Die Workload im Bachelor: Zeitbudget und Studierverhalten. (eBook)
361 Seiten
Waxmann Verlag GmbH
978-3-8309-7516-8 (ISBN)
Der Diskurs über den Bachelor ist von widersprüchlichen Behauptungen bestimmt, deren Geltung erst durch empirische Forschung aufgeklärt werden kann. In Zeitbudget-Analysen, Befragungen, Interviews und Zeitmanagement-Seminaren wurde festgestellt, dass die Zeit, die Studierende in das Studium investieren, im Mittel viel geringer ist, als in früheren Befragungen ermittelt wurde, und weit unter den von Bologna geforderten Werten liegt. Studierenden, die über eine zu hohe Belastung klagen, ist in der Regel nicht bewusst, wie wenig Zeit sie für das Lernen aufgewendet haben: Subjektive Wahrnehmung von Lernzeit und tatsächlich investierter Lernaufwand fallen auseinander.
Die Studie hat sich auch zu einer Methodenkritik an Befragungen entwickelt, da Befragungen offenbar Ergebnisse erbringen, die durch das Merkmal sozialer Erwünschtheit stark beeinflusst werden.
Berücksichtigt wird außerdem der aktuelle Stand im US-amerikanischen Bildungssystem, wo hohe Abbrecherquoten und ein mangelndes „academic engagement“ ebenfalls an der Tagesordnung sind. Impulse gibt die Studie für alle im Bildungsbereich Tätigen, die sich nicht mit der vorurteilsbehafteten Kritik am Bachelor-Studium begnügen möchten, sondern die die dahinter stehenden Probleme erkennen und konstruktive Lösungen wie das von den Verfassern vorgeschlagene Modell einer Lehrorganisation mit geblockten Modulen und einem aktiven Selbststudium weiterentwickeln möchten.
Inhalt 6
Vorwort 8
I Empirische Untersuchung der studentischen Workload im Bachelor durch Zeitbudget- Analysen 12
Die Workload im Bachelor: Ein empirisches Forschungsprojekt 14
Zur Forschungsmethode des ZEITLast-Projekts 22
Die Stichproben 44
Die Workload oder das «Lernkonto» 48
Ist die soziale Lage einer der verantwortlichen Faktoren? 99
Mutmaßungen über die Ursachen 103
Ein Erklärungsmodell 112
Noten und Leistungspunkte 116
Motivationen 118
Fazit 120
Literatur 124
Themenwechsel und Zeitlücken im Studienalltag 130
Auswertung des Studiengangs Erziehungswissenschaft 132
Auswertung der Studiengänge Mechatronik und Medientechnologie 142
Auswertung der Studiengänge Kulturwissenschaften und Sozial- und Organisationspädagogik 145
Fazit 149
II Befragungen 152
Subjektives Belastungsempfinden von Studierenden 154
Ergebnisse der uniweiten Befragung zur subjektiven Belastung 155
Auswertung der Fragebögen zur Belastung im Wintersemester 09/10 164
Auswertung der Fragebögen zur Belastung im Sommersemester 2010 167
Vergleich der Daten aus dem Wintersemester 2009/10 und dem Sommersemester 2010 168
Fazit 170
Literatur 171
Studienmanagement? Oder: Lektionen aus einem Forschungsprojekt 174
1. Studieren – eine Last? 174
2. Der konzeptionelle und die methodische Denkansatz von ZEITLast 175
3. Belastung: ja, Zeitstress: nein? Hinweise aus qualitativen Daten 177
4. Folgerungen: Hochschullehre verändern und Studienbedingungen verbessern? 183
5. Hochschulen unter Veränderungsdruck 187
6. Veränderungen (in) der Hochschullehre: komplex und kompetitiv 190
7. Lehrinnovationen: Studienmanagement für eine gute Studienkultur 191
Literatur 195
III Didaktische Überlegungen und Konsequenzen 196
Lehrorganisatorische und methodisch-didaktische Interventionen im ingenieurwissenschaftlichen Studium 198
1. Einleitung 198
2. Einsatz verschiedener Methoden an der Technischen Universität Ilmenau 198
3. Ergebnisse an der Technischen Universität Ilmenau 206
4. Lehrinnovation – Durchführung und Evaluation an der Technischen Universität Ilmenau 218
Literatur 227
Hochschuldidaktische Interventionen im Studienschwerpunkt Medienpädagogik 228
Strukturelle Interventionsmaßnahmen 228
Bewertung der Interventionen aus Sicht der Studierenden 233
Bewertung der Interventionen aus Sicht der Lehrenden 235
Literatur 236
Studentisches Selbststudium 238
1. Einleitung 238
2. Zeitaufwand für Unterrichtsvor- und Nachbereitung vs. Zeitaufwand für Prüfungsvorbereitung: empirische Ergebnisse 241
3. Motivationstheoretische Begründung: Die Theorie der Selbstbestimmung 249
4. Gestaltung von Selbststudienphasen 256
5. Bedingungen für das Gelingen von Selbststudium 272
6. Fazit 273
Literatur 275
IV Beschreibung der untersuchten Studiengänge 278
Beschreibung der untersuchten Studiengänge an der Universität Mainz 280
1. Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft 280
2. Bachelorstudiengang Erziehungswissenschaft 286
Vergleich Diplomstudiengang und Bachelorstudiengang Erziehungswissenschaft 294
Zeitbudget-Analyse: Diplomstudiengang und Bachelorstudiengang im Vergleich 296
Interpretation der Ergebnisse 302
Literatur 303
Beschreibung der untersuchten Studiengänge an der Stiftung Universität Hildesheim 306
Die Stiftung Universität Hildesheim 306
1. Der Bachelorstudiengang „Sozial- und Organisationspädagogik“ 306
2. Der Bachelorstudiengang „Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis“ 312
Hinweise bzgl. der Lehrorganisation für die Deutung der Daten 317
Projektdesign im Teilprojekt der Stiftung Universität Hildesheim 318
Literatur 321
Beschreibung der untersuchten Studiengänge an den Universitäten Hamburg und Paderborn 324
1. UHH: Studiengang BA Medien- und Kommunikationswissenschaft 324
2. UHH: Studiengang BSc Lehramt an beruflichen Schulen mit der beruflichen Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften 330
3. UHH: Studiengang BSc Betriebswirtschaftslehre 338
4. UPB: Studiengang BSc Mathematik/Technomathematik 343
Literatur 351
Beschreibung der analysierten Studiengänge an der Technischen Universität Ilmenau 352
1. Studiengang Mechatronik 352
2. Studiengang Ingenieurinformatik 355
3. Studiengang Medientechnologie 358
Literatur 361
Beschreibung der untersuchten Studiengänge an der Universität Mainz (S. 279-280)
Lena Groß
Im Wintersemester 2008/09 wurde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Institut für Erziehungswissenschaft das Bachelorstudium eingeführt. Seit diesem Zeitpunkt ist nur noch eine Einschreibung in den Bachelorstudiengang möglich. Studierende, die ihr Studium vor dem Wintersemester 2008/09 begonnen haben, studieren weiterhin im Diplomstudiengang. Daher werden derzeit der Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft und der Bachelorstudiengang Erziehungswissenschaft parallel angeboten. Im Folgenden soll die Struktur beider Studiengänge dargestellt werden:
1. Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft
Die folgenden Ausführungen bezüglich des Diplomstudiengangs Erziehungswissenschaft sind im Wesentlichen, sofern nicht anders gekennzeichnet und abgesehen von den als solchen gekennzeichneten Ergebnissen der ZEITLast-Studie, dem Internetauftritt der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (http://www.uni-mainz.de/studium/623.php), dem Internetauftritt des Studienbüros Erziehungswissenschaft (http://www.uni-mainz.de/ FB/Paedagogik/Studienbuero/266.php) und der Ordnung für Diplomprüfung in Erziehungswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Stand vom 28. August 1998, i.d.F. vom 31. März 2006) entnommen.
Allgemeine Informationen zum Studiengang
Der Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft wird an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz seit 1971 angeboten. Das Institut für Erziehungswissenschaft stellt mit insgesamt 1.709 Studierenden in Erziehungswissenschaft und 3.796 Studierenden in den Bildungswissenschaften (Daten aus dem Wintersemester 2009/10, vgl. http://www.puc. verwaltung.uni-mainz.de) den zahlenmäßig größten Studierendenanteil am Fachbereich 02 dar. Im Wintersemester 2010/11 sind 1.197 Studierende in einem Studium der Erziehungswissenschaft eingeschrieben, davon studieren 516 im Diplomstudiengang, 187 streben einen Magisterabschluss an und 434 Studierende sind im Bachelorstudiengang immatrikuliert. Weitere 4.979 Studierende sind im Rahmen des Lehramtsstudiums für das Fach Bildungswissenschaften am Institut für Erziehungswissenschaft eingeschrieben.
Studienziele
Das Diplomstudium teilt sich in Grund- und Hauptstudium. In Vorlesungen, Übungen und Seminare werden die Studierenden im Grundstudium in die grundlegenden Theorien und Methoden der Pädagogik eingeführt. Das Hauptstudium soll dazu dienen, die Kenntnisse und Fertigkeit in einem gewählten Schwerpunkt zu vertiefen. Des Weiteren ist im Diplomstudiengang ein erweiterter Praxisbezug durch Exkursionen, Projekte und Praktika vorgesehen (vgl. http://www.uni-mainz.de/studium/623.php). Die Studierenden sollen befähigt werden, in der pädagogischen Praxis selbstständig Lösungswege für spezifische Einzelfälle zu entwerfen und umzusetzen. Daher wird im universitären Studium der Erziehungswissenschaft an der Universität Mainz ein Schwerpunkt auf die Auseinandersetzung mit theoretischen Inhalten und der erziehungswissenschaftlichen Forschung gelegt. Dahingegen ist beispielsweise das Studium der sozialen Arbeit an der Fachhochschule praktischer ausgerichtet und der Fokus liegt eher auf der Vermittlung von Handlungsoptionen für die Praxis.
Erscheint lt. Verlag | 1.1.2011 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Erwachsenenbildung | |
ISBN-10 | 3-8309-7516-3 / 3830975163 |
ISBN-13 | 978-3-8309-7516-8 / 9783830975168 |
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