Die Ziele von Erziehung und Bildung (eBook)

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2012 | 1., Deutsche Erstausgabe
234 Seiten
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-75930-1 (ISBN)

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Die Ziele von Erziehung und Bildung - Alfred North Whitehead
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Erziehung und Bildung stehen im Blickpunkt gesellschaftlicher, politischer und wissenschaftlicher Diskussion. Dem brisanten Thema stellt sich seit jeher auch die Philosophie. Ein moderner Klassiker der Erziehungs- und Bildungsphilosophie ist Alfred North Whitehead. In den vorliegenden Essays, die nun erstmals in deutscher Sprache erscheinen, befaßt sich der berühmte Philosoph mit zentralen Aspekten der Wissensvermittlung und Denkorganisation, dem Anspruch an Bildungsinstitutionen, mathematisch-naturwissenschaftlichen Herausforderungen sowie der Kultivierung von Ideen. Die Texte verbinden sich zu einer Erziehungs- und Bildungskonzeption, die den Lernenden als einen mit seiner Umwelt interagierenden Organismus versteht und nichts an Aktualität eingebüßt hat.

<strong>1861</strong> geboren am 15. Februar in Ramsgate/Kent <br /> als Sohn des Privatschulleiters und Pastors Alfred Whitehead und der Maria Sarah Whitehead, geb. Buckmaster.<br /> <b>1875</b> Eintritt in das Internat Sherborne in Dorsetshire, England, das<br /> Whitehead für seine Ausbildung in den klassischen Sprachen lobt.<br /> <b>1880</b> Eintritt ins Trinity College, Cambridge zum Studium der Mathematik.<br /> <b>1884</b> B. A. im Trinity College, Ernennung zum Fellow und zum Dozenten für angewandte Mathematik.<br /> <b>1890</b> Heirat mit Evelyn Willoughby Wade.<br /> <b>1891</b> Geburt des Sohnes Thomas North.<br /> <b>1893</b> Geburt der Tochter Jessie Marie.<br /> <b>1898</b> <i>A Treatise on Universal Algebra</i>. <br /> Geburt des Sohnes Eric Alfred.<br /> <b>1900</b> Zusammen mit Bertrand Russell Besuch des Ersten Intemationalen Kongresses für Philosophie in Paris. Bekanntschaft mit Peano.<br /> <b>1903</b> Whitehead gibt die Pläne für einen zweiten Band des <i>Treatise on<br /> Universal Algebra</i> auf, ebenso wie Russell seinen Plan einer Fortsetzung der <i>Principles of Mathematics</i>. Whitehead und Russell entscheiden sich zur Zusammenarbeit. Wahl zum Fellow der Royal Society (F.R.S.). Senior Lecturer für angewandte Mathematik.<br /> <b>1905</b> D. Sc. des Trinity College.<br /> <b>1910</b> <i>Principia Mathematica</i>, Bd. I (Bd. 11 1912, Bd. 111 1913, der vierte<br /> wird fallengelassen). Niederlegung der Dozentur am Trinity<br /> College, Umzug nach London.<br /> <b>1911</b> Dozent für angewandte Mathematik am University College,<br /> London, später Professor für angewandte Mathematik am Imperial College of Science and Technology, London.<br /> <b>1914</b> Besuch des ersten Kongresses für Mathematische Philosophie in<br /> Paris. Vortrag über die relationale Theorie des Raumes.<br /> <b>1919</b> Senator (seit 1921 Dekan) der Fakultät für Naturwissenschaften<br /> der Universität London. <i>Principles of Natural Knowledge</i>, Tarner Lecturer; diese Vorlesungen erscheinen<br /> <b>1920</b> unter dem Titel <i>The Concept of Nature</i>. D. Sc. der Universität<br /> Manchester.<br /> <b>1922</b> <i>The Principles of Relativity with Applications to Physical Science</i>.<br /> <b>1924</b> Niederlegung der Londoner Professur und Annahme eines Rufes<br /> auf einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Harvard<br /> in Cambridge, Massachusetts.<br /> <b>1925</b> Lowell Lecturer, <i>Science and the Modern World</i>.<br /...

1861 geboren am 15. Februar in Ramsgate/Kent als Sohn des Privatschulleiters und Pastors Alfred Whitehead und der Maria Sarah Whitehead, geb. Buckmaster. 1875 Eintritt in das Internat Sherborne in Dorsetshire, England, das Whitehead für seine Ausbildung in den klassischen Sprachen lobt. 1880 Eintritt ins Trinity College, Cambridge zum Studium der Mathematik. 1884 B. A. im Trinity College, Ernennung zum Fellow und zum Dozenten für angewandte Mathematik. 1890 Heirat mit Evelyn Willoughby Wade. 1891 Geburt des Sohnes Thomas North. 1893 Geburt der Tochter Jessie Marie. 1898 A Treatise on Universal Algebra. Geburt des Sohnes Eric Alfred. 1900 Zusammen mit Bertrand Russell Besuch des Ersten Intemationalen Kongresses für Philosophie in Paris. Bekanntschaft mit Peano. 1903 Whitehead gibt die Pläne für einen zweiten Band des Treatise on Universal Algebra auf, ebenso wie Russell seinen Plan einer Fortsetzung der Principles of Mathematics. Whitehead und Russell entscheiden sich zur Zusammenarbeit. Wahl zum Fellow der Royal Society (F.R.S.). Senior Lecturer für angewandte Mathematik. 1905 D. Sc. des Trinity College. 1910 Principia Mathematica, Bd. I (Bd. 11 1912, Bd. 111 1913, der vierte wird fallengelassen). Niederlegung der Dozentur am Trinity College, Umzug nach London. 1911 Dozent für angewandte Mathematik am University College, London, später Professor für angewandte Mathematik am Imperial College of Science and Technology, London. 1914 Besuch des ersten Kongresses für Mathematische Philosophie in Paris. Vortrag über die relationale Theorie des Raumes. 1919 Senator (seit 1921 Dekan) der Fakultät für Naturwissenschaften der Universität London. Principles of Natural Knowledge, Tarner Lecturer; diese Vorlesungen erscheinen 1920 unter dem Titel The Concept of Nature. D. Sc. der Universität Manchester. 1922 The Principles of Relativity with Applications to Physical Science. 1924 Niederlegung der Londoner Professur und Annahme eines Rufes auf einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Harvard in Cambridge, Massachusetts. 1925 Lowell Lecturer, Science and the Modern World. 1926 Lowell Lecturer, Religion in the Making. 1927 Barbour-Page Lecturer der Universität Virginia, Symbolism. Its Meaning and Effect. 1927/28 Gifford Lecturer an der Universität Edinburgh. Die Vorlesungen erscheinen unter dem Titel Process and Reality. An Essay in Cosmology im darauffolgenden Jahr. 1929 Louis Clark Vanuxem Lecturer der Universität Princeton, The Function of Reason. 1929/30 Mary Flexner Lecturer am Bryn Mawr College. Diese Vorlesungen werden zusammen mit anderen, die Whitehead am Dortmouth College und als Davis Lecturer in Columbia gehalten hat, 1933 unter dem Titel The Adventures of Ideas veröffentlicht. 1931 Fellow der British Academy (F.B.A.). 1933 Vorlesungen an der Universität Chicago, die später unter dem Titel Nature and Life veröffentlicht und in der Sammlung Modes of Thought aufgenommen werden. 1937 Emeritierung in Harvard. 1937/38 Vorlesungen am Wellesley College, die zusammen mit denen in Chicago als Modes of Tought veröffentlicht werden. 1941 Ingersoll Vorlesung an der Universität Harvard, unter dem Titel »Immortality« in dem Whitehead gewidmeten Band der Library of Living Philosophers wiedergegeben. Darin auch eine autobiographische Notiz. 1945 Order of Merit. 1947 Herausgabe einer Aufsatzsammlung unter dem Titel Essays in Science and Philosophy. Whitehead stirbt am 30. Dezember in Cambridge, Massachusetts. Seine Asche wurde am 6. Januar 1948 auf dem Friedhof der Harvard Memorial Church verstreut.

Cover 1
Informationen zum Buch/Inhalt 3
Impressum 5
Inhalt 6
Christoph Kann/Dennis Sölch 
8 
Vorwort 38
Kapitel I 
40 
Kapitel II 
57 
Kapitel III 

74 
Kapitel IV 

90 
Kapitel V 
110 
Kapitel VI 
128 
Kapitel VII 
143 
Kapitel VIII 
156 
Kapitel IX 
176 
Kapitel X 
215 
Personenregister 228
Sachregister 230

39Kapitel I
Die Ziele von Erziehung und Bildung


Kultiviertheit ist gedankliche Aktivität, Empfänglichkeit für Schönheit und Gefühle der Menschlichkeit. Informationsfetzen haben nichts damit zu tun. Ein bloß gut informierter Mensch ist der nutzloseste Langweiler auf Gottes Erde. Unser Ziel sollte es sein, Menschen hervorzubringen, die sowohl Kultiviertheit besitzen als auch Expertenwissen in einer bestimmten Ausrichtung. Expertenwissen wird ihnen die Basis geben, von der aus sie starten können, und ihre Kultiviertheit wird sie so weit in die Tiefe führen wie die Philosophie und so hoch hinaus wie die Kunst. Wir müssen uns darauf besinnen, dass wertvolle intellektuelle Entwicklung in Selbstentwicklung besteht und dass diese zum größten Teil zwischen dem sechzehnten und dem dreißigsten Lebensjahr stattfindet. Was Ausbildung anbelangt, so wird der wichtigste Teil von den Müttern vor dem zwölften Lebensjahr geleistet. Eine Aussage von Erzbischof Temple[1] veranschaulicht meine Feststellung. Mit Erstaunen reagierten die Leute auf den durchschlagenden Erfolg im späteren Leben eines Mannes, der als Junge in Rugby eher unauffällig gewesen war. Er antwortete: »Es kommt nicht darauf an, was sie mit achtzehn sind. Es zählt einzig, was später aus ihnen wird.«

Wenn wir ein Kind in gedanklicher Aktivität ausbilden, müssen wir uns vor allen Dingen vor dem hüten, was ich »passive Ideen« nenne – also Ideen, die bloß geistig aufgenommen werden, ohne nutzbar gemacht, geprüft oder in immer neuen Kombinationen zusammengewürfelt zu werden.

Das auffälligste Phänomen in der Geschichte des Bildungswesens besteht darin, dass Schulen der Gelehrsamkeit, die ein gewisse Zeit lang von genialischer Unruhe erfüllt sind, in einer späteren Generation lediglich noch Pedanterie und Routine an den Tag legen. Der Grund dafür ist, dass diese Schulen mit passiven Ideen überfrachtet sind. Bildung mit passiven Ideen ist nicht nur nutzlos: sie ist vor allen Dingen schädlich – Corruptio optimi, pessima.[2]40Abgesehen von seltenen Intervallen intellektueller Unruhe war Bildung in der Vergangenheit durch und durch mit passiven Ideen infiziert. Das ist auch der Grund, warum kluge Frauen ohne höhere Bildung, die viel in der Welt herumgekommen sind, in ihren mittleren Lebensjahren so häufig den kultiviertesten Teil der Gemeinschaft ausmachen. Sie wurden vor der schrecklichen Last passiver Ideen bewahrt. Jede intellektuelle Revolution, die irgendwann einmal die Menschheit zu wahrer Größe getrieben hat, war ein leidenschaftlicher Protest gegen passive Ideen. Leider Gottes ist sie dann im Weiteren, unter kläglicher Missachtung der Psychologie des Menschen, dazu übergegangen, durch irgendwelche erzieherischen Schemata die Menschheit aufs Neue mit passiven Ideen nach eigener Façon zu fesseln.

Fragen wir uns nun, wie wir uns in unserem Bildungssystem vor dieser geistigen Trockenfäule schützen sollen. Wir stellen zwei erzieherische Gebote auf: zum einen »Lehre nicht zu viele Fächer« und zum anderen »Was du lehrst, das lehre vollständig und sorgfältig«.

Das Resultat des Lehrens kleiner Ausschnitte aus einer großen Anzahl von Fächern ist die passive Rezeption unzusammenhängender Ideen, die durch keinen Funken von Lebendigkeit erhellt werden. Beschränken Sie die zentralen Ideen in der Erziehung eines Kindes auf wenige, aber bedeutsame. Lassen Sie sie in jeder nur denkbaren Kombination durchspielen. Das Kind sollte sie sich zu eigen machen, und es sollte ihre Anwendung hier und jetzt in den Gegebenheiten seines wirklichen Lebens verstehen. Vom frühesten Beginn seiner Erziehung an sollte das Kind die Freude an Entdeckung erleben. Die Entdeckung, die es machen muss, besteht darin, dass allgemeine Ideen ein Verständnis des Stroms von Ereignissen bieten, der durch sein Leben fließt, der sein Leben ist. Mit Verständnis meine ich hier mehr als eine bloße logische Analyse, obwohl diese natürlich inbegriffen ist. Ich meine »Verständnis« im Sinne des französischen Sprichworts »Alles zu verstehen heißt alles zu vergeben.«[3] Pedanten spotten über Bildung, welche nützlich ist. Aber wenn Bildung nicht nützlich ist, was ist sie dann? Ist sie ein Talent, das man verborgen halten muss? Natürlich sollte Bildung 41nützlich sein, ganz gleich, welche Ziele man im Leben hat. Sie war dem heiligen Augustinus nützlich, und sie war Napoleon nützlich. Sie ist nützlich, weil Verständnis nützlich ist.

Ich gehe rasch über dasjenige Verständnis hinweg, das durch die literarische Seite der Erziehung geboten werden soll. Genauso wenig sollte von mir erwartet werden, zu den relativen Vorzügen eines klassischen oder eines modernen Curriculums Stellung zu nehmen. Ich würde an dieser Stelle lediglich anmerken, dass das Verständnis, das wir wollen, das Verständnis einer unabweisbaren Gegenwart ist. Der einzige Nutzen einer Kenntnis der Vergangenheit besteht darin, uns für die Gegenwart zu rüsten. Kein tödlicherer Schaden kann jungen Geistern zugefügt werden als durch Entwertung der Gegenwart. Die Gegenwart beinhaltet alles, was ist. Sie ist heiliger Boden, denn sie ist die Vergangenheit und sie ist die Zukunft. Gleichzeitig muss man im Auge behalten, dass ein Zeitalter nicht weniger der Vergangenheit angehört, wenn es vor 200 Jahren existierte, als wenn es vor 2000 Jahren existierte. Lassen Sie sich nicht von der Pedanterie der Daten täuschen. Die Zeitalter von Shakespeare und Molière sind nicht weniger vergangen, als es die Zeiten von Sophokles und Vergil sind. Die Gemeinschaft der Heiligen ist eine großartige und inspirierende Versammlung, aber sie hat nur einen einzigen möglichen Versammlungsraum, und dieser ist die Gegenwart. Die bloße Zeitspanne, die irgendeine besondere Gruppe Heiliger durchreisen muss, um diesen Versammlungsort zu erreichen, macht da einen sehr geringen Unterschied.

Wenn wir nun zu der wissenschaftlichen und logischen Seite der Erziehung kommen, besinnen wir uns darauf, dass auch hier Ideen, die nicht nutzbar gemacht werden, eindeutig schädlich sind. Mit dem Nutzbarmachen einer Idee meine ich, sie in Beziehung zu setzen zu dem Strom aus Sinneswahrnehmungen, Gefühlen, Hoffnungen, Wünschen und geistigen, die Gedanken einander anpassenden Aktivitäten, der unser Leben bildet. Ich kann mir durchaus eine Anzahl von Wesen vorstellen, die ihre Seelen befestigen mögen, indem sie zusammenhanglose Ideen passiv abspulen. Die Menschheit ist nicht so gestrickt – außer vielleicht einige Zeitungsredakteure.

In der wissenschaftlichen Ausbildung ist das Erste, was man mit einer Idee macht, sie zu beweisen. Aber erlauben Sie mir für einen Moment, die Bedeutung von »beweisen« etwas auszuweiten: Ich meine, ihren Wert zu beweisen. Nun ist eine Idee bekanntlich nicht 42viel wert, wenn nicht die Aussagen, in denen sie zum Ausdruck gebracht wird, wahr sind. Dementsprechend besteht ein wesentlicher Teil des Beweises einer Idee in dem Beweis – entweder durch Experimente oder durch Logik – der Wahrheit ihrer Aussagen. Aber es ist nicht wesentlich, dass dieser Beweis der Wahrheit die erste Bekanntschaft mit einer Idee ausmachen sollte. Immerhin bedeutet ihre Behauptung durch die Autorität respektabler Lehrer für den Anfang eine ausreichende Evidenz. Bei unserem ersten Kontakt mit einer Anzahl von Aussagen beginnen wir mit der Anerkennung ihrer Bedeutsamkeit. Genau das tun wir alle in unserem späteren Leben. Wir versuchen nicht im strengen Sinne etwas zu beweisen oder zu widerlegen, sofern nicht seine Bedeutsamkeit es dieser Ehre würdig macht. Diese zwei Vorgänge, der des Beweisens im engeren Sinn und der des Anerkennens, erfordern keine strikte zeitliche Trennung. Man kann bei beiden nahezu gleichzeitig vorgehen. Aber insofern einer der beiden Vorgänge Priorität haben muss, sollte es derjenige des Anerkennens durch Gebrauch sein.

Darüber hinaus sollten wir nicht bestrebt sein, Aussagen isoliert zu verwenden. Ich meine hier ausdrücklich nicht, dass man mit einer kleinen, gefälligen Anzahl von Experimenten Aussage I veranschaulicht und daraufhin den Beweis von Aussage I, mit einer kleinen, gefälligen Anzahl von Experimenten Aussage II veranschaulicht und daraufhin den Beweis von Aussage II, und so weiter bis zum Ende des Buches. Nichts könnte langweiliger sein. Zusammenhängende Wahrheiten werden en bloc nutzbar gemacht, und die verschiedenen Aussagen werden in jeder beliebigen Reihenfolge eingesetzt und mit jeder beliebigen Wiederholung. Wählen Sie einige wesentliche Anwendungen Ihres theoretischen Gegenstandes aus; studieren Sie diese gleichzeitig mit der systematischen theoretischen Erläuterung. Halten Sie die theoretische Erläuterung kurz und einfach, aber lassen Sie sie so streng und zwingend wie möglich sein. Sie sollte nicht zu lang sein, damit sie ohne Probleme vollständig und akkurat gewusst werden kann. Die Konsequenzen eines Übermaßes an halbverdautem theoretischem Wissen sind bedauerlich. Auch sollte die Theorie nicht mit der Praxis durcheinander gebracht werden. Das Kind sollte nicht darüber im Unklaren sein, wann es etwas beweist und wann es etwas nutzbar macht. Ich will darauf hinaus, dass das, was bewiesen ist, nutzbar gemacht werden sollte, und dass alles, was nutzbar gemacht wird – soweit dies 43durchführbar ist – bewiesen werden sollte. Es liegt mir fern, anzunehmen, dass Beweis und Nutzbarmachung dasselbe sind.

An diesem Punkt meiner Ausführungen kann ich mein Argument direkt in Form eines kleinen Exkurses vorbringen. Wir sind gerade erst dabei zu realisieren, dass die Kunst und Wissenschaft von Erziehung und Bildung ihre ganz eigene...

Erscheint lt. Verlag 23.1.2012
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Aufsatzsammlung • Bildungstheorie • Erziehungsphilosophie • STW 2015 • STW2015 • suhrkamp taschenbuch wissenschaft 2015 • Wissen
ISBN-10 3-518-75930-2 / 3518759302
ISBN-13 978-3-518-75930-1 / 9783518759301
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