Die Chaosschwestern voll im Einsatz (eBook)

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2012 | 1. Auflage
240 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-07366-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Chaosschwestern voll im Einsatz -  Dagmar H. Mueller
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Noch mehr »Chaosschwestern«: Die Erfolgsreihe geht weiter!
Frühlingsgefühle bei den Chaosschwestern! Livi hofft immer noch auf ein bisschen Aufmerksamkeit von Klassenschwarm Daniel, während Kenny ihren Traumjungen schon längst erobert hat. Nur zu dumm, dass Sinan das plötzlich ganz anders sieht ... Aber zum Glück gibt´s ja Tessa. Als Expertin in Sachen Liebe ist auf sie Verlass ... oder? Nur Malea muss sich mit einem ganz und gar unromantischen Problem herumschlagen ...

Liebeschaos und Kicherkatastophen - die Chaosschwestern sind wieder in ihrem Element!

Dagmar H. Mueller arbeitete als Skilehrerin, Musiklehrerin und PR-Texterin. All das konnte sie aber nicht von ihrer wahren Passion abhalten, dem Schreiben von Büchern. Dagmar H. Mueller ist heute hauptberuflich als Autorin tätig und lebt in Hamburg und England.

»Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll sein,

hangen und bangen in schwebender Pein,

himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt –

glücklich allein ist die Seele, die liebt.«

Johann Wolfgang von Goethe

Wir lesen in der Schule Goethe. Ehrlich! Ich meine …

… GOETHE! GÄHN!

Was sollen wir denn mit diesem Opa heute noch anfangen, der vor zweihundert Jahren irgendwelche Gedichte und Bücher geschrieben hat? Ich meine, was soll der uns denn zu sagen haben in einer Welt, in der es eigentlich nur ums blanke Überleben geht? Um das Überleben von vielen Tieren, Pflanzen und auch um das Überleben von uns Menschen! Da brauche ich mir gar keine Kriege anzugucken, da langt schon, wenn man sich nur mal ein paar Umweltkatastrophen reinzieht.

Aber nein, die sture Frau Tönning, unsere Deutschlehrerin, will nicht vernünftig über die Probleme unserer Welt reden. Nein, stattdessen will sie unbedingt schmalzige Gedichte von Goethe lesen. Im Unterricht! Und das für die nächsten zwei Monate! Kann die das nicht bei sich zu Hause auf dem Sofa machen, wenn sie unbedingt ihre Zeit damit vertrödeln will?

Eben klopfte Kenny an der Tür und wollte irgendwas. Was, weiß ich nicht mehr. Ich konnte nicht richtig zuhören, weil ich so damit beschäftigt war, Tagebuch zu schreiben. Es gibt nämlich etwas, über das ich seit Wochen nachdenke. Sogar mehr noch als über … oder nein, vielleicht nicht mehr, aber intensiver. Also auf eine bestimmt Art jedenfalls …

Also, was ich sagen will, ist: Ich denke irgendwie anders über diese Sache nach, als ich sonst über Dinge nachdenke. Ich meine, über Dinge, wie Umweltschutz und Tierschutz oder ähnlich Sinnvolles eben. Und ich merke außerdem, dass sich diese andere Sache vom Reinschreiben ins Tagebuch nicht wirklich verändert.

Ich finde, sonst ist es nämlich oft so, dass einem Dinge sehr viel klarer werden, wenn man sich die Mühe macht, sie aufzuschreiben. Irgendwie sieht man dabei die Lösung des Problems meist schon. Oder zumindest einen Ansatz, mit dem man was anfangen kann.

Ich sehe aber gar nichts. Nur hundert beschriebene Seiten der letzten Wochen, auf denen im Grunde immer das Gleiche steht. Und keine Lösung in Sicht. Aber das allergrößte Problem an meinem Problem ist, dass es nicht mal jemanden gibt, mit dem ich darüber reden kann. Was in dieser Familie keine wirkliche Überraschung ist, aber eben noch ein weiteres Problem. Weil ein bisschen Reden nämlich vermutlich mehr helfen würde, als immer nur das Gleiche aufzuschreiben.

Ich kann nicht mal mit Gregory darüber reden. Obwohl Gregory vermutlich auch gerade nebenan in seinem Haus sitzt und ebenfalls noch nicht schläft. Also wäre es doch wirklich nett, mit ihm zu reden, statt hier allein zu brüten. Aber, wie gesagt, mit Gregory kann ich darüber überhaupt gar nicht reden. Das hab ich schon ein paar Mal probiert. Das macht ihn nur schlechtlaunig.

Vielleicht liegt das daran, dass Gregory ein Junge ist. Also fühlt er bestimmt anders als Mädchen. Und deswegen geht ihm das vielleicht komplett auf den Zeiger, wenn ich plötzlich dauernd über Daniel reden will. Der – ähm – nämlich mein Problem ist! (Oder zumindest ein Teil meines Problems. Der nette Teil. Grins!)

Ich meine, kann man ja aus Gregorys Sicht vielleicht verstehen. Gregory interessiert sich eben mehr für Computerspiele oder Fußball, und vor allem natürlich für die Umwelt. Deshalb arbeiten wir ja auch zusammen in unserer Umwelt-AG. Und seit einem Monat haben wir auch eine Tierschutz-Gruppe gegründet mit einer eigenen Webseite, bei der uns Gregorys Vater, Gerold Grünberg, geholfen hat. Was echt sooo super ist! Unsere Gruppe heißt Auroras Freunde und die Webseite heißt genauso.

Ja, solche Sachen kann man wirklich super mit Gregory machen. Leider kann man aber nicht ganz so gut mit ihm über Jungs reden. Und wie es ist, sich zu verlieben. Und all das …

Schätze, mit den meisten anderen Freundinnen könnte man das. Mit Gregory aber nicht. Zu blöd. Denn eine andere beste Freundin habe ich nicht.

Na ja, und während ich gerade ziemlich unglücklich an meinem Schreibtisch hockte (wo ich immer noch sitze) und aus dem offenen Fenster ins Dunkle starrte (heute war der erste warme Märztag und die Luft ist immer noch ganz lau – schööön!), da klopfte Kenny.

Die arme, kleine Maus! Bestimmt hatte sie schlecht geträumt oder so. Und was mache ich? Ich raunze ihr nur kurz zu, dass ich keine Zeit habe. Zum Glück hörte ich danach, dass sie in Maleas Zimmer gehuscht ist. Denn abgesehen davon, dass ich mit meinem Daniel-Problem kein Stück vorankomme, muss ich auch noch diese dämliche Deutsch-Hausaufgabe schreiben. Über Gähn-Goethe! Wir sollen das Gedicht, das wir heute bekommen haben, lesen und dann aufschreiben, was uns dazu einfällt.

Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll sein …

Oh nee, schon diese peinlich altmodische und schwülstige Sprache! Was soll mir wohl dazu einfallen? Hatte dieser Goethe über nichts Wichtiges zu schreiben?

Worüber schreibt er überhaupt? Ja, wovon redet der Kerl eigentlich? Redet der über sich? Ich verstehe kein Wort von diesem Schmalz.

Echt, ich sitze hier, raufe mir die Haare, könnte laut schreien vor Wut und Hilflosigkeit, weil mir keiner mit meinem wirklichen Problem hilft – aber gleichzeitig fühle ich tausend wühlige, wuschelige, kuschelige, pieksende, flirrende Marienkäfer in meinem Bauch herumtanzen. Und das ist manchmal wunderschön und manchmal einfach nur schrecklich.

Ich fühle mich so anders als früher. So verwirrt. Weil es immer rauf und runter zu gehen scheint. Mal bin ich einfach nur gut drauf – wenn ich an Daniel und sein tolles, lächelndes Gesicht und seinen muskulösen Körper denke und … hach! Und manchmal bin ich einfach nur verzweifelt, weil ich eben ich bin – und total allein – und vermutlich viel zu hässlich für so einen supertollen Jungen wie Daniel (auch wenn schon Fotos von mir in der Annette waren) und – Maaaaaaann!!!

Und dann soll ich auch noch so ein blödes Gedichtgeschreibsel lesen!

Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll sein. Hangen und bangen in schwebender Pein. (Was heißt eigentlich Pein? Ach ja, Schmerz, glaube ich.)

Na toll! Der Kerl scheint hin und her gerissen zu sein. Mal gut drauf, mal echt mies. Und wieso hängt er herum und bangt? Worum bangt er denn?

HUCH! Der fühlt sich ja genauso wie ich! Wie ich mit meinem Daniel-Problem!

Moment, und wie geht’s weiter?

Himmelhoch jauzend, zum Tode betrübt – glücklich allein ist die Seele, die liebt.

Boah! Ich fasse es nicht! Der Kerl schreibt vermutlich darüber, dass er VERLIEBT ist! Und dass er hofft, aber nicht weiß, ob … Mann, echt genauso wie ich!

Aber wieso schreibt er, dass allein derjenige glücklich ist, der liebt?

Dass ich liebe – dass ich Daniel liebe –, das ist ja genau mein Problem! Das macht mich ja wohl kein Stück glücklich! Im Gegenteil! Das macht mich echt verzweifelt. Und hilflos. Und auch echt traurig. Weil es ja eben nicht passieren wird. Dass er auch mich liebt, meine ich.

Ach.

Hups! Die Marienkäfer in meinem Bauch kribbeln und krabbeln gerade wieder. Bloß weil ich an Daniel denke. Und lächeln tue ich vermutlich ebenfalls. Aber glücklich macht mich das noch lange nicht! Echt nicht!

Oder meint dieser Goethe vielleicht, dass nur der glücklich ist, der lieben DARF? Also, der richtig liebt? Und nicht nur heimlich? Weil er nämlich zurückgeliebt wird?

Ach ja, das wäre schön …

Mist! Was schreib ich denn nun für die blöde Frau Tönning?

Ach, ich bin allmählich so wütend, weil alles so blöde ist und überhaupt, dass ich gute Lust hätte, einfach nur was komplett Verrücktes auf ein Blatt Papier zu kritzeln! Einfach nur, was mir gerade einfällt. Nur für mich. Danach schmeiße ich es einfach weg oder tue es in mein Tagebuch (was übrigens jetzt ein sicheres Schloss dran hat, sodass keine kleinen Schwestern darin schnüffeln können!). Ist bestimmt lustig, einfach nur mal irgendwas rauszublubbern, ohne dabei ständig vernünftig sein zu müssen. Und vielleicht fühle ich mich danach sogar besser. Könnte langsam auch etwas Schlaf gebrauchen. Aber so wütend, wie ich jetzt bin, kann ich sowieso nicht einschlafen.

Ich muss dann nur morgen auch früh genug in der Schule sein, um zu dem Gedicht schnell noch was von jemand anderem (Gregory?) abschreiben zu können.

Aber das dürfte kein Problem sein.

Ja, so mache ich es.

Also dann!

Was ich über das Gedicht von Goethe denke! (Und über mich und Daniel, hihihi!)

Liebe Frau Tönning,

»Goethe?« Felsbrockenalt!

»Hangen und bangen?« Man sollte nicht bangen. Jede Gewissheit ist besser als das schreckliche Nichtwissen und Bibbern.

»Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll sein?« Okay, das bin ich. Ziemlich doll ich, glaube ich.

»In schwebender Pein, himmelhoch jauchzend – zum Tode betrübt?« Na ja, ist vielleicht ein bisschen schwülstig ausgedrückt, aber gut, geht mir in letzter Zeit tatsächlich öfter mal so. Also, nun nicht gerade bis zum Tode – echt! Aber doch ziemlich betrübt.

»Glücklich allein ist die Seele, die liebt?« Tja. Das will ich mal nicht hoffen. Ich meine, ich werde ja...

Erscheint lt. Verlag 23.4.2012
Reihe/Serie Die Chaosschwestern-Reihe
Illustrationen Franziska Harvey
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • ab 11 • ab 12 • ab 8 • ab 9 • Anne Hertz • Die Wilden Hühner • eBooks • Erste Liebe • Familie • Freundinnen • Freundschaft • Huhn • Katastrophen • Liebeskummer • Mädchenbuch • Oma • Pubertät • Schwestern • Spanien
ISBN-10 3-641-07366-9 / 3641073669
ISBN-13 978-3-641-07366-4 / 9783641073664
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