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Der letzte Regent (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2013 | 1. Auflage
608 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-10090-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
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Als der letzte Regent stirbt, entbrennt ein blutiger Machtkampf um die Herrschaft
Bereits seit über zweitausend Jahren kämpft das Endurium, ein Bündnis aller Menschenwelten, gegen die außerirdischen Ayunn. Als der fünfhundertjährige Regent des Enduriums stirbt, soll der Chronist Xavius herausfinden, wer hinter dem gewaltsamen Tod des Herrschers steckt. Doch schnell entbrennt ein schmutziger Machtkampf um die Nachfolge des Regenten, und Xavius gerät zwischen die Fronten. Und dann greifen auch noch die Ayunn an, denn sie sehen ihre Chance gekommen, die führungslose und geschwächte Menschheit nun endgültig zu zerstören ...

Andreas Brandhorst, geboren 1956 im norddeutschen Sielhorst, hat mit Romanen wie »Äon«, »Das Erwachen« oder »Das Schiff« die deutsche Science-Fiction-Literatur der letzten Jahre entscheidend geprägt. Spektakuläre Zukunftsvisionen verbunden mit einem atemberaubenden Thriller-Plot sind zu seinem Markenzeichen geworden und verschaffen ihm regelmäßig Bestsellerplatzierungen. Zuletzt ist bei Heyne sein Thriller »Der Riss« erschienen. Andreas Brandhorst lebt im Emsland.

Prolog

Rauch hing in dichten grauen Schwaden über den verbrannten Resten der Stadt. Silbern glitzernde Rettungskapseln suchten nach Überlebenden, aber Xavius bezweifelte, dass sie in den Trümmern jemanden finden würden, der restauriert werden konnte. Ein scharfer, bitterer Geruch lag selbst hier in der Luft, mehr als zwanzig Kilometer entfernt, am Hang des Berges, an dem das Schiff der Ayunn zerschellt war. Es löste sich bereits auf, obwohl die Konservierer nur wenige Minuten nach dem Absturz eingetroffen waren und versuchten, wenigstens einige Teile des Wracks vor der Desintegration zu bewahren.

Xavius hatte einen Teil seines Schwarms mit dem Auftrag ausgeschickt, Informationen aus nächster Nähe zu sammeln – Daten und Bilder für das Mesh des Enduriums –, hielt sich selbst aber zurück, am Rand des Geschehens. Ein seltsames Unbehagen hatte ihn erfasst; er fröstelte im kalten Wind, obwohl sich die autoadaptive Kleidung, derzeit eine Uniform, warm an seinen Leib schmiegte. Die Ayunn waren zu nah, so nah, dass es fast zu einer direkten Begegnung gekommen wäre, möglicherweise mit fatalen Folgen, nicht nur für die Bewohner der Stadt. Nur ein einzelnes Schiff oder Vorbote einer Flotte?, dachte Xavius, und der Teil seines Schwarms, der als Chronistenassistent fungierte, begann sofort mit dem Entwurf eines ersten Berichts. Die Zusammenarbeit war in den vergangenen Jahren, seit der letzten Erweiterung, zur Routine geworden. Xavius murmelte Stichworte, so leise, dass sie weniger als ein Flüstern waren, kaum mehr als knappe Bewegungen des Kehlkopfs, und die Chronass-Funktion des Schwarms formte daraus Sätze, die seinem persönlichen Stil entsprachen.

Dies ist Magrew, eine Welt am Rand des Enduriums, klein und dünn besiedelt, mit nur einer großen Stadt, die jetzt nicht mehr existiert, erbarmungslos ausgelöscht von den Ayunn. Allein unserem Militär – Ruhm und Ehre den Streitkräften, gepriesen sei die Faust des Regenten! – ist es zu verdanken, dass nicht noch größerer Schaden angerichtet wurde. Der Konnektor von Magrew, Brücke zwischen den Sternen, bleibt in unserer Hand.

Das Unbehagen wich nicht aus ihm, zeigte sich unbeeindruckt von den Worten des Chronass. Und es waren seltsame Worte, fand Xavius, flach, ohne das übliche Feuer. Sie klangen fremd, als stammten sie nicht von ihm. Es ist nur ein Entwurf, beruhigte er sich. Ich gehe später noch einmal alles durch.

Er beobachtete die Gestalten, die zwischen den Wrackteilen kletterten: Konservierer, die versuchten, möglichst viel vom Schiff zu erhalten, das trotzdem immer mehr in seine Nanobestandteile zerfiel. Wie ein Schwarm, dachte Xavius, und es geschah nicht zum ersten Mal, dass ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging. Wie eine größere Version des Schwarms, den viele Menschen des Enduriums in sich trugen, selbst die Toten, von denen es hieß, dass sie so etwas gar nicht brauchten, weil sie einen Teil der Geheimnisse kannten, die der Regent hütete. Es ist das Vertraute im Fremden, das uns am meisten Angst macht, sinnierte Xavius. Die Anfrage des Assistenten, ob er dies dem Entwurf des Berichts hinzufügen sollte, ignorierte er. Denn dieses Vertraute rückt das Fremde näher, so nahe, dass man es berühren kann. Dass es uns berühren kann.

Ging er deshalb nicht näher an das Wrack des Schiffes heran, das beim Versuch abgeschossen worden war, den Konnektor von Magrew zu erreichen, den zwei Kilometer langen Rotationszylinder im Orbit, ein heller Stern, der selbst tagsüber am Himmel zu sehen war? Fürchtete er, »berührt« zu werden, sich ebenfalls aufzulösen und zu sterben, einen Tod ohne Leben?

Er fröstelte erneut. Seltsame Worte und auch seltsame Gedanken, dachte er. Ich bin zu lange in den Randwelten unterwegs gewesen. Vier lange Jahre. Es wird Zeit heimzukehren. Ruhm und Ehre für die Streitkräfte, und eine kleine Portion auch für mich, gepriesen sei der Regent.

Ein Schatten fiel auf ihn, strich innerhalb weniger Sekunden über den Berghang mit dem Wrack und glitt in Richtung der zerstörten Stadt. Gleichzeitig stieg ein Zittern in Xavius’ Beinen auf, als würden ihm die Knie weich. Er wusste die Zeichen sofort zu deuten, auch ohne eine Bestätigung durch den Schwarm: ein Gravitationsbeben. Ein Schiff war aus dem Konnektorring gekommen, und zwar ein ziemlich großes – groß genug, um mit seiner Masse das Gravitationsfeld des Planeten zu stören, bevor die Kompensatoren einen Ausgleich schufen.

Xavis Xavius legte den Kopf in den Nacken.

Der Schatten, der über ihn hinweggewandert war, stammte von einem neuen Mond am Himmel, einem dunklen Dreieck, fast fünfmal so groß wie der Konnektor. Die winzigen Schwarmmaschinen in Xavius’ Augen zeigten ihm Einzelheiten: Waffentürme, die wie Dorne aus dem zentralen Rumpf ragten; Hangarkuppeln wie Warzen und Furunkel am dunklen Leib des riesigen Schiffes; Sensorcluster, wie nach vorn gestreckte dünne Finger; die klobigen Rotationsmodule der Triebwerke, noch vom letzten vagen Flackern der Kosimo-Aura umgeben. Ein Zerstörer des Enduriums, Vulca-Klasse, eins der größten Schiffe der Faust des Regenten, vielleicht sogar …

Xavius hielt unwillkürlich den Atem an, das Unbehagen war weggewischt, die Müdigkeit verflogen. Eine wilde Hypothese bildete sich in seinen Gedanken. War es möglich …?

Sein Schwarm, verbunden mit dem lokal-planetaren Netz, machte von den in vier Jahrzehnten errungenen Privilegien Gebrauch, schickte eine Dringlichkeitsanfrage und bekam Bestätigung: Es war tatsächlich die Zerberus, das Flaggschiff des Regenten.

Xavis V Xavius, Chronist Ersten Grades, einer von nur dreien, die direkt beim Gremium akkreditiert waren, blickte voller Ehrfurcht gen Himmel und dachte: Ruhm und Ehre dem Regenten, gepriesen sei Er! Hier stehe ich, nur einige Dutzend Kilometer von Ihm getrennt, dem dritten Nachfolger des Großen Luzius, der die Menschheit vor dem Untergang bewahrte und den Grundstein für das Endurium legte: Avedo, ebenfalls »der Große« genannt, denn er schlug die zweite Inkursion zurück. Der Schatten Seines Schiffes ist auf mich...

Erscheint lt. Verlag 8.7.2013
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Bündnis • eBooks • Endurium • Herrschaft • Krieg • Machtkampf • Menschheut • Nachfolge • Roman • Sciencefiction
ISBN-10 3-641-10090-9 / 3641100909
ISBN-13 978-3-641-10090-2 / 9783641100902
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