Feuermönche - SIGMA Force (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2013 | 1. Auflage
544 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-11192-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Feuermönche - SIGMA Force -  James Rollins
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
James Bond war gestern ... Die Zukunft gehört Grayson Pierce, dem unnachahmlich smarten und charismatischen Top-Agenten der SIGMA Force!
Die Mitternachtsmesse im Kölner Dom ist beinahe beendet. Da betreten mysteriöse Gestalten in Mönchskutten die Kathedrale, und das Inferno bricht aus. Unzählige Menschen sterben im Feuer. Doch ihr schrecklicher Tod soll nur als Ablenkung dienen, das wahre Ziel der skrupellosen Mörder ist die Reliquie im Hochaltar - die sagenumwobenen Gebeine der Heiligen Drei Könige. Denn wer immer sie in den Händen hält, besitzt den Schlüssel zu einer neuen Weltordnung! Einzig Topagent Grayson Pierce von der SIGMA Force kann der drohenden Apokalypse Einhalt gebieten ...

Verpassen Sie nicht die weiteren in sich abgeschlossenen Romane über die Topagenten der Sigma Force!

Neueste Technologiekenntnisse und fundierte wissenschaftliche Fakten, genial verknüpft mit historischen und mythologischen Themen - all das macht die Abenteuerthriller von James Rollins zum einzigartigen Leseerlebnis. Der passionierte Höhlentaucher James Rollins betreibt eine Praxis für Veterinärmedizin in Sacramento, Kalifornien.

1


Das Große Schlamassel


24. Juli, 04:34
Frederick, Maryland

 

Der Saboteur war eingetroffen.

Grayson Pierce lenkte sein Motorrad zwischen die dunklen Gebäude im Zentrum von Fort Detrick. Im Leerlauf rollte er weiter. Der Motor brummte nicht lauter als ein Kühlschrank. Seine Handschuhe waren ebenso schwarz wie das Motorrad, dessen Rahmen aus einer Nickel-Phosphor-Legierung mit der Bezeichnung NPL Super Black gefertigt war. Sie war besonders lichtabsorbierend, und gewöhnliches Schwarz wirkte dagegen geradezu strahlend. Sein Overall und der stabile Helm waren auf die gleiche Weise getarnt.

Tief über den Lenker gebeugt, näherte er sich dem Ende der Gasse. Vor ihm lag ein Hof, ein dunkler Spalt, eingerahmt von den Backsteingebäuden des Krebsforschungszentrums, das dem USAMRIID angeschlossen war, dem Medizinischen Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten der US Army. In den Hochsicherheitslabors, die eine Fläche von fast sechstausend Quadratmetern beanspruchten, konzentrierte sich der Kampf gegen den Terrorismus mit biologischen Waffen.

Gray stellte den Motor ab, blieb aber sitzen. Sein linkes Knie ruhte an der Packtasche. Darin waren siebzigtausend Dollar. Er blieb auf der Gasse, mied den einsehbaren Hof, zog die Schattenseite vor. Der Mond war längst untergegangen, und die Sonne würde erst in zweiundzwanzig Minuten aufgehen. Wolkenfetzen, Nachzügler eines Sommergewitters, verdeckten die Sterne.

Würde die List funktionieren?

Leise sprach er ins Mikrofon. »Maultier an Adler, habe Treffpunkt erreicht. Gehe zu Fuß weiter.«

»Verstanden. Wir sehen Sie über Satellit.«

Gray widerstand dem Drang, nach oben zu sehen und zu winken. Er ließ sich nicht gern beobachten, aber der Einsatz war zu groß. Allerdings hatte er ein Zugeständnis herausgeholt: Das Treffen würde er allein bestreiten. Die Kontaktperson war nervös. Es hatte sechs Monate gedauert, den Kontakt aufzubauen und Verbindungen in Libyen und dem Sudan zu knüpfen. Leicht war es nicht gewesen. Mit Geld konnte man kein Vertrauen kaufen, zudem in dieser Geschäftssparte.

Er machte die Geldtasche los und schulterte sie. Vorsichtig bewegte er das Motorrad in einen dunklen Alkoven und schwang ein Bein über den Sitz.

Er schritt die dunkle Gasse entlang.

Nur wenige Augen wachten um diese Zeit, und die meisten waren elektronischer Natur. Am Old Farm Gate, dem Serviceeingang des Stützpunkts, hatte er die Identifizierungsprozedur überstanden. Jetzt musste er darauf vertrauen, dass seine List lange genug vorhielt, um der elektronischen Überwachung zu entgehen.

Er warf einen Blick auf die Leuchtanzeige seiner Breitling-Taucheruhr: 04:45. Das Treffen sollte in fünfzehn Minuten stattfinden. Von seinem Erfolg hing viel ab.

Gray hatte sein Ziel erreicht. Gebäude 470. Zu dieser Zeit war es verlassen. Nächsten Monat sollte es abgerissen werden. Das nur schlecht gesicherte Gebäude war der perfekte Treffpunkt, entbehrte aber nicht einer gewissen Ironie. In den sechziger Jahren waren hier in großen Bottichen und Tanks Anthraxsporen gezüchtet worden, tödliche Bakterien. 1971 hatte man die Giftküche stillgelegt. Seitdem stand das große Gebäude weitgehend leer und diente dem Nationalen Krebsforschungsinstitut als Lager.

Jetzt ging es erneut um Anthrax. Er blickte nach oben. Alle Fenster waren dunkel. Den Verkäufer sollte er im dritten Stock treffen.

Am Nebeneingang angelangt, zog er die Codekarte, die ihm seine Kontaktperson im Stützpunkt gegeben hatte, durch den Leseschlitz. In der Schultertasche befand sich die zweite Hälfte der Bezahlung; die erste Hälfte war vor einem Monat telegrafisch angewiesen worden. Außerdem hatte Gray noch einen dreißig Zentimeter langen Dolch aus karbonisiertem Plastik dabei, der in einer Scheide am Handgelenk steckte.

Seine einzige Waffe.

Mehr hatte er nicht durch die Sicherheitsschleuse schaffen können.

Er schloss die Tür hinter sich und wandte sich zur Treppe zur Rechten. Ein rotes EXIT-Schild spendete ein wenig Licht. Er schaltete den Motorradhelm auf Nachtsicht. Auf einmal war die Umgebung in Grün- und Silbertöne getaucht. Er stieg zum dritten Stock hoch.

Oben angelangt, drückte er gegen die Tür auf dem Treppenabsatz.

Er hatte keine Ahnung, wo er seine Kontaktperson treffen würde. Er wusste nur, dass er auf ein Zeichen warten sollte. An der Tür blieb er einen Moment stehen und musterte den Gang. Er gefiel ihm nicht.

Das Treppenhaus befand sich in der Ecke des Gebäudes. Vor ihm lag ein gerader Flur; der andere führte nach links. Die Innenwand war gesäumt von Milchglasscheiben, dahinter lagen Büros; die andere Wand war von Fenstern durchbrochen. Langsam ging er weiter und hielt aufmerksam Ausschau nach einer Bewegung.

Plötzlich fiel helles Licht durch eines der Fenster.

Aufgrund des Nachtsichtgeräts geblendet, sprang er zur Wand, ging im Schatten in Deckung. War er entdeckt worden? Der Lichtstrahl bohrte sich nacheinander durch die anderen Fenster und wanderte vor ihm den Flur entlang.

Er beugte sich vor und spähte durch ein Fenster nach draußen. In der Tiefe sah er den Hof vor dem Gebäude. An der anderen Straßenseite fuhr ein Humvee im Schritttempo die Straße entlang. Der Suchscheinwerfer schwenkte über den Hof.

Eine Patrouille.

Würde sich seine Kontaktperson davon verscheuchen lassen?

Lautlos fluchend wartete Gray darauf, dass der Jeep seine Runde beendete. Die Patrouille verschwand vorübergehend außer Sicht, als sie hinter einem massigen Gebäude vorbeifuhr, das mitten auf dem Hof aufragte. Es ähnelte einem verrosteten Raumschiff. In Wahrheit handelte es sich um einen drei Stockwerke hohen Hochsicherheitstrakt, der auf einem Dutzend Beinen stand. Leitern und Gerüste umgaben das Gebilde, das gerade renoviert wurde, ein Versuch, die Forschungseinrichtung aus dem Kalten Krieg in altem Glanz wiederherzustellen.

Gray kannte den Spitznamen des Gebildes: das Große Schlamassel.

Als ihm seine eigene Lage bewusst wurde, lächelte er trocken.

Jetzt saß er am Großen Schlamassel in der Patsche.

Schließlich tauchte die Patrouille an der anderen Seite des Gebildes wieder auf, überquerte langsam die Vorderseite des Hofs und entfernte sich.

Erleichtert ging Gray weiter. Am Ende des Flurs war eine Schwingtür, doch durch ein schmales Fenster konnte man in einen größeren Raum blicken. Er machte ein paar hohe, schlanke Behälter aus Metall und Glas aus. Ein altes Labor. Fensterlos und dunkel.

Offenbar war er bereits bemerkt worden.

Im Raum flammte ein Licht auf, gerade hell genug, dass Gray das Nachtsichtgerät ausschalten musste. Eine Taschenlampe. Sie blinkte dreimal.

Ein Zeichen.

Er näherte sich der Tür, drückte mit der Zehenspitze einen der beiden Türflügel auf und zwängte sich durch den Spalt.

»Hier drüben«, sagte eine ruhige Stimme. Es war das erste Mal, dass Gray die Stimme seiner Kontaktperson hörte. Bislang war sie immer elektronisch verzerrt gewesen, und zwar in geradezu paranoidem Ausmaß.

Es war eine Frauenstimme. Sein Misstrauen war sogleich geweckt. Überraschungen mochte er nicht.

Er schritt durch ein Labyrinth von Tischen, auf denen Stühle gestapelt waren. Sie saß vor einem der Tische. Die anderen dazugehörigen Stühle waren noch gestapelt. Bis auf einen. Sie trat gegen eins der Stuhlbeine.

»Setzen Sie sich.«

Gray hatte einen nervösen Wissenschaftler erwartet, der sein Gehalt aufbessern wollte. In den hochrangigen Forschungseinrichtungen kam Geheimnisverrat gegen Bezahlung immer häufiger vor.

USAMRIID war da keine Ausnahme ... nur tausendfach gefährlicher. Jedes Fläschchen, das zum Verkauf stand, besaß das Potenzial, Tausende zu töten, wenn man seinen Inhalt in einer U-Bahn-Station oder in einem Busbahnhof versprühte.

Und diese Frau bot gleich sechzehn Ampullen zum Kauf an.

Er setzte sich und legte die Geldtasche auf den Tisch.

Sie war Asiatin ... nein, Eurasierin. Ihre Augen waren eher rund, die Haut hatte einen tiefen Bronzeton. Sie trug einen ähnlichen schwarzen Bodysuit mit Rollkragen wie er und wirkte schlank und geschmeidig. Um den Hals baumelte ein silberner Anhänger, der sich deutlich vom schwarzen Bodysuit abhob und einen zusammengerollten Drachen darstellte. Im Gegensatz zu ihm wirkte die Drachenlady nicht angespannt und wachsam, sondern eher gelangweilt.

Ihr Selbstvertrauen bezog sie von einer mit Schalldämpfer ausgestatteten 9-mm-Sig-Sauer-Pistole, die auf seine Brust zielte. Aber erst als sie weitersprach, gefror ihm das Blut in den Adern.

»Guten Abend, Commander Pierce.«

Es verblüffte ihn, seinen Namen zu hören.

Wenn sie den kannte ...

Er reagierte, jedoch zu spät.

Die Waffe wurde aus nächster Nähe abgefeuert.

Von der Wucht des Treffers zurückgeschleudert, landete Gray auf dem Rücken und verhedderte sich in den Stuhlbeinen. Der Schmerz in der Brust war so schlimm, dass er keine Luft mehr bekam. Er schmeckte Blut.

Verrat ...

Sie trat um den Tisch herum, beugte sich über ihn und zielte unverwandt auf ihn. Offenbar wollte sie kein Risiko eingehen. Der silberne Drachenanhänger funkelte hell. »Ich nehme an, unsere Unterhaltung wird über Funk übermittelt, Commander Pierce. Vielleicht sogar nach Washington, an Sigma. Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich mal Ihr Funkgerät benutze?«

Er war nicht in der Position, ihr die Bitte abzuschlagen.

Die Frau beugte sich noch tiefer hinab. »In den nächsten zehn Minuten wird die Gilde Fort Detrick dichtmachen. Der ganze Stützpunkt wird mit Anthrax kontaminiert. Das ist die Vergeltung dafür, dass Sigma sich in unsere Operation in Oman eingemischt...

Erscheint lt. Verlag 22.3.2013
Reihe/Serie SIGMA Force
Übersetzer Norbert Stöbe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Map of Bones (Sigma Force 02)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Abenteuerroman • action • Afrika • Ägypten • Avignon • Dan Brown • eBooks • Frankreich • Köln • Kölner Dom • KölnerDom • Michael Crichton • Mönch • neueWeltordnung • Provence • Reliquie • Roman • Sigma • SIGMA Force • SPIEGEL-Bestsellerautor • Thriller • Vatikan • Verschwörung • Waffe • Weltherrschaft
ISBN-10 3-641-11192-7 / 3641111927
ISBN-13 978-3-641-11192-2 / 9783641111922
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 5,2 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
14,99
Roman. Aus den Memoiren der Herbjörg María Björnsson

von Hallgrímur Helgason

eBook Download (2011)
Tropen (Verlag)
9,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49