Schicksalsbund (eBook)

Der Bund der Schattengänger 8 - Roman
eBook Download: EPUB
2012 | 1. Auflage
592 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-08770-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schicksalsbund -  Christine Feehan
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Die übersinnliche Saga geht weiter
Sie sind die Schattengänger, eine Gruppe herausragender Wissenschaftler, deren Fähigkeiten von dem brillanten Wissenschaftler Dr. Peter Whitney verstärkt wurden. Mack, der Anführer einer Elite-Einheit der Schattengänger, wird mit allem fertig. Nur nicht damit, dass er bei einem Einsatz unerwartet seiner einstigen großen Liebe Jaimie gegenübersteht. Leidenschaft und verletzte Gefühle lassen erneut die Funken zwischen ihnen sprühen. Doch Jaimie schwebt in höchster Gefahr.

Christine Feehan wurde in Kalifornien geboren, wo sie heute noch mit ihrem Mann und ihren elf Kindern lebt. Sie begann bereits als Kind zu schreiben und hat seit 1999 mehr als siebzig Romane veröffentlicht, die in den USA mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden und regelmäßig auf den Bestsellerlisten stehen. Auch in Deutschland ist sie mit den »Drake-Schwestern«, der »Sea Haven-Saga«, der »Highway-Serie«, der »Schattengänger-Serie«, der »Leopardenmenschen-Saga« und der »Shadows-Serie« äußerst erfolgreich.

1.


SCHWARZE NACHT. KEIN Mond, keine Sterne. Genauso, wie er es mochte. Master Gunnery Sergeant Mack McKinley kauerte in einer Gasse, dicht an einem hohen, schmutzigen Gebäude, und stimmte seine Sinne auf die vertrauten Geräusche ein. Eine Katze wühlte in einer Mülltonne, ein Betrunkener stöhnte und bibberte in der Kälte. Wellen schlugen auf den Strand und schwappten gegen die Mole direkt hinter dem Gebäude. Drei Stockwerke höher gingen Lichter aus und ließen die lange Fensterreihe wie gigantische, weit aufgesperrte Münder wirken. Dieses Bild ließ McKinley lächeln, und mit einem Lächeln blickte er zu den Fenstern auf. Sein Lächeln war nicht angenehm.

Sie hatten die Spur der Waffen durch den Libanon verfolgt, nach Beirut und auf das südamerikanische Frachtschiff. Und dann nach San Francisco. Immer waren sie einen Schritt hinterhergehinkt. Und dann hatten sie den entscheidenden Tipp bekommen. Er hatte schnell gehandelt, um die Information zu überprüfen, und jetzt betete er, dass sie korrekt war. Ihnen blieben weniger als vierundzwanzig Stunden, um die Waffen und die fünf Männer von Doomsday zu finden. Der Name der Terroreinheit, Jüngster Tag, ließ ihn verächtlich schnauben, aber er musste ihnen Anerkennung dafür zollen, dass sie jedes Land, das sie besuchten, in Angst und Schrecken versetzt hatten. Sie ließen Verwüstung, Blutbäder und Tod hinter sich zurück, vor allem aber Furcht.

Der Häuserkampf war eine Kunst für sich, ganz gleich, von welcher Warte aus man es betrachtete. Sein Team hatte Ortskenntnisse und war das beste Team von allen, aber die Arbeit war trotzdem gefährlich und erforderte einen kühlen Kopf. Zu viele Zivilisten, zu viele potenzielle Geiseln und viel zu viele Kleinigkeiten, die schiefgehen konnten. Seine Männer machten ihre Sache gut, mehr als gut  – seiner Meinung nach zählten sie zu den Besten  –, und Sergeant Major Theodore Griffen wollte, dass Doomsday hier ausgeschaltet wurde. Und wenn der Sergeant Major einen Befehl erteilte, dann wurde dieser augenblicklich und wortgetreu ausgeführt.

Das Lagerhaus war mit Sprengfallen versehen. Das wusste er, er konnte es fühlen. Aber irgendetwas … Seine Männer hatten ihre Posten bezogen und warteten auf ihn. Wie immer war First Sergeant Kane Cannon hinter ihm. Sie hatten sich auf der Straße zusammengetan, zwei Jugendliche, die taten, was sie konnten, um am Leben zu bleiben, und mit der Zeit hatten sie sechs andere Jungen und zwei Mädchen angelockt, alle mit unterschiedlichen Fähigkeiten, die ihre kunterbunt zusammengewürfelte Familie bildeten.

Von der Straße aus waren Kane und Mack und eines der Mädchen  – Mack wollte nicht an sie denken  – ins College weitergezogen. Die anderen waren zum Marine Corps gegangen. Sie alle waren sprachbegabt und konnten auch sonst noch so einiges, darunter das, was er jetzt gerade tat. Sie waren schon vor ihrem Schulabgang angeworben und als Agenten ausgebildet worden, bis er dem Aufruf gefolgt war, sich auf übersinnliche Gaben testen zu lassen. Das war ein riesiger Fehler gewesen, und seine ganze Familie war seinem Beispiel gefolgt  – wie sie es immer taten.

Fernaufklärung bei den Sondereinheiten. Testreihen zur Feststellung von paranormalen Anlagen, bei denen sie alle wieder zusammengekommen waren, wie früher auf der Straße. Weitere Spezialausbildung. Training bei den SEALs. Häuserkampfspiele. Noch speziellere Kurse, die sie zu regelrechten Mordmaschinen machten. Sie hatten zusammengehalten, und jeder von ihnen konnte jeden Schritt der anderen vorhersagen. Sie vertrauten einander und sonst niemandem, nicht in der Branche, in der sie waren. Nun ja … mit Ausnahme des neuen Jungen, aber das war eine ganz andere Geschichte. Es war kein guter Moment, um daran zu denken, nicht gerade jetzt, da er von denen umgeben war, die er liebte, und sie in eine Situation führte, die äußerst explosiv war, um es gelinde auszudrücken.

Mack bedeutete den anderen, ihre Nachtsichtbrillen aufzusetzen, die es ihnen erleichterten, in der Schwärze der Nacht zu sehen. Er und Kane brauchten keine. Sie sahen beide im Dunkeln so gut wie bei Tag. Das war eine Folge der Experimente, denen sie sich unterzogen hatten. Eine Dummheit, aber sie hatten es zum Wohle des Landes getan und weil sie dringend ein Zuhause brauchten. Ja, klar, er kannte den psychologischen Blödsinn, den alle ungefragt von sich gaben. Wahrscheinlich war sogar alles wahr, aber ihm war das ziemlich egal. Es war nämlich auch ein gewaltiger Adrenalinschub.

Dennoch wartete er und zögerte, bevor er seinem Team signalisierte, sich in Bewegung zu setzen. Seine Männer waren zum Angriff bereit. Tief in seinen Eingeweiden hatte er ein schlechtes Gefühl, und er tat seine Instinkte nie leichthin ab. Irgendetwas stimmte hier nicht, aber er konnte nicht genau sagen, was es war.

Was ist los, Sergeant?, fragte Kane unter Einsatz von Telepathie. Schon als Kinder hatten sie die telepathische Kommunikation zur Vollendung gebracht, und dann war diese Gabe zusätzlich gesteigert worden, als sie sich als Freiwillige mit paranormalen Anlagen für das Schattengängerprogramm gemeldet hatten.

Hier ist etwas faul. Nein, vielleicht ist gar nichts faul, aber irgendetwas stimmt hier nicht. Wie zum Teufel konnte er dieses eigenartige Gefühl, das wie ein Tritt in seinen Bauch war, erklären?

Ich fühle es auch, aber ich bin nicht sicher, was hier aus dem Lot ist. Wieder herrschte einen Moment lang Stille. Sollen wir abbrechen?, fragte Kane.

Mack holte Atem und stieß ihn wieder aus. Nein, aber lasst uns alle sehr vorsichtig sein.

In ihrer Gruppe konnte sich nur der Neue, den sie auf Drängen des Sergeant Major in ihr Team aufgenommen hatten, nicht telepathisch verständigen. Die Telepathie war der gemeinsame Nenner gewesen, der sie auf der Straße hatte zueinanderfinden lassen. Sie waren alle anders, und sie hatten die paranormale Gabe der anderen erkannt. Mack war der Anführer gewesen, und Kane hatte ihm immer, aber auch wirklich immer, den Rücken gedeckt.

Er warf einen Blick auf den Mann und sah, dass Kane das tat, was er am besten konnte  – er suchte mit seinen eigenartigen Augen das riesige Lagerhaus ab. Wenn er wollte, konnte er geradewegs durch das Holz und das Metall die Wärme im Inneren sehen. Diese Gabe hatte ihm Whitney im Zuge seiner Experimente verliehen. Leider büßte er für den Einsatz dieser speziellen Gabe gleich im Anschluss daran mit mehreren Minuten Blindheit; daher war es extrem gefährlich, seine Begabung in einer Kampfsituation zu gebrauchen. Tierische DNA. Ein neuer genetischer Code. In diese Form von Experimenten hatten sie nicht eingewilligt, doch als sie aufgewacht waren, waren sie für alle Zeiten verändert gewesen. Kane unterdrückte den Drang, durch die Wände zu blicken, und benutzte stattdessen sein gesteigertes Sehvermögen, um Bewegungen und sonst nichts wahrzunehmen.

Mack gab seinen Männern das Signal zum Vorrücken. Es kostete Minuten, die Alarmvorrichtung am Seiteneingang zu überbrücken, viel länger, als es hätte dauern sollen. Für ein Lagerhaus am Kai war die Alarmanlage zu kompliziert. Wer dachte sich ein raffiniertes und so komplexes Dreifachwarnsystem aus, dass Javier, sein bester Techniker, kostbare Zeit darauf verwenden musste, es auseinanderzuklamüsern?

Wir haben es hier mit einem Profisystem zu tun, Boss, sagte Javier. Mit einem, das ich noch nie gesehen habe. Wer dieses Scheißteil zusammengebaut hat, der wusste genau, was er tut. In seinem Tonfall drückte sich unverhohlene Bewunderung aus.

Unten im Lagerhaus keine Aktivitäten, die ich entdecken kann, Mack, sagte Kane. Im ersten Stockwerk kann ich auch keine Wärme entdecken, aber im zweiten Stock hält sich jemand auf.

Nur eine Einzelperson? Das war nicht einleuchtend.

Nur eine Person.

Mack bewegte sich als Erster, wobei das Widerstreben in seinem Gehirn größer war als das seines Körpers. Er rollte unter einem Stolperdraht in der Tür hindurch ins Erdgeschoss und kroch militärmäßig unter dem Labyrinth von Laserstrahlen hindurch. Bis auf da und dort verstreutes Baumaterial war der gesamte Raum leer. Die raffinierte Alarmanlage erschien lächerlich. In seinem Hinterkopf regte sich etwas, was einfach keine Ruhe geben wollte.

Wo sind die Wachposten, Kane?

Ich weiß es nicht, Mann, aber das ist alles oberfaul.

Auf dem Dach war niemand; es wurde nur durch eine Alarmanlage gesichert. Gideon, einer seiner Männer, war jetzt dort oben, mit einem Gewehr und einem Funkgerät. Gideon konnte im Dunkeln sehen, hatte das Gehör einer Eule und hätte notfalls einer Fliege mitten in der Nacht die Flügel abschießen können. Mack hätte ein gutes Gefühl haben sollen, doch dieser Tritt in seine Magengrube wurde stärker. Und wo zum Teufel war der Wachposten im Erdgeschoss? War das eine raffinierte Falle? Hatte jemand Doomsday einen Tipp gegeben, dass sie kommen würden?

Diese Terroristen hatten kein Anliegen, keine politischen Ziele, und sie hatten auch keinen Religionskrieg auszutragen. Es waren Söldner von einem brandneuen Typus, von der heutigen Zeit hervorgebracht. Sie prahlten mit ihren Talenten und verschonten kein Land, weder Mann noch Frau oder Kind, und dahinter steckte nur ein Grundgedanke … für den Höchstbietenden zu arbeiten. Sie verkauften ihre Dienste an jeden, der zahlte, und das erschwerte es, sie aufzuspüren, da niemand je dahinterkam, für wen sie arbeiteten und wo sie als Nächstes auftauchen würden. Jetzt hatten die Schattengänger diese eine Chance, sie zu schnappen, indem sie den Waffen gefolgt waren, und doch konnte Mack einfach nicht das Gefühl abschütteln, hier stimmte etwas nicht.

Selbst während sein Verstand verzweifelt mit dem Problem rang, nahm er jede Einzelheit um sich herum...

Erscheint lt. Verlag 31.5.2012
Reihe/Serie Der Bund der Schattengänger
Übersetzer Ursula Gnade
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Street Game
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte eBooks • Elite • Erotik • Fähigkeiten • Fantasy • Gabe • Gefahr • Kämpfer • Leidenschaft • Liebe • Liebesromane • Mystery • Reihe • Roman • Romantasy • Schattengänger • Übersinnliches • Wissenschaftler
ISBN-10 3-641-08770-8 / 3641087708
ISBN-13 978-3-641-08770-8 / 9783641087708
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,4 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich