Vertretungsverbot bei Insichgeschäften, Ergänzungspflegschaft und gerichtliche Genehmigung: rechtsgeschäftlicher Minderjährigenschutz bei Eltern-Kind-Schenkungen. -  Jörg Allmendinger

Vertretungsverbot bei Insichgeschäften, Ergänzungspflegschaft und gerichtliche Genehmigung: rechtsgeschäftlicher Minderjährigenschutz bei Eltern-Kind-Schenkungen. (eBook)

eBook Download: PDF
2009 | 1. Auflage
237 Seiten
Duncker & Humblot GmbH (Verlag)
978-3-428-53071-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
74,90 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Die Regelungen des rechtsgeschäftlichen Minderjährigenschutzes erweisen sich bei Eltern-Kind-Schenkungen als erhebliches Verkehrserschwernis und werden oftmals weder den Interessen des Kindes noch denen der Eltern gerecht. Als gesetzliche Vertreter ihres minderjährigen Kindes unterliegen die Eltern zwangsläufig dem Vertretungsverbot bei Insichgeschäften, sofern die Schenkung nicht lediglich rechtlich vorteilhaft ist. Die Verfahren der Ergänzungspflegschaft sowie der häufig kumulativ einzuholenden gerichtlichen Genehmigung sind oft langwierig und mit zahlreichen Unsicherheiten behaftet. Eine Untersuchung der bestehenden Beschränkungen der elterlichen Vertretungsmacht zeigt, dass diese jedenfalls bei Schenkungen weder im Interesse eines ausreichenden Minderjährigenschutzes erforderlich noch vor dem Hintergrund der elterlichen Sorge angemessen sind.

Vorwort 8
Inhaltsverzeichnis 10
Einleitung 18
I. Thema 18
II. Gang der Untersuchung 21
A. Vertretungsverbot bei Insichgeschäften, § 181 BGB 22
I. Eltern-Kind-Schenkungen als Rechtsgeschäfte mit potentiellem Interessenkonflikt 22
1. Rechtsnatur der Schenkung 22
2. Tatbestand der Schenkung 23
a) Zuwendung 23
b) Bereicherung 26
aa) Bereicherung trotz Widerrufsvorbehalt? 26
bb) Der freie Widerrufsvorbehalt bei der Schenkung von Gesellschaftsanteilen 29
(1) Zulässigkeit freier Hinauskündigungsklauseln im Gesellschaftsrecht 29
(2) Auswirkungen auf das Schenkungsrecht? 30
(3) Inhaltskontrolle des Widerrufsvorbehalts 33
(a) Schenkung 34
(b) Treuhand 34
(c) Kapitalistische Gesellschaftsbeteiligungen 35
(d) „Gesellschafter auf Probe“ 35
(e) Widerrufsvorbehalt gegen Abfindungsklausel 36
(f) Eltern-Kind-Schenkungen 37
(4) Ausübungskontrolle des Widerrufs 37
cc) Forderungsschenkung 39
c) Unentgeltlichkeit 40
aa) Subjektive Einigung über objektive Unentgeltlichkeit 40
bb) Wesen der Unentgeltlichkeit 41
cc) Unentgeltlichkeit bei Grundstücksübertragungen 42
dd) Unentgeltlichkeit bei Schenkungenauf dem Gebiet des Gesellschaftsrechts 44
3. Das Konfliktpotential der verschiedenen Schenkungsarten 45
a) Reine (altruistische) Schenkungen 45
b) Schenkung unter Auflage 46
c) Zweck- bzw. Wunschschenkung 47
d) Gemischte Schenkungen 47
e) Zusammenfassung 48
4. Verwandte rechtsgeschäftliche Erscheinungsformen 48
a) Vorweggenommene Erbfolge 49
b) Unbenannte Zuwendungen 51
c) Ausstattung 54
aa) Begriff der Ausstattung 54
bb) Die Ausstattung als Instrument der vorweggenommenen Erbfolge 55
cc) Eltern- und Kindesinteressen 58
5. Ergebnis 58
II. Das Vertretungsverbot des § 181 BGB für Eltern bei Schenkungen an ihre Kinder 59
1. Der Schutz vor Interessenkonflikten und das Verbot von Insichgeschäften 60
a) Der Begriff des Insichgeschäfts 60
aa) Formelle Bestimmung 60
bb) Die Unterfälle des Selbstkontrahierens und der Mehrvertretung 61
cc) Die Untervertretung 63
dd) Versuche einer materiellen Deutung des Insichgeschäfts 63
b) Der Interessenkonflikt 65
aa) Arten von Interessenkonflikten 65
bb) Intensität von Interessenkonflikten 65
cc) Interessenkonflikte bei Eltern-Kind-Schenkungen 65
c) Die Handhabung des § 181 BGBdurch die Rechtsprechung 66
d) Die Haltung der Literatur 69
aa) Betonung der Rechtssicherheit 69
bb) Abstellen auf einen konkreten Interessenkonflikt 70
cc) Vermittelnde Ansicht 72
2. Die Auslegung des Tatbestands des § 181 BGB 73
a) Wortsinn 73
aa) Rechtsgeschäfte „mit sich“ 74
bb) Stellvertretung 75
cc) „mit sich im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten“ 75
b) Gesetzessystematik 75
c) Entstehungsgeschichte 76
d) Normzweck 79
aa) Schutz des Vertretenen 79
bb) Schutz der Rechtssicherheit 81
cc) Verhältnis der beiden Normziele 82
e) Ergebnis zur Auslegung des § 181 BGB 82
3. Die gesetzlichen Ausnahmetatbestände und ihre Relevanz für Eltern-Kind-Schenkungen 83
a) Gestattung 83
aa) Gesetzliche Gestattung 84
bb) Rechtsgeschäftliche Gestattung 85
cc) Gestattung aufgrund Verkehrssitte 85
dd) Möglichkeit einer gerichtlichen Gestattung 85
(1) Ablehnende Haltung von Rspr. und Teilen der Literatur 86
(2) Die Befürworter einer gerichtlichen Gestattung 87
(3) Eigene Stellungnahme 89
b) Die ausschließliche Erfüllung einer Verbindlichkeit 89
aa) Elterliche Unterhaltspflicht als Verbindlichkeit 90
bb) Eltern-Kind-Schenkung als wirksames Kausalgeschäft 91
(1) Separate Betrachtung von § 107 BGB und § 181 BGB letzt. Hs. 91
(2) Gesamtbetrachtung und teleologische Reduktion des § 181 BGB letzt. Hs. 92
4. Die teleologische Reduktion des § 181 BGB 95
a) Zulässigkeit einer teleologischen Reduktion 95
aa) Die Rechtssicherheit als Hürde 95
bb) Konkrete Anforderungen an die Rechtssicherheit bei Eltern-Kind-Geschäften 97
(1) Die am Rechtsgeschäft unmittelbar Beteiligten 97
(2) Mittelbar betroffene Dritte 98
(3) Allgemeinheit 99
b) Die Ausnahme lediglich rechtlich vorteilhafter Geschäfte i. S.v. § 107 BGB 100
aa) Schenkungen und rechtlich vorteilhafte Rechtsgeschäfte 101
bb) Vergleich der Schutzzwecke von § 181 BGB und § 107 BGB 102
cc) Die Bestimmbarkeit des lediglich rechtlichen Vorteils 104
(1) Die Bedeutung des § 107 BGB 105
(2) Der Begriff des lediglich rechtlichen Vorteils 105
(a) Formale Bestimmung des lediglich rechtlichen Vorteils 106
(b) Wertende Betrachtungsweise zum lediglich rechtlichen Vorteil 108
(aa) Typisierend wirtschaftliche Betrachtungsweise 108
(bb) Sorgerechtliche Betrachtungsweise 111
(3) Die BGH-Rechtsprechung zum Vorliegen eines lediglich rechtlichen Nachteils 113
(a) Die Entscheidung des BGH vom 25. 11. 2004 114
(aa) Einzelne Rechtsfragen 114
(bb) Allgemeine Aussagen zum lediglich rechtlichen Vorteil 116
(b) Ergänzungen durch die Entscheidung des BGH vom 3. 2. 2005 119
(c) Anwendung der allgemeinen Grundsätze auf andere Streitfragen 121
(aa) Schenkungssteuer 121
(bb) Anlieger- und Erschließungsbeiträge 122
(cc) Öffentlich-rechtliche Polizeipflichten 123
(dd) Privatrechtliche Pflichten 124
(4) Stellungnahme: Die Bestimmung des lediglich rechtlichen Nachteils bei Eltern-Kind-Geschäften 125
dd) Die Ausnahme relativ rechtlich nachteiliger Geschäfte 128
c) Die Ausnahme liberaler Schenkungen 129
aa) Die überschießende Tendenz des Verbots von Insichgeschäften bei Schenkungen 129
bb) Vereinbarkeit mit dem Telos des § 181 BGB 130
(1) Schutz des Vertretenen 130
(2) Schutz der Rechtssicherheit 132
cc) Die Anforderungen des Minderjährigenschutzes 132
(1) Der Schutz vor rechtlichen Nachteileni. S.v. § 107 BGB 132
(2) Der Schutz vor Überschuldung nach § 1629a BGB 133
(a) Verfassungsrechtlicher Hintergrund des MHbeG 134
(b) Allgemeine Haftungsbeschränkung für Minderjährige 135
(c) Umfang und Ausgestaltung des Schutzes 136
(d) Haftungsbeschränkung bei öffentlich-rechtlichen Verbindlichkeiten? 137
(3) Der Schutz vor Verarmungwegen elterlicher Misswirtschaft 140
dd) Grundprinzipien des Eltern-Kind-Verhältnisses 142
(1) Grundzüge der elterlichen Sorge 142
(a) Die geschichtliche Entwicklung der elterlichen Sorge 142
(b) Die Rechtsnatur der elterlichen Sorge 146
(c) Der Einfluss des Kindeswohls 147
(d) Pflichtbindung und Handlungsmacht 150
(2) Verfassungsrechtliche Vorgabenzur elterlichen Sorge 151
(a) Elternrecht 151
(b) Staatliches Wächteramt 153
B. Die Ergänzungspflegschaft 155
I. Die Rolle des Ergänzungspflegers bei Eltern-Kind-Geschäften 155
1. Die Funktion des Ergänzungspflegers im Rahmen des Sorgerechts 156
2. Die Voraussetzungen der Pflegerbestellung bei Eltern-Kind-Geschäften 156
a) Rechtliche Verhinderung des Sorgerechtsinhabers 157
b) Verhinderung eines oder beider Elternteile? 157
c) Besonderes Bedürfnis 159
3. Die rechtliche Stellung des Ergänzungspflegers 161
a) Handlungsmacht 161
aa) Wirkungskreis 162
bb) Genehmigungspflichtige Rechtsgeschäfte 162
b) Verhältnis zur elterlichen Sorge 164
aa) Partielle Verdrängung der elterlichen Sorge 164
bb) Die Behandlung von Meinungsverschiedenheiten 165
c) Pflichten des Ergänzungspflegers 165
II. Verfahren der Pflegerbestellung 168
1. Anzeigepflicht, § 1909 Abs. 2 BGB 169
2. Zuständiges Gericht 170
a) Anordnung der Pflegschaft 170
aa) § 1693 BGB 170
bb) § 1697 BGB 172
b) Auswahl des Pflegers 174
c) Bestellung des Pflegers 174
3. Personalentscheidung 174
4. Rechtsschutz im Rahmen der Ergänzungspflegschaft 177
a) Rechtsbehelf gegen die Auswahl des Ergänzungspflegers 178
b) Reaktionsmöglichkeit gegen die Entscheidung des Ergänzungspflegers 178
III. Erfordernis mehrerer Ergänzungspfleger? 180
1. Schenkung von Gesellschaftsanteilen an mehrere minderjährige Kinder 180
a) Kapitalgesellschaften 180
aa) Aktiengesellschaft 180
bb) GmbH 181
b) Personengesellschaften 181
aa) KG 182
bb) GbR 183
cc) Stille Gesellschaft 184
2. Stellungnahme 184
C. Die gerichtliche Genehmigung 186
I. Die Bedeutung der gerichtlichen Genehmigungbei Eltern-Kind-Geschäften 186
1. Funktion der gerichtlichen Genehmigung bei Eltern-Kind-Geschäften 187
2. Wesen der gerichtlichen Genehmigung 187
3. Die Genehmigungspflichtigkeit bei Eltern-Kind-Geschäften 188
a) Rechtsnatur der Katalogtatbestände der §§ 1821 f. BGB 188
b) Die Privilegierung der Eltern gem. § 1643 Abs. 1 BGB 189
c) Genehmigungspflichtige Grundstücksgeschäfte zwischen Eltern und Kindern 190
aa) Normzweck 190
bb) Maßstab der Genehmigungspflicht bei Grundstücksgeschäften 191
(1) Schenkung eines unbelasteten Grundstücks 192
(2) Schenkung eines mit Grundpfandrechten, Dienstbarkeiten, einem Vorkaufsrecht oder einer Vormerkung belasteten Grundstücks 193
(3) Schenkung eines mit einer Reallast belasteten Grundstücks 193
(4) Schenkung unter Belastungsvorbehalt 194
(5) Schenkung eines vermieteten Grundstücks 195
(6) Schenkung unter Rückforderungsvorbehalt 196
cc) Ergebnis 196
d) Genehmigungsvorbehalte bei der Übertragung von Erwerbsgeschäften und im Gesellschaftsrecht 197
aa) Normzweck 197
(1) § 1822 Nr. 3 BGB 197
(2) § 1822 Nr. 10 BGB 199
bb) Maßstab der Genehmigungspflicht im Gesellschaftsrecht 200
(1) § 1822 Nr. 3 BGB 200
(a) § 1822 Nr. 3 Var. 1 BGB 200
(aa) Die Beschränkung auf eine erwerbswirtschaftliche Tätigkeit 200
(bb) Das Merkmal der Entgeltlichkeit 204
(b) § 1822 Nr. 3 Var. 2 BGB 204
(aa) Werbende Gesellschaften 204
(bb) Das Merkmal des Abschlusses eines Gesellschaftsvertrags 205
(2) § 1822 Nr. 10 BGB 207
(a) Beschränkung auf die akzessorische Haftung 207
(b) Akzessorische Haftung im Gesellschaftsrecht 208
cc) Ergebnis 209
4. Die Genehmigungsfähigkeit von Eltern-Kind-Geschäften 209
a) Der Maßstab im Recht der elterlichen Sorge 210
aa) Die Regelung des § 1697a BGB 211
bb) Inhalt des Kindeswohls 212
cc) Kindeswohl als gerichtlicher Entscheidungsmaßstab 213
dd) Das Vorgehen nach Standards 214
ee) Interpretationsprärogative der Eltern bei der Bestimmung des Kindeswohls 215
b) Der Maßstab im Vormundschaftsrecht 216
c) Der Maßstab bei Eltern-Kind-Geschäften 218
II. Rechtsschutz im Verfahrender gerichtlichen Genehmigung 219
III. Die kumulative Beteiligungvon Ergänzungspfleger und Gericht 221
Zusammenfassung 223
Literaturverzeichnis 227
Sachwortverzeichnis 236

Erscheint lt. Verlag 10.11.2009
Reihe/Serie Schriften zum Bürgerlichen Recht
Zusatzinfo 237 S.
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht
Schlagworte Eltern-Kind-Schenkungen • Minderjährigenschutz • Rechtsgeschäftslehre
ISBN-10 3-428-53071-3 / 3428530713
ISBN-13 978-3-428-53071-7 / 9783428530717
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
PDFPDF (Wasserzeichen)
Größe: 823 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seiten­layout eignet sich die PDF besonders für Fach­bücher mit Spalten, Tabellen und Abbild­ungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten ange­zeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smart­phone, eReader) nur einge­schränkt geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Ein Handbuch für die Praxis mit zahlreichen Mustern und Beispielen

von Holger Siebert

eBook Download (2023)
Reguvis Fachmedien GmbH (Verlag)
86,00