Tödliches Lachen (eBook)

Ein Julia-Durant-Krimi
eBook Download: EPUB
2009 | 1. Auflage
448 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-55972-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tödliches Lachen -  Andreas Franz
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Kommissarin Julia Durant ist höchst beunruhigt. Mit der Post hat sie einen Umschlag erhalten, in dem sich das Foto einer offensichtlich ermordeten jungen Frau befindet. Ein makabrer Scherz oder aber grausame Wirklichkeit? Noch während Julia und ihre Kollegen rätseln, erfahren sie, dass eine Frauenleiche gefunden wurde - die Frau auf dem Foto! An der Wand hinter ihr steht mit Blut geschrieben: ?Huren sterben einsam?. Lange tappt Kommissarin Durant im Dunkeln, denn Svenja Martens, das Opfer, scheint ein völlig unauffälliger Mensch gewesen zu sein. Da passiert ein zweiter Frauenmord, und wieder wird Julia ein Foto des Opfers zugespielt. Sollte es sich um den Beginn einer grausamen Serie handeln? Julia ahnt nicht, dass sich der Täter ganz in ihrer Nähe befindet ... Tödliches Lachen von Andreas Franz: Spannung pur im eBook!

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan - und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die 'Todesmelodie', die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die "Todesmelodie", die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Prolog


März bis April 1988

Mike war um kurz nach zwei nach Hause gekommen und hatte sich eine Packung Spaghetti gemacht, ein Fertiggericht, das sich schnell zubereiten ließ und keine Kochkünste erforderte. Sechs Stunden Schule hatten ihre Spuren hinterlassen, vor allem die Lateinarbeit, die er sicher nicht schlecht geschrieben hatte, aber dennoch hasste er dieses Fach, denn er fragte sich, wozu er diese Sprache später einmal brauchen würde. Doch sein Vater und auch sein Großvater hatten ihn geradezu gedrängt, es statt Französisch als zweite Fremdsprache zu wählen, obwohl ihm Französisch, das etwas Sanftes, Beschwingtes und Sinnliches hatte, viel besser gefiel. Außerdem hatte Mike ein konkretes Ziel vor Augen – er wollte Mathematiker oder Physiker werden. Schon jetzt war er in diesen Fächern seinen Mitschülern um Lichtjahre voraus, konnte Aufgaben lösen, vor denen selbst die besten Abiturienten, die meisten Studenten und sogar einige Professoren kapitulierten. Und es war erst ein halbes Jahr her, als er einen internationalen Mathematik-Wettbewerb für Schüler und Studenten gewann.

Noch maximal zwei Jahre, dann war der Schulstress vorbei, aber im Moment dachte Mike nur an heute und den restlichen Tag mit noch einer halben, höchstens einer Stunde Hausaufgaben, die er jedoch erst später, irgendwann gegen Abend, erledigen würde. Sein Vater war noch in der Firma, und die Putzfrau hatte wie immer das Haus um Punkt eins verlassen. Sie kam zweimal in der Woche, um sauber zu machen, eine junge Spanierin, die nur gebrochen Deutsch sprach, aber ihre Arbeit hervorragend erledigte. Er mochte sie, auch wenn er sie nicht oft sah und lediglich von ihr wusste, dass sie verheiratet war und zwei Kinder hatte.

Mike ging mit dem Teller auf sein Zimmer, setzte sich an den Schreibtisch und las beim Essen ein Asterix-Heft. Ein paarmal musste er schmunzeln, und er war gerade bei der letzten Gabel, als das Telefon klingelte. Großmutter. Sie fragte ihn wie jeden Tag, wie es ihm gehe, wie die Schule gewesen sei. Das Übliche. Mike antwortete brav und beendete das Gespräch nach wenigen Sätzen. Er legte sich aufs Bett und machte den Fernseher an, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte an die Decke, während im Hintergrund eine billige Talkshow lief.

Sein Blick ging nach einer Weile zur Wand, wo ein großes Foto seiner Mutter hing. Zehn Jahre waren seit ihrem Tod vergangen, die Erinnerung an sie war vollständig verblasst. Das Einzige, was ihm geblieben war, war dieses Foto, das in einem großen Rahmen über seinem Schreibtisch hing. Er betrachtete sie lange – eine schöne Frau, mit fast mystischen und doch auf seltsame Weise traurigen Augen, die ihn ansahen, als wollten sie ihm etwas mitteilen. Manchmal meinte er, dass sie ihm sagen wollte, wie traurig sie sei, ihn allein mit dem Vater zurückgelassen zu haben.

Von einem Tag auf den andern war sie verschwunden, daran konnte er sich noch vage erinnern, und irgendwann hatte ihm sein Vater auf seine ständigen Fragen hin, wo Mama sei, geantwortet, sie sei jetzt oben im Himmel. Er war auch noch nie an ihrem Grab gewesen, denn sein Vater hatte erst vor kurzem gesagt, sie habe eine Seebestattung gewollt, doch das solle er niemandem erzählen, nur er wisse davon und seine Eltern.

Also liegt deine Asche jetzt irgendwo im Meer verteilt, dachte Mike und lächelte der hübschen jungen Frau zu. Er hatte seinen Vater gefragt, woran sie gestorben sei, worauf dieser antwortete, sie habe einen Unfall gehabt. Jedes Mal, wenn er das Gespräch auf seine Mutter brachte, wurde sein Vater kurz angebunden und bisweilen auch unwirsch, einmal hatte er Mike sogar angebrüllt und gesagt, das sei alles lange her und er solle sich auf sein eigenes Leben konzentrieren.

Mike setzte sich nach einer halben Stunde auf, fuhr sich ein paarmal durch das kurz geschnittene Haar, schob die Brille zurecht, die er seit seiner frühesten Kindheit tragen musste, und überlegte, was er tun konnte. Er war gestern fünfzehn geworden, und sein Vater hatte gemeint, er sei nun auf dem besten Weg, ein richtiger Mann zu werden. Die Feier sollte in drei Tagen am Samstag stattfinden, im kleinen Kreis, Großeltern, Vater, sein Onkel und seine Tante und vielleicht zwei Mitschüler, die auch nichts weiter als das waren, denn Mike hatte keine Freunde. Dafür gab es mehrere Gründe. Er interessierte sich nicht für Sport, während fast alle Jungs und auch etliche Mädchen in seiner Klasse auf Fußball standen, und er ging auch nicht gerne in die Disco oder machte all die andern Sachen mit, die Jungs in seinem Alter eben so machten. Selbst Mädchen waren für ihn noch kein wirkliches Thema, auch wenn es ein paar in seiner Klasse gab, die ihn schon interessiert hätten. Aber sie waren für ihn unerreichbar, hatten alle schon feste Freunde, coole Jungs mit Mopeds, Motorrädern oder gar Autos. Sie waren außerdem alle mindestens ein, manche sogar zwei oder drei Jahre älter, und er wurde von ihnen gar nicht wahrgenommen, es sei denn, eine von ihnen hatte Probleme in einem der naturwissenschaftlichen Fächer und brauchte dringend Nachhilfe. Aber für die meisten in seiner Klasse war er ein Streber, einer, mit dem man sich nicht abgab.

Nur ein Mädchen unterschied sich vom Rest. Auch sie war hübsch, sehr hübsch sogar, und sie war überaus intelligent, wie er fand, und auch sie schwamm nicht mit dem Strom. Sie war eben anders, sie war besonders.

Louise war ein Einzelkind wie Mike. Der Vater hatte sich kurz nach ihrer Geburt aus dem Staub gemacht, und nun lebte sie allein mit ihrer Mutter in einem Reihenhaus am Stadtrand von Düsseldorf, nur wenige Minuten von ihm entfernt. Sie war schon einige Male bei ihm zu Hause gewesen, sie hatten sich unterhalten und festgestellt, dass es niemanden sonst gab, mit dem sie über Themen sprechen konnten, die für das Gros der anderen Jugendlichen langweilig waren. Sie war siebzehn, fast so groß wie er und hatte etwas, das ihn magisch anzog. Doch er traute sich nicht, ihr seine Gefühle zu zeigen, denn schließlich lagen zwei Jahre zwischen ihnen.

Dennoch träumte er immer wieder von ihr, wenn er wie jetzt allein in seinem Zimmer war und keiner ihn störte.

Sie gingen fast jeden Tag gemeinsam zur Schule, sie telefonierten recht häufig miteinander – aber sie hatten sich noch nie berührt. Er hätte sie gerne einmal angefasst, einfach um zu spüren, wie sie sich anfühlte, ihre Haut, ihre Hände, wie ihr Haar duftete. Er träumte auch davon, sie einmal zu umarmen, und wenn seine Träume noch weiter gingen, dann hielt er sie ganz fest im Arm und streichelte und küsste sie. Bisweilen dachte er: Vielleicht wartet sie nur darauf, dass ich den Anfang mache. Doch dann verwarf er den Gedanken sofort wieder und sagte sich, wie bescheuert er doch sei, auch nur zu denken, sie könnte sich für ihn interessieren. Für Mike, einen mutterlosen, pickligen Jungen von fünfzehn Jahren, mit einer dicken Brille auf der Nase.

Mike hatte Louise zu seinem Geburtstag eingeladen, aber sie hatte bedauernd abgelehnt, da sie am Samstag mit ihrer Mutter nach Frankfurt fahre, um ihre Tante zu besuchen. Er hatte das Gefühl, dass es ihr wirklich leid tat, nicht kommen zu können.

Er war auch noch nie bei ihr zu Hause gewesen, und ihre Mutter kannte er nur vom Sehen, eine unscheinbare Frau, in deren Gesicht sich tiefe Gräben gezogen hatten, obwohl sie erst Mitte dreißig war. Und es gab auch keinen Mann in ihrem Leben. Louise hatte ihm einmal anvertraut, dass ihre Mutter einen Hass auf Männer habe und sie ihr gerne helfen würde, aber jedes Mal, wenn sie das Thema anschneide, blocke ihre Mutter ab. Und einmal erzählte sie ihm traurig, dass sie nicht nur Kettenraucherin sei, sondern auch regelmäßig zur Flasche greife. Louise war überhaupt ein ernstes, trauriges Mädchen, auch wenn sie oft lachte, aber sie fühlte sich einsam, von der Mutter im Stich gelassen und von den Mitschülern unverstanden. Mike war der Einzige, zu dem sie noch Vertrauen hatte, dem sie viele Dinge erzählte, die niemand außer ihr wusste, nicht einmal ihre Mutter, die ohnehin das Leben um sich herum kaum noch wahrzunehmen schien.

Sein Vater war ganz anders. Er führte seit dem Verlust von Mikes Mutter ein recht lockeres Leben. Immer wieder brachte er neue Bekanntschaften ins Haus, meist junge Damen, mit denen er sehr schnell im Schlafzimmer verschwand, aus dem kurz darauf Stöhnen und Schreie drangen. Mike wusste, was dieses Stöhnen und diese Schreie bedeuteten, und setzte sich entweder Kopfhörer mit lauter Musik auf oder verließ das Haus, um spazieren zu gehen oder sich auf die Terrasse zu setzen.

Noch während er in Gedanken versunken war, klingelte das Telefon erneut. Louise. Sie teilte ihm mit, dass die Fahrt nach Frankfurt am Samstag abgesagt wurde, da ihre Tante krank geworden sei. Ob die Einladung noch gelte. Er freute sich wie ein kleines Kind, sie am Samstag zu sehen, auch wenn es ihn schon jetzt nervte, wenn er sich die Fragen seines Vaters und seiner Großeltern vorstellte. Ist das deine neue Flamme? Ist es was Ernstes? Er rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf.

Keiner von ihnen kannte Louise. Sie war immer nur bei ihm gewesen, wenn er allein zu Hause war. Allein, wie die meiste Zeit. In einem viel zu großen Haus. Neun Zimmer, ein Schwimmbad mit Sauna und Whirlpool im Keller, ein riesiger Garten, drei Autos. Sein Vater verdiente Unsummen, aber Mike interessierte dies wenig, für ihn zählten andere Dinge, auch wenn er mehr Taschengeld bekam als alle andern Jugendlichen in seinem Alter. Viel mehr Taschengeld.

Nach dem Anruf ging Mike nach unten und setzte sich mit einem Buch in die Bibliothek. Am liebsten hätte er mit Louise hier gesessen. Er überlegte, ob er sie anrufen und fragen solle, ob sie Lust habe, zu ihm zu...

Erscheint lt. Verlag 27.11.2009
Reihe/Serie Julia Durant ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Andreas Franz Julia Durant Reihenfolge • Chatroom • Computerspezialist • DNA • ermordete Frauen • Foto • Frankfurt Krimi • Georg Meister • Internet • Julia Durant • Julia Durant 9 • Julia Durant Krimis • Julia Durant Reihenfolge • Krimi deutsche Autoren • Krimi Deutschland • Krimi Frankfurt • Krimi Kommissarin • Kriminalromane Serien • krimi reihen • Krimis für Männer • Krimis mit Kommissarin • Mädchenmorde • Polizei Krimis/Thriller • Psychopath • Serienkiller • Serienmörder • Svenja Martens • Vater
ISBN-10 3-426-55972-2 / 3426559722
ISBN-13 978-3-426-55972-7 / 9783426559727
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