Das achte Opfer (eBook)

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2010 | 1. Auflage
512 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-40725-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das achte Opfer -  Andreas Franz
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Ein Unbekannter schickt der Frankfurter Kripo obskure Bibelzitate. Ein geschmackloser Scherz? Die Kriminalpsychologen glauben an einen Zusammenhang mit einer Mordserie, die die Handschrift eines religiösen Fanatikers trägt. Doch Hauptkommissarin Durant ist da mal wieder anderer Meinung. Das achte Opfer von Andreas Franz: Spannung pur im eBook!

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan - und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die 'Todesmelodie', die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die "Todesmelodie", die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Montag, 6.30 Uhr


Julia Durant, Hauptkommissarin bei der Kripo Frankfurt, wachte um halb sieben auf. Die Sonne fiel in hellen Strahlen durch das geöffnete Fenster. Durant fühlte sich elend, ihr war übel, sie hatte Kopfschmerzen, das grelle Licht blendete sie. Sie hatte wieder einmal die Vorhänge nicht zugezogen, reine, kühle Morgenluft wehte herein. Sie setzte sich auf, die Übelkeit nahm zu, ihr war etwas schwindlig. Sie schloß kurz die Augen, dachte an den vergangenen Abend, die Geburtstagsfeier bei einer Kollegin vom Betrugsdezernat, schalt sich eine Närrin, wieder einmal zuviel durcheinander getrunken zu haben. Sie stand auf, ging mit schweren Schritten zum Bad, entleerte ihre Blase, wusch sich kurz die Hände und übers Gesicht, sah im Spiegel die tiefen Ränder unter den Augen, das typische Zeichen dafür, daß sie in den letzten Wochen viel zuwenig geschlafen hatte. Sie holte ein paarmal tief Luft, um damit gegen die Übelkeit anzukämpfen, und ging, nur bekleidet mit einem Slip und Trägerhemd, in die Küche. Sie öffnete den Kühlschrank, holte die unangebrochene Tüte Milch heraus, stellte sie auf den Tisch, nahm die Cornflakes vom Regal und eine kleine Schüssel aus dem Hängeschrank. Sie setzte sich, gab Cornflakes und Milch in die Schüssel und streute ein paar Löffel Zucker darüber. Sie aß langsam, allmählich beruhigte sich ihr Magen. Nach dem Essen brühte sie sich eine Tasse Kaffee auf. Sie zündete sich eine Gauloise an, inhalierte tief und trank einen Schluck vom heißen Kaffee.

Um kurz nach sieben ging sie zurück ins Bad, putzte sich die Zähne, legte etwas Make-up auf, das die Ringe unter ihren Augen kaschieren sollte, zog die Lippen nach und bürstete sich das dunkle, halblange Haar. Sie betrachtete sich noch einmal im Spiegel, fand, daß sie sich gegenüber der letzten halben Stunde äußerlich kaum verändert hatte, nahm sich zum wer weiß wievielten Male vor, mehr zu schlafen und vor allem weniger zu rauchen und zu trinken. Im Schlafzimmer zog sie frische Unterwäsche an, Jeans und eine weitgeschnittene, beige Bluse sowie die weißen Tennisschuhe, warf einen letzten Blick in die Küche und das Wohnzimmer, hängte ihre Handtasche über die Schulter und verließ die Wohnung. Sie schloß hinter sich ab und ging die Treppen hinunter. Ihre Zeitung war trotz mehrmaliger Reklamation wieder nicht im Briefkasten. Sie fluchte leise vor sich hin und ging zum Auto. Obwohl die Sonne von einem wolkenlosen Himmel schien, ein frischer Wind vom Taunus herüberwehte und die drückende Großstadtluft mit sich forttrug, wäre Julia Durant heute lieber zu Hause geblieben und hätte sich die Bettdecke über den Kopf gezogen, um einfach nur zu schlafen.

Sie quälte sich durch den morgendlichen Berufsverkehr und dachte über die vergangenen Wochen und Monate nach, die, was ihre Arbeit bei der Mordkommission anging, eher eintönig verlaufen waren. Im letzten halben Jahr hatten sie gerade einmal sechs Tötungsdelikte zu bearbeiten gehabt, wovon vier bereits nach wenigen Tagen aufgeklärt waren, lediglich die andern beiden waren harte Nüsse, da die Opfer nicht identifiziert werden konnten. Weder anhand von Finger- oder Gebißabdrücken, noch hatte einer der Toten einen Ausweis bei sich getragen. Laut Bericht der Gerichtsmedizin waren die Opfer beide zwischen Mitte Zwanzig und Mitte Dreißig und aller Wahrscheinlichkeit nach keine Deutschen, eher Osteuropäer. Alles deutete darauf hin, daß die Toten in den Kreisen der organisierten Kriminalität verkehrt hatten und dort auch ihre Mörder zu suchen waren, vor allem, weil die Art der Tötung auf professionelles Vorgehen schließen ließ. Beide waren mit einem Genickschuß praktisch hingerichtet worden. Die Aufklärung eines Mordes innerhalb des organisierten Verbrechens war fast aussichtslos, da man in der Regel bei den Befragungen auf eine Mauer des Schweigens stieß und ein Wort zuviel schon den Tod bedeuten konnte. Dennoch hatte sich vor einem Monat ein anonymer Anrufer bei der Kripo gemeldet und gesagt, daß ein gewisser Winzlow, weltweit anerkannter Kunstkenner und Museumsdirektor, zwei Morde in Auftrag gegeben habe und in einem seiner Häuser Waffen und Drogen deponiert seien. Außerdem gab er die Initialen der angeblich Ermordeten mit I. T. und N. B. an. Nach einer gründlichen Durchsuchung diverser Häuser, Wohnungen und Geschäftsräume waren tatsächlich Waffen und Drogen gefunden worden. Daraufhin nahm man Winzlow fest, mußte ihn aber nach vierundzwanzig Stunden wieder laufenlassen, da das Haus, in dem die Waffen und Drogen gefunden worden waren, verpachtet und Winzlow keine direkte Beteiligung nachzuweisen war, ebensowenig wie dem Pächter. Doch es stand in den nächsten Tagen eine Anhörung Winzlows an, in Anwesenheit seines Anwalts, eines Staatsanwalts und eines Richters.

Julia Durant brauchte eine halbe Stunde bis zum Präsidium. Sie stellte den Wagen im Hof ab, lief die Treppe hinauf, über den langen Gang, ihre Schritte hallten von den Wänden wider, und betrat ihr Büro. Hauptkommissar Berger saß bereits hinter seinem Schreibtisch, eine aufgeschlagene Akte vor sich. Er blickte auf, als die Kommissarin eintrat, und murmelte ein »guten Morgen«. Sie erwiderte den Gruß, hängte ihre Tasche an den Kleiderhaken, nahm die Schachtel Zigaretten heraus, zündete sich eine an und setzte sich.

»Irgendwas Aufregendes gewesen am Wochenende?« fragte sie, während sie den inhalierten Rauch ausblies.

»Was verstehen Sie unter aufregend?«

»Ach, vergessen Sie’s. Was liegt heute an?«

»Schreibkram. Wir haben noch einige Akten aufzuarbeiten. Ich weiß, ich weiß, das ist nicht gerade Ihre Lieblingsbeschäftigung, aber irgendwann muß das auch mal gemacht werden. Tut mir leid.« Er machte eine kurze Pause und sagte dann: »Ach so, bevor ich’s vergesse, unser anonymer Anrufer im Fall Winzlow hat noch einmal angerufen und gesagt, daß die beiden nicht identifizierten Toten Mitglieder der Russenmafia waren.«

»Namen?«

»Nein, wieder nur die Initialen. Er sagt, er selbst kenne die vollständigen Namen nicht. Na ja, wer’s glaubt! Und er hat noch einmal betont, daß Winzlow den Auftrag zu deren Ermordung gegeben hat. Und außerdem habe Winzlow noch zwei Männer liquidieren lassen. Bevor ich unseren Anrufer etwas dazu fragen konnte, hatte er aber schon wieder aufgelegt.«

»Damit kommen wir nicht weiter. Womit wir die Sache wahrscheinlich wieder einmal zu den unerledigten Fällen legen können. An diesen Winzlow wird wohl kaum ranzukommen sein. Richtig?«

»Scheint so.« Berger zuckte mit den Schultern und lehnte sich zurück. Er nahm seine Tasse mit dem inzwischen kalten Kaffee vom Tisch, trank einen Schluck und sah die Kommissarin an. Sie erwiderte seinen Blick und dachte dabei, daß Berger alt und müde geworden war. Das war er aber vermutlich schon damals, vor mehr als zwei Jahren, als in Frankfurt mehrere Mädchen auf grausame Weise abgeschlachtet worden waren. Eigentlich hatte er, nachdem der Mörder gefaßt war, vorgehabt, sein Haus zu verkaufen, den Dienst zu quittieren und mit seiner Tochter nach Florida zu ziehen. Aber er hatte irgendwie den Absprung nicht geschafft, es offensichtlich nicht fertiggebracht, Frankfurt den Rücken zu kehren, der Stadt, in der seine Frau und sein Sohn begraben lagen. Noch immer besuchte Berger mindestens zweimal in der Woche den Friedhof, stellte frische Blumen in die Vase und fuhr dann nach Hause. Die Abende verbrachte er meist allein in dem für ihn viel zu großen Haus. Seine Tochter hatte das Abitur mit Bravour bestanden, jetzt besuchte sie die Polizeischule, um vielleicht eines Tages in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Berger war dick geworden, sein Gesicht wirkte aufgedunsen, und Julia Durant fragte sich nicht zum ersten Mal, ob er nicht vielleicht ein Alkoholproblem hatte. Aber es war nicht ihre Aufgabe, im Privatleben ihres Vorgesetzten herumzuschnüffeln, damit mußte er allein klarkommen.

»Okay«, sagte Durant und erhob sich, »dann werde ich mich mal an die aufregende Arbeit machen.« Dabei verzog sie den Mund, nahm einen Stapel Akten und blätterte die erste davon durch. Sie haßte diese Büroarbeit, diesen Schriftkram, und hätte ihn lieber anderen überlassen. Doch solange es in Frankfurt so friedlich blieb, mußte sie diese langweiligen Sachen erledigen.

Kommissar Hellmer kam zur Tür herein, kurz darauf Kommissar Kullmer, der ein mürrisches Gesicht machte.

»Schlechtes Wochenende gehabt?« fragte Durant spitz.

»Was geht Sie das an? Hauptsache, Sie hatten ein gutes Wochenende.« Er ließ sich auf einen Stuhl fallen und schlug die Beine übereinander.

»Hier«, sage Julia Durant und deutete auf die Akten. »Das muß erledigt werden.«

»Na toll!« sagte Kullmer und rollte mit den Augen. »Scheißarbeit!«

»Finde ich auch«, erwiderte die Kommissarin, »aber ich mach’s trotzdem. Und wenn wir alle vier uns beeilen, dann haben wir diesen … Scheiß … auch bald hinter uns. Wie heißt es doch so schön – packen wir’s an.«

»Ich hab Kopfschmerzen«, sagte Hellmer und kniff die Augen zusammen. »Hat mal einer ’ne Aspirin?«

»Warte, ich glaub, ich hab noch eine in meiner Tasche«, sagte Julia Durant und stand auf. Hellmer war der einzige in der Abteilung, mit dem sie sich duzte und der ihr sympathisch war, auch wenn sie nicht viel über ihn wußte, außer, daß vor knapp zwei Jahren seine Ehe wegen einer Geliebten in die Brüche gegangen war. Er hatte damals aber nicht nur seine Frau und die drei Kinder verloren, sondern auch seine Geliebte. Jetzt lebte er allein in einer kleinen Zweizimmerwohnung, und von dem Geld, das er verdiente, blieb nach Abzug der Unterhaltskosten gerade noch so viel übrig, daß er die Miete und seinen sehr bescheidenen...

Erscheint lt. Verlag 15.5.2010
Reihe/Serie Julia Durant ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 90er Jahre • Andreas Franz Julia Durant Reihenfolge • Bibelzitate • Frankfurt • Frankfurt Krimi • Gift • Giftmord • Hessen • Julia Durant • Julia Durant 2 • Julia Durant Krimis • Julia Durant Reihenfolge • Krimi • Krimi deutsche Autoren • Krimi Deutschland • Krimi Frankfurt • Krimi Kommissarin • Kriminalromane Serien • krimi reihen • Krimis für Männer • Krimis mit Kommissarin • Main • Mordserie • Polizei Krimis/Thriller • reiche Männer • religiöser Fanatiker • Spannung • weiße Lilie
ISBN-10 3-426-40725-6 / 3426407256
ISBN-13 978-3-426-40725-7 / 9783426407257
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