Agatha Raisin und der tote Tierarzt (eBook)

Kriminalroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
223 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-8387-4580-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Agatha Raisin und der tote Tierarzt -  M. C. Beaton
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'M.C. Beatons Krimis sind Kult!' THE TIMES

Auch nach einigen Monaten in den Cotswolds hat sich Ex-PR-Agentin Agatha Raisin noch immer nicht recht an das beschauliche Landleben gewöhnt. Doch es geht voran, Agatha konnte sogar eine Essenseinladung vom neuen Dorftierarzt ergattern, einem äußerst attraktiven Mann.

Pech nur, dass dieser wenig später bei der Behandlung eines Rennpferdes stirbt. Ein Unfall, sagt die Polizei, doch Agatha zweifelt, dafür sind die Todesumstände zu verdächtig. Schließlich ermittelt sie auf eigene Faust - und gerät damit ins Visier eines hundsgemeinen Gegners ...



M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt und arbeitet in einem Cottage in den Cotswolds.

M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt und arbeitet in einem Cottage in den Cotswolds.

Eins


Agatha Raisin traf am Londoner Flughafen Heathrow ein, äußerlich braun gebrannt, innen schamrot. Sie kam sich wie ein kompletter Idiot vor, als sie ihr Gepäck in Richtung Ausgang schob.

Sie hatte gerade zwei Wochen auf den Bahamas verbracht, weil ihr verteufelt gut aussehender Nachbar James Lacey nebenbei fallen gelassen hatte, dass er seinen Urlaub im dortigen Nassau Beach Hotel verbringen wollte. Auf Männerfang war Agatha genauso skrupellos, wie sie es früher im PR-Geschäft gewesen war. Sie hatte eine Menge Geld in eine umwerfende Urlaubsgarderobe investiert und ihr Gewicht energisch heruntergehungert, um sich auch in ihrem Alter noch in einem Bikini zur Schau stellen zu können. Doch weit und breit war kein James Lacey zu entdecken gewesen. Agatha hatte sich einen Wagen gemietet und die anderen Hotels auf der Insel abgeklappert. Vergebens. Sie hatte sogar bei der Britischen Botschaft angerufen, in der Hoffnung, dort hätte man von ihm gehört. Wenige Tage vor ihrem Rückflug rief sie schließlich in Carsely an, dem Dorf in den Cotswolds, in dem sie lebte. Sie hatte mit der Vikarsfrau gesprochen, Mrs. Bloxby, und sie nach einigem teuren Geplauder nach James Lacey gefragt.

Die schlechte Verbindung bewirkte, dass Mrs. Bloxbys Stimme abwechselnd lauter und leiser wurde, als reiste sie in Wellen über den Atlantik. »Mr. Lacey hat seine Pläne im letzten Moment geändert und beschlossen, seinen Urlaub mit einem Freund in Kairo zu verbringen. Ich weiß noch, dass er sagte, er wolle auf die Bahamas, und Mrs. Mason hat gesagt: ›Was für ein Zufall! Da reist Mrs. Raisin auch hin.‹ Und als Nächstes hörten wir, dass ihn dieser Freund in Ägypten eingeladen hat.«

Für Agatha war das ein Schlag gewesen, den sie noch nicht verwunden hatte. Ohne Frage hatte James Lacey seine Reisepläne geändert, um ihr nicht zu begegnen. Rückblickend betrachtet, hatte sie ihr Interesse an ihm womöglich ein bisschen zu unverhohlen bekundet.

Und noch etwas anderes vergällte ihr den Urlaub. Sie hatte ihren Kater Hodge, ein Geschenk von Detective Sergeant Bill Wong, in eine Katzenpension gegeben, und aus irgendeinem Grund war Agatha äußerst besorgt, dass Hodge gestorben sein könnte.

Auf dem Langzeitparkplatz lud sie ihre Taschen in den Wagen und machte sich auf den Weg nach Carsely. Wieder einmal fragte sie sich, was sie geritten hatte, so jung in den Ruhestand zu gehen. Und in der heutigen Zeit war Anfang fünfzig jung. Zumindest war es entschieden zu jung, um eine florierende PR-Agentur zu verkaufen und sich in einem kleinen Dorf zu vergraben.

Die Katzenpension lag außerhalb von Cirencester. Agatha marschierte zum Haus hinauf und wurde mürrisch von der hageren Inhaberin begrüßt. »Also wirklich, Mrs. Raisin, ich will gerade ausgehen. Es wäre nett gewesen, Sie hätten vorher angerufen.«

»Bringen Sie mir meine Katze, sofort«, sagte Agatha drohend. »Und machen Sie lieber schnell.«

Verärgert verschwand die Frau im Hausinneren und kam kurz darauf mit dem maunzenden Hodge in seinem Katzenkorb zurück. Agatha ignorierte die Beschwerden der Frau und bezahlte.

Es tat gut, wieder bei ihrem Kater zu sein, stellte Agatha fest. Und prompt kam ihr der Gedanke, sie könnte zu einer dieser einsamen Dorfdamen werden, für die es nur ihr Haustier gab.

Ihr Cottage mit dem mächtigen Reetdach erinnerte sie an einen alten Hund, der zusammengerollt auf ihre Rückkehr wartete. Nachdem sie Feuer im Kamin gemacht, den Kater gefüttert und sich einen Whisky gegönnt hatte, ging es ihr schon besser. Zum Teufel mit James Lacey und allen anderen Männern!

Am nächsten Morgen ging sie zu Harvey’s, dem Krämerladen im Dorf, um Lebensmittel einzukaufen und ihre Sonnenbräune vorzuführen. Auf dem Weg traf sie Mrs. Bloxby. Die taktvolle Vikarsfrau erwähnte Agathas peinlichen Anruf mit keinem Wort, sondern erzählte ihr nur, dass sich abends die Damengesellschaft von Carsely im Pfarrhaus träfe. Agatha sagte, dass sie kommen würde, auch wenn sie sich Spannenderes vorstellen konnte als Tee im Pfarrhaus.

Ein Teil von ihr war noch unentschlossen. Statt zum Damenverein könnte sie auch in den Red Lion, den örtlichen Pub, gehen und dort zu Abend essen. Andererseits hatte sie Mrs. Bloxby versprochen zu kommen, und man brach keine Versprechen, die man Mrs. Bloxby gegeben hatte.

Als sie sich am Abend auf den Weg machte, hatte sich dichter Nebel über das Dorf gesenkt. Es war die Sorte frostiger Nebel, der Büsche in lauernde Wegelagerer verwandelte und alle Geräusche dämpfte.

Die Damen saßen bereits alle im gemütlich vollgestellten Wohnzimmer der Pfarrei. Nichts hatte sich verändert. Mrs. Mason war immer noch die Vorsitzende. Zeitgemäßer wäre zwar gewesen, von geschlechtsunspezifischem »Vorstand« zu sprechen, doch fing man damit erst einmal an, gab es – davon war Mrs. Bloxby überzeugt – kein Halten mehr, und am Ende müssten sie sich »Personenverein Carsely« nennen. Miss Simms war nach wie vor die Sekretärin. An diesem Abend trug sie weiße Minnie-Maus-Schuhe zu einem kurzen Rock. Agatha wurde nach ihrem Urlaub ausgefragt und schwärmte derart überzeugend von der Sonne und dem Strand, dass sie am Ende fast selbst glaubte, es wäre eine schöne Reise gewesen.

Dann wurde die Tagesordnung verlesen. Es sollte eine Spendenaktion für die Kinderhilfe besprochen werden, und wieder einmal wurden Freiwillige gesucht, die Ausflüge mit den älteren Mitbürgern der Gemeinde machten. Danach folgten mehr Tee und Kuchen.

Und bei der Gelegenheit hörte Agatha von dem neuen Tierarzt. Endlich gab es in Carsely eine Tierarztpraxis. Sie befand sich in einem neuen Anbau des Büchereigebäudes, und dort hielt Paul Bladen, Tierarzt aus Mircester, jeden Dienstag- und Mittwochnachmittag eine Sprechstunde ab.

»Zuerst hat uns das nicht weiter interessiert«, sagte Miss Simms, »weil wir immer zum Tierarzt in Moreton fahren, aber Mr. Bladen ist so unglaublich gut.«

»Und so unglaublich gut aussehend«, ergänzte Mrs. Bloxby.

»Jung?«, fragte Agatha, die ein klein wenig aufmerkte.

»Ach, so um die vierzig, glaube ich«, antwortete Miss Simms. »Unverheiratet. Also, geschieden. Er hat diese eindringlichen Augen und so schöne Hände.«

Doch der Tierarzt reizte Agatha nicht besonders, denn ihre Gedanken kreisten nach wie vor um James Lacey. Sie wünschte, er wäre wieder zurück, damit sie ihm zeigen konnte, dass er sie vollkommen kaltließ. Während also die Damen ihr Loblied auf den neuen Tierarzt trällerten, ging Agatha im Geiste mögliche Szenen durch, was er sagen könnte, was sie sagen würde, und wie erstaunt er wäre, wenn er feststellte, dass er ihre harmlose nachbarschaftliche Freundlichkeit irrtümlich für ein außerordentliches Interesse an seiner Person gehalten hatte.

Doch dann wollte es das Schicksal, dass Agatha gleich am nächsten Tag Paul Bladen begegnete.

Sie war zum Schlachter gegangen, um für sich ein Steak und für Hodge etwas Hühnerleber zu kaufen. »Morgen, Mr. Bladen«, sagte der Schlachter, und Agatha drehte sich um.

Paul Bladen war ein gut aussehender Mann Anfang vierzig mit dichten, leicht ergrauten Locken und kleinen Falten um die hellbraunen Augen, als wäre er es gewohnt, in die Wüstensonne zu blinzeln, einem festen, recht passablen Mund und einem markanten Kinn. Er war schlank, mittelgroß und hatte einen alten London-University-Schal um den Hals geschlungen, da es draußen eisig kalt war.

Paul Bladen seinerseits sah eine kräftigere Frau mittleren Alters mit schimmerndem braunem Haar und kleinen Teddybäraugen in einem sonnengebräunten Gesicht vor sich. Ihm fiel auf, dass sie teure Kleidung trug.

Agatha streckte ihm die Hand hin, stellte sich vor und hieß ihn in bester Gutsherrinnenmanier willkommen. Lächelnd sah er ihr in die Augen, hielt ihre Hand und murmelte etwas über das scheußliche Wetter. Schlagartig war James Lacey vergessen – beinahe jedenfalls. Sollte er doch in Ägypten verrotten. Oder mächtigen Durchfall bekommen und von einem Kamel gebissen werden.

»Übrigens wollte ich demnächst in Ihre Sprechstunde kommen«, säuselte Agatha. »Mit meinem Kater.«

War das ein frostiger Ausdruck, der für einen Moment in seinen Augen aufblitzte? »Heute Nachmittag ist Sprechstunde. Wie wäre es, wenn Sie mir dann Ihr Tier bringen? Sagen wir, um zwei Uhr?«

»Gern. Wie schön, dass wir hier endlich einen Tierarzt haben.«

Wieder lächelte er sie vertraut an, und Agatha schwebte hinaus. Immer noch hing dichter Nebel über allem, auch wenn sich weit, weit oben eine rote Sonnenscheibe durch den Dunst kämpfte und einen zartrosa Schein auf die raureifbedeckte Landschaft warf. Das Bild erinnerte Agatha an die glitzerverzierten Adventskalender ihrer Kindheit.

Sie eilte an James Laceys Cottage vorbei, ohne hinzusehen, denn sie dachte darüber nach, was sie anziehen sollte. Ein Jammer, dass ihre neuen Sachen allesamt für Sommerwetter gedacht waren.

Unter den neugierigen Blicken ihres Tigerkaters Hodge betrachtete Agatha ihr Gesicht im Spiegel der Frisierkommode. Sonnenbräune war ja gut und schön, dennoch sprach einiges für ein sorgfältiges Make-up auf ihren gereiften Zügen. Unterhalb ihres Kinns befand sich ein weiches Polsterkissen, das Agatha gar nicht gefiel, und die Falten neben ihren Mundwinkeln wirkten tiefer als vor dem Urlaub. Man hatte sie gewarnt, dass Sonnenbäder der Haut nicht bekamen.

Sie trug eine aufbauende Gesichtsmaske auf und wühlte sich durch ihren Kleiderschrank. Schließlich entschied sie sich für ein...

Erscheint lt. Verlag 17.1.2014
Reihe/Serie Agatha Raisin Mysteries
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Original-Titel Agatha Raisin and the Vicious Vet
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Cotswolds • Crime • Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • England • England / Großbritannien • Ermittler • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Krimi Bestseller • Kriminalroman • Krimis • Krimis; 20. - 21. Jahrhundert; England / Großbritannien; Landhauskrimi; Cotswolds; Landleben • Landhauskrimi • Landleben • Mord • Mörder • Murder • Mystery • Polizei • Polizist • Spannung • Spannungsroman • Tatort • Thriller • Verbrechen
ISBN-10 3-8387-4580-9 / 3838745809
ISBN-13 978-3-8387-4580-0 / 9783838745800
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