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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (eBook)

eBook Download: EPUB
2012 | 1. Auflage
320 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-86278-527-8 (ISBN)
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8,99 inkl. MwSt
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Entweder ein Exklusivinterview mit Joe Kowalski oder ... Den Rest kann Keri sich denken. Ihre steile Karriere beim angesagten 'Spotlight Magazine' würde in einer rasanten Talfahrt enden. Da scheint Joe das kleinere Übel zu sein. Auch wenn es ihr schwerfällt, ausgerechnet ihren Exlover - mittlerweile ein berühmter Autor - um ein Interview zu bitten. Überraschenderweise ist Joe, der sonst Presserummel meidet wie die Pest, nicht abgeneigt. Er stellt jedoch recht eigenwillige Bedingungen: Nur wenn Keri mit ihm zum Campen fährt, beantwortet er ihre Fragen. Gummistiefel, Mückenspray und einen Bikini soll sie in den Koffer packen - aber bloß kein Handy. Und Keri fragt sich: Will er sie etwa halb nackt und wehrlos in der Wildnis?



<p>Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt die Bestsellerautorin Shannon Stacey in New England, das für seinen farbenprächtigen Indian Summer bekannt ist, aber auch für sehr kalte Winter. Dann macht sie es sich gerne zu Hause gemütlich. Leider weigern sich Shannons Katzen hartnäckig, auf ihrem Schoß als Wärmflasche zu dienen, während sie schreibt.</p>

"Wegen solcher Bücher lese ich überhaupt!"
Smart Bitches

1. KAPITEL

Du hast es mit Joseph Kowalski auf dem Rücksitz eines 78er Ford Granada getan und vergisst, mir das zu erzählen? Der Mann ist Bestsellerautor, und nur J. D. Salinger hat die Öffentlichkeit mehr gescheut als er!“

Keri Daniels schlürfte die letzten Tropfen ihres zu fruchtig geratenen Smoothies durch den Strohhalm. „Würdest du das nicht auch lieber für dich behalten?“

„Dass ich Sex mit Joseph Kowalski hatte?“, fragte ihre Chefin Tina.

„Nein, dass du Sex auf dem Rücksitz eines 78er Granada hattest.“ Keri hatte keine Ahnung, wie Tina Deschanel von ihren Highschoolsünden erfahren hatte. Aber ihr war klar, dass sie jetzt in Schwierigkeiten steckte.

Eine gut bezahlte Reporterin bei einem Hochglanz-Klatschmagazin durfte derart sensible Informationen nicht für sich behalten. Schon gar nicht, wenn es um einen Promi ging, der auf der Most-Wanted-Liste der Chefredakteurin stand. Und dass sie dieses pikante Detail aus ihrem Leben bisher geheim gehalten hatte, würde Keri sicher nicht unbedingt dabei helfen, Redakteurin zu werden.

Tina zog ein Foto aus ihrer Handtasche und schob es über den Tisch. Keri schaute jedoch gar nicht hin. Im Geiste stellte sie eine kurze Liste der Leute zusammen, die wussten, was sie im hässlichsten Auto in der Geschichte der fossilen Brennstoffe gemacht hatte. Ihre Freunde. Der Polizist, der in einem wirklich ungünstigen Moment mit einer Taschenlampe an die beschlagene Scheibe geklopft hatte. Ihre Eltern, weil der Polizist in dieser Nacht schlechte Laune gehabt hatte. Die schätzungsweise sechshundert Jugendlichen, die in diesem Jahr mit ihr auf die Highschool gegangen waren – und jeder, dem diese sechshundert Jugendlichen von dem Vorfall erzählt hatten. Vielleicht war kurze Liste nicht der richtige Ausdruck.

„Das ist zwei Jahrzehnte her“, sagte Keri, da ihre Chefin eindeutig eine Erklärung erwartete. „Nicht gerade brandheiße News. Und du hast mich mit dieser Einkaufstour regelrecht überfallen.“

Ihr Tisch im Außenbereich des Cafés war von einer solchen Unmenge an Tüten umringt, dass die schiere Masse einen mit Steroiden vollgepumpten Packesel in die Knie gezwungen hätte. Keri wurde klar, dass Tina diese Einkaufstour bloß eingefädelt hatte, um sie zunächst in Sicherheit zu wiegen. Eigentlich keine große Überraschung. Tina Deschanel war eine hinterlistige Schlange und jede freundliche Geste von ihr bloß das Vorspiel für einen schmerzhaften Biss in den Hintern.

„Überfallen?“, wiederholte Tina so laut, dass sie zwei Hollywoodsternchen beim Knutschen aufscheuchte. Auf diese platte Art und Weise hatten die beiden wohl versucht, die Aufmerksamkeit der Paparazzi auf sich zu ziehen. Eine fanatische Horde von Bluthunden, diese Paparazzi. Und Keri würde sehr bald dazugehören, wenn sie nicht höllisch aufpasste.

„Was meinst du, wie ich mich gefühlt habe?“, fuhr Tina fort. „Da wende ich mich völlig ahnungslos an diese Frau, die in ihrem Blog erwähnt, dass sie mit Joseph Kowalski zur Highschool gegangen ist. Natürlich wittert sie sofort Geld, und ich fordere dafür handfeste Beweise von ihr. Und dann schickt sie mir tatsächlich ein paar Fotos. Sie war sogar so freundlich, Bildunterschriften hinzuzufügen.“

Nach diesem Wink mit dem Zaunpfahl ahnte Keri bereits, was auf sie zukam. Mit einem ihrer perfekt manikürten Fingernägel angelte sie sich das vergrößerte Foto und zog es zu sich heran.

Ein Mädchen lächelte ihr daraus entgegen. Die junge Frau trug einen pinkfarbenen flauschigen Pullover, ausgeblichene, verwaschene Jeans und rosa Pumps. Der übermäßig aufgetragene Eyeliner erinnerte an einen Waschbären und ließ ihre dunklen Augen noch dunkler wirken. Dazu trug sie hellen Lippenstift, und ihr hochgeföhntes Haar hatte in etwa die Ausmaße des Bundesstaats Wisconsin.

Keri erwiderte das Lächeln, während sie an ihre Lockenstab- und Haarsprayzeit zurückdachte. Wenn das Umweltministerium damals das Cheerleading verboten hätte, wäre die globale Erwärmung heute kaum der Rede wert.

Dann sah sie den Jungen an. Er lehnte an dem hässlichen Auto und hatte die Arme um die Taille der jungen Keri geschlungen. Joes blaue Augen waren genauso dunkel wie der Schulpullover, den er anhatte. Sein Grinsen wirkte gleichzeitig unschuldig und unartig. Und diese verdammten Grübchen – denen war sie komplett verfallen gewesen. Ein Baseballcap der Red Sox verbarg sein honigbraunes Haar, aber sie musste es gar nicht sehen. Sie wusste noch ganz genau, wie es sich zwischen ihren Fingern angefühlt hatte.

Es erstaunte sie immer wieder, wie sehr sie ihn manchmal vermisste.

Aber wen hatten sie da gerade angelächelt? Keri konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, wer hinter der Kamera gestanden hatte. Schließlich riss sie sich von dem glücklichen Paar los und las den Text, der auf den unteren Teil des Fotos getippt war:

Joe Kowalski und seine Freundin Keri Daniels ein paar Stunden bevor ein Polizist sie beim Rummachen in einer dunklen Gasse erwischte und daraufhin ihre Eltern informierte. Gerüchten zufolge jagte Mr Daniels Joe mit einem Golfschläger bis ganz nach Hause.

Keri prustete los. „Dad hat ihn nur bis zur nächsten Straßenecke gejagt. Sogar ein 78er Granada ist schneller als ein übergewichtiger Mann mittleren Alters mit einem Fünfereisen.“

„Ich fürchte, ich finde das alles gar nicht komisch.“

„Du hast meinen alten Herrn auch nicht gesehen, wie er in seinem Bademantel das Auto verfolgt hat. Damals war es allerdings nicht so lustig.“

„Bleib bei der Sache, Keri“, forderte Tina sie ärgerlich auf. „Du gehst jeden Tag in der Redaktion am Schwarzen Brett vorbei, oder?“

„Ja.“

„Dann hast du doch sicherlich auch jeden Tag den Zettel mit der Überschrift ‚Most Wanted: Spotlight Magazines begehrteste Promis‘ gesehen?“

„Ja, hab ich.“

„Und ist dir dabei nicht aufgefallen, dass Joseph Kowalski seit mehreren Jahren auf Platz drei dieser Liste steht?“, fragte Tina. Als Keri nickte, beugte ihre Chefin sich über den Tisch und fügte hinzu: „Du wirst mir ein exklusives Interview mit diesem Mann besorgen.“

„Oder …?“

Tina lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und verschränkte drohend die Arme vor der Brust. „Lass es gar nicht so weit kommen, Keri. Die Verfilmung vom elften Bestseller dieses Mannes wird der Sommerblockbuster des Jahrhunderts werden. Die Promis haben Schlange gestanden, um für den Film vorzusprechen. Die Schlange war länger als die am roten Teppich vor der Oscarverleihung. Und der Mann ist ein einziges Mysterium.“

„Ich verstehe einfach nicht, warum du so hinter ihm her bist. Er ist doch bloß ein Schriftsteller.“

„Joseph Kowalski ist nicht bloß ein Schriftsteller. Er hat die Medien wie ein Profi um den Finger gewickelt und wurde über Nacht zum Promi. Er hat sensationelle Partys in New York geschmissen, zu denen er immer mit diesem bildschönen Rotschopf an der Seite erschienen ist – Lauren Huckins hieß sie. Dann pfefferte Lauren ihm eine millionenschwere Klage wegen Zufügung seelischer Grausamkeit um die Ohren, er erkaufte sich ihr Schweigen und ist seitdem plötzlich von der Erdoberfläche verschwunden? Da steckt doch eine große Story dahinter, und ich will sie. Unsere Leser werden sich die Finger danach lecken. Und Spotlight wird ihnen Joseph Kowalski auf dem Silbertablett servieren, denn du kennst ihn wie sonst keiner.“

„Kannte. Ich kannte ihn.“ Keri seufzte und schob das Foto zurück über den Tisch. Dabei hätte sie es lieber behalten, um später von der Vergangenheit zu träumen. „Vor achtzehn Jahren.“

„Du warst seine Jugendliebe. Nostalgie, Schätzchen! Und es geht das Gerücht um, dass er immer noch Single ist.“

Tatsächlich wusste Keri genau, dass er immer noch Single war: Die Daniels und die Kowalskis lebten nämlich nach wie vor im selben kleinen Städtchen in New Hampshire. Obwohl Mr und Mrs Kowalski inzwischen in einem viel schöneren Haus wohnten. Sehr viel schöner, wenn man Keris Mutter glauben durfte.

„Du bist so schnell in dieser Branche aufgestiegen“, fügte Tina hinzu, „weil du gute Instinkte und ein Händchen für Menschen hast. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich dir vertraut habe. Aber das hier …“ Tina brach ab.

Keri war jedoch klar, worauf ihre Chefin hinauswollte: Entweder machte sie dieses exklusive Interview, oder ihre Karriere bei Spotlight war vorbei. Bei einem anderen Magazin würde sie ganz von vorne anfangen und sich mühsam hocharbeiten müssen. Und da ihre Karriere praktisch ihr ganzes Leben ausmachte, durfte sie diese Warnung nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Aber Joe wiedersehen? Dieser Gedanke weckte ihre Neugier und jagte ihr zugleich unvorstellbare Angst ein. „Er wird nicht fröhlich mit mir über sein wahnsinnig privates Privatleben plaudern, nur weil wir in der Highschool mal was miteinander hatten, Tina. Es war zwar eine tolle Zeit, aber so toll nun auch wieder nicht.“

Das war schamlos gelogen. Joe Kowalski hatte die Messlatte für Keris Sexleben sehr hoch gelegt. Ein hässliches Auto, eine Whitesnake-Kassette, billiger Apfelwein – und trotzdem führte er noch immer ihre persönliche Top Ten der unglaublichsten Höhepunkte an.

Nun fuhr Tina sich mit der Zunge über die Schneidezähne. Keri kannte sie lange genug, um zu wissen, dass ihre Chefin zum tödlichen Biss ansetzte.

„Ich habe deine anderen Storys schon an die Kollegen verteilt“, erklärte Tina. So mit jemandem in der Redaktion...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2012
Reihe/Serie Familie Kowalski
Familie Kowalski
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte dramatisch • Emotional • leidenschaftlich • spannend
ISBN-10 3-86278-527-0 / 3862785270
ISBN-13 978-3-86278-527-8 / 9783862785278
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