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Aufkommender Atem (eBook)

Gedichte
eBook Download: EPUB
2011 | 1. Auflage
100 Seiten
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-76300-1 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
13,99 inkl. MwSt
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In Aufkommender Atem konzentriert sich Christian Lehnert, ein Meister der strengen kleinen wie auch der größeren epischen Gedichtform, auf kürzere, sehr einheitlich gefügte Gedichte. Um Naturbilder, häufig der näheren brandenburgischen und sächsischen Heimat, voller akustischer und optischer Eindrücke, aber doch eigentümlich still und auf mystische Weise offen für eine weit mehr als naturalistische Erfahrung: Nicht statisch ist sie, sondern auch ein Raum für Frage, Ahnung und Hoffnung. Und so erwacht aus der präzisen Anschauung jener pfingstliche Wind, der seit jeher Verheißung bedeutet und ein neues Verständnis aller Dinge, einen 'anderen Zustand' mit sich bringt.


»Das Blasse mein ich, das im Licht verschwindet,
in Wachschlaf fällt, und eingehüllt, vergessen
am Grund liegt, wartet, weil ein Fisch sich windet,
weil Krebse wachsen und sich stumm zerfressen,

weil langsam eine warme Sandform bricht,
das Wartende aus Tod und Leben, weich
und sprachlos, wie es von dem Anfang spricht
und daß ein Atemzug für immer reicht.«

19. Januar 2009



<p>Christian Lehnert, geboren 1969 in Dresden, ist Dichter und Theologe. Er leitet das Liturgiewissenschaftliche Institut an der Universit&auml;t Leipzig. Seit mehr als 25 Jahren erscheinen im Suhrkamp Verlag Gedichtb&uuml;cher und Prosab&auml;nde, f&uuml;r die er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, zuletzt mit dem Deutschen Preis f&uuml;r Nature Writing (2018).</p>

I Jahrein 8
Vorfrühling 10
Ich hab geschlafen, ich war wach, 11
In mich hinein sieht eine klare Nacht. 12
Vögel, diese Vögel, ohne Halten, 13
II Aufkommender Atem 14
Und was ich glaube, ist ganz unverstanden, 16
Dort liegen meine Hände auf der Bank. 17
Du sprichst noch, Wasser, sprichst noch immer weiter, 18
So unbefestigt sind die vielen Zeichen. 19
Zuletzt im Frost, da sind die Blätter klar 20
Hier bei den Kerzen denk ich diesen Stillstand 21
Wie ein Papier im Licht, das ohne Zeichen 22
Die losen Fäden, die sich um mich legen, 23
Umgefallen, auf der Seite kriechend, 24
Das Blasse mein ich, das im Licht verschwindet, 25
Als schliefen Steine aus von ihrem Lauschen 26
Die Bäume stehen dicht und ausgehungert. 27
Die Birken warten noch, bereiten sich 28
Zu ungewisser, zu der neunten Stunde 29
Ich folge Lichtern, tröstliches Abteil, 30
Die stete Stimme, die die Tage zählt, 31
»Ich lebe, doch nicht ich«, es geht ein Atem 32
Wer mochte fortfahrn, wer das abgebrannte 33
Was alles noch vergaß ich? Daß die Krähen 34
Verwoben, seltsam ineinander, Hauch 35
Relief in einer Bruchsteinwand, ein Kiefer, 36
Und Heimat? Laß die Kabelrollen liegen! 37
Das Erdreich, unverändert seit November, 38
Was ist verflogen? Ich erkenn nichts wieder. 39
Die Füchse liefen lange in die Stadt, 40
Du bist mein Schlaf und meine späte Stunde, 41
Ganz plötzlich Schnee, ein Marmorepigraph, 42
Jetzt sei es an der Zeit, was vor mir liegt, 43
Sie schläft, ihr Köpfchen hat noch keine Dauer, 44
Woraus erfährt man denn die Herkunft? Schrift 45
Die Höfe dunkeln mit den Atemzügen 46
Den Tag durchziehen unbekannte Fährten, 47
Die Katzen haschen nach dem Ahornblatt, 48
Der Tag ist still und wartet auf dein Kommen. 49
Die Fledermäuse überm Wald durchstoßen 50
Die Wolken schieben sich heran wie Gletscher, 51
Doch, daß der Augenschein nicht stimmt, daß jeder 52
Sie atmet leise, kleiner Kehlkopf zuckt. 53
Wir warten, dämmern, sind fast taub: Der Wind 54
Der schwarze Sand verrinnt. Die schwarzen Burgen 55
Die Hirten hüten Schatten, hüten Spuren. 56
Ein schwarzer Strudel, dessen Maß noch fehlt, 57
Wenn auf Asphalt der Nieselregen dampft, 58
Nur wie ein Schaumkranz zwischen Möwenkrallen, 59
Ein heißer Atem kommt von Süden, dringt 60
Das Flugzeug atmet über blauen Decken, 61
Die Katze strauchelt, fällt? Ein langer Abend 62
Nun ist es Zeit. Am Morgen das Gefühl, 63
Woran soll ich mich halten in der Fülle 64
Es folgen Krähen meinen schnellen Tagen, 65
Die Bänke bilden einen Korridor 66
Aus Wellen Sand, aus schwarzem Sand im Dunkel, 67
Jetzt, angesichts des Eisens auf der Hand, 68
Mich schlägt in diese Zeit ein kurzer Ton 69
Gott sei in mir? Ein reines, leeres Feld, 70
Du bist die Aussicht und du bist das Auge, 71
Die Walnuß lag auf einem Balken Holz, 72
Ich sammle Spuren, über weite Strecken 73
Der Nußbaum, draußen, ist erinnert, Nebel 74
Die Stare fliegen nicht mehr in den Süden. 75
Du bist der Wald, der Tiefdruckhimmel, tropfst 76
Es ist jetzt alles weit und zittert, Mund 77
Was hieß am Abend Angekommensein? 78
Geburt des Dunkels, wie ein Mottenkind, 79
III Trost (Moments musicaux) 80
1 82
2 83
3 84
4 85
5 86
6 87
7 88
8 89
9 90
10 91
11 92
12 93
Anmerkungen 96
Inhalt 98

Erscheint lt. Verlag 15.10.2011
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Schlagworte Deutscher Preis für Nature Writing 2018 • Eichendorff-Literaturpreis 2016 • Friedrich-Hölderlin-Preis 2025 • Gedichtband • Gedichte • Heimat • Hölty-Preis für Lyrik 2012 • Lyrik • Lyrisch • Naturbilder • Poesie • poetisch
ISBN-10 3-518-76300-8 / 3518763008
ISBN-13 978-3-518-76300-1 / 9783518763001
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