Teuflische Versprechen (eBook)

Ein Julia-Durant-Krimi
eBook Download: EPUB
2009 | 1. Auflage
576 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-55969-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Teuflische Versprechen -  Andreas Franz
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Korruption und Menschenhandel in der besten Gesellschaft Frankfurts In der Praxis der Psychologin Verena Michel taucht eines Tages eine völlig verängstigte junge Frau aus Moldawien auf: Maria wurde, zusammen mit einigen Schicksalsgenossinnen, als Sexsklavin in einer alten Villa gehalten und konnte ihrem Martyrium nur knapp entkommen. Die Psychologin bringt die Frau zu der befreundeten Anwältin Rita Hendriks. Diese ist entsetzt über das, was sie von Maria erfährt, und setzt alle Hebel in Bewegung, um der Frau zu helfen. Kurz darauf ist Rita tot. Ein Fall für die engagierte Frankfurter Kommissarin Julia Durant, die bei ihren Ermittlungen bald zwei weiteren ungeklärten Morden auf die Spur kommt. Teuflische Versprechen von Andreas Franz: Spannung pur im eBook!

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan - und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die 'Todesmelodie', die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die "Todesmelodie", die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Montag, 3. November 2003


Maria Volescu, zwanzig Jahre alt, Moldawierin mit rumänischen Vorfahren, unterhielt sich mit drei anderen jungen Frauen. Sie war mittelgroß, sehr schlank, hatte eine ausgesprochen weibliche Figur mit sanften Rundungen, wo nichts zu viel und nichts zu wenig war, lange blonde Haare, grüne Augen und einen sinnlichen, erotischen Mund. Wenn sie lachte, was nicht sehr häufig vorkam, höchstens, wenn sie etwas zu viel getrunken hatte, entblößte sie makellos schöne und weiße Zähne, als hätte sie in einem Spot für Zahnpastawerbung Modell gestanden. Sie war von allen Mädchen und Frauen, mit denen sie zusammen in diesem Haus wohnte und arbeitete, die hübscheste und auch begehrteste, doch sie gehörte einem Mann fast ganz allein, nur wenigen anderen war es vorbehalten, sich mit ihr zu vergnügen. Maria hielt eine Zigarette in der Hand, als Carlos, ein knapp dreißigjähriger drahtiger und muskelbepackter Mann, sich zu ihnen stellte und in unmissverständlichem Befehlston sagte: »Mach die Zigarette aus, wir gehen einkaufen.«

Wortlos kam sie der Aufforderung nach, zog sich eine Lederjacke mit Pelzbesatz über den weißen Pulli, zu dem sie eine hellblaue, sehr körperbetonte Jeans und hellbraune Sneakers trug. Sie warf Carlos einen nichtssagenden Blick zu und folgte ihm bis zum Eingang, wo bereits ein zweiter Mann auf sie wartete, Mischa, der Chauffeur, und neben Carlos einer von drei weiteren Aufpassern. Sie gingen direkt zur Garage. Maria nahm auf der Hinterbank des Mercedes 300 SE Platz. Die hinteren Scheiben waren dunkel getönt, so dass keiner von außen hineinsehen konnte. Innen waren Vorhänge angebracht, die ihr die Sicht nach draußen verwehrten. Zwischen ihr und den beiden Männern war eine ebenfalls dunkle Trennscheibe, die von vorne bei Bedarf runtergelassen werden konnte und durch die Maria nur schemenhaft wahrnahm, wo sie entlangfuhren. Selbst nach zwei Jahren wusste sie noch nicht, wo in Frankfurt sie untergebracht war. Sie kannte die Stadt nur von dem Blick, den sie aus dem Fenster ihres Zimmers hatte, vor dem ein graues Eisengitter angebracht war, so grau, dass es praktisch mit der Farbe der Fassade des alten Hauses verschmolz, aber sie konnte in einiger Entfernung den Fluss sehen, und sie hatte sich oft gefragt, wo er wohl hinführte. Die Innenstadt, wo sie einmal im Monat hingefahren wurde, war von ihrem Haus in nur etwa zehn Minuten zu erreichen.

Einkaufen bedeutete Kleider, Dessous, Schuhe. Sie durfte sich stets das Beste und Schönste aussuchen, schließlich zahlten die Kunden horrende Summen, um mit ihr zusammen sein zu dürfen, doch von diesem Geld sah Maria nie etwas. Sie bekam zu essen, zu trinken, ihre Zigaretten und Schminkutensilien. Das Haus durfte sie nur selten verlassen, um im fast parkähnlichen Garten ein wenig spazieren zu gehen. Doch auch dann war immer einer ihrer Bewacher in der Nähe, obwohl auf der einen Seite ein hoher Zaun mit messerscharfen Spitzen und zur Straße hin eine Mauer das Grundstück umrahmten und jeder Millimeter selbst um das Grundstück herum bis auf die anderen Straßenseiten mit Videokameras überwacht wurde, die aber so klein und versteckt angebracht waren, dass nur ein sehr geübtes Auge sie sehen konnte.

Sie kauften immer in denselben drei Boutiquen ein, wo die Verkäuferinnen sehr höflich und zuvorkommend waren, schließlich gehörte sie mittlerweile zu den gern gesehenen Stammkundinnen. Das Einzige, was bei diesen Einkäufen störte, waren ihre beiden Begleiter, die sie auf Schritt und Tritt wie lauernde Raubtiere beobachteten. Begleiter, die nicht nur bei ihr dafür sorgten, dass sie keine Dummheiten machte, nicht mit Fremden redete und vor allem nicht versuchte abzuhauen. Maria war im Club etwas Besonderes, und Marco, der alles kontrollierte, hasste nichts mehr, als etwas, das ihm gehörte, zu verlieren. Carlos und Mischa wachten deshalb bei jedem Einkauf argwöhnisch darüber, dass Maria auch nichts Unbedachtes oder Verbotenes tat.

Sie hielten in der Goethestraße, Mischa zog einen Parkschein aus dem Automaten und legte ihn hinter die Windschutzscheibe. Es war fast dunkel, der Himmel bezogen, unzählige Menschen liefen und hetzten an ihnen vorbei, einige sahen sich die Auslagen der Geschäfte an, und manch einer träumte wohl davon, einmal so viel Geld zu besitzen, um dort einkaufen zu gehen. Maria betrat mit Carlos die erste Boutique, während Mischa scheinbar teilnahmslos und doch wachsam wie ein Hofhund davor stehen blieb. Außer der Inhaberin war wie meistens niemand sonst im Geschäft. Sie kam lächelnd auf sie zu, mit Abstand die freundlichste Frau, die Maria bisher getroffen hatte, eine Frau, die sie stets mit Respekt behandelte und die zumindest ahnte, was mit Maria war. Maria hatte ihr beim letzten Besuch, als sie ein Kleid anprobierte, in einem günstigen Augenblick schnell zugeflüstert: »Helfen Sie mir.«

»Guten Abend«, begrüßte sie das Pärchen. »Ich habe Sie bereits erwartet. Was kann ich heute für Sie tun?«

»Meine Freundin möchte sich mal wieder ein paar Kleider aussuchen und meine Kreditkarte entsprechend belasten«, sagte Carlos lachend.

»Mit Vergnügen. Wir haben gerade eine neue Kollektion hereinbekommen, ich werde sie Ihrer Freundin gerne zeigen.«

»Ich überlasse es Ihrem guten Geschmack«, erwiderte er nur.

Die elegant gekleidete Dame, die von Maria auf fünfunddreißig, maximal vierzig Jahre geschätzt wurde, führte sie zu einem Ständer, an dem genau zehn Kleider hingen, mit viel Platz zwischen den einzelnen, so dass sie sich nicht berührten. Die Inhaberin betrachtete Maria wie bei jedem Besuch eingehend und sagte schließlich: »Also, da hätten wir dieses wunderschöne bordeauxfarbene Kleid, das hervorragend zu Ihrer Figur und Ihrem Teint passen würde. Wollen Sie es gleich anprobieren?«

»Ja«, sagte Maria, nahm es und begab sich zur Umkleidekabine. Die Inhaberin machte unauffällig mit dem Kopf und den Augen ein Zeichen, das Maria sofort verstand, und wandte sich gleich darauf Carlos zu, der seine Finger über den edlen, glänzenden Stoff eines nachtblauen Kleides mit Spaghettiträgern gleiten ließ.

»Schön, nicht? Darf ich Ihnen etwas ganz Ausgefallenes zeigen? Es wurde gerade in Mailand vorgestellt, und es gibt bestimmt nur eine Hand voll Frauen auf der ganzen Welt, die es tragen. Hier in Frankfurt wäre Ihre Freundin …«

»Verlobte«, wurde sie von Carlos unterbrochen.

»Wäre Ihre Verlobte mit Sicherheit die Einzige«, sagte sie zu ihm, und ohne eine Erwiderung abzuwarten, ging sie auf einen anderen Ständer zu, der sich in einer Ecke befand, von der aus man keinen Blick auf die Umkleidekabinen hatte, und nahm ein nachtblaues Kleid mit unterschiedlichen Blaumusterungen in die Hand. »Hier, bitte schön. Fühlen Sie doch nur diesen Stoff, reine Seide. Und der Clou, es zeigt nicht zu viel und nicht zu wenig.« Als Carlos keine Anstalten machte, näher zu kommen, lächelte sie ihm aufmunternd zu. »Keine Scheu, es muss Ihnen doch schließlich auch gefallen. Wie gesagt, es ist praktisch ein Unikat.«

Zögernd begab er sich zu der Frau, den Blick noch einmal kurz zur Kabine hin gerichtet. Er berührte den Stoff, nickte anerkennend und fragte: »Und was kostet der Spaß?«

»Das Außergewöhnliche ist nie billig. Und für eine außergewöhnliche Frau sollte das Beste gerade gut genug sein, da werden Sie mir doch wohl zustimmen.«

»Da haben Sie völlig Recht. Wenn es meiner Verlobten gefällt, dann soll sie es haben. Wenn Sie es ihr bitte bringen würden.«

»Ich sehe, Sie haben Geschmack.« Sie begab sich zur Umkleidekabine, tat einen Moment, als würde sie stutzen, und sagte mit gerunzelter Stirn: »Wo ist Ihre Begleiterin?«

»Das müssen Sie doch wissen. Vielleicht auf der Toilette?«

»Kann sein. Ich schau mal nach, ihre Schuhe sind jedenfalls noch hier.«

Carlos folgte ihr bis zur Tür. Sie rief hinein, keine Antwort. »Merkwürdig«, sagte sie. »Ist sie vielleicht nach draußen gegangen?«

»Gibt es hier einen Hinterausgang?«, fuhr er die Inhaberin barsch und mit einem Mal nervös an.

»Natürlich, aber der ist mit einer Alarmanlage gesichert. Da kommt niemand raus, ohne dass der Alarm losgeht.«

»Maria?!«, rief er. Wieder keine Antwort. »Maria, verdammt noch mal, wo steckst du?«

Er ging nach draußen und fragte Mischa nervös, ob er Maria gesehen habe. Der schüttelte den Kopf. »An mir ist sie nicht vorbeigekommen.«

»Verdammte Scheiße, wo ist dieses Miststück?!« Er rannte zurück ins Geschäft und fragte aufgeregt: »Wo ist der Hinterausgang?«

»Moment, ich zeige es Ihnen.« Sie liefen mit schnellen Schritten nach hinten, Carlos stieß sie zur Seite und blieb vor der angelehnten Tür stehen.

»Wie kann sie da rausgekommen sein? Los, sagen Sie es mir! Ich denke, die Tür ist mit einer Alarmanlage gesichert. Das haben Sie mir doch selbst gerade gesagt.«

»Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht«, erwiderte sie mit überzeugend gespieltem Erschüttern. »Das ist mir ein großes Rätsel. Hatten Sie Streit?«

»Nein, verdammt noch mal! Wohin kommt man von hier aus?«

»Rüber zur Freßgass oder zur Hauptwache oder …«

»Na toll! Sie sollten Ihre verdammte Alarmanlage überprüfen lassen! Hat sie irgendwas mitgenommen?«

»Nein, das Kleid hängt in der Kabine.«

»Okay, okay. Ich werde sie schon finden. Und ja, Sie hatten Recht, wir haben uns gestritten, weil sie mit einem Mal Angst vor der Hochzeit hat«, log Carlos. »Tut mir leid.«

»Mir auch, aber ich kann Ihnen leider nicht helfen. Ich habe keine Erklärung, warum die Anlage nicht losgegangen ist.«

»Lassen Sie sie schnellstens überprüfen, sonst kann ja jeder hier...

Erscheint lt. Verlag 27.11.2009
Reihe/Serie Julia Durant ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Andreas Franz Julia Durant Reihenfolge • Doppelmord • Durant • Flucht • Frankfurt • Frankfurt Krimi • Julia • Julia Durant • Julia Durant 8 • Julia Durant Krimis • Julia Durant Reihenfolge • Kommissarin • Krimi deutsche Autoren • Krimi Deutschland • Krimi Frankfurt • Krimi Kommissarin • Kriminalromane Serien • krimi reihen • Krimis für Männer • Krimis mit Kommissarin • Maria Volescu • Menschenhandel • Menschenhändler • Polizei Krimis/Thriller • Prostituiertenring • Prostitution • Serbien • Sexsklavin • Verbrechen
ISBN-10 3-426-55969-2 / 3426559692
ISBN-13 978-3-426-55969-7 / 9783426559697
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