Black Knights Inc. - Gestohlene Wahrheit (eBook)

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2013 | 1. Auflage
384 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-8025-9360-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Black Knights Inc. - Gestohlene Wahrheit -  Julie Ann Walker
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Der Ex-Marine Nate Weller ist ein exzellenter Scharfschütze, nichts vermag, ihn aus der Ruhe zu bringen. Doch dann bittet die hübsche Ali Morgan ihn um Hilfe, weil sie glaubt, ins Visier einer internationalen Verbrecherorganisation geraten zu sein. Insgeheim ist Nate schon lange in Ali verliebt. Aber sie ist die Schwester seines besten Freundes, und er hat sich eigentlich geschworen, die Finger von ihr zu lassen ...



<p>Julie Ann Walker wurde in Oklahoma geboren. Nach einem naturwissenschaftlichen Abschluss lehrte sie Mathematik an Highschools. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Chicago und schreibt sehr erfolgreich Romantic-Thrill-Romane.</p>

Julie Ann Walker wurde in Oklahoma geboren. Nach einem naturwissenschaftlichen Abschluss lehrte sie Mathematik an Highschools. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Chicago und schreibt sehr erfolgreich Romantic-Thrill-Romane.

Prolog

Jacksonville, North Carolina

Vor dem Haus der Morgans

Diese Schreie …

Er hatte beileibe schon eine Menge Mist im Leben miterlebt. Einen Großteil davon hatte er selbst verursacht, aber nur sehr wenig traf ihn derart, wie es diese Schreie taten. Diese seelenzerreißenden, durchdringenden Ausdrücke untröstlichen Leids.

Während sich Nate Weller, der den meisten innerhalb der Spezialeinheit schlicht als »Ghost« bekannt war, in den Jeep setzte, den ihm General Fuller bei seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten zur Verfügung gestellt hatte, fand er es irgendwie angemessen. Jedes laute Aufkreischen stellte gewissermaßen das Ausrufezeichen am Ende einer Mission dar, die von einem schlechten zum denkbar übelsten vorstellbaren Szenario geworden war, und ein herzzerreißender Schrei schien ihm irgendwie eine passende Untermalung des Endes zu sein, das das bemerkenswerte Leben seines besten Freundes gefunden hatte.

Grigg …

Großer Gott, war es wirklich erst zwei Wochen her, dass sie in Istanbul Raki getrunken hatten? Hatten sie die Grenze nach Syrien tatsächlich erst vor zwei Wochen überquert, um eine Auslöschung vorzunehmen?

Das war auch so eine Sache. »Auslöschung.« Himmel, was für ein Wort. Eine lächerliche, euphemistische Art zu sagen, dass man einem ahnungslosen Schweinehund, der das Pech hatte, auf der Abschussliste von Uncle Sam zu stehen, mit einer Mündungsgeschwindigkeit von knapp 800 Metern pro Sekunde eine heiße Bleikugel in den Schädel pustete.

Tja, in dem Schlamassel möchte wohl niemand stecken.

»Bring mich hier raus«, keuchte Alisa Morgan, als sie die Beifahrertür aufriss und sich auf den Sitz fallen ließ, wobei sie den Geruch nach Sonnenschein und Geißblatt mit in den Wagen brachte.

Irrsinnig angenehme Düfte, wenn man bedachte, dass Nates Tag im siebten Höllenkreis begonnen hatte und von da an immer schlimmer geworden war. Sollte nicht eher der schwefelige Geruch nach faulen Eiern in seiner Nase brennen?

Er warf der zarten Frau neben sich einen Blick zu. Sie saß wie erstarrt da und zitterte, weil sie sich so bemühte, ihre Trauer zu unterdrücken, und sein dummes Herz wurde weich, während es ihm die Kehle zuschnürte. So war es schon vom ersten Tag an gewesen, an dem er Ali, Griggs kleine Schwester, kennengelernt hatte.

Seine kleine Schwester.

Klein war sie schon damals nicht gewesen, sondern eher eine junge Frau mit ihren siebzehn Jahren. Und heute? Mehr als zwölf Jahre später? Mann, jetzt war sie ein Vollblutweib. Mit ihrem strahlend blonden Haar, den lebendigen, bernsteinfarbenen Augen und ihrem Gesicht konnte sie ihn in den Wahnsinn treiben. Oh Mann, dieses Gesicht war ein Hammer, es erinnerte ihn immer an eine Disney-Prinzessin. Und von ihrem Körper wollte er lieber gar nicht erst anfangen. Himmel noch mal.

Er wollte sie noch so sehr, wie er sie damals gewollt hatte. Vielleicht sogar noch mehr. Okay, definitiv mehr. Darum tobte in seinem Inneren ein ständiger Kampf, wenn sie sich ihm auch nur auf wenige Meter näherte, bei dem seine halsstarrige Libido gegen den gerade erst wieder angewachsenen Berg aus Reue-, Schuld- und Wutgefühlen ankämpfte, die ihn so sehr ermüdeten. Er war all das so unendlich leid.

»Was ist mit deiner Familie?«, murmelte er, da er Angst hatte, zu laut zu sprechen und sie, die sich gerade ein wenig unter Kontrolle hatte, aus der Fassung zu bringen. »Möchtest du bei ihr sein?«

Er sah über den winzigen grünen, gepflegten Rasenabschnitt zu dem kleinen, weißen Schindelhaus mit der dunkelroten Verkleidung und den dazu passenden Fensterläden. Himmel, sah es hier gemütlich aus. Alles war so sauber, so einfach und so heimelig. Wer hätte gedacht, dass die Menschen im Inneren gerade an den Nachwirkungen der Bombe zu leiden hatten, die er dort hatte platzen lassen?

Sie schüttelte den Kopf und starrte geradeaus durch die Windschutzscheibe, während sie die Nasenflügel blähte und versuchte, die Tränen zurückzuhalten, die sich in ihren Augen sammelten. »Sie wollen … oder brauchen … mich jetzt nicht. Ich erinnere sie nur daran, dass … dass …« Ihre Stimme versagte, und Nate musste sich zusammenreißen, um sich nicht umzudrehen und sie in die Arme zu nehmen.

Behalt deinen Schwanz unter Kontrolle, Kumpel. Wenn du meine kleine Schwester anrührst, bring ich dich um, hatte ihm Grigg an dem Tag zugeflüstert, an dem er Nate seine Familie vorgestellt und das Funkeln in dessen Augen bei Alis Anblick bemerkt hatte.

Tja, es war ihm nur leider so gut wie unmöglich, seinen Schwanz unter Kontrolle zu behalten, sobald sich Ali mit ihm im selben Raum befand, aber er hatte sie nie angerührt … und er war nicht gestorben. Grigg war es, der jetzt tot war …

Großer Gott.

»Sie wollen dich, Ali«, versicherte er ihr. »Sie brauchen dich.«

»Nein.« Sie schüttelte den Kopf und weigerte sich noch immer, ihn anzusehen, als würde der Damm, der all ihren Zorn und ihr Leid zurückhielt, endgültig einstürzen, sobald sie den Blickkontakt herstellte. »Sie waren schon immer vor allem füreinander da und haben in ihrer eigenen kleinen Welt gelebt, die sich nur um sie drehte. Das heißt aber nicht, dass sie mich oder Grigg nie geliebt hätten«, fügte sie hastig hinzu und wischte sich mit den Handrücken die Tränen weg, denen sie noch immer nicht freien Lauf lassen wollte. »Sie sind tolle Eltern, es ist nur so … Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Sie haben nur Augen füreinander. Aus diesem Grund stehen Grigg und ich uns auch so nahe …« Ihr linkes Augenlid zuckte ein wenig. »Standen uns so nahe … Himmel noch mal!« Ihre Stimme versagte, und das Mitgefühl überwältigte Nate beinahe und bewirkte, dass sich ihm die Kehle zuschnürte und sich jeder Atemzug anfühlte, als müsste er sich den Weg durch ein engmaschiges Netz bahnen.

Das war zu viel. Er konnte es nicht ertragen, sie anzusehen, während sie dermaßen mit sich rang. Ihre Qualen verstärkten den Druck seines eigenen Zorns und seiner Trauer so sehr, dass er nichts weiter tun konnte, als die Augen fest zuzupressen und sie gegen die Handrücken seiner angespannten Hände zu drücken. Seine Finger, die das Lenkrad fest packten, waren so taub und kalt wie der Eisblock, der sein Herz umklammerte und der sich vor beinahe einer Woche gebildet hatte, als er gezwungen worden war, das Undenkbare zu tun.

Ein Sturm blutiger Bilder sauste an seinem inneren Auge vorbei, doch es gelang ihm schnell, ihn wieder zu unterdrücken. Er konnte jetzt nicht daran denken. Er durfte es einfach nicht.

»Nate?« Er zuckte zusammen, als wäre auf ihn geschossen worden, als ihn ihre kalten Finger auf seinem Arm aus seinen brutalen Gedanken rissen. »Bring mich hier weg, ja? Dad … Er hat mich rausgeschickt. Ich glaube, er wollte nicht, dass ich Moms Zusammenbruch mit ansehen muss, und ich bilde mir ein, sie noch immer zu hören …« Die Worte schienen ihr in der Kehle festzustecken.

In diesem Augenblick wurde Nate klar, dass die schrecklichen Geräusche, die aus Carla Morgans Kehle gekommen waren, nicht nur ihn auf ewig heimsuchen würden. Jeder, der sie hatte hören können, würde es niemals vergessen.

Und, verdammt, er mochte Paul Morgan und schätzte ihn als guten und ehrlichen Mann, aber der Bastard sollte verflucht sein, weil er nicht erkennen wollte, dass seine einzige Tochter ebenfalls Trost brauchte. Nur weil Ali sich nichts anmerken ließ und sich weigerte, wie ihre Mutter zusammenzubrechen, bedeutete das noch lange nicht, dass sie im Inneren nicht ebenfalls völlig am Boden zerstört war. Er hasste den Mann auch dafür, dass er Nate in diese unerträgliche Lage gebracht hatte, in der er der Einzige war, der Ali trösten konnte, obwohl er doch der letzte Mensch auf der Welt sein sollte, dem diese Aufgabe zuteilwurde.

Er zögerte nur eine Sekunde, dann drehte er den Schlüssel im Schloss herum und fuhr los. Der Jeep brummte und rumpelte über die Straße, wobei er bei jeder kleinsten Erschütterung einen sengenden Schmerz in seinem verletzten Bein spürte. Militärfahrzeuge wurden nun mal nicht für eine bequeme Fahrt gebaut. Nein, sie sollten auf jedem nur denkbaren Untergrund fahren können, das war das Wichtigste. Dummerweise machten sie das durch mangelnden Komfort wieder wett, aber das stellte das geringste seiner Probleme dar. Mit seinem eigenen Schmerz konnte er fertigwerden, der ließ sich wie eine nervige Stechmücke beiseiteschieben. Schließlich war er längst daran gewöhnt. Dafür hatte er trainiert, und damit hatte er in den letzten fast fünfzehn Jahren oft genug leben müssen.

Doch Alis Schmerz war eine ganz und gar andere Sache.

Als er ihr einen kurzen Blick zuwarf, fühlte er sich, als hätte man ihm eine heiße eiserne Faust in den Magen gebohrt.

Sie weinte.

Endlich.

Nun, da sie vor ihren Eltern nicht mehr stark sein musste, ließ sie ihre Tränen endlich zu, und sie flossen in silbernen Strömen über ihre weichen Wangen. Ihre Brust bebte aufgrund ihres unermesslichen Schmerzes, doch ihr kam kein Laut mehr über die pfirsichfarbenen Lippen, nachdem sie die ersten abgehackten Schluchzer rasch unterdrückt hatte, als ob sie nicht so viele ihrer Emotionen nach außen dringen lassen könnte. Als ob sie noch immer vorsichtig, stark, widerstandsfähig sein müsste.

Doch das musste sie nicht. Nicht bei ihm. Aber er konnte ihr das einfach nicht sagen, weil es ihm selbst schmerzhaft die Kehle...

Erscheint lt. Verlag 14.11.2013
Reihe/Serie Black Knights Inc.
Black Knights Inc.
Übersetzer Kerstin Fricke
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Black Knights Inc. - Hell on wheels
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Eliteeinheit • Gefahr • Julie Ann Walker • Liebe • Motorrad • Romantic Thrill • romantische Spannung • Spannung • USA
ISBN-10 3-8025-9360-X / 380259360X
ISBN-13 978-3-8025-9360-4 / 9783802593604
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