Entdecke das Glück des Handelns (eBook)

Überwinden, was das Leben blockiert
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2004 | 2. Auflage
316 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-40099-0 (ISBN)
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Wodurch zeichnen sich glückliche und erfolgreiche Menschen aus? Sie beherrschen die Lebenskunst, sich selbst so anzunehmen, wie sie sind, und können sich gleichzeitig weiterentwickeln und verändern.

Hans-Werner Rückert ist Diplom-Psychologe und Psychoanalytiker. Er leitet die Zentraleinrichtung Studienberatung und Psychologische Beratung der Freien Universität Berlin. Im Campus Verlag sind von ihm neben diesem Titel erschienen: Schluss mit dem ewigen Aufschieben (auch als Hörbuch erhältlich) und Studieneinstieg, aber richtig!.

Hans-Werner Rückert ist Diplom-Psychologe und Psychoanalytiker. Er leitet die Zentraleinrichtung Studienberatung und Psychologische Beratung der Freien Universität Berlin. Im Campus Verlag sind von ihm neben diesem Titel erschienen: Schluss mit dem ewigen Aufschieben (auch als Hörbuch erhältlich) und Studieneinstieg, aber richtig!.

Inhalt 6
Vorwort 10
Teil I Die besten Absichten – und dann das! 14
1. Überwinden Sie Ihre Blockaden 16
2. Entschlusslosigkeit, Zweifel und Grübeln: Zwanghafte Handlungsstörungen 19
Wenn aus Absichten nie Pläne werden 24
Wenn Sie immer ein Haar in der Suppe finden 25
Ängste, Zwänge, Trotz: Tutti quanti 28
3. Vermeiden, Vertrödeln, Sich-Verzetteln: Feinde von Erfolg und Genuss 38
Aufschieben 40
Nicht an die Aufgaben denken 47
Altruistische Abtretung 52
4. Im Alltagstrott: Sich leben lassen 57
Schwach ausgeprägte Ziele und Wünsche 62
Sorglosigkeit und mangelnde Achtsamkeit 65
Action suchen 69
5. Hartnäckig im Widerstand 75
Ein entschlossenes Jein 81
Wenn mich nur jemand zwingen würde 88
Die falschen Probleme lösen 93
6. Die Problembilanz 97
Die Kosten des Vermeidens 99
Der Nutzen der Handlungsstörungen 104
Small Winners 109
Teil II Ab morgen lebe ich anders 114
7. Sich erfolgreich verändern 116
8. Dinge anders angehen 125
Raus aus der Komfortzone: Die Veränderungsresistenz überwinden 129
Handlungskontrolle zurückgewinnen 140
Strategien gegen Grübeln und Zaudern 150
9. Kompetenter handeln 156
Vernünftige Ziele bestimmen 159
Verbindliche Entscheidungen treffen 168
Realisierbare Pläne umsetzen 180
10. Endlich erledigt: Nicht länger im Wartestand leben 188
Mehr desselben:Motiviert, konzentriert, konsequent 190
Wollen und Willen 204
Karriere machen 210
Teil III Das Leben neu gestalten 220
11. Lösungen gibt es viele 222
12. Sich akzeptieren 228
Sich akzeptieren – wie geht das? 233
Ich will so bleiben, wie ich bin – oder doch nicht? 238
Ganz entspannt im Schlendrian 240
13. Dogmen überwinden 253
Ein besseres Leben führen 256
Selbstbestimmt Werte setzen 265
Vernünftiger Egoismus 272
14. Neue Überzeugungen finden 279
Heraus aus der Opferrolle 282
Fehlerfreundlich werden 289
Das Glück des Handelns 293
Dank 301
Literatur 303
Register 306

|39|Aufschieben


Vermeiden, Vertrödeln und Sich-Verzetteln sind Erscheinungsformen des Aufschiebens. Aufschieben ist ein faszinierendes Phänomen. Deswegen habe ich darüber ein Buch geschrieben (Schluss mit dem ewigen Aufschieben, Frankfurt/New York 1999) und seit dessen Veröffentlichung durch zahlreiche Zuschriften von Lesern noch viel dazugelernt.

Aufschieben bedeutet: Sie tun nicht das, was Ihrer eigenen Meinung nach vordringlich ist, was Sie selbst als wichtig und/oder dringlich einstufen. Stattdessen beschäftigen Sie sich mit weniger wichtigen oder dringlichen Dingen.

Natürlich gibt es ein alltägliches Aufschieben, das wir alle praktizieren und das keinen massiven Veränderungsdruck mit sich bringt. Gelegentliches Aufschieben hat durchaus Vorteile, wie mir jemand mitteilte, der sich als Angehöriger einer Verwaltungsbehörde outete: »Manche Vorgänge, die man mir zur Bearbeitung hergereicht hatte, die von mir jedoch zur Seite gelegt wurden, sind im Lauf der Jahre in völlige Vergessenheit geraten. Nie hat sich jemand nach dem Bearbeitungsstand erkundigt. Mit anderen Worten: Es wäre ineffektiv gewesen, wenn ich mich der Vorgänge angenommen hätte, da sie offenkundig völlig unwichtig waren.« Nun ja.

Sicher kann man durch Aufschieben auch anders profitieren, so beim Preisverfall bei Elektronikgeräten oder bei Last-Minute-Reisen. Wer jedoch wichtige Vorhaben ernsthaft aufschiebt, hat dadurch eher private oder berufliche Nachteile und leidet zumeist unter dem Aufschieben selbst.

Tanja ist eine 25-jährige Studentin, die einen Berg von Referaten angehäuft hat, die sie in schriftliche Ausarbeitungen verwandeln müsste, um ihre Leistungsnachweise zu bekommen. Sie hat sich schon lange vorgenommen, am kommenden Wochenende anzufangen. Nun ist der Samstag da, mit schönstem Sommerwetter. Sehnsuchtsvoll denkt Tanja an einen Ausflug ins Strandbad, den sie sich jetzt verkneifen muss. Als es um 10 Uhr losgehen soll, merkt Tanja, dass sie noch nicht in Stimmung ist, und beschließt, erst einmal die Zeitung zu lesen. Nach der Zeitungslektüre spürt sie ein gewisses |40|Schuldgefühl: War das wirklich nötig, oder hätte sie nicht besser doch gleich mit dem ersten Referat anfangen sollen? Als sie ihre Notizen zur Hand nimmt spürt sie, wie eine innere Unruhe aufkommt. Sie versucht, sich zu konzentrieren, aber das gelingt nicht. Vielleicht kann eine Tasse Kaffee helfen! Tanja geht in die Küche und wirft die Kaffeemaschine an. Während die vor sich hin gurgelt, fällt ihr Blick auf den Abwasch, der seit Tagen darauf wartet, dass sich jemand seiner annimmt. Den wird sie jetzt erst einmal erledigen, danach geht es bestimmt besser voran. Sie spült und fühlt sich gleich wohler.

Eine dreiviertel Stunde später – Tanja sitzt wieder am Schreibtisch – klingelt das Telefon. Tanjas Freundin Beate hat Liebeskummer und braucht Trost. Nach einer halben Stunde gerät Tanja irgendwie unter Druck: Wenn Beate doch nur endlich zum Ende käme! Als sie den Hörer auflegt und auf die Uhr schaut, packt sie leichte Panik: Es ist gleich zwölf, und Tanja hat noch nichts geschafft! Nun muss sie sich endlich den vermaledeiten Seminarnotizen und Fotokopien zuwenden. Aber wo sind die Aufzeichnungen, die sich auf ihr erstes Referat beziehen? Tanja sucht und sucht. Welch eine Unordnung! Es geht nicht anders, sie muss erst einmal den Schreibtisch aufräumen und ihre Papiere sichten und sortieren.

Nachdem sie das erledigt hat, ist es Mittag geworden, Tanja hat Hunger. Was ist eigentlich zu essen da? Der Kühlschrank ist ziemlich leer, sie muss einkaufen gehen.

Um halb drei ist Tanja satt, aber müde. Ein Power-Nap wird ihr die nötige Energie verschaffen, um mit den Aufzeichnungen endlich anfangen zu können. Sie verschläft ein bisschen, sodass sie die Arbeit erst um 4 Uhr wieder aufnehmen kann. Sie fährt ihren PC hoch und sucht im Internet nach einer Erklärung für den Begriff des »Grenznutzens«, den sie in der Vorlesung neulich nicht richtig verstanden hat. Sie findet ein paar brauchbare Definitionen, aber auch einige sehr interessante Artikel. Nach zwei Stunden brennen ihr die Augen, und sie wundert sich selbst: Wie ist sie eigentlich auf diese Websites über das Filmfestival in Cannes gekommen?

Man kann Aufschieben als einen Versuch ansehen, mit unangenehmen Gefühlen fertig zu werden, die mit Vorhaben in Verbindung stehen. Man weicht auf etwas anderes, nicht ganz so Unangenehmes, aus, sobald die Anspannung einen bestimmten kritischen Wert erreicht hat. Unangenehme Gefühle entstehen durch bestimmte unzulängliche Arbeits- und Selbststeuerungsfertigkeiten, durch:

  • |41|unklare Prioritäten,

  • eine schlechte Organisation der Aufgabenerledigung,

  • Impulsivität und

  • Mangel an Sorgfalt.

Als unangenehm kann aber auch das Auftreten störender Emotionen erlebt werden, die sich dann regen, wenn Sie eine Sache anpacken wollen, wie beispielsweise:

  • Abneigung gegen Aufgaben,

  • Ängste,

  • Ärger,

  • Perfektionismus,

  • auftauchende Konfliktspannungen oder

  • Bedrohungen des Selbstwertgefühls.

Nun machen sich diese im Hintergrund liegenden Kräfte oft nicht direkt bemerkbar, sondern tarnen sich. Sie spüren Unlust, und sagen sich:

  • Ich muss erst mal ein paar Vorarbeiten erledigen, wie zum Beispiel meinen Schreibtisch aufräumen.

  • Es bringt sowieso nichts, wenn ich nicht in der richtigen Stimmung bin.

  • Das geht alles so zäh voran, morgen wird es bestimmt besser laufen.

Hinter den aktuell auftauchenden Gedanken, die Sie zum konkreten Vermeiden veranlassen, stecken manche dauerhaftere Überzeugungen und Ideen, die ein Ausweichen ohnehin schon begünstigen:

  • Es ist zu anstrengend.

  • Ich weiß nie, womit ich anfangen soll.

  • Die Sache wird sich schon von allein regeln.

  • Ich habe doch noch jede Menge Zeit.

  • Ich arbeite sowieso unter Druck besser, also mache ich es später.

  • Ich hab einfach keine Lust.

  • Es ist alles kein Problem, wenn ich erst mal angefangen habe.

  • Die Sache lässt sich eigentlich schnell erledigen.

  • Ich muss mich nur mal zusammenreißen, dann klappt es schon.

Was immer Sie auch denken, es läuft auf ein »Jetzt nicht!« hinaus, Sie gehen aus dem Felde und machen etwas anderes. Sie schieben auf und |42|haben ein unmittelbares Gefühl der Erleichterung. Dieser kurzfristig scheinbar positive Effekt wirkt wie eine Belohnung für das Aufschieben, und wenn Sie nicht aufpassen, verfestigen Sie es auf diese Weise immer mehr.

Allerdings holen die Dinge Sie in der Regel wieder ein. Wenn Sie später über Ihr Aufschieben nachdenken, werden Sie möglicherweise unzufrieden mit sich sein. Sie ärgern sich über sich selbst, beschließen, dass Sie sich anders verhalten müssen, und denken voller Sorge an den unerledigten Berg von Dingen, der inzwischen noch höher geworden ist. Sie machen sich ein paar gute Vorsätze – und in der nächsten konkreten Situation verhalten Sie sich möglicherweise wieder genauso wie zuvor. Offenbar ist Ihr handelndes Ich in der konkreten...

Erscheint lt. Verlag 15.3.2004
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Blockade • Coaching • Glück • Handlungskompetenz • Lebensfreude • Lebenshilfe • Lebenshilfe/Ratgeber • Selbstanalyse • Selbstcoaching • Selbstmanagement • Selbstverantwortung • Veränderung
ISBN-10 3-593-40099-5 / 3593400995
ISBN-13 978-3-593-40099-0 / 9783593400990
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