Die Chaosschwestern sind die Größten (eBook)

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2013 | 1. Auflage
240 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-08751-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Chaosschwestern sind die Größten -  Dagmar H. Mueller
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Die Chaosschwestern sind wieder da!
Helle Aufregung bei den Chaosschwestern: Spukt es etwa im Hause Martini? Zumindest ihre Oma ist fest davon überzeugt. Doch das quirlige Quartett hat ganz andere Sorgen: Tessa muss für ihren Spanienurlaub dringend die Finanzen aufbessern - und jobbt prompt im Seniorenheim. Livi findet Gregory immer zickiger - dabei ist er doch ihre beste Freundin, oder? Kenny beschließt, ein bisschen was Gutes zu tun, und Malea spioniert ganz harmlos was aus ... Die Chaosschwestern sind wieder in ihrem Element - und einfach die Größten!

Dagmar H. Mueller arbeitete als Skilehrerin, Musiklehrerin und PR-Texterin. All das konnte sie aber nicht von ihrer wahren Passion abhalten, dem Schreiben von Büchern. Dagmar H. Mueller ist heute hauptberuflich als Autorin tätig und lebt in Hamburg und England.

Aprilscherze, die nicht lustig sind:

• Pupskissen, auf die man sich setzt, während die ganze Klasse grölt.

• Leckere Pralinen, die einem von der Schnepfe Cäcilie großzügig angeboten werden (da hätte ich gleich misstrauisch werden müssen!) und dann, gerade als man zugreifen will, mit einem kichernden »April, April!« im Magen von ebendieser Schnepfe verschwinden.

• Von Lehrern angekündigte Freistunden, die sich nach dem unvermeidlichen April-April-Ruf stattdessen als Deutschgrammatiktest entpuppen. (Findet Frau Tönning so was eigentlich wirklich witzig?)

• Radiosendungen, die morgens verkünden, dass das deutsche Wahlrecht bald auch schon für Jugendliche ab 13 gilt. Mein Magen hat richtig HUPS gemacht vor Freude – oh Mann, was ich da alles nicht wählen würde! –, bis der Radiomoderator fröhlich »April, April!« ins Mikro schmetterte. Die Enttäuschung, die da in meinen Bauch knallte, hat mir mein ganzes Frühstück verdorben.

• Gregory, der einen plötzlich wild an den Haaren zieht, weil sich da angeblich eine riesige, gefährliche Hornisse verheddert hat. Ha-ha, sehr witzig, Herr Hahn! Pass bloß auf, dass sich heute keine Faust unter deinem Kinn verheddert!

Als wir ins Haus kommen, weht uns schon Iris’ Kochduft entgegen. Aber – Moment mal! Das riecht ja richtig nach Küche! Ich meine, nach normaler Küche. So wie in anderen Häusern mittags auch. Wie normales Essen!

Heiliger Sonntagsbraten, bekommen wir heute etwa eine richtig normale Mahlzeit vorgesetzt? Hab ich irgendwas verpasst? Ist heute Weihnachten? Geburtstag? Ostern ist auf jeden Fall erst nächstes Wochenende! Ich wage ja kaum, mich zu freuen!

Iris’ Essenskreationen reichen für gewöhnlich von Spargel mit Erdbeerbutter (übrigens gar nicht sooo schlecht) bis hin zu Apfelstrudel mit Hackfüllung. (Das allerdings kann schon etwas enttäuschend sein. Besonders wenn man tatsächlich Äpfel im Strudel erwartet.)

Das Würzen aber ist die eigentliche Spezialität unserer Mutter. Und der Frühling deswegen die härteste Zeit für uns. Iris würzt nämlich mit allem, was sie in die Finger kriegt. Und im Frühling, wo es überall grünt und blüht und sprießt, hat sie da ja reichlich Auswahl. (Warum sagt ihr bloß keiner, dass Brennnesseln, Rosenblüten oder Veilchen im Garten zwar nicht besonders stören, in der Spaghettisoße aber schon?)

Ich überlege, ob ich meine Schulsachen schnell nach oben in mein Zimmer bringen soll, hab aber keine Lust, dass mir wieder Frösche ins Gesicht springen. (Obwohl Kenny und Bentje brav versprochen haben, die ganze Meute hinten im Garten auszusetzen.) Also stecke ich lieber erst mal meine Nase in die Küche und schnuppere vorsichtig noch etwas genauer.

Ja, riecht wirklich harmlos. Beinahe … gut!

Ich lächele Iris von der Türöffnung aus freundlich an. »Mhmm! Was gibt’s denn heute Gutes?«

»Hallo, mein Schatz!« Iris dreht sich geschmeichelt um. (Nette Worte in Zusammenhang mit ihrem Essen ist sie nicht unbedingt gewohnt.) Ein kleines Lächeln huscht über ihr Gesicht. »Heute gibt’s mal was ganz Langweiliges. Rindersteaks mit Kartoffeln und Möhren.«

»Richtige Steaks? Mit richtigen Kartoffeln und richtigen Möhren?« Malea drängt sich an mir vorbei und rennt rüber zur Pfanne. »Oh, leeeeecker!«

Iris nickt und strahlt. »Ja, richtige deutsche Hausmannskost!«

»Großartig!«, freut sich auch Cornelius, der mit ölverschmierten Händen in die Küche kommt.

Vielleicht freut er sich etwas zu doll, denn als er Iris’ leicht beleidigtes Gesicht sieht, korrigiert er sich sofort: »Ich meine, mal ist ja auch stinknormal ganz in Ordnung.«

Iris sieht besänftigt aus.

Ich stehe zwar nicht besonders auf Steak, aber alles ist besser als Spinat in Gewürzgurkensuppe oder ähnlich verrückte Mischungen. Vielleicht wird der Tag ab jetzt ja doch noch richtig gut.

»Gibt’s Kartoffelplatsch aus der Tüte?« Kenny und Bentje, die vermutlich schon lange aus der Schule zurück sind, stürzen aus dem Garten in die Küche. »Darf Aurora mitessen?«

Erst da bemerke ich, dass die beiden Kennys alten Puppenwagen mit unserem weißen Huhn darin die drei Stufen hinter sich hochzerren.

»Toooock!«, gackert Aurora mit weit gespreizten Flügeln zur Begrüßung.

Kenny fährt gern mit Aurora spazieren. Viel lieber als mit ihren Puppen. Und Aurora gehört zu der seltenen Sorte Huhn, die sich gern spazieren fahren lässt. Wahrscheinlich weil die Arme in ihrer schrecklichen Legebatterie-Vergangenheit so wenig von der sonnigen Welt gesehen hat, dass sie jetzt gar nicht genug davon kriegen kann.

»Nein!«, bellt Cornelius. »Hühner beim Mittagessen! So weit kommt’s noch! Die gibt’s allerhöchstens gut durchgebraten auf dem Teller, aber nicht wild herumflatternd.«

»Natürlich darf sie, warum denn nicht?«, sagt Iris sanft vom Herd aus und lächelt Kenny und Bentje an. »Solange Aurora brav in ihrem Wagen sitzen bleibt und nicht auf den Tisch hüpft?«

»Mmmpfff«, macht Cornelius. »Was ich sage, zählt wohl nicht, wie?«

»Das nächste Mal darfst dann du bestimmen, Papa«, verspricht Kenny großzügig.

»Cornelius!«, brummt Cornelius muffelig. »Ich heiße Cornelius!«

»Das weiß ich doch, Papa«, antwortet Kenny geduldig und schiebt Aurora in die Ecke zwischen Kühlschrank und Geschirrvitrine.

»Mmmpfff«, macht Cornelius.

»Wie läuft es denn mit dem Motor vom Bandbus?«, versucht Iris diplomatisch ein anderes Thema anzuschneiden. »Habt ihr schon herausgefunden, woran es liegt?«

»Mmmpfff«, grunzt Cornelius zum dritten Mal und marschiert wieder aus der Küche raus. Woraus ich schließe, dass auch das kein gutes Thema war.

»Essen ist in einer Minute fertig!«, ruft Iris hinter ihm her. »Sag doch Matte, er ist herzlich eingeladen. Es ist genug da.«

Ich schmeiße meine Schulsachen unter die Garderobe und setze mich schon mal an den Tisch. Bei einem so wunderbar stinknormalen Gericht muss man sichergehen, dass man auch genug abbekommt.

»Hallo, meine Lieben!« Rema weht in ihrem regenbogenbunten Morgenmantel in die Küche.

»Hast du ausgeschlafen, Mutter?« Iris wendet die duftenden Steaks ein letztes Mal in der Pfanne und häuft danach die wunderbar gewöhnlich aussehenden Möhrenscheiben in eine Schüssel.

Ausgeschlafen? Um diese Uhrzeit??

Ich sehe Rema fragend an. »Geht’s dir nicht gut, Remi?«

»Ach doch, mein Liebes! Mach dir keine Sorgen!« Rema winkt ab. »Ich schlafe nur so schlecht in den letzten Tagen, deswegen musste ich mich heute noch mal hinlegen. In meinem Zimmer sind nämlich nachts …« Sie bricht ab. »Ach, egal.« Dann klatscht sie in die Hände, wie um sich in die richtige Stimmung zu bringen, und rückt ihren Stuhl zurecht. »Jetzt wollen wir erst mal schön gemütlich essen, nicht?«

»WAS ist nachts in deinem Zimmer, Remalein?«, hakt Kenny sofort neugierig nach und setzt sich auf den freien Platz neben ihr.

Rema seufzt tief auf, als hätte Kenny sie an einen Albtraum erinnert.

Du meine Güte, das klingt ja schrecklich! Was ist denn los? Hoffentlich ist nicht schon wieder irgendwas eingestürzt? (Solche Sachen passieren bei uns gerne mal. Na ja, ich schätze, das liegt zum Teil daran, dass unser Haus ziemlich alt ist. Und daran, dass wir nicht genug Geld haben, um alles, was nötig wäre, reparieren zu lassen.)

»Kann Dodo mitessen?« Tessa steht im Türrahmen. Hinter ihr grinst Dodo in die Küche. Die hatte sich doch vor zehn Minuten unten an der Kreuzung von uns verabschiedet?

»Dodos Eltern sind gerade weggefahren, weil irgendein Großonkel von ihr ins Krankenhaus gekommen ist und nun keiner auf seinen Hund aufpasst«, erklärt Tessa. »Und da haben ihre Eltern ihren eigenen Boxer ins Auto gepackt und sind …«

»Kein Problem«, lächelt Iris und nickt Dodo zu, »setz dich!«

Ob Gregory nebenan bei sich zu Hause schon mit unserem Artikel zum Thema Mastfutter in der Schweinezucht angefangen hat?

Echt unfassbar, was die den Tieren da zu fressen geben! Antibiotika zum Frühstück! Egal, ob die krank sind oder nicht. Nur so aus Vorsorge. Weil die Tiere nämlich so schlecht gehalten werden, dass sie oft ansteckende Krankheiten bekommen. Klar, dass die Medikamente später dann auch in unseren Körpern landen. Jedenfalls, wenn wir das Fleisch von diesen Schweinen essen. Und das ist natürlich ganz und gar nicht gut, weder für uns noch für die Tiere! Das wollen Gregory und ich den Leuten endlich mal klarmachen. Ich kapiere einfach nicht, wieso die Menschen über so wichtige Dinge so wenig nachdenken!

Als ich aufschaue, fällt mir auf, wie blass und müde Rema aussieht. So gar nicht wie unsere unbekümmerte, fröhliche Oma!

Bevor ich allerdings weiter darüber nachdenken kann, werde ich von Cornelius und Matte abgelenkt, die mit inzwischen immerhin gewaschenen Händen in die Küche stapfen, dafür aber in von oben bis unten autoreparaturverschmierten Overalls stecken.

»Ich glaube, das war’s dann mit unserem schönen Bandbus«, verkündet Matte. »Der Bulli braucht ’nen neuen Motor. Aber das lohnt nicht mehr bei dem alten Ding. Da müssen wir wohl einen neuen Bus kaufen.«

»Ach du je!«, entfährt es Iris. »Wie viel kostet denn der?«

»Na, das riecht ja köstlich!«, wirft Cornelius hastig ein. Betont überlaut und überdeutlich. »Es duftet wie im Paradies!«

Cornelius tut so, als hätte er Iris’ Frage und Mattes Bemerkung gar nicht gehört. Über Geld streiten sich meine Eltern nämlich ziemlich gerne. Aber bei so vielen Mithörern will...

Erscheint lt. Verlag 25.3.2013
Reihe/Serie Die Chaosschwestern-Reihe
Illustrationen Franziska Harvey
Zusatzinfo Mit s/w Vignetten
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • Anne Hertz • eBooks • Erste Liebe • Familie • Freundschaft • Huhn • Katastrophen • Kinderbuch • Kinderbücher • Mädchenbuch • Oma • Schwestern • Schwestern, Mädchenbuch, Lola, Anne Hertz • Spanien
ISBN-10 3-641-08751-1 / 3641087511
ISBN-13 978-3-641-08751-7 / 9783641087517
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