milde Gesichtszüge, was den scharfen Ausdruck in seinen wachen braunen Augen ausglich. Und dennoch bewies der Mann eine erstaunliche Zartheit des Gefühls und des Takts. Seine merkwürdig präzisen Äußerungen begleitete er mit kleinen Gesten, die die Bedeutung seiner Worte unterstreichen sollten.

»Sie sind außerordentlich freundlich, uns auf diese Art und Weise zu bewirten«, sagte Wilde jetzt. »Und dann auch noch im Langham. Ich wäre sonst völlig aufgeschmissen. Nicht, dass mir das Geld zum Abendessen fehlte, natürlich nicht. Schauen Sie, nur Menschen, die ihre Rechnungen begleichen, haben kein Geld, und ich, verstehen Sie, bezahle nie meine Rechnungen.«

»Ich fürchte, Sie werden feststellen, dass meine Beweggründe ausschließlich pekuniärer Art sind«, erwiderte Stoddart. »Und ich will Ihnen auch nicht verhehlen, dass ich nach England gekommen bin, um eine britische Ausgabe der Monatszeitschrift Lippincott’s Monthly herauszubringen.«

»Philadelphia ist Ihnen nicht groß genug?«, fragte Gill.

Lächelnd blickte Stoddart erst Wilde und dann Doyle an. »Ich habe die Absicht, noch ehe wir unser Mahl beendet haben, mir von jedem von Ihnen einen neuen Roman zu sichern.«

Als er das hörte, war Doyle wie elektrisiert. In seinem Telegramm war Stoddart hinsichtlich der Gründe, warum er ihn gebeten hatte, zum Dinner nach London zu kommen, vage geblieben. Doch der Mann war ein bekannter amerikanischer Verleger, und genau dies hatte Doyle zu hören gehofft. Seine Arztpraxis war langsamer angelaufen, als ihm lieb war. Um die freie Zeit auszufüllen, hatte er, während er auf Patienten wartete, damit begonnen, Romane zu schreiben. Die letzten Geschichten waren Achtungserfolge gewesen. Stoddart war genau der Mann, den er brauchte, um seine literarische Karriere zu befördern. Doyle fand ihn angenehm, ja sogar charmant – für einen Amerikaner.

Das Dinner erwies sich als ein köstliches Vergnügen.

Gill war ein amüsanter Bursche, aber Oscar Wilde war absolut erstaunlich. Wildes anmutige Gesten, die lässige Ausdrucksweise, die sehr lebhaft wurde, wenn er seine kuriosen Anekdoten oder amüsanten bons mots zum Besten gab, faszinierten Doyle. Es kam fast einem Wunder gleich, überlegte er, dass er dank der modernen Technik in wenigen Stunden von einem verschlafenen Städtchen an der Küste an diesen gediegenen Ort befördert worden war und nun zwischen einem bedeutenden Verleger, einem Mitglied des Parlaments und dem berühmten Hauptvertreter des Ästhetizismus speiste.

In schneller Folge wurden die Speisen serviert: eingelegte Garnelen, Galantine vom Huhn, Kutteln, in Teig gebraten, Hummersuppe. Zu Beginn des Abends hatte man Rot- und Weißwein kredenzt, und es war immer großzügig nachgeschenkt worden. Erstaunlich, wie viel Geld die Amerikaner hatten; Stoddart war dabei, ein kleines Vermögen auszugeben.

Die Wahl des Zeitpunkts war ausgezeichnet. Doyle hatte eben mit einem neuen Roman begonnen, der Stoddart sicher gefallen würde. Sein vorletztes Werk, Micha Clarke, war gut besprochen worden, auch wenn sein jüngster Roman, über einen Detektiv, dessen Porträt zum Teil auf seinem ehemaligen Universitätsprofessor Joseph Bell beruhte, nach dem Erscheinen in Beeton’s Christmas Annual eher enttäuschend rezensiert worden war … Er versuchte, sich wieder auf das Tischgespräch zu konzentrieren. Gill, der irische Parlamentsangehörige, stellte gerade den Satz in Frage, wonach das Glück von Freunden einen selbst unzufrieden mache.

Als er dies hörte, erschien ein Funkeln in Wildes Augen. »Als Satan«, erwiderte er, »einmal die Wüste durchquerte, gelangte er an einen Ort, wo ein paar kleine Teufel gerade...

Erscheint lt. Verlag 18.12.2013
Reihe/Serie Ein Fall für Special Agent Pendergast
Übersetzer Michael Benthack
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Agent Pendergast • Agent Pendergast Reihe • Aloysius Pedergast • amerikanische thriller • Arthur Conan Doyle • Bibliothekar • Brandstifter • Colorado • Corrie Swanson • exhumierte Leichen • FBI • Feuer • Forensik • Grizzly • Kannibalismus • Legende • Minenarbeiter • Mörder • Oscar Wilde • Pendergast 13 • Pendergast Reihe • Preston Child Pendergast Reihenfolge deutsch • Roaring Forks • Silbermine • Skiort • Special Agent Pendergast • Tagebuch • Ted Roman • Thriller Action • thriller reihe • Thriller USA
ISBN-10 3-426-42075-9 / 3426420759
ISBN-13 978-3-426-42075-1 / 9783426420751
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