Sechs, Sieben, Cache! (eBook)

Ein Hildesheim-Krimi
eBook Download: PDF | EPUB
2012 | 1. Auflage
410 Seiten
CW Niemeyer Buchverlage GmbH
978-3-8271-9625-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sechs, Sieben, Cache! -  Sabine Hartmann
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Der neue Fall für Lisa Grundberg und Markus Heitkämper beginnt mit einem abgetrennten Finger, den Kinder beim Geocachen finden. Schnell stellt sich heraus, dass der Cachefund einen Mord ankündigt und dass der Täter beabsichtigt, acht Caches zu legen. Lisa ist entsetzt. Acht angekündigte Morde? Sie setzt alles daran, das zu verhindern, doch der Täter scheint ihnen ständig einen Schritt voraus zu sein. Oder hat er es eigentlich auf Lisa abgesehen? Soll sie das achte Opfer werden?

Sabine Hartmann wurde 1962 in Berlin geboren. Seit 1982 lebt sie in Sibbesse. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Nach vielen Jahren als freiberufliche Übersetzerin und Dozentin in der Erwachsenenbildung arbeitet sie heute als Schulleiterin in Alfeld. Als Tochter eines Polizisten interessierte sie sich schon früh für Detektivgeschichten und Krimis. So lag es nah, dass sie, als sie die Schreiblust packte, dieses Genre bevorzugte. Neben Krimis für Erwachsene schreibt sie auch für Kinder und Jugendliche. Im Regionalkrimibereich hat sie bisher im Leinebergland morden lassen. In Lesungen, Vorträgen und Schreibworkshops versucht sie, auch andere für Krimis zu interessieren. Für ihre Kurzkrimis, die in Anthologien und Zeitschriften erschienen sind, hat sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Sie ist Mitglied bei den Mörderischen Schwestern und im Syndikat.

Sabine Hartmann wurde 1962 in Berlin geboren. Seit 1982 lebt sie in Sibbesse. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Nach vielen Jahren als freiberufliche Übersetzerin und Dozentin in der Erwachsenenbildung arbeitet sie heute als Schulleiterin in Alfeld. Als Tochter eines Polizisten interessierte sie sich schon früh für Detektivgeschichten und Krimis. So lag es nah, dass sie, als sie die Schreiblust packte, dieses Genre bevorzugte. Neben Krimis für Erwachsene schreibt sie auch für Kinder und Jugendliche. Im Regionalkrimibereich hat sie bisher im Leinebergland morden lassen. In Lesungen, Vorträgen und Schreibworkshops versucht sie, auch andere für Krimis zu interessieren. Für ihre Kurzkrimis, die in Anthologien und Zeitschriften erschienen sind, hat sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Sie ist Mitglied bei den Mörderischen Schwestern und im Syndikat.

2


Winzenburg, Sonntag, der 4.9.2011

Kaum hatte er die Wagentür geöffnet, hüpften die drei Mädchen heraus. Während er den Kofferraum öffnete, um die Rucksäcke zu verteilen, hielt seine Frau mit ihrem Ford neben ihm an. Die beiden Jungs, Max und Kevin, die bei ihr auf der Rückbank saßen, stiegen bedächtig aus und sahen sich um.

Sie standen am Ende einer engen Straße auf dem Randstreifen parallel zu einem einfachen Holzzaun. Dahinter lag eine große Wiese. Auf der linken Seite befand sich eine Grillhütte, rechts, eingezäunt, ein paar niedrige Gartenhäuser.

Er half seiner Tochter Denise, die Riemen ihres Rucksacks festzuziehen. Ihres rosa Rucksacks. Wer zum Teufel produzierte rosa Rucksäcke mit Ponys darauf?

„Wir müssen dort drüben den schmalen Pfad entlanggehen“, sagte er und deutete mit dem Zeigefinger zum Waldrand hinüber. Die Kinder marschierten los. Die Mädchen unermüdlich plappernd. Die beiden Jungen mit ein paar Metern Abstand schweigend hinter ihnen.

„Soll ich dir nicht erst noch beim Ausladen helfen? Du kannst doch nicht alles allein bis zur Quelle schleppen“, sagte er.

Seine Frau lächelte und wuschelte ihm durch die Haare, obwohl sie wusste, dass er das nicht leiden konnte. „Geht ihr man los. Ich habe alles handlich verpackt. Wenn ihr von eurem Berg wieder herunterkommt, wartet ein leckeres Picknick auf euch.“

Michael Falkner seufzte. „Ich hasse Kindergeburtstage.“

Seine Frau küsste ihn auf die Nasenspitze. „Aber du liebst Geocaching, also schieb ab, sonst schnappt ihn euch jemand weg.“

Michael brummelte noch ein paar Meter weit vor sich her. Die Kinder warteten am Waldrand auf ihn. Er zog sein MAP 600 aus der Tasche und schaltete es ein. Selbstverständlich hatte er die drei Koordinaten für die Caches, die sie jetzt suchen würden, schon zu Hause eingegeben. Der Owner hatte sie erst vor zwei Tagen eingestellt. Mit etwas Glück wären sie die ersten Finder dieser Multicaches. Er schaute zum Waldrand und betrachtete den Berg, der rechts von ihm in den Himmel ragte. Mit geringer Verzögerung zeigte das kleine Display seines GPS-Gerätes die Richtung und die Entfernung zum ersten Cache an. „Historische Informationen, Sagen, besonders für Kinder geeignet, Tauschobjekte mitbringen“, hatte als Erläuterung auf der Internetseite gestanden. Er hielt seiner Tochter das Gerät hin.

„Das Geburtstagskind darf anfangen.“

Denise jubelte. „Nur 475 Meter bis zum ersten Versteck. Das ist ja pipieinfach.“ Sie lief los, und die anderen folgten ihr. Selbst Max und Kevin wirkten jetzt deutlich weniger gelangweilt. Max versuchte, seiner Schwester über die Schulter zu schauen. Sie trug das GPS-Gerät mit ausgestrecktem Arm vor sich her. Weder der Herbstwald um sie herum noch der kleine Tümpel auf der rechten Seite interessierten sie. Zielstrebig folgten sie dem Pfad.

Plötzlich kreischte Denise empört auf. Max hatte sich zwischen ihr und Selma hindurchgedrängt. Er stürmte vorwärts, die Mädchen hinterher.

Während Michael wie immer leichte Ehrfrucht empfand, als er den Talkessel betrat, ließen sich die Kinder nicht beeindrucken. Sie hatten die Zielkoordinaten erreicht und suchten eifrig nach dem Versteck des Caches. Michael sah sich um, versuchte, die Atmosphäre dieses Ortes in sich aufzunehmen. Doch diesmal konnte er das Plätschern der Quellen kaum hören. Die Kinder liefen durch das herabgefallene Laub des letzten Jahres. Das Rascheln übertönte das Wasser, das an mehreren Stellen aus dem Boden sprudelte.

„Nisi, komm hier herüber. Ich glaube, da ist etwas.“ Selma hockte vor dem Felsblock, auf dem andere Besucher Blumen, Blätter und Kerzen drapiert hatten. Denise und Jessica rannten zu ihr.

Auch Max wollte zu ihnen, doch Kevin hielt ihn auf. „Lass die. Wir gucken lieber an dem hohlen Baum. Ich hab da so ein Gefühl.“

Unentschlossen schaute Max zwischen Kevin und den Mädchen hin und her. Dann entschied er sich achselzuckend für Kevin.

Michael musste grinsen. Er hätte ebenfalls den Baum gewählt.

Kevin und Max stießen nur Sekunden später ein Indianergeheul aus und hielten triumphierend die Plastikbox in die Höhe. Einen Augenblick lang wirkten die Mädchen enttäuscht, doch dann siegte die Neugier. Sie kamen herüber.

Max öffnete die Schachtel, schaute hinein und reichte sie Denise. „Du darfst dir zuerst etwas aussuchen. Schließlich ist es dein Geburtstag.“

Irgendwie misstrauisch nahm sie die Box entgegen.

„Was ist drin?“, fragte Jessica.

„Zeig mal her“, drängte Selma. „Ich möchte auch hineinschauen.“

Michael zog den Fotoapparat aus der Tasche und knipste die Kinder, die alle nach vorn gebeugt in die Schachtel schauten.

„Ich nehme die Haarspange“, sagte Denise und hielt sie in die Luft. Sie sog die Lippen ein. „Ich habe einen Holosticker zum Tauschen mitgebracht.“ Sie gab die Box an Kevin weiter, behielt allerdings das Papierröllchen in der Hand. Sie wickelte es ab. „Wir sind die Ersten!“, rief sie triumphierend.

Denise setzte sich auf den Boden, strich das Blatt glatt und trug sorgfältig ihren Namen in die oberste Zeile ein. „Hier ist auch noch ein Infozettel.“

Sie las den Text vor, während die anderen sich unter ihr in die Liste eintrugen. „Schon vor 5000 Jahren lebten Menschen an dieser Quelle. Beim Bau der Wasserleitung (1950) fanden die Arbeiter ein Flintbeil und eine Steinaxt, außerdem die Überreste von drei Ringen aus Bronze, einer Gewandschließe und einer Bronzenadel. Hm, guckt mal, da ist auch ein Bild von dieser Fibel. Sieht cool aus.“ Nur Selma hatte aufmerksam zugehört und betrachtete nun eingehend die Zeichnung.

Nachdem alle etwas ausgewählt und sich in das Register eingetragen hatten, legte Max den Behälter sorgfältig in das Versteck zurück.

Michael rief die zweite Koordinate auf und drückte das GPS-Gerät Selma in die Hand. „Jetzt bist du dran. Sag uns, wohin wir gehen sollen.“ Er ahnte, dass der letzte Cache der Reihe ganz oben bei den Ruinen der Winzenburg versteckt sein würde. Er fand es schade, dass die Kinder sich überhaupt nicht für den Infobrief über die Apenteichquellen interessiert hatten, der in der ersten Schachtel gelegen hatte. Er hatte eine Kopie herausgenommen und würde sie ihnen beim Picknick noch einmal vorlesen. Sicher würden sie sich später, wenn die Jagd zu Ende war, für die Funde aus der Bronzezeit und die alten Mythen erwärmen.

Nach dem zweiten Cache suchten sie beinahe zwanzig Minuten. Es hätte nicht viel gefehlt, und die Kinder hätten aufgegeben. Selbst Michael war es schwergefallen, ihn zu entdecken. Doch quasi als Entschädigung hatten sie sich besonders über den Schatz gefreut. Alle fünf steckten die Buttons stolz an ihre Jacken.

Michael kannte Fitz nicht persönlich. Er hatte hier und da über den umtriebigen Heimatpfleger gelesen, sich aber nicht wirklich für ihn interessiert. Als die Alfelder Zeitung jedoch berichtete, dass Fitz damit begonnen hatte, bei den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des südlichen Landkreises Caches zu verstecken, hatte er alle sofort besucht, sobald sie online gemeldet worden waren. Dass Fitz sich pünktlich zu Nisis Geburtstag die Apenteiche und die Burgruine Winzenburg vorgenommen hatte, freute ihn außerordentlich.

Es ging steil bergauf. Die Gespräche der Kinder waren verstummt. Insekten summten, gelegentlich warnte ein Vogelruf die anderen Waldbewohner vor ihnen.

Selma war als Erste oben. Sie stand am Ende der Treppe vor den riesigen Steinquadern, die noch heute davon zeugten, wie überwältigend die Winzenburg einmal gewesen sein musste. Vorsichtig berührte sie die moosigen Felsen. Wegen der hohen Bäume um sie herum wirkte der Ort düster. „Lasst uns um den Bergfried herumgehen, ich habe so ein Gefühl, dass der Cache auf der anderen Seite versteckt ist“, schlug Michael vor.

Die Kinder wuselten durchs Unterholz, bis Selma den Arm in die Luft reckte, um anzuzeigen, dass sie die Koordinate erreicht hatten.

Michael blieb einen Moment stehen und drehte sich dann langsam einmal um sich selbst. Dabei scannte er die nähere Umgebung und fragte sich, wo er den Cache untergebracht hätte. Dann lächelte er. Natürlich.

Er wandte sich wieder um und beobachtete die Kinder bei ihrer Suche.

Jessicas Freudenschrei zerriss die Luft. Eine Taube blusterte von einer Fichte. Irgendwo schrie ein Eichelhäher.

Michael zog den Fotoapparat aus der Hosentasche und hielt ihn von oben über die Schachtel, die Jessica gerade öffnete. Er konnte nichts sehen, doch er spürte, dass etwas nicht stimmte.

Max fragte: „Was ist das?“

Plötzlich schrie Jessica hoch und schrill. Sie warf die Schachtel im hohen Bogen von sich und rannte davon.

„Bleib stehen, Jessica, was ist denn?“ Michael schaute verwirrt zwischen ihr und den anderen Kindern hin und her. Max schlich vorsichtig auf den Behälter zu. Als er ihn erreicht hatte, blieb er stehen, zeigte mit ausgestreckter Hand darauf und flüsterte: „Da ist ein Finger drin, in einem Frühstücksbeutel.“

‚Was für ein Witzbold‘, dachte Michael empört. Mit schnellen Schritten ging er zu Max und hob die Schachtel auf. „Das ist sicherlich nur ein Scherzartikel.“

Max schüttelte den Kopf, sagte aber nichts.

Michael hob die Schachtel auf und klaubte die Dinge auf, die hineingehörten. Ein Umschlag, die Rolle für die Eintragungen der Finder, ein paar Münzen und eine Plastiktüte mit … er stutzte, hielt den Beutel etwas höher … tatsächlich … mit einem Finger.

Jetzt nahm er auch den Geruch wahr. Was für ein … Oh Gott, das sah aus wie ein echter Finger. Eingeschweißt und dann zusätzlich in eine...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2012
Reihe/Serie Hildesheim-Krimi
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte abgetrennter Finger • ankündigen • caches • Geocaching • Hildesheim • Hildesheim, Geocaching, abgetrennter Finger, Mord, ankündigen, Caches, Täter, Opfer • Mord • Opfer • Täter
ISBN-10 3-8271-9625-6 / 3827196256
ISBN-13 978-3-8271-9625-5 / 9783827196255
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