Drachenreiter 1 (eBook)

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2011 | 1. Auflage
448 Seiten
Dressler Verlag GmbH
978-3-86272-285-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Drachenreiter 1 -  Cornelia Funke
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Auf dem Weg zur Heimat der Drachen. Der silberne Drache Lung und seine Begleiter, Koboldmädchen Schwefelfell und Waisenjunge Ben, sind auf der Suche nach einem sicheren Ort für Lungs Artgenossen. Denn für sie scheint es in der Menschenwelt keinen Platz mehr zu geben. Lung setzt seine ganze Hoffnung auf den sagenumwobenen Saum des Himmels. Dort, irgendwo zwischen den Gipfeln des Himalaya versteckt, soll die ursprüngliche Heimat der Drachen liegen. Jedoch ahnen die drei nicht, dass es etwas viel Bedrohlicheres als Menschen gibt: Nesselbrand den Goldenen. Das gefährlichste drachenjagende Ungeheuer, das die Welt je gesehen hat, folgt ihnen dicht auf den Fersen. Flieg mit dem Drachenreiter zum Saum des Himmels! - Den internationalen Kinderbuch-Bestseller von Cornelia Funke. - Helden der Kindheit, die immer noch begeistern, das sind mit Sicherheit die Freunde rund um Silberdrache Lung. - Eine spannende Abenteuergeschichte, die viele relevante Themen anreißt, darunter Artenschutz, Mut, Freundschaft und Loyalität. - Cornelia Funke hat eine wunderbar fantastische Welt erschaffen, voller Fabelwesen, Magie und der Sehnsucht nach Heimat. - Der Drachenreiter ist unter den Büchern für Jungs ab 10 weit vorn. Es ist absolut unterhaltsam geschrieben, mit spannenden Perspektivwechseln.

Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinderbuchautorin. Heute lebt sie in Volterra, Italien, doch ihre Karriere als Autorin und Illustratorin begann in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafik-Studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin. Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie selbst an zu schreiben. Zu ihren großen Erfolgen zählen die 'Drachenreiter'-Romane, die Reihe 'Die Wilden Hühner' und 'Herr der Diebe', mit dem sich Cornelia Funke auch international durchsetzte. Mit ihrer Tintenwelt-Trilogie und der Spiegelwelt-Serie eroberte Cornelia Funke weltweit die Bestsellerlisten. Über 60 Bücher hat Cornelia Funke mittlerweile geschrieben, die in mehr als 50 Sprachen erschienen sind. Zahlreiche Titel wie z.B. 'Hände weg von Mississippi', 'Herr der Diebe', 'Die Wilden Hühner' und 'Tintenherz' wurden verfilmt. Aber auch in Preisen und zahlreichen Auszeichnungen spiegeln sich ihre Beliebtheit und ihr Einfluss wider.

Cornelia Funke ist die international erfolgreichste und bekannteste deutsche Kinderbuchautorin. Heute lebt sie in Volterra, Italien, doch ihre Karriere als Autorin und Illustratorin begann in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Diplom-Pädagogin und einem anschließenden Grafik-Studium arbeitete sie als freischaffende Kinderbuchillustratorin. Da ihr die Geschichten, die sie bebilderte, nicht immer gefielen, fing sie selbst an zu schreiben. Zu ihren großen Erfolgen zählen die "Drachenreiter"-Romane, die Reihe "Die Wilden Hühner" und "Herr der Diebe", mit dem sich Cornelia Funke auch international durchsetzte. Mit ihrer Tintenwelt-Trilogie und der Spiegelwelt-Serie eroberte Cornelia Funke weltweit die Bestsellerlisten. Über 60 Bücher hat Cornelia Funke mittlerweile geschrieben, die in mehr als 50 Sprachen erschienen sind. Zahlreiche Titel wie z.B. "Hände weg von Mississippi", "Herr der Diebe", "Die Wilden Hühner" und "Tintenherz" wurden verfilmt. Aber auch in Preisen und zahlreichen Auszeichnungen spiegeln sich ihre Beliebtheit und ihr Einfluss wider.

Versammlung im Regen


Schieferbart war der älteste Drache im Tal. Er hatte mehr erlebt, als seine Erinnerung festhalten konnte. Seine Schuppen schimmerten schon lange nicht mehr, aber Feuer speien konnte er noch, und die Jüngeren fragten ihn um Rat, wenn sie nicht weiterwussten. Lung weckte Schieferbart, als alle anderen Drachen sich schon vor seiner Höhle drängten. Die Sonne war untergegangen. Die Nacht hing schwarz und sternenlos über dem Tal und es regnete immer noch.

Missmutig sah der alte Drache zum Himmel, als er aus seiner Höhle trat. Seine Knochen schmerzten von der Feuchtigkeit und die Kälte machte seine Gelenke steif. Die anderen Drachen wichen respektvoll vor ihm zurück. Schieferbart sah sich um. Keiner fehlte, aber Schwefelfell war der einzige Kobold, der da war.

Mit schweren Schritten und schleifendem Schwanz ging der alte Drache durch das feuchte Gras auf einen Felsen zu, der wie der moosbewachsene Kopf eines Riesen im Tal aufragte. Schnaufend stieg er hinauf und sah sich um. Wie erschrockene Kinder blickten die anderen Drachen zu ihm hoch. Einige waren noch sehr jung und kannten nur dieses Tal, andere waren mit ihm von weit, weit her gekommen und erinnerten sich daran, dass die Welt nicht immer den Menschen gehört hatte. Sie alle rochen das Unglück und sie hofften, dass er es verscheuchen würde. Aber er war alt und müde.

»Komm herauf, Ratte«, sagte er mit heiserer Stimme. »Erzähl, was du gesehen und gehört hast.«

Flink sprang die Ratte den Felsen hinauf, kletterte Schieferbarts Schwanz hoch und hockte sich auf seinen Rücken. Es war so still unter dem dunklen Himmel, dass nur das Rauschen des Regens zu hören war und das Rascheln der jagenden Füchse in der Nacht.

Ratte räusperte sich. »Die Menschen kommen!«, rief sie. »Sie haben ihre Maschinen geweckt, sie gefüttert und auf den Weg gebracht. Nur zwei Tage von hier fressen sie sich schon durch die Berge. Die Feen werden sie noch eine Weile aufhalten, aber irgendwann sind sie hier, denn ihr Ziel ist euer Tal.«

Die Drachen stöhnten auf, hoben die Köpfe und drängten sich noch dichter um den Felsen, auf dem Schieferbart stand.

Lung hielt sich etwas abseits. Schwefelfell hockte auf seinem Rücken und knabberte an einem getrockneten Pilz herum. »Na, na, Ratte«, murmelte sie. »Hätte man das nicht etwas netter sagen können?«

»Was heißt das?«, rief einer der Drachen. »Was wollen sie hier? Sie haben doch alles, da, wo sie sind?«

»Sie haben nie alles, was sie wollen«, antwortete die Ratte.

»Wir verstecken uns, bis sie wieder weg sind!«, rief ein anderer Drache. »So wie wir es immer gemacht haben, wenn sich einer von ihnen hierher verirrt hat. Sie sind doch so blind, sie sehen nur, was sie sehen wollen. Sie werden uns wieder für Felsen halten oder für abgestorbene Bäume.«

Aber die Ratte schüttelte den Kopf.

»Schon lange warne ich euch!«, rief sie mit schriller Stimme. »Hundertmal habe ich euch gesagt, dass die Menschen Pläne schmieden. Aber Große hören nicht auf Kleine, nicht wahr?« Ärgerlich sah sie sich um. »Ihr versteckt euch vor den Menschen, aber euch interessiert nicht, was sie treiben. Meine Sippe ist nicht so dumm. Wir gehen in ihre Häuser. Wir belauschen sie. Und deshalb wissen wir, was sie mit eurem Tal vorhaben.« Ratte räusperte sich und strich über ihren grauen Schnurrbart.

»Jetzt macht sie es wieder spannend«, flüsterte Schwefelfell Lung ins Ohr, aber der Drache beachtete sie nicht.

»Was haben sie vor?«, fragte Schieferbart müde. »Sag schon, Ratte.«

Die Ratte zwirbelte nervös an einem Barthaar. Es machte wirklich keinen Spaß, schlechte Nachrichten zu überbringen. »Sie – werden euer Tal fluten«, antwortete sie zögernd. »Hier wird bald nichts als Wasser sein. Eure Höhlen werden überschwemmt und von den hohen Bäumen da«, sie zeigte mit der Pfote in die Dunkelheit, »werden nicht einmal mehr die Spitzen aus dem Wasser ragen.«

Sprachlos starrten die Drachen sie an.

»Das ist unmöglich!«, stieß schließlich einer hervor. »Niemand kann das. Nicht einmal wir, obwohl wir größer und stärker sind als sie.«

»Unmöglich?« Die Ratte lachte spöttisch. »Größer, stärker? Ihr versteht gar nichts. Sag du es ihnen, Schwefelfell. Sag ihnen, wie die Menschen sind. Vielleicht glauben sie dir ja.« Beleidigt rümpfte sie die spitze Nase.

Die Drachen wandten sich zu Lung und Schwefelfell um.

»Ratte hat Recht«, sagte das Koboldmädchen. »Ihr habt keine Ahnung.« Sie spuckte auf die Erde und zupfte an einem Stück Moos, das zwischen ihren Zähnen klemmte. »Die Menschen laufen nicht mehr in Rüstungen herum wie damals, als sie euch gejagt haben, aber gefährlich sind sie immer noch. Sie sind das Gefährlichste, was es gibt auf der Welt.«

»Ach was!«, rief ein großer, dicker Drache. Verächtlich drehte er Schwefelfell den Rücken zu. »Lasst die Zweibeiner ruhig kommen. Ratten und Kobolde müssen sich vielleicht vor ihnen fürchten, aber wir sind Drachen. Was können sie uns schon anhaben?«

»Was sie euch anhaben können?« Schwefelfell warf ihren angeknabberten Pilz weg und richtete sich auf. Jetzt war sie ärgerlich und mit verärgerten Kobolden ist nicht zu spaßen. »Du bist noch nie aus diesem Tal herausgekommen, du Hohlkopf!«, rief sie. »Du denkst bestimmt, Menschen schlafen auf Blättern, so wie du. Du denkst, sie können nicht mehr ausrichten als eine Fliege, weil sie kaum länger leben. Du denkst, sie haben nichts im Kopf als Fressen und Schlafen. Aber so sind sie nicht. O nein!« Schwefelfell schnappte nach Luft. »Die Dinger, die manchmal über den Himmel ziehen und die du Dummkopf Lärmvögel nennst, sind Flugmaschinen, die die Menschen gebaut haben. Sie können miteinander reden, obwohl sie nicht einmal im selben Land sind. Sie können Bilder machen, die sich bewegen und sprechen, Gefäße aus Eis formen, das nie schmilzt, ihre Häuser nachts zum Leuchten bringen, als hätten sie die Sonne eingefangen, sie, sie«, Schwefelfell schüttelte den Kopf, »sie können wunderbare Dinge tun – und abscheuliche. Wenn sie dieses Tal unter Wasser setzen wollen, dann werden sie es tun. Ihr müsst fort, ob es euch passt oder nicht.«

Die Drachen starrten sie an. Auch der, der sich vorhin noch umgedreht hatte. Einige blickten hinauf zu den Bergen, als erwarteten sie, dass im nächsten Moment die Maschinen über die schwarzen Gipfel kröchen.

»Verflixt!«, murmelte Schwefelfell. »Jetzt hat der Kerl mich so wütend gemacht, dass ich diesen köstlichen Pilz weggeworfen habe. War ein Schwarzschuppiger Ritterling. So was Schmackhaftes findet man selten.« Ärgerlich kletterte sie von Lungs Rücken und suchte im nassen Gras herum.

»Ihr habt es gehört!«, sagte Schieferbart. »Wir müssen fort.«

Zögernd, mit Gliedern, die schwer waren vor Angst, wandten die Drachen sich ihm wieder zu.

»Für einige von euch«, fuhr der alte Drache fort, »ist es das erste Mal, aber viele von uns sind schon oft vor den Menschen geflohen. Diesmal wird es allerdings besonders schwer werden, einen Ort zu finden, der ihnen nicht schon gehört.« Er wiegte traurig den Kopf. »Es werden mehr, scheint mir. Mit jedem Mond.«

»Ja, sie sind überall«, sagte der, der eben noch über Schwefelfells Worte gespottet hatte. »Nur wenn ich über das Meer fliege, sehe ich ihre Lichter nicht in der Tiefe.«

»Dann müssen wir endlich versuchen mit ihnen zu leben!«, rief ein anderer.

Aber Schieferbart schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Man kann nicht mit den Menschen leben.«

»Oh, das kann man schon.« Die Ratte strich sich über das regennasse Fell. »Hunde und Katzen tun es, Mäuse, Vögel, selbst wir Ratten. Aber ihr«, sie ließ ihren Blick über die Drachen wandern, »ihr seid zu groß, zu klug, zu …«, sie zuckte die Achseln, »… zu anders! Ihr würdet ihnen Angst machen. Und was den Menschen Angst macht, das …«

»Das …«, sagte der alte Drache mit müder Stimme, »zerstören sie. Sie haben uns schon einmal fast ausgerottet, vor vielen, vielen hundert Jahren.« Er hob den schweren Kopf und blickte die jüngeren an, einen nach dem anderen. »Ich hatte gehofft, dass sie uns wenigstens dieses Tal überlassen. Das war töricht.«

»Aber wo sollen wir denn dann hin?«, rief einer der Drachen verzweifelt. »Das hier ist unser Zuhause.«

Schieferbart antwortete nicht. Er blickte hinauf zum Nachthimmel, an dem die Sterne sich immer noch hinter den Wolken verbargen, und seufzte. Dann sagte er mit rauer Stimme: »Kehrt zurück zum Saum des Himmels. Das Davonlaufen muss ein Ende haben. Ich bin zu alt. Ich werde mich in meiner Höhle verkriechen, aber ihr Jüngeren könnt es schaffen.«

Erstaunt sahen die Jungen ihn an. Die anderen aber hoben die Köpfe und blickten sehnsüchtig nach Osten.

»Der Saum des Himmels«, Schieferbart schloss die Augen. »Seine Berge sind so hoch, dass sie den Himmel berühren. Höhlen aus Mondstein verbergen sich in ihren Hängen und das Tal in ihrem Schoß ist bedeckt von blauen Blumen. Als ihr Kinder wart, haben wir euch Geschichten erzählt über diesen Ort. Vielleicht habt ihr sie für Märchen gehalten, aber einige von uns haben ihn wirklich gesehen.« Er öffnete die Augen wieder. »Ich wurde dort geboren, vor so langer Zeit, dass Ewigkeiten zwischen mir und der Erinnerung daran liegen. Ich war jünger als die meisten von euch, als ich fortflog, weil mich der weite Himmel lockte. Ich flog nach Westen, immer weiter. Nie wieder konnte ich seitdem wagen im Sonnenlicht zu fliegen. Verstecken musste ich mich vor Menschen, die mich für einen Vogel des Teufels hielten. Ich habe versucht zurückzukehren, aber ich habe den Weg nie wieder gefunden.« Der...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2011
Reihe/Serie Drachenreiter
Illustrationen Cornelia Funke
Mitarbeit Cover Design: Mirada
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • Abenteuer • Abenteuer;Drachen;Fantasy • Drachen • Fantasy • Freundschaft • Heimat • Himalaya • Kinderbuch • Kobold • Menschen • Reise • Spannung • Ungeheuer • Waise • Zuflucht
ISBN-10 3-86272-285-6 / 3862722856
ISBN-13 978-3-86272-285-3 / 9783862722853
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