Agatha Raisin und der tote Richter (eBook)

Kriminalroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2013 | 1. Auflage
255 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-8387-2657-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Agatha Raisin und der tote Richter -  M. C. Beaton
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VERY BRITISH UND ENDLICH AUCH AUF DEUTSCH: DIE KULT-SERIE AUS ENGLAND

'Die deutschen Leser werden M.C. Beatons Krimis lieben.' ANN GRANGER

Ein eigenes Cottage in den malerischen Cotswolds - davon hat Agatha Raisin schon immer geträumt. Jetzt ist dieser Wunsch endlich wahr geworden. Womit die Ex-PR-Beraterin aus London allerdings nie gerechnet hätte, ist die Abneigung ihrer neuen Nachbarn: Die Dörfler wollen offenbar lieber unter sich bleiben! Doch Agatha ist es gewohnt, ihren Kopf durchzusetzen. Um Eindruck zu schinden, reicht sie beim örtlichen Backwettbewerb eine Feinkost-Quiche ein, die sie als ihre eigene ausgibt. Dumm ist allerdings, dass einer der Preisrichter stirbt und in Agathas Quiche Gift gefunden wird. Nun muss sie nicht nur zugeben, dass sie gemogelt hat, sondern auch versuchen, den Mordverdacht gegen sich auszuräumen.

Der erste Band der charmanten Krimireihe um die englische Detektivin Agatha Raisin von Bestsellerautorin M.C. Beaton.



M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt und arbeitet in einem Cottage in den Cotswolds.

M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt und arbeitet in einem Cottage in den Cotswolds.

Eins


Mrs. Agatha Raisin saß am Schreibtisch ihres soeben leergeräumten Büros in der South Molton Street im Londoner Stadtteil Mayfair. Aus dem Vorzimmer hörte sie Stimmengewirr und Gläserklirren. Ihre Mitarbeiter machten sich bereit, ihr Lebewohl zu sagen.

Agatha ging in den vorzeitigen Ruhestand. In vielen, vielen Jahren harter Arbeit hatte sie die Public-Relations-Firma aufgebaut. Für ein Arbeiterkind aus Birmingham hatte sie es in der Tat weit gebracht. Sie hatte eine unglückliche Ehe hinter sich gelassen – ziemlich angeschlagen, aber entschlossen, es zu etwas zu bringen. Und all ihre geschäftlichen Anstrengungen hatten nur einem Zweck gedient: der Verwirklichung ihres Traums von einem Cottage in den Cotswolds.

Die Cotswolds in den Midlands sind zweifellos eine der wenigen von Menschenhand geschaffenen Schönheiten auf dieser Welt – malerische Dörfer mit goldfarbenen Häusern, hübschen Gärten, gewundenen Alleen und uralten Kirchen. Agatha war verzaubert von den Cotswolds, seit sie als Kind dort die Ferien verbracht hatte. Ihre Eltern hatten es gehasst und gesagt, sie hätten lieber in dasselbe Feriendorf fahren sollen wie sonst, aber für Agatha verkörperten die Cotswolds alles, was sie sich vom Leben wünschte: Schönheit, Ruhe und Sicherheit. Also hatte sie schon als Kind entschieden, dass sie eines Tages in einem dieser schönen, friedlichen Dörfer leben würde, weit weg vom Lärm und Gestank der Großstadt.

Während ihrer ganzen Zeit in London war sie nie wieder dort gewesen, weil sie sich den Traum bewahren wollte. Erst vor Kurzem war sie ein zweites Mal hingereist und hatte sich ihr Traum-Cottage im Dorf Carsely gekauft. Ein Jammer, dass der Ort schlicht Carsely hieß, dachte Agatha, und nicht einen dieser faszinierenden Namen wie Chipping Campden, Aston Magna oder Lower Slaughter trug. Aber das Cottage war perfekt und das Dorf abseits der Touristenrouten, was bedeutete, dass es keine Kunsthandwerkläden, Cafés und täglichen Busladungen mit verzückten Fremden gab.

Agatha war dreiundfünfzig, hatte glattes braunes Haar, ein unscheinbares, quadratisches Gesicht und war von eher stämmiger Statur. Wenn sie sprach, hörte sie sich so sehr nach Mayfair an,wie es nur möglich war, ausgenommen in Momenten, in denen sie sehr aufgebracht oder aufgeregt war; dann kam schon mal der nasale Birmingham-Tonfall ihrer Jugend durch. In ihrem Metier, der Werbung, half es, ein gewisses Maß an Charme zu besitzen – doch Agatha besaß keinen. Sie verdiente ihr Geld damit, guter Cop und böser Cop in einer Person zu sein. Für ihre Kunden konnte sie Leute je nach Bedarf schroff abweisen oder beschwatzen. Oft ließen Journalisten ihre Schützlinge schon deshalb in Ruhe, weil sie Agatha lieber weiträumig aus dem Weg gingen. Darüber hinaus war sie Expertin in emotionaler Erpressung. Wer dumm genug war, sich von ihr zum Mittagessen einladen zu lassen, den nutzte sie schamlos aus, bis er die Gefälligkeit angemessen vergolten hatte.

Bei ihren Mitarbeitern war sie beliebt, weil diese ein ziemlich schwächlicher, frivoler Haufen waren, die Sorte Leute, die sich über jeden, vor dem sie Angst haben, haarsträubende Geschichten zusammenfantasieren. Agatha wurde gemeinhin als »eine Marke für sich« beschrieben, und wie alle Marken-für-sich hatte sie keine richtigen Freunde. Ihre Arbeit war zugleich ihr Privatleben – ein Umstand, der Agatha keineswegs die Tränen in die Augen trieb.

Als sie aufstand, um zur Party draußen zu gehen, tauchte eine kleine dunkle Wolke an Agathas sonst so ungetrübtem Horizont auf. Vor ihr lagen Tage des Nichts: keine Arbeit von morgens bis nachts, keine Hektik, kein Lärm. Wie würde sie damit klarkommen?

Sie tat den Gedanken mit einem Achselzucken ab und überschritt den Rubikon, um sich von allen zu verabschieden.

»Da ist sie ja!«, kreischte Roy, einer ihrer Assistenten. »Wir haben einen ganz speziellen Sektpunsch gemixt, Aggie. Der knallt ordentlich rein!«

Agatha nahm das angebotene Glas mit Punsch. Ihre Sekretärin Lulu kam und überreichte ihr ein Geschenk. Dann folgten die anderen, ebenfalls mit Geschenken. Agatha fühlte einen Kloß in ihrem Hals, während eine leise, beharrliche Stimme in ihrem Kopf schnarrte: »Was hast du getan? Was hast du getan?« Von Lulu bekam sie Parfüm, von Roy – wie sollte es anders sein? – einen sexy Slip mit offenem Schritt; dann waren da noch ein Buch übers Gärtnern, eine Blumenvase und Ähnliches.

»Eine Rede!«, schrie Roy.

»Ich danke euch«, sagte Agatha leicht gereizt. »Übrigens wandere ich nicht nach China aus. Ihr könnt alle kommen und mich besuchen. Eure neuen Chefs, Pedmans, haben versprochen, nichts zu verändern, also nehme ich an, dass es für euch größtenteils so weitergeht wie bisher. Danke für eure Geschenke. Ich werde sie in Ehren halten, ausgenommen deines, Roy. In meinem Alter ist ernsthaft zu bezweifeln, dass ich dafür Verwendung finde.«

»Man kann ja nie wissen«, antwortete Roy mit einem frechen Grinsen. »Irgendein spitzer Farmer wird dich sicher in die Büsche zerren wollen.«

Agatha trank noch mehr Punsch und aß ein Lachs-Sandwich. Dann, nachdem Lulu ihr geholfen hatte, alle Geschenke in zwei Tragetaschen zu verstauen, stieg sie zum letzten Mal die Treppe von Raisin Promotions hinunter.

In der Bond Street schubste sie einen dünnen, nervösen Geschäftsmann beiseite, der sich gerade ein Taxi herangewunken hatte. »Ich hab’s zuerst gesehen«, beharrte sie, stieg ohne einen Blick zurück ein und befahl dem Fahrer, zur Paddington Station zu fahren.

Dort erwischte Agatha den Zug um 15 Uhr 20 nach Oxford. Erschöpft sank sie in den Eckplatz der ersten Klasse. In den Cotswold stand alles bereit: Eine Innenarchitektin hatte das Cottage »überholt«, ihr Auto wartete am Bahnhof von Moreton-in-Marsh, um sie den kurzen Weg nach Carsely zu bringen, und eine Spedition hatte ihre Sachen aus der Londoner Wohnung geholt. Die war inzwischen verkauft, und Agatha war endlich frei. Sie durfte entspannen. Keine launischen Popstars mehr, mit denen sie sich herumschlagen musste, keine primadonnenhaften Haute-Couture-Firmen, denen sie einen glorreichen Auftritt verschaffen musste. Von jetzt ab konnte sie tun und lassen, was ihr gefiel … Ein herrliches Gefühl.

Agatha nickte ein und schrak auf, als der Zugbegleiter rief: »Oxford. Hier ist Oxford. Keine Weiterfahrt mit diesem Zug möglich. Bitte verlassen Sie den Zug!«

Nicht zum ersten Mal wunderte sich Agatha über die Ausdrucksweise der British Rail. Bei diesem Ton rechnete man ja fast damit, dass gleich sämtliche Waggons explodierten. Sie blinzelte hinauf zum Bildschirm, der über Bahnsteig 2 hing. Er teilte ihr mit, dass der Zug nach Charlbury, Kingham, Moreton-in-Marsh und allen weiteren Orte in Hereford von Gleis 3 abfuhr. Also schnappte sich Agatha ihre Tragetaschen und ging quer über den Bahnsteig. Es war ein kalter, grauer Tag. Die Euphorie, die sich mit der neuen Freiheit und Roys Punsch eingestellt hatte, verflog allmählich.

Der Zug bewegte sich schwerfällig aus dem Bahnhof. Zur einen Seite waren Kähne zu sehen, auf der anderen klapprige Gartenlauben, die bald endlosen Feldern wichen, überflutet vom letzten Regen und in Agathas zunehmend finsterer Wahrnehmung alles andere als ansprechend.

Das ist doch lächerlich, schalt Agatha sich. Ich habe erreicht, was ich mir immer gewünscht habe. Ich bin bloß müde, sonst nichts.

Der Zug bremste ein Stück vor Charlbury, wurde erst langsamer und hielt schließlich unvermittelt an, wie es für die Züge der British Rail fast schon zum guten Ton gehörte. Sämtliche Fahrgäste saßen stoisch da und lauschten dem heulenden Wind auf den matschigen Feldern. Wieso benehmen wir uns alle wie verirrte Schafe?, fragte Agatha sich. Warum sind die Briten so zahm und nicht aus der Ruhe zu bringen? Wieso ruft keiner den Zugbegleiter und verlangt nach dem Grund für den Halt? Andere, gesprächigere Leute würden den Stopp nicht einfach so hinnehmen. Sie überlegte, ob sie aufstehen und nach dem Zugbegleiter suchen sollte. Dann erinnerte sie sich daran, dass sie gar nicht in Eile war. Sie holte den Evening Standard aus ihrer Tasche, den sie am Bahnhof gekauft hatte, und begann zu lesen.

Nach zwanzig Minuten fuhr der Zug ächzend und kreischend wieder an. Weitere zwanzig Minuten nach Charlbury rollte er in den kleinen Bahnhof von Moreton-in-Marsh. Agatha stieg aus. Ihr Wagen stand noch genau da, wo sie ihn geparkt hatte. Während der letzten Minuten der Fahrt hatte sie sich schon Sorgen gemacht, er könnte gestohlen worden sein.

Es war Markttag in Moreton-in-Marsh, und Agathas Laune besserte sich sofort, als sie langsam an den Ständen vorbeifuhr, die alles von Fisch bis Unterwäsche feilboten. Dienstag. Markt war also dienstags. Das musste sie sich merken. Ihr neuer Saab schnurrte aus Moreton hinaus und die Hügel hinauf nach Bourton-on-the-Hill. Fast zu Hause. Zu Hause! Endlich zu Hause.

Sie bog von der A-44. Von hier führte eine schmale Straße bergab nach Carsely, das in einer Hügelsenke der Cotswolds lag.

Sogar für Cotswolds-Verhältnisse war es ein außergewöhnlich hübsches Dorf. Entlang der Hauptstraße standen zwei lange Häuserreihen, teils Fachwerkhäuser mit Reetdächern, teils Cottages aus warmem goldenem Sandstein mit Schieferdächern. Am einen Ende gab es einen Pub, der Red Lion hieß, am anderen stand die Kirche. Von dieser Hauptstraße gingen kleine Seitenstraßen ab, in denen sich Cottages einander zuneigten, als müssten sie sich gegenseitig stützen, so alt waren sie. Die Gärten leuchteten vor Kirschblüten, Forsythien und...

Erscheint lt. Verlag 19.7.2013
Reihe/Serie Agatha Raisin Mysteries
Übersetzer Sabine Schilasky
Sprache deutsch
Original-Titel Agatha Raisin and the Quiche of Death
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Agatha Christie • agatha raisin • agatha raisin cd • agatha raisin dishing the dirt • agatha raisin dvd • agatha raisin englisch • agatha raisin englisch kindle • agatha raisin hörbuch • agatha raisin hörbuch deutsch • agatha raisin krimi • agatha raisin quiche of death • agatha raisin reihenfolge • Ann Granger • bücher krimi • Cornwall Krimi • Cosy Crime • Cosy Mystery • Crime • Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • England • England / Großbritannien • Englischer Krimi • Ermittler • Gitta Edelmann • Hannah Dennison • hörbücher krimi • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Krimi Bestseller • Krimi England • Kriminalroman • Krimi Neuerscheinung • Krimis • Krimis; 20. - 21. Jahrhundert; England / Großbritannien; Landhauskrimi; Serienkrimi (Serienermittler); Cotswolds; Landleben • Krimis Bestseller 2016 • Krimis Neuerscheinungen 2016 • Landhauskrimi • mc beaton • mc beaton agatha raisin • mc beaton agatha raisin deutsch • mc beaton hamish • mc beaton macbeth • Miss Marple • Mord • Mörder • Murder • Mystery • Polizei • Polizist • Rebecca Michèle Ein tödlicher Schatz • Serienkrimi (Serienermittler) • Spannung • Spannungsroman • spiegel bestseller krimi • Tatort • Thriller • Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall Emma Goodwyn • Verbrechen
ISBN-10 3-8387-2657-X / 383872657X
ISBN-13 978-3-8387-2657-1 / 9783838726571
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