Das Verhältnis von moralischem Diskurs und rechtlichem Diskurs bei Jürgen Habermas. -  Chung-cheng Huang

Das Verhältnis von moralischem Diskurs und rechtlichem Diskurs bei Jürgen Habermas. (eBook)

eBook Download: PDF
2010 | 1. Auflage
172 Seiten
Duncker & Humblot GmbH (Verlag)
978-3-428-52327-6 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
74,90 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Habermas ist einer der prägendsten deutschen Philosophen der Gegenwart. Er rekonstruiert mit seiner Theorie des kommunikativen Handelns das Rechtssystem diskursethisch und erweitert die Diskurstheorie zu einer prozeduralen Theorie des demokratischen Rechtsstaats. Seine Rechtstheorie gilt als herausragender Beleg für die Renaissance der Philosophen-Rechtsphilosophie. Zu den Klassikern der Rechtsphilosophie gehört das Thema 'Recht und Moral'. Bei der Feststellung der Frage, was Recht ist, muss jede Rechtstheorie beantworten, ob es über das positive Recht hinaus ein moralisches Fundament des Rechts gibt. Aus Sicht des Naturrechts ist das Recht der Moral subordiniert. Nach dem Rechtspositivismus werden dagegen die Rechtsnormen von der moralischen Beurteilung getrennt. Naturrecht und Rechtspositivismus stehen sich gegenüber. Der Streit zwischen Naturrecht und Rechtspositivismus gehört zu den zentralen Kontroversen der Rechtsphilosophie. Wie begegnet Habermas als Rechtsphilosoph dieser zentralen Kontroverse der Rechtsphilosophie? Oder, noch deutlicher gefragt: Ist Habermas' Rechtstheorie naturrechtlich oder rechtspositivistisch? Um diese Frage zu beantworten, ist die Analyse des Verhältnisses zwischen Moral und Recht bei Habermas vonnöten; deshalb ist auch die Untersuchung des Verhältnisses von moralischem und rechtlichem Diskurs bei Habermas von Bedeutung. Durch die Beantwortung der Fragen, was (1) der moralische Diskurs, (2) der rechtliche Diskurs und (3) das Verhältnis von moralischem und rechtlichem Diskurs bei Habermas ist, wird ein zentrales Problem der Rechtsphilosophie anhand des einflussreichsten deutschen Philosophen geklärt.

Vorwort 6
Inhaltsübersicht 8
Inhaltsverzeichnis 10
Einleitung: Aufgabenstellung und Gang der Untersuchung 14
A. Moralischer Diskurs bei Habermas 18
I. Begriff der Moral 18
1. Moral 18
a) Moral 18
aa) Kennzeichen der Moral: Prozedur 18
bb) Prinzip der Moral: Verallgemeinerung 20
b) Moral und Diskurs 21
aa) Diskurs: Prozess der Entscheidung von Wahrheit und Richtigkeit 22
bb) Moral und Diskurs: Diskurs als Moral 24
2. Diskurs als Moral: Verständigung durch Sprache 26
a) Sprache 26
aa) Normen: Aus Sprache 26
bb) Geltung der Normen: Aus Dialog 27
b) Verständigung 29
aa) Telos der Sprache: Verständigung 29
bb) Welt des Moralischen: Gegenseitigkeit 30
II. Moralischer Diskurs 32
1. Bedeutung des moralischen Diskurses 32
a) Rationalität von Kommunikation 32
aa) Absicht der kommunikativen Rationalität: Emanzipation der Lebenswelt vom System 32
bb) Kommunikative Rationalität 37
b) Regeln von Diskursen 42
aa) Situation der Diskursregeln: Ideale Sprechsituation 42
bb) Diskursregeln 46
c) Ansprüche von Geltung 49
aa) Themen der Geltungsansprüche: Wahrheit, Richtigkeit, Wahrhaftigkeit und Verständlichkeit 49
bb) Geltungsansprüche 52
2. Kernpunkt des moralischen Diskurses: Konsens über Moral 54
a) Vorverständnis zum Konsens von Wahrheit und Richtigkeit: Steuerung der Erkenntnis von Interessen 54
aa) Drei Typen der Erkenntnisinteressen 54
bb) Steuerung der Erkenntnis von Interessen 56
b) Konsenstheorie von Wahrheit und Richtigkeit 57
aa) Gleichsetzung von Wahrheit und Richtigkeit 58
bb) Konsens von Wahrheit und Richtigkeit 61
3. Begründung des moralischen Diskurses: Diskursethik 64
a) Grundlegung der Diskursethik 66
aa) Erstes Prinzip der Diskursethik: Diskursprinzip 66
bb) Zweites Prinzip der Diskursethik: Universalisierungsprinzip 68
b) Begründung der Diskursethik 70
aa) Verzicht auf Letztbegründung 71
bb) Universalpragmatische Begründung 74
B. Rechtlicher Diskurs bei Habermas 76
I. Begriff des Rechts 78
1. Recht 78
a) Recht 78
aa) Idee des Rechts: Gerechtigkeit der Prozedur 78
bb) Ziel des Rechts: Verwirklichung der Freiheit 81
b) Recht und institutionalisierter Diskurs 84
aa) Recht und Diskurs: Rekonstruktion des Rechts durch Diskurs 84
bb) Recht und institutionalisierter Diskurs: Institutionalisierter Diskurs als Recht 86
2. Institutionalisierter Diskurs als Recht: Gesatzte Normen der sozialen Integration 88
a) Soziale Integration 88
aa) Transformation von System und Lebenswelt 88
bb) Soziale Integration 90
b) Gesatzte Normen 93
aa) Gegensatz zu philosophischen Gerechtigkeitstheorien 93
bb) Gesatzte Normen 94
II. Rechtlicher Diskurs 96
1. Bedeutung des rechtlichen Diskurses 96
a) Vermittlung von Faktizität und Geltung 96
aa) Spannung von Faktizität und Geltung 96
bb) Vermittlung von Faktizität und Geltung 98
b) Garantie für System der Rechte 99
aa) Garantie für Volkssouveränität 101
bb) Garantie für Menschenrechte 103
cc) Garantie für Grundrechte 106
c) Prozedur der Autonomie 109
aa) Deliberative Politik von Autonomie 109
bb) Rechtsparadigma von Prozeduralismus 113
2. Kernpunkt des rechtlichen Diskurses: Konsens von Recht 115
a) Voraussetzung für Konsens von Recht: Rechtsöffentlichkeit 115
aa) Öffentlichkeit 116
bb) Öffentlichkeit des demokratischen Rechtsstaats 117
b) Konsenstheorie von Recht 118
aa) Unterscheidung von Rechtsbegründung und Rechtsanwendung 118
bb) Konsens über Recht 121
3. Gewährleistung des rechtlichen Diskurses: Institutionalisierung 123
a) Institutionalisierung der Demokratie 125
aa) Radikaldemokratie 125
bb) Prinzip der Radikaldemokratie: Demokratieprinzip 126
b) Institutionalisierung des Rechtsstaats 127
aa) Kommunikative Macht in den drei Gewalten 127
bb) Beaufsichtigung der vierten Gewalt 131
C. Das Verhältnis von moralischem Diskurs und rechtlichem Diskurs bei Habermas 133
I. Moralischer Diskurs: Rechtfertigung des rechtlichen Diskurses 133
1. Verhältnis von Moral und Recht 133
a) Verhältnis von Recht und Moral 135
aa) Funktionelles Verhältnis: Ergänzung von Recht und Moral 135
bb) Hierarchisches Verhältnis: Keine Unterordnung von Recht unter Moral 137
b) Kritik am Verhältnis von Recht und Moral 137
2. Rechtfertigung des rechtlichen Diskurses 139
a) Rechtfertigung des rechtlichen Diskurses 139
aa) Rechtfertigung des Rechts: Diskurs 139
bb) Rechtfertigung des rechtlichen Diskurses: Moralischer Diskurs 140
b) Kritik an der Rechtfertigung des rechtlichen Diskurses 142
II. Rechtlicher Diskurs: Sonderfall des moralischen Diskurses 143
1. Sonderfallthese 143
a) Bedeutung der Sonderfallthese 144
aa) Fall 145
bb) Sonderfall 146
b) Auseinandersetzung mit der Sonderfallthese 147
aa) Institutionalisierte juristische Argumentation: Gerichtsverhandlung 147
bb) Nicht-institutionalisierte juristische Argumentation 149
c) Ansichtsänderungen der Sonderfallthese bei Habermas 150
aa) Ablehnung der Sonderfallthese (1971) 151
bb) Aufnahme der Sonderfallthese (1981) 151
cc) Erneute Ablehnung der Sonderfallthese (1992) 152
2. Kritik an der Sonderfallthese 155
Schluss: Forschungsergebnisse 158
Literaturverzeichnis 162
Sachverzeichnis 171

Erscheint lt. Verlag 27.9.2010
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Ethik
Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
ISBN-10 3-428-52327-X / 342852327X
ISBN-13 978-3-428-52327-6 / 9783428523276
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
PDFPDF (Wasserzeichen)
Größe: 598 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seiten­layout eignet sich die PDF besonders für Fach­bücher mit Spalten, Tabellen und Abbild­ungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten ange­zeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smart­phone, eReader) nur einge­schränkt geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Christopher Panza; Adam Potthast

eBook Download (2023)
Wiley-VCH (Verlag)
17,99