Das Todeskreuz (eBook)

Kriminalroman
eBook Download: EPUB
2009 | 1. Auflage
528 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-55973-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Todeskreuz -  Andreas Franz
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Rache oder Ritualmord? Die Staatsanwältin Corinna Sittler wird ermordet in ihrem Haus aufgefunden. In ihrem Mund entdeckt Julia Durant einen Zettel mit den Worten: »Confiteor - Mea Culpa«. Ein Ritualmord? Doch Corinna Sittler war nicht die untadelige Staatsanwältin, für die alle sie gehalten haben. War also Rache das Motiv für die brutale Tat? Da geschieht in der Nähe von Offenbach ein Mord, der dieselbe Täterhandschrift aufweist, und diesmal ist ein Richter das Opfer. Peter Brandt, der zuständige Kommissar, setzt sich mit Julia Durant in Verbindung - wenn auch äußerst widerwillig ... Zum ersten Mal arbeiten Julia Durant und Peter Brandt, die Ermittler von Erfolgsautor Andreas Franz, zusammen! Das Todeskreuz von Andreas Franz: Spannung pur im eBook!

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan - und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die 'Todesmelodie', die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die "Todesmelodie", die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Sonntag, 23. April 2006      


Julia Durant hatte trotz Bereitschaftsdienst ein ruhiges, wenn auch nicht geruhsames Wochenende hinter sich. Sie hatte geputzt, nachdem am Dienstag ihre neuen Möbel eingetroffen waren, die sie nach dem Desaster mit dem »Mann ihrer Träume«, der ihr die große Liebe vorgegaukelt, ihr aber nur die Welt in Form materieller Güter zu Füßen gelegt hatte, ausgesucht und schließlich gekauft hatte. Sie konnte auf einmal das ganze Zeug nicht mehr sehen, die Couch, den Tisch, den Teppichboden, die Gardinen, selbst das Schlafzimmer und das Bad hatten ihr nicht mehr gefallen. Seit gut zwölf Jahren lebte sie in dieser herrlich geschnittenen Altbauwohnung in Sachsenhausen, und genauso alt war der überwiegende Teil der Einrichtung. Julia hatte sich im Laufe der Jahre einiges zusammengespart und am ersten Advent spontan beschlossen, einen Teil davon für die neue Einrichtung auszugeben, nicht ohne vorher die Wände und Decken neu streichen und den Fußboden mit Wildkirschlaminat auslegen zu lassen. Das Einzige, was sie behielt, war die Essgruppe, die sie vor vier Jahren bei einem Schreiner in Hattersheim-Okriftel in Auftrag gegeben hatte. Und obwohl sie nur sehr selten kochte, hatte sie auch eine neue Küchenzeile ausgesucht, die am vergangenen Freitag aufgebaut worden war. Fast zwanzigtausend Euro hatte sie der ganze Spaß gekostet, einschließlich des LCD-Fernsehers, der wie ein Bild an der Wand hing, und der Hi-Fi-Anlage, die direkt darunter ihren Platz gefunden hatte.

Alles strahlte in neuem Glanz, helle Pastellfarben dominierten, weil sie das Blau und Grau nicht mehr ertrug. Gestern und heute hatte sie die Fenster geputzt und den Boden gewischt und gewienert, die Schränke mit einer speziellen Politur behandelt und den Teppich zweimal gesaugt.

Nun, nachdem der größte Teil geschafft war (nur eine Maschine Wäsche musste noch gewaschen werden), stand sie mitten im Wohnzimmer und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen, und ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen. Kein großes Doppelbett mehr im Schlafzimmer, nur noch ein Futonbett, in dem zwar notfalls auch noch eine zweite Person Platz finden würde, aber sie hatte nicht vor, in der nächsten Zeit jemand andern, schon gar keinen Mann, in ihr Bett zu lassen. Wenn sie einen brauchte, dann würde sie es machen wie etliche Male zuvor. Sie würde sich etwas Schickes anziehen, zu ihrer Bar in der Innenstadt fahren und mit jemandem, der ihr gefiel, in einem Hotelzimmer verschwinden, ein paar Stunden mit ihm dort verbringen und so anonym, wie sie ihn kennengelernt hatte, auch wieder verlassen. Keine Namen, keine Adressen. Das Letzte, was sie wollte, war, noch einmal eine Beziehung einzugehen und wieder enttäuscht zu werden. Sie war Single, und sie würde es bleiben, auch das war ein Entschluss, den sie gefasst hatte. Für Kinder war es ohnehin zu spät, und sich für einen Mann zu verbiegen, dazu war sie nicht bereit. Konzessionen schon, aber auch dies genügte den Männern, mit denen sie es in der Vergangenheit zu tun hatte, offenbar nicht. Sie hatte es oft genug versucht und war jedes Mal kläglich gescheitert. Ab sofort würde sie ihr Leben nur noch genießen, auch wenn es immer wieder diese Momente gab, in denen sie sich unendlich einsam fühlte, in denen sie glaubte etwas ganz Wesentliches verpasst zu haben und ihr die Decke auf den Kopf zu fallen schien. Dann machte sie entweder einen langen Spaziergang oder ging ins Fitness-Studio oder telefonierte mit ihrem Vater – oder stürzte sich wie wild in Arbeit.

Doch im Augenblick fühlte sie sich nur wohl, konnte sich kaum sattsehen an all dem Neuen, und sie bereute nicht eine Sekunde, so viel Geld auf einmal ausgegeben zu haben. Als sie im Vorfeld mit ihrem Vater über ihren Entschluss der Veränderung gesprochen hatte, hatte er ihr nur zugeraten und gesagt, sie solle bloß kein schlechtes Gewissen haben. Und er hatte wie so oft recht, ihr Konto war nicht überzogen, selbst auf ihrem Sparbuch waren noch immer über zwanzigtausend Euro, und außerdem hatte sie einen Beruf, in dem sie unkündbar war, ein Privileg, das sie in der heutigen Zeit als einen Segen empfand.

Aber die Wohnung war nicht alles, was sie verändert hatte. Sie war am Freitag zum zweiten Mal in diesem Jahr beim Friseur gewesen, um sich helle Strähnchen in das dunkelbraune Haar ziehen zu lassen, und hin und wieder erschien sie im Rock und einer Bluse oder einem weichen Pulli zum Dienst (wobei sie mit einem gewissen Vergnügen und Stolz registrierte, wie viele Kollegen sich die Köpfe nach ihr verdrehten, obwohl sie bereits zweiundvierzig war), auch wenn sie weiterhin die meiste Zeit Jeans und Tennisschuhe oder Sneakers trug, weil diese Kleidung bei der Ermittlungsarbeit einfach bequemer war. Nur waren es nicht mehr ausschließlich Bluejeans, sondern auch schwarze oder beigefarbene, sogar eine dunkelgrüne war darunter, denn sie hatte auch ihren Kleiderschrank ausgemistet und sich in den vergangenen Monaten allmählich komplett neu eingekleidet; lediglich ein paar wenige Sachen hatte sie behalten, Dinge, von denen sie sich nicht trennen wollte oder konnte.

Sie gönnte sich zudem den Luxus, einmal im Monat eine Kosmetikerin aufzusuchen, und war sie in den letzten Jahren faul gewesen, was ihre körperliche Fitness betraf, so hatte sie sich im Januar in einem Fitness-Studio speziell für Frauen angemeldet und besuchte es, sooft es ihre Zeit erlaubte, und das war in der Regel dreimal in der Woche.

Es tat ihr einfach gut, sie hatte die Veränderung gewollt und durchgezogen. Nur die Haare hatte sie sich nicht abschneiden lassen wie so viele Frauen, nachdem sie Enttäuschungen mit ihren Partnern erlebt hatten. Ihre Frisur war noch immer die gleiche, nur eben mit ein paar Strähnchen versehen.

Nach ihrem letzten Fall, der ihr – und nicht nur ihr – enorm an die Nieren gegangen war, musste sie den Vorschriften gemäß in einigen Sitzungen mit einer Polizeipsychologin über das Geschehene sprechen, wobei diese ihr immer wieder einzureden versuchte, dass sie bestimmt schwer traumatisiert sei. Doch Julia fühlte sich weder traumatisiert noch in irgendeiner anderen Weise schlecht, sie war nicht depressiv oder melancholisch und hatte nach der fünften Sitzung genug von dem sinnlosen Gequatsche und brach die sogenannte Therapie ab, nicht ohne vorher jedoch die Zustimmung von Berger eingeholt zu haben. Sie hatte überlegt, eine Kur zu beantragen, um einmal aus Frankfurt herauszukommen und sich verwöhnen zu lassen, aber dieser Gedanke war zu flüchtig, als dass sie ihn zu Ende gedacht hätte. Eine Kur, womöglich mit alten Leuten, die nichts anderes zu tun hatten, als über ihre Wehwehchen zu klagen, das war nichts für sie. Doch vielleicht hatte sie auch nur das Klischee einer Kur vor Augen, denn sie hatte noch nie eine Kurklinik oder ein Kurhotel von innen gesehen. Trotzdem, sie würde es nicht machen, eventuell in zehn oder fünfzehn Jahren. Es war die Wohnung und vor allem ihr Leben, das eine Kur brauchte, und dafür musste sie sich nicht allen möglichen ärztlichen Behandlungen unterziehen und sich einem geregelten Tagesablauf unterwerfen.

Ihre Kollegen waren erstaunt über die Verwandlung, aber keiner von ihnen hatte bisher eine abwertende oder gar abfällige Bemerkung darüber gemacht. Im Gegenteil, alle schienen begeistert von der neuen Julia Durant zu sein, obwohl diese Verwandlung nur äußerlich war. Innerlich hatte sie sich kaum verändert. Sie hatte über einiges nachgedacht, angefangen Tagebuch zu schreiben, und sie hatte sich gefragt, warum sie solches Pech mit Männern hatte. Antworten hatte sie jedoch keine gefunden. Und sie hatte sich zu Silvester vorgenommen, ihren Zigarettenkonsum allmählich zu reduzieren, auch in Stresssituationen nicht gleich zur Zigarette zu greifen, was ihr bislang erstaunlich gut gelungen war. Die letzte Schachtel hatte sie sich vor vier Tagen gekauft, und noch immer befanden sich drei Zigaretten darin. Und sie war sicher, in den nächsten Tagen oder Wochen ganz ohne Nikotin auszukommen. Sie war stolz, diesen Vorsatz so gut umgesetzt zu haben, und sie hatte nicht vor, noch einmal in das alte Verhaltensmuster zu verfallen. War das vergangene Jahr zum Ausklang ziemlich schlecht verlaufen, so hatte das neue mit dem genauen Gegenteil begonnen. Und sie hatte sich noch etwas vorgenommen. Sie würde nie wieder den Fehler begehen und auf Gedeih und Verderb einen Mann suchen, sondern die Dinge nur noch auf sich zukommen lassen. In einem langen Gespräch an Weihnachten mit ihrem Vater in ihrem Heimatort bei München hatte sie zum ersten Mal begriffen, dass es ihr nichts brachte, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Sie war nicht der Typ dafür, denn auch bei ihren Ermittlungen ließ sie sich sehr oft von ihrer Intuition leiten. Nur im Privatleben hatte sie diese Intuition meist unterdrückt, diese innere Stimme, die ihr gleich zu Beginn sagte, was gut und was schlecht für sie war. Sollte sie eines Tages doch noch den Richtigen finden, dann würde sie ihn auch erkennen.

Sie war fast fertig mit der Arbeit und beschloss, den Pflanzen auf dem Fensterbrett noch ein bisschen Wasser zu geben und sich danach ein Bad einlaufen zu lassen. Anschließend würde sie etwas Leckeres essen, ein oder zwei Bier trinken und die Nachrichten und den Tatort schauen. Sie nahm die Kanne in die Hand und war bereits am Wasserhahn, um sie zu füllen, als das Telefon klingelte.

»Ja?«

»Fritsche, KDD. Sorry für die Störung, aber wir haben eine Tote in Berkersheim.«

»Hm. Wie …«

»Komm her und mach dir selbst ein Bild. Wir haben alles so gelassen, wie es vorgefunden wurde. Ist kein schöner Anblick, das kann ich dir gleich...

Erscheint lt. Verlag 27.11.2009
Reihe/Serie Julia Durant ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Andreas Franz Julia Durant Reihenfolge • Bestechung • Confiteor mea culpa • Corinna Sittler • Elvira Klein • Frankfurt Krimi • Frank Hellmer • Freispruch • Julia Durant 10 • Julia Durant Krimis • Julia Durant Reihenfolge • Korruption • Krimi deutsche Autoren • Krimi Deutschland • Krimi Frankfurt • Krimi Kommissarin • Kriminalromane Serien • krimi reihen • Krimis für Männer • Krimis mit Kommissarin • Magnus Möller • Manipulation • Mea culpa • Polizei Krimis/Thriller • Prozess • Rache • Rechtsbeugung • Ritualmord • Robert Klein • Schuld • Staatsanwältin • Unrecht • Verstümmelung
ISBN-10 3-426-55973-0 / 3426559730
ISBN-13 978-3-426-55973-4 / 9783426559734
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