Kinder im Hexenprozess (eBook)
264 Seiten
Franz Steiner Verlag
978-3-515-10545-3 (ISBN)
In zahlreichen Hexenprozessen standen Kinder im Mittelpunkt - als Angeklagte und als Zeugen der Anklage. Kinder wurden wegen Hexerei hingerichtet oder brachten selbst Erwachsene in Hexereiverdacht. Johannes Dillinger erklärt, wie Hexenprozesse mit Kindern im Zentrum entstanden und welche Rolle sie während der großen Hexenjagden spielten. Ausführlich geht er auf Fallbeispiele aus ganz verschiedenen Regionen ein. In Hexenprozessen traten Schulkinder, Pfarrerssöhne und Mädchen 'aus bestem Hause' ebenso auf wie vernachlässigte Waisen, Straßenkinder und minderjährige Kriminelle.
Die Schilderung all ihrer Fälle fördert Details zu Tage, die heute grotesk anmuten. Dillinger ordnet die Geschichten in den historischen Kontext ein: Für ihn stehen die Kinder an der Schnittstelle von Erziehung und Magie. Ihre Geschichten zeigen die Wandlungen im Verhältnis von Kindern, Eltern und Schule. Zugleich fügen sie sich ein in eine umfassende Weltsicht, für die die Wirksamkeit von Zauber, die Existenz des Teufels und vieler Geister selbstverständlich war.
Johannes Dillinger unterrichtet als Universitätsdozent für Geschichte in Oxford und Mainz. Sein Spezialgebiet bildet die Geschichte der Vormoderne und die vergleichende Regionalgeschichte. Sein besonderes Interesse gilt dabei der Verfassungsgeschichte, der Geschichte der Bauern, der politischen Kriminalität, der Alltagsreligion und allen Aspekten der Geschichte der Magie. Dillinger ist anerkannt als einer der besten Kenner der Hexenprozesse.
Inhalt 6
1. Zur Einführung: Kinderhexen – Fragen und Kontexte 10
2. Bedingungen: Kinder ihrer Zeit 25
2.1. Kindheit in der Frühen Neuzeit 25
2.2. Hexenangst und Hexenverfolgung: Volksglaube, Dämonologie und Kriminalprozess 38
2.3. Kinder und Magie 66
2.4. Kinder und Hexen 84
3. Fallstudien 108
3.1. Kinderhexen und skeptische Obrigkeit: die Vierjährige beim Hexentanz – Anna Maria Hauber, Roßwälden bei Esslingen, 1663 108
3.2. Kinderhexen und Hexenverfolgung ›von oben‹: Selbstanzeige einer Sechzehnjährigen – Maria Ostertegin, Ellwangen 1613 124
3.3. Kinderhexen und Hexenverfolgung ›von unten‹: ein Leben unter Hexereiverdacht – Maria Ulmerin, Rottenburg am Neckar, 1594–1608 135
3.4. Kinderhexen, Schule und Mitschüler: der achtjährige »Schulfeind« Hans Douck, Schwerin 1643 150
3.5. Kinderhexen und Krankheit: der Sohn des Pfarrers – Johann Gottlieb Adami, Annaberg 1713 166
3.6. Straßenkinder als Kinderhexen: der siebenjährige Landstreicher – Andree Vorsthofer, Henndorf bei Salzburg, 1678 181
3.7. Kinderhexen und Kriminalität: ein elfjähriger Mörder? Franz Schneider, Sigmaringen 1668 191
3.8 Reue und Erziehung: »mit vielfältigen Tränen« – Altje Ahlers, St. Margarethen bei Itzehoe, 1694 202
4. Muster und Strukturen von Kinderhexenprozessen 215
4.1. Aschenputtel: Herkunft und Umfeld der Kinderhexen 215
4.2. Kinderkultur – Erwachsenenkultur: Usurpationen, Fehldeutungen, Selektionen 223
4.3. Kinderhexenprozesse und die Entwicklung der Verfolgungen insgesamt 238
Schlussbetrachtung 252
Quellen und Forschungsliteratur 257
Erscheint lt. Verlag | 8.11.2013 |
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Zusatzinfo | 10 schw.-w. Abb. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Geschichte |
Schlagworte | Hexenprozess • Magie • Neuzeit • Sachbuch |
ISBN-10 | 3-515-10545-X / 351510545X |
ISBN-13 | 978-3-515-10545-3 / 9783515105453 |
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