Der größte Raubzug der Geschichte (eBook)

Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden
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2012 | 1. Auflage
381 Seiten
Tectum-Wissenschaftsverlag
978-3-8288-5593-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der größte Raubzug der Geschichte -  Matthias Weik,  Marc Friedrich
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HERZLICH WILLKOMMEN auf einer spannenden Reise in die Welt des Wahnsinns, der Lügen, des Betrugs und der größten Kapitalvernichtung, die die Menschheit je erlebt hat. Vor unseren Augen findet der größte Raubzug der Geschichte statt, und wir alle sind seine Opfer. Die Reichen in unserer Gesellschaft werden immer reicher, während alle Anderen immer ärmer werden. Die Autoren fragen: Wie entsteht überhaupt Geld? Wie kommen Banken und Staat eigentlich zu Geld? Warum ist das globale Finanzsystem ungerecht? Tragen tatsächlich nur die Banken die Schuld an der aktuellen Misere oder müssen auch die politischen Entscheider zur Verantwortung gezogen werden? Warum steht das größte Finanz-Casino der Welt in Deutschland, und kaum jemand weiß darüber Bescheid? Ist der Euro nicht letztlich doch zum Scheitern verurteilt? Sind Lebens-, Rentenversicherungen, Bausparverträge und Staatsanleihen noch zeitgemäße Investments? Dienen Finanzprodukte dem Kunden oder nur der Finanzindustrie? Was bedeutet es, wenn ein Staat Bankrott geht? Wer profitiert eigentlich von den Schulden unseres Staates? Kann ewiges Wachstum überhaupt funktionieren? Dieses spannende und engagierte Buch gibt nicht nur verunsicherten Anlegern Antworten. Es zeigt auf, welche Kapitalanlagen jetzt noch sinnvoll sind, und von welchen nur die Finanzindustrie profitiert. Schon die nächsten Monate könnten für das finanzielle Schicksal von Staaten und deren Bürgern entscheidend sein. Auch Sie sind betroffen: Wer jetzt nicht richtig handelt, steht vielleicht bald mit leeren Händen da. Doch jede Krise hat auch ihre Chance. Sorgen Sie dafür, dass Sie nicht zu den Verlierern gehören!

3. Wie erzeugt eine
Geschäftsbank selbst Geld?


„Jedes Mal, wenn eine Bank einen Kredit gibt, wird neues Guthaben erzeugt, neue Einlagen –brandneues Geld.“

Graham F. Towers, ehemaliger Direktor der Bank of Canada21

Die Mehrheit vertritt die Meinung, dass die Zentralbanken das meiste Geld erschaffen. Dies ist jedoch falsch, denn fast die gesamte Geldmenge entsteht in privaten Banken bei der Vergabe von Krediten.

Auch „verleihen“ die Banken nicht das Geld, das dort von anderen Kunden deponiert wurde. Dieses Geld dient lediglich als Reserve, während die Banken ein Vielfaches davon als Kredite vergeben.

Im engeren Sinne sind Kredite also kein Geld, sie wirken dennoch wie „echtes“ Geld, mit dem man ganz normal bezahlen kann.

Was ist ein Kredit?

Viele haben von einem Kredit ein völlig falsches Bild. Der Volksmund sagt: Ich habe einen Kredit bei der Bank aufgenommen, also habe ich mir das Geld von der Bank geliehen.

Ein Kredit: Geld von der Bank geliehen?

„Einen Kredit gewähren, bedeutet nicht, etwas zu verleihen, sondern es ist ein Tausch, ein Kauf und ein Verkauf. Der Kreditnehmer (Schuldner) verkauft Geld, das er nicht hat, und verspricht, dieses Geld zu einem vereinbarten Termin in der Zukunft (Kreditlaufzeit) zu liefern. Ein (Geld)Kredit ist nichts anderes als ein Geldversprechen für die Zukunft.“22

Die Mindestreserve in Höhe von zwei Prozent

Banken müssen ausschließlich einen Mindestreservesatz von zwei Prozent bei der EZB vorweisen – sie haben das einzigartige Privileg, selbst hergestelltes „Geld“ zu verleihen.23 Nicht nur das, sie dürfen dafür auch Zinsen verlangen. Das Schlimme ist jedoch, dass sie beim Ausbleiben der Rückzahlung kraft des Gesetzes reale Werte pfänden lassen und somit Bürger enteignen dürfen.

Aus 200 Euro werden 10 000

Wie aus 200 Euro 10 000 Euro werden?

Wenn eine Bank nur über zwei Prozent der von ihr gebuchten Gelder wirklich verfügen muss, kann sie folglich selbst Geld erzeugen (schöpfen). Zur Gewährung eines Kredits in Höhe von 10 000 Euro benötigt eine Bank ausschließlich 200 Euro nicht benötigtes Guthaben auf ihrem Zentralbankkonto.

Nehmen wir ein fiktives Beispiel:

Der Kunde, nennen wir ihn Herr Maier (im Schaubild Kunde I), betritt die Bank Fantasia (im Schaubild Bank Kunde I), weil er einen Kredit in Höhe von 10 000 Euro aufnehmen möchte, um ein Motorrad zu erwerben. Für die Fantasia Bank stellt dies kein Problem wegen eines Eigenkapitalanteils von nur 200 Euro dar.

Die Bank Fantasia gewährt dem Kunden Maier den gewünschten Kredit über 10 000 Euro. Falls er seine Raten nicht bezahlen kann, gehört das Motorrad selbstredend ganz schnell der Bank.

Die Fantasia Bank schreibt also eine Zahl, in diesem Fall 10 000 Euro, auf ein Konto. Und damit ist das, was für den Kreditnehmer Herr Maier Geld ist, in die Welt gekommen.

Abbildung 1: Geldschöpfung

Die Fantasia Bank bucht in ihrer Bilanz auf der Aktivseite eine Kreditforderung gegenüber dem Kunden Maier ein, zum Beispiel 10 000 Euro; parallel schreibt sie dem Girokonto des Kunden Maier – das auf der Passivseite der Bankbilanz geführt wird – 10 000 Euro gut. Der Bank-Kunde Maier bucht umgekehrt: Auf seinem Konto hat er 10 000 Euro mehr. Diese Gutschrift erhöht logischerweise die Einlagen des Bank-Kunden Maier auf seinem Girokonto. Es entsteht Giralgeld. Dies erhöht die Geldmenge. Auf der Passivseite seiner Bilanz hat er jedoch eine Kreditverbindlichkeit in Höhe von 10 000 Euro.

Dieses Sichtguthaben erweckt bei manchem Bank-Kunden den Anschein, dass er damit reicher geworden ist, denn er kann jetzt für 10 000 Euro Waren und Dienstleistungen erwerben. Dies ist zweifellos der Fall, doch reicher ist er nicht, denn er muss den erhaltenen Kredit – seine Verbindlichkeit in Höhe von 10 000 Euro – tilgen und zusätzlich fortlaufend Zinsen an die Bank für das aus dem „Nichts“ erschaffene Geld bezahlen.

Es ist also Geld entstanden, das vorher niemand anderes besaß, da es erst durch die Kreditvergabe geschöpft wurde. Im Fachjargon bezeichnet man dies korrekt als „Buchgeld“. Die Bank ist nun berechtigt, für das neu „aus dem Nichts“ geschöpfte und zugleich verliehene Geld Zinsen zu kassieren, obwohl sie das geschöpfte Geld vor dem Kredit nicht besessen hatte, da es nicht existierte. Logischerweise wird das neu erschaffene Buchgeld durch Kreditrückzahlung wieder vernichtet. Dies bedeutet: Würden rein theoretisch alle Kredite zurückgezahlt, gäbe es kein Buchgeld mehr.

Auf der Suche nach neuen Schuldnern

Aus diesem Grund ist es natürlich nicht im Sinne der Banken, dass Kredite zurückbezahlt werden. Ganz im Gegenteil, die Bank ist immer weiter auf der Suche nach neuen Schuldnern. Deshalb sind mittlerweile nicht nur Privatpersonen und Unternehmen, sondern ganze Staaten in der Schuldenfalle. Dies geschieht ganz im Sinne der Banken, denn die Verschuldung und die daraus resultierenden Zinsen sind das Lebenselixier der Banken und halten den Apparat am Leben.

Werden Kredite doch zurückbezahlt, ist es im Sinne der Banken, dass die Tilgung eines Kredits zeitlich so weit wie möglich verzögert wird. Zumeist ist die von der Bank vorgeschlagene monatliche Tilgung (= Kreditrückzahlung) wesentlich niedriger als der monatlich zu zahlende Zins. Sondertilgungen sind nicht bei jedem Kredit möglich. Dadurch wird es dem Kunden unmöglich gemacht, vorzeitig das Kreditverhältnis zu beenden. Ziel der Banken ist es immer, Kunden möglichst lange in der Zinszahlungspflicht zu halten.

Verschiedene Möglichkeiten der Kreditvergabe:

Die Geschäftsbank hat verschiedene Möglichkeiten, Herrn Maier einen Kredit in Höhe von 10 000 Euro zu gewähren:

1. Die Geschäftsbank verfügt über 200 Euro Überschussreserve auf ihrem Zentralbankkonto.

2. Die Geschäftsbank nimmt einen Kredit bei der Zentralbank über die 200 Euro auf.

Für die 200 Euro von der Zentralbank zahlt die Geschäftsbank den Leitzins an die Zentralbank. Von Herrn Maier kassiert sie jedoch den weit höheren Kreditzins, und zwar über 10 000 Euro. In diesem Fall verleiht die Geschäftsbank Geld, dass sie weder besitzt noch ihr als Guthaben von einem Kunden anvertraut wurde. Dieses FIAT-Geld kommt schlicht und einfach aus dem „Nichts“!

3. Kurz vor Herrn Maier kam Herr Müller bei der Bank vorbei und zahlte 205 Euro bar auf sein Girokonto ein.

Jetzt muss die Geschäftsbank nicht auf ihre Überschussreserve bei der Zentralbank zurückgreifen und kann folgendermaßen vorgehen. Sie bucht die 205 Euro auf ihrem Zentralbankkonto. 200 Euro Bargeld von Herrn Müller dienen als Absicherung für den 10 000-Euro-Kredit von Herrn Maier. Die verbliebenen fünf Euro Bargeld reichen als Reserve für bis zu 250 Euro Sichteinlage für Herrn Müller. Das Bargeld von Herrn Müller ist mit seiner Einzahlung auf seinem Girokonto bei der Geschäftsbank Buchgeld geworden. Mit dieser Methode spart die Bank die Zinsen für den 200-Euro-Kredit von der Zentralbank.

Herr Müller erhält für seine Ersparnisse 1,25 Prozent Zinsen gutgeschrieben, und Herr Maier muss 15 Prozent Zinsen für seinen Dispo-Kredit an die Bank berappen.

4. Herr Müller legt 10 000 Euro Sichteinlagen für mindestens zwei Jahre auf seinem Sparbüchlein fest an.

Somit wird dieses Geld zur Spareinlage und muss nicht mehr von der Mindestreserve der Bank abgedeckt werden.

Aus 10 000 Euro werden 490 000 Euro

Wie aus einem Kredit in Höhe von 10 000 Euro 490 000 Euro Buchgeld werden

Der Bank-Kunde Maier lässt sich seinen Kredit in Höhe von 10 000 Euro ausbezahlen und bezahlt bar sein Motorrad bei seinem Händler (im Schaubild Händler). Der Händler zahlt das Geld auf sein Girokonto ein. Jetzt kann die Bank durch den Motorradhändler einem weiteren Kunden einen Kredit in Höhe von 490 000 Euro gewähren.

Diese Kette lässt sich weiter fortsetzen.

Abbildung 2: Geldschöpfung

Ist Buchgeld Geld?

Nun stellt sich die Frage: Handelt es sich bei Buchgeld um „wirkliches Geld“ oder nur um ein Zahlungsversprechen?

Es liegt im Interesse der Geschäftsbanken, Buchgeld als gleichartig zu Bargeld erscheinen zu lassen. Ohne Zweifel handelt es sich ausschließlich um ein Zahlungsversprechen einer Bank. Das Geld auf...

Erscheint lt. Verlag 4.7.2012
Verlagsort Baden-Baden
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Finanzierung
Schlagworte Angela Merkel • Angela Merkel; Anleger; Bank; Betrug; Bilanzen; Europäische Zentralbank; Finanzkrise; Gold; Investments; Lobbyismus; Rente; Schattenbanken; Staatsbankrott; Verschuldung; Wachstum; Weltfinanzsystem; Währungsunion • Anleger • Bank • Betrug • Bilanzen • Europäische Zentralbank • Finanzkrise • Gold • Investments • Lobbyismus • Rente • Schattenbanken • Staatsbankrott • Verschuldung • Wachstum • Währungsunion • Weltfinanzsystem
ISBN-10 3-8288-5593-8 / 3828855938
ISBN-13 978-3-8288-5593-9 / 9783828855939
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