Hilfe, die Herdmanns kommen 3. Vorsicht, die Herdmanns schon wieder (eBook)

Lustiger Kinderbuch-Klassiker ab 8 Jahren über die schlimmsten Kinder aller Zeiten
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2012 | 1. Auflage
144 Seiten
Verlag Friedrich Oetinger
978-3-86274-726-9 (ISBN)

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Hilfe, die Herdmanns kommen 3. Vorsicht, die Herdmanns schon wieder -  Barbara Robinson
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Nur für starke Nerven! Neues von den Chaoskindern. Wenn die Herdmanns kommen, ist Vorsicht angesagt. Denn die sechs sind die schlimmsten Kinder aller Zeiten. Und nun soll Lisa auch noch über jeden ihrer Mitschüler etwas Nettes schreiben - also auch über Eugenia Herdmann. Was soll das denn sein? Dass Eugenia und ihre Geschwister dafür verantwortlich sind, dass es im Schulbus spukt? Oder eine tote Schlange im Klassenraum alle durcheinander bringt? Und dabei weiß Lisa noch nicht einmal, was den Herdmannkindern als Nächstes einfallen wird! Der dritte Band der superwitzigen Erfolgsserie!

Barbara Robinson (1927 - 2013), wuchs in einer Kleinstadt im Süden Ohios auf. Sie war schon als Kind eine Leseratte, studierte später Literatur und Theaterwissenschaft und wurde freie Autorin. Sie schrieb Kurzgeschichten, Bühnenstücke und Kinderbücher, für die sie vielfach ausgezeichnet wurde. 1972 erschien ihr erfolgreichstes Kinderbuch 'Hilfe, die Herdmanns kommen' in den USA. Inzwischen sind Buch und Bühnenfassung internationale Klassiker mit Kultcharakter, und dies nicht nur zur Weihnachtszeit. Isabel Kreitz, Jahrgang 1967, studierte Illustration an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg. Während eines Gastsemesters an der New Yorker Parsons School of Design entdeckte sie ihre Liebe zu Cartoons und Comics. Seither hat Isabel Kreitz zahlreiche Comic-Alben und -Hefte veröffentlicht, darunter die Romanadaption 'Die Entdeckung der Currywurst' nach Uwe Timm. In den letzten Jahren hat sie einige der bekanntesten Kinderbücher von Erich Kästner in die visuelle Sprache des Comics übertragen, schlichtweg meisterhaft und kongenial: 'Emil und die Detektive', 'Pünktchen und Anton' und 'Der 35. Mai'. Isabel Kreitz hat etliche Comicpreise erhalten, zuletzt den Max-und-Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comic-Künstlerin auf dem Comicsalon in Erlangen 2012. Neben Comics hat sie auch sehr erfolgreiche Kinderbücher illustriert, u.a. von Sabine Ludwig ('Der 7. Sonntag im August') oder Barbara Robinson ('Achtung, die Herdmanns schon wieder').

Barbara Robinson (1927 - 2013), wuchs in einer Kleinstadt im Süden Ohios auf. Sie war schon als Kind eine Leseratte, studierte später Literatur und Theaterwissenschaft und wurde freie Autorin. Sie schrieb Kurzgeschichten, Bühnenstücke und Kinderbücher, für die sie vielfach ausgezeichnet wurde. 1972 erschien ihr erfolgreichstes Kinderbuch "Hilfe, die Herdmanns kommen" in den USA. Inzwischen sind Buch und Bühnenfassung internationale Klassiker mit Kultcharakter, und dies nicht nur zur Weihnachtszeit. Isabel Kreitz, Jahrgang 1967, studierte Illustration an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg. Während eines Gastsemesters an der New Yorker Parsons School of Design entdeckte sie ihre Liebe zu Cartoons und Comics. Seither hat Isabel Kreitz zahlreiche Comic-Alben und -Hefte veröffentlicht, darunter die Romanadaption "Die Entdeckung der Currywurst" nach Uwe Timm. In den letzten Jahren hat sie einige der bekanntesten Kinderbücher von Erich Kästner in die visuelle Sprache des Comics übertragen, schlichtweg meisterhaft und kongenial: "Emil und die Detektive", "Pünktchen und Anton" und "Der 35. Mai". Isabel Kreitz hat etliche Comicpreise erhalten, zuletzt den Max-und-Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comic-Künstlerin auf dem Comicsalon in Erlangen 2012. Neben Comics hat sie auch sehr erfolgreiche Kinderbücher illustriert, u.a. von Sabine Ludwig ("Der 7. Sonntag im August") oder Barbara Robinson ("Achtung, die Herdmanns schon wieder").

1

Wenn du nicht gerade jemand wie Huckleberry Finn bist, ist der erste Schultag eigentlich gar nicht so schlecht. Die meisten Kinder haben dann genug vom Sommer, von juckenden Mückenstichen, Brennnesseln und zu viel Zeit. Die Turnschuhe sind kaputt, und man bekommt erst neue, wenn das nächste Schuljahr beginnt. Deine Mutter hat die Nase voll, weil überall Sachen von dir rumliegen, und du hast die Nase voll, diese Sachen aufräumen zu müssen. Außerdem ist der erste Schultag immer nur ein halber.

Mein kleiner Bruder Charly fragte meine Mutter einmal, was die Lehrer wohl den Rest des Tages tun.

»Sie bereiten alles vor – Bücher, Klassenarbeiten und Schulstunden.«

»Aber Leopold Herdmann hat erzählt, dass sie, wenn die Kinder weg sind, alle Türen und Fenster zumachen und sich Pizza und Bier bestellen.«

»Was für ein Unsinn!«, sagte meine Mutter. »Und woher will Leopold das bitte wissen?«

»Er hat mal was vergessen und darum ist er zurückgegangen. Aber da war alles zu«, antwortete Charly.

»Wahrscheinlich haben sie ihn kommen sehen und die Türen zugesperrt«, sagte meine Mutter. »Das würde wohl jeder tun, oder?«

Wahrscheinlich schon. Die Herdmanns – Ralf, Eugenia, Leopold, Klaus, Olli und Hedwig – waren nämlich die schlimmsten Kinder aller Zeiten. Sie waren nicht ehrlich oder freundlich oder fleißig oder hilfsbereit oder ordentlich. Sie logen und rauchten Zigarren und steckten Sachen in Brand und schlugen kleine Kinder und fluchten und schwänzten die Schule. Sie kamen nur zum Unterricht, wenn sie wollten, und wenn sie dann da waren, lernten sie nichts.

Aber am ersten Schultag waren sie immer da. So wusste man gleich, dass es wieder ein aufregendes Herdmann-Jahr an der Woodrow-Wilson-Schule werden würde.

Wenigstens war nur einer von ihnen in jeder Klasse. Es blieb nämlich nie einer von ihnen sitzen, und man hatte also immer den gleichen, mit dem man sich rumplagen musste. Ich war immer in einer Klasse mit Eugenia Herdmann und ich bin ihr möglichst aus dem Weg gegangen. Aber einfach war das nicht.

Dieses Mal fing sie mich in der Pausenhalle ab, hielt mir eine Haferflockenpackung unter die Nase und sagte: »He, willst du ein Wissenschaftsprojekt kaufen?«

Ich überlegte, dass ein Wissenschaftsprojekt von Eugenia wahrscheinlich explodieren oder in Flammen aufgehen und unglaublich stinken würde. Vielleicht wäre es auch lebendig und würde mich beißen – und tatsächlich hörte ich es in der Haferflockenpackung quieken und scharren.

»Fräulein Kornfeld hat aber schon die Aufgabe für dieses Schuljahr an die Tafel geschrieben«, sagte ich, »und es ist kein Wissenschaftsprojekt.«

»Na toll, dass du mir das jetzt sagst«, brummte Eugenia. »Und was ist es dann bitte schön für eine Aufgabe?« Sie schüttelte ihre Haferflockenpackung. »Etwas mit Mäusen?«

Ich lag also nicht ganz falsch – Eugenias Wissenschaftsprojekt war tatsächlich lebendig. Vielleicht würde es mich aber gar nicht beißen, solange es keine gefährlichen Riesenmäuse waren. Ausprobieren wollte ich das allerdings lieber nicht.

»Nein«, sagte ich. »Es geht um Menschen.«

»Mäuse wären aber besser«, sagte Eugenia.

Am gleichen Vormittag erklärte Fräulein Kornfeld dann die Aufgabe. Vielleicht hatte Eugenia doch recht gehabt, denn die Aufgabe klang ziemlich merkwürdig.

»Unser Projekt dieses Jahr geht um uns selbst. Wir studieren uns gegenseitig. Hier an der Tafel steht es: Komplimente für Klassenkameraden«.

Überall im Zimmer schossen die Hände in die Höhe, und Kinder fragten: »Hä?« und: »Was soll das denn?« und: »Wie viele Seiten?«

Aber Fräulein Kornfeld kümmerte sich nicht darum.

»Ich meine es genau so, wie ich es sage«, erklärte sie. »Ihr müsst euch für jeden aus der Klasse ein besonderes Kompliment überlegen. Und da gibt es nichts zu stöhnen« – etliche Kinder stöhnten bereits –, »das ist nämlich die Aufgabe für das gesamte Jahr. Ihr habt also ein Jahr lang Zeit dafür. Nächstes Jahr im Juni, kurz vor dem letzten Schultag, werdet ihr einen Namen ziehen und zu dieser Person müsst ihr euch dann noch ein paar extra Komplimente ausdenken.«

Jemand wollte wissen, ob man nicht lieber eine Berühmtheit nehmen könnte, und jemand anders fragte, ob man auch eine tote Berühmtheit wie George Washington nehmen dürfe.

Fräulein Kornfeld schüttelte den Kopf. »Das ist ein Klassenprojekt, also müssen es auch Leute aus der Klasse sein. Wir alle kennen George Washingtons positive Eigenschaften, aber ...« Sie sah sich um und zeigte dann auf Bosse. »... wir kennen zum Beispiel nicht alle guten Eigenschaften von Bosse. Und was noch viel wichtiger ist, Bosse selbst kennt wahrscheinlich nicht all seine guten Eigenschaften.«

»Wie viele Komplimente müssen es denn sein?«, wollte Junior Jakobs wissen.

»So viele du willst«, sagte Fräulein Kornfeld.

Daraufhin meldete sich Alice Wendlaken. »Zählt schönes und glänzendes Haar als Kompliment?«

Mir kam es so vor, als wollte Alice sich für sich selbst Komplimente ausdenken. Das würde jemand anderem natürlich die Arbeit erleichtern, aber Fräulein Kornfeld antwortete: »Es geht nicht um schönes Haar oder hübsche Zähne, Alice. Ich meine Merkmale, persönliche Eigenschaften, irgendetwas Besonderes.«

Das könnte ziemlich schwierig werden, dachte ich. Man musste ja bloß an Albert Pfeifer denken. Bei Albert Pfeifer fällt einem einfach nur »dick« ein. Und auch Albert selbst denkt nur an »dick«. Gar nicht so leicht, da an etwas anderes zu denken. Ich müsste Albert schon sehr genau unter die Lupe nehmen, um eine Eigenschaft zu finden, die nichts mit »dick« zu tun hat. Und von der Sorte gab es noch achtundzwanzig andere Leute, unter anderem Eugenia Herdmann.

»Was ist ein Kompliment?«, fragte mich Eugenia.

»Das ist etwas Nettes, was man über jemanden sagt – zum Beispiel, dass jemand besonders hilfsbereit oder besonders freundlich ist.«

Alice sah Eugenia von oben bis unten an. »Oder besonders sauber«, sagte sie.

»Aha.« Eugenia runzelte die Stirn. »Aber Mäuse wären trotzdem besser gewesen.«

Mäuse wären wahrscheinlich einfacher für Eugenia gewesen, weil bei den Herdmanns immer irgendwelche Tiere rumliefen. Angeblich sollen sie zu den Tieren nicht gemein sein, aber die Tiere der Herdmanns sind schon von ganz allein gemein. Wie ihre Katze. Die Katze war vollkommen gestört und musste an die Kette gelegt werden, weil sie bissig war.

Manchmal sah man Frau Herdmann mit der Katze an der Leine spazieren gehen. Aber Frau Herdmann arbeitete zwei Schichten in der Schuhfabrik und war nicht viel zu Hause, und sie hatte nicht viel Zeit, mit der Katze durch die Gegend zu laufen.

Einen Herrn Herdmann gab es nicht. Die Leute sagten, nach Hedwigs Geburt sei er einfach auf einen Güterzug gesprungen und abgehauen. Einige meinten, er habe das sofort getan. Andere behaupteten, er wäre erst noch ein paar Jahre geblieben.

»Wahrscheinlich hat Hedwig ihn gebissen«, sagte meine Freundin Alice Wendlaken.

»Aber doch nicht, als sie ein Baby war. Babys haben doch gar keine Zähne«, wandte ich ein.

»Wahrscheinlich hatte sie einen sehr, sehr harten Kiefer.« Alice wusste, wovon sie sprach. Hedwig biss sie nämlich ständig. Frau Wendlaken pinselte immer gleich Jod auf die Bissstellen, sodass Alice dann tagelang mit großen braunen Flecken auf Armen und Beinen herumlaufen musste. Alice hatte immer Angst, sie würde irgendwann einmal an Hedwigs Bissen sterben und dann fleckig und hässlich begraben werden statt hübsch und ordentlich in ihrem blauweißen Rüschenkleid.

Es war nicht wirklich etwas Besonderes, von Hedwig gebissen zu werden. Sie biss jeden, auch meinen kleinen Bruder Charly. Charly kam dann heulend nach Hause und brüllte, dass Hedwig ihn gebissen habe, und Hedwig kam gleich mit ihm mit. Die Herdmanns haben eben einfach vor nichts Angst. Jedes andere Kind, das ein Kind gebissen oder gekratzt oder ihm eine blutende Wunde verpasst hätte, hätte sich irgendwo versteckt. Hedwig nicht.

»Hedwig Herdmann!« Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn meine Mutter den ganzen Namen sagt. »Weißt du, was ich von einem kleinen Mädchen halte, das andere Kinder beißt? Es müsste ein Schild um den Hals tragen, auf dem ›Vorsicht, bissig!‹ steht.«

Wahrscheinlich dachte meine Mutter, sie würde Hedwig damit gehörig einschüchtern, aber Hedwig sagte nur: »Ist gut.« Sie ging nach Hause, wo sie sich dann selbst das Schild malte, das sie eine Woche lang trug. Niemanden kümmerte das, schließlich wussten wir auch ohne Schild, dass sie bissig war.

Zu allem Überfluss klauten die Herdmanns alles, was sie irgendwie tragen konnten, und es war wirklich erstaunlich, wie viel sie tragen konnten – Süßigkeiten und Kaugummi und Wüstenspringmäuse und Goldfische. Sie stahlen sogar Frau Johannsons Vogelbad aus Beton – wahrscheinlich für die Goldfische. Und im letzten Frühjahr klauten sie dann Noah, das kleine Brüderchen meiner Freundin Leonie Grothe, das vor dem Supermarkt im Kinderwagen lag.

Noah hätte natürlich gar nicht allein im Kinderwagen vor dem Supermarkt stehen dürfen, aber Leonie musste jeden Dienstagnachmittag auf ihn aufpassen, während ihre Mutter im Kosmetiksalon war. Leonie bekam fünfzig Cent dafür, und an diesem Dienstagnachmittag waren wir gerade im Supermarkt, wo wir ihre fünfzig Cent verpulverten.

Als wir wieder rauskamen, war Noah...

Erscheint lt. Verlag 1.5.2012
Reihe/Serie Die Herdmanns
Illustrationen Isabel Kreitz
Übersetzer Kristina Kreuzer
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Chaos • Familie • Freundschaft • Freundschaft;Humor;Kinderalltag;Schule • Humor • Kinder • Kinderalltag • Schule • Spuk • Streiche • Vorurteile
ISBN-10 3-86274-726-3 / 3862747263
ISBN-13 978-3-86274-726-9 / 9783862747269
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