Blutportale (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2010 | 1. Auflage
688 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-40059-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Blutportale -  Markus Heitz
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Als die Fechterin Saskia bei einem Turnier gegen den geheimnisvollen -Levantin antritt, ahnt sie nicht, dass er ein Dämon ist und seit Jahrhunderten auf sie wartet - denn tief in ihr schlummert eine Gabe, die nur er erwecken kann. Levantin will, dass Saskia für ihn die Blutportale öffnet, damit er in seine Heimat zurückkehren kann. Doch Saskia ist nicht auf ihr dunkles -Talent vorbereitet. Und so stößt sie unbeabsichtigt Türen auf, die nie geöffnet werden sollten ... Blutportale von Markus Heitz: Spannung pur im eBook!

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um 'Die Zwerge' gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um "Die Zwerge" gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

Prolog


Und die Erde war wüst und leer. Und es war finster.

Diese Zeilen waren das Erste, was ihr einfiel, als sie zu sich kam. Allgegenwärtige, undurchdringliche Schwärze umgab sie; obwohl sie die Augen weit aufgerissen hatte, erlaubte ihr die Dunkelheit keinen Blick.

In ihren Ohren rauschte es wie nach einem zu lauten Konzert. Sie fühlte Benommenheit, ein Ziehen in den Schläfen, das Atmen fiel ihr schwer. Ihre Gedanken ließen sich nicht richtig anordnen, sie schwirrten durcheinander. Bilder und Erinnerungen aus den Stunden zuvor, die sie einfach nicht in die korrekte Reihenfolge bekam. Als würde man einen Diavortrag betrachten, bei dem jemand die Rähmchen durcheinandergebracht hatte; der Projektor jagte gnadenlos eines nach dem anderen durch, zog zwei auf einmal ein und schuf noch Verwirrenderes: eine Party, dichtgedrängte, lachende Menschen, indische Dekoration, Kellner in einheitlicher Kleidung, ein üppiges Büfett und bunte Cocktails, eine Tänzerin, ein gutaussehender Mann mit kurzen blonden Haaren, der sie über die Köpfe der anderen hinweg betrachtete …

Die hektischen, tonlosen Bilder jagten ihr Furcht ein. Sie versuchte, sich davor zu schützen, indem sie die Augen fest zusammenkniff, doch es nutzte nichts; aufstöhnend hob sie die Lider wieder und starrte verzweifelt in die Dunkelheit. Erst als das Bombardement aus aufgeschnappten Eindrücken endlich zu verblassen begann, wichen der Schwindel und das Ziehen aus ihrem Kopf.

Ihr wurde bewusst, dass sie am Boden lag, auf dem Rücken. Um sie herum war es schwülwarm, beinahe tropisch. Sie verspürte einen tonnenschweren Druck auf dem Brustkorb, atmete hektisch ein und musste husten, gleich danach würgen; es roch nach Eisen, nach Rasierwasser, nach Erbrochenem, nach verdunstetem Alkohol, nach Essen und nach Exkrementen. Eine schreckliche Mischung. Noch dazu fühlte sie sich, als habe sie sämtliche Drogen der Welt in einer Nacht zu sich genommen.

Aber das hatte sie nicht, so viel wusste sie.

Etwas Licht würde die Angst vertreiben, zumindest mindern. Sie musste nur in ihre Tasche greifen, um den Schlüsselanhänger mit der kleinen Taschenlampe daran herauszuziehen! Doch sosehr sie es auch versuchte, es war ihr nicht möglich, sich schnell zu bewegen; sie stöhnte leidvoll auf. Die Kontrolle über ihre Hand kostete sie enorme Kraft und Konzentration.

Zu ihrem Entsetzen spürte sie, wie die Finger über zerfetzte, feuchte Kleidung glitten, eine nackte Hüfte streiften und schließlich auf ihren nackten Oberschenkel trafen. Kein Schlüsselanhänger. Keine Lampe.

Die Erkenntnis, dass sie halbnackt und zur Regungslosigkeit verdammt dalag, war neue Nahrung für ihre Angst; mehr Adrenalin wurde ausgeschüttet – und schwemmte endlich die Langsamkeit aus ihr heraus. Ihr Körper erwachte.

Sie spürte einen Luftzug, ein leises Quietschen erklang.

»Hilfe …«, murmelte sie und hob den Kopf.

Eine Tür war spaltbreit nach innen aufgedrückt worden. Durch den Schlitz flackerte gelbliches Licht und beleuchtete … einen Körper, der quer über ihr lag! Der Druck auf ihrer Brust!

»Nein, nein!«, keuchte sie, stemmte ihre Arme gegen die Last, schob sie mit Mühe von sich und spürte die warme Luft auf ihrer klebrigen, feuchten Haut.

Der Körper des Mannes fiel nach links … doch sein abgetrennter Kopf rollte über ihren schlanken Bauch hinweg und landete zwischen ihren Beinen auf dem Boden.

Kreischend fuhr sie hoch und wollte sich so schnell wie möglich mit den Fersen rückwärtsschieben, weg von der Leiche. Dabei rutschte sie mehr als einmal aus, der schlüpfrige Untergrund bot nicht genügend Halt.

Als sie eine Wand an ihrem Rücken spürte, starrte sie immer noch nach vorn, unfähig, den Blick abzuwenden. Der Kopf war mit dem Gesicht nach oben zum Liegen gekommen und zeigte ihr ein bekanntes Profil, das im unregelmäßigen Aufblitzen erschien und verschwand, erschien und verschwand. Die Augen waren weit geöffnet, die Gesichtszüge zeigten das Grauen, das den Mann im Moment des Todes befallen hatte. Das flackernde Licht verstärkte den Schrecken.

Aus den wirren Erinnerungen und durch das immense Entsetzen wühlte sich ein Name bis an die Oberfläche ihres Verstands: »Patrick«, schrie sie mit überschlagender Stimme, ein Ruck ging durch ihren Körper – und doch konnte sie sich nicht überwinden, nach vorn zu kriechen. Mit dem Rücken gegen die merkwürdig warme Wand gepresst, hockte sie da und atmete viel zu schnell.

Es war der Gestank des Todes, der sie schließlich von ihrer Erstarrung befreite; er klebte überall an ihr, und sie riss sich die blutgetränkte Kleidung panisch vom Leib. »Hilfe«, brüllte sie verzweifelt. »Hilfe! Ist denn niemand hier?« Der Hall gab ihrer Stimme etwas Fremdes, Unheimliches. Sie hatte plötzlich das Gefühl, nicht allein in der Dunkelheit zu sein.

Wieder war es die Angst, die sie antrieb. Sie sprang unbeholfen auf, rannte in einem Bogen an dem zerstückelten Leichnam vorbei und riss die Tür auf, um in die zuckende Helligkeit zu treten. Eine der vollgesogenen Mullkompressen, die mit Tape an ihrem Oberkörper befestigt waren, löste sich. Sie beachtete es nicht.

Sie stand in einem fensterlosen Gang, der etwa zwei Meter breit war; an den Wänden hingen abstrakte Bilder. Das Grün darauf bildete einen Kontrast zu den zahlreichen dunklen Blutspritzern, die sich auf dem beigefarbenen Putz abzeichneten und daran herabliefen. Die getönten Lampen im Gang flackerten und erzeugten dieses gewitterartige Licht.

Sie hielt unwillkürlich den Atem an, als sie nicht weit vor sich einen Mann und eine Frau auf dem Boden liegen sah, der Herr im Smoking, die Dame im hellgrünen Abendkleid. Die Körper waren wie mit einem gigantischen Skalpell in mehrere Teile geschnitten worden.

Ihr erster bizarrer Gedanke war, dass das Blut die beiden umgab wie ein unvollständiger Soßenspiegel aus Erdbeersirup. Dann strömte unsagbares Entsetzen in sie hinein. Sie rannte wimmernd in die entgegengesetzte Richtung davon, weg vom surrealen Tod, strauchelte, rutschte und musste sich immer wieder abstützen. Sie nahm nicht wahr, dass sie von Kopf bis Fuß mit Blut beschmiert war, doch ihre Handabdrücke blieben an den Wänden und Türrahmen haften.

Unvermittelt stand sie in der Küche, die derart sauber und weiß vor ihr lag, dass sie ungläubig und hysterisch auflachte. Das Zimmer war aufgeräumt, alles stand an seinem Platz und wartete darauf, von einem Koch benutzt zu werden. Auf der Anrichte stand ein mit Zellophan umhülltes Tablett voller Canapés.

Die Sauberkeit der weißen Kacheln und der Anrichte täuschte Unberührtheit vor, als hätte das Verderben vor der Schwelle haltmachen müssen. Es war ein anderes Universum. Mit einem Mal hatte sie das Gefühl, in Sicherheit zu sein, und das Gefühl ließ sie ebenso straucheln wie kurz zuvor noch das Entsetzen.

Die Polizei, zuckte ein Gedanke durch ihren Kopf, ich muss die Polizei rufen, damit sie mich aus diesem Alptraum befreit. Sie wollte keinen Schritt mehr aus der rettenden Küche tun.

1-1-0.

1-1-0.

Zwei kleine Ziffern, dreimal tippen. Es klang so einfach.

Aber ihr Handy war dort, wo sich ihre Kleider befanden. In dieser Kammer …

Schluchzend wankte sie weiter in die Küche hinein und sank an einem Schrank nieder, legte die Hände schützend vors Gesicht – und atmete dadurch den Geruch, der von ihren Fingern ausging, intensiv ein: den metallenen Duft genommenen Lebens.

Sie schreckte davor zurück, stieß sich dabei den Kopf am Schrank, ohne es zu bemerken, und betrachtete ihre Hände: Sie waren tiefrot und glitzerten feucht. Patricks Blut!

Würgend übergab sie sich, immer und immer wieder, bis nichts mehr kam. Hustend und weinend zog sie sich an der Arbeitsplatte in die Höhe. Noch immer weigerte sich ihr Verstand, Informationen aus den vergangenen Stunden preiszugeben. Wollte sie die überhaupt noch?

Erst jetzt bemerkte sie die Geräusche, die aus der Welt des Grauens zu ihr in die schützende Helligkeit der Küche drangen: Telefone läuteten mit verschiedenen Melodien und aus unterschiedlichen Entfernungen. Die Töne gingen ineinander über und schwebten verhallend durch den Raum.

Sie zuckte mit einem unterdrückten Schrei zusammen, riss die Augen weit auf und lauschte mit angehaltenem Atem. Die Rettung!

Ein nostalgischer Schellenton war ihr am nächsten. Er befand sich außerhalb der sicheren Küche, doch jedes Rrring lockte und gab ihr Hoffnung auf Erlösung – wenn sie den Hörer abnahm und ihre Ängste hineinschrie.

Dazu musste sie den Raum verlassen. Den sicheren weißen Raum … Sie atmete wieder schneller, roch das Blut. Das nächste Klingeln ließ sie losrennen, den Blick nach unten gerichtet, damit sie so wenig wie möglich von dem Horror um sich herum mitbekam, und immer dem Ton folgend.

Es ging durch einen Korridor in ein weiteres, großes Zimmer, mehr eine Vorhalle, wie sie annahm. Der Teppich, über den sie lief, war sehr dick und musste teuer sein; das aufwendige Muster war hübsch, und sie versuchte, sich darauf zu konzentrieren, um all das Schreckliche, was sie um sich herum vermutete, ausblenden zu können. Doch dann unterbrach etwas die Unendlichkeit des Musters: Blutspuren, Spritzer und verschieden große Flecken bildeten eigene Formen, die gegen das Teppichmuster verliefen.

»Mein Gott«, ächzte sie, wich dem schrecklichen Hindernis aus und folgte dem Klingeln stolpernd bis zu einer angelehnten Tür.

Dahinter war das Telefon!

Sie schluckte, stand zögernd vor der Klinke und...

Erscheint lt. Verlag 2.1.2010
Reihe/Serie Pakt der Dunkelheit
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • Äbtissin Gregoria • action • Alessandro Bugatti • Artefakt • Audible • Aufmachen • Bestseller • Blutportale • blutportale roman markus heitz • Dämon • Dämonen • dämonen buch • Dark Fantasy • Dark Fantasy Bücher • deutsche fantasy autoren • Die Judastrilogie • die Meisterin • Dimension • düstere Fantasy Bücher • Eric von Kastell • Eric von Kastell • Fantasy Bestseller • Fantasy-Bücher • Fantasy Bücher Erwachsene • Fantasy Horror • Fantasy-Neuerscheinung 2021 • Fantasy Reihe • Fantasy-Roman • Fantasy Romane • fantasy romane für erwachsene • Fantasy Saga • Fantasy Serie • Fantasy Thriller • Fantasy-Thriller • Fantasy Vampir Bücher • Fantasy Werwolf • Fechten • Fechtmeister • Geheimbund • Geheimnis • Geneve Cornelius • Gestaltwandler • Heilerin • heitz markus ritus • Henkersdynastie • Henkerstochter • historische Fantasy • Hölle • Hörspiel • Irland • Judassohn • Judastöchter • Kampf • Kinder des Judas • Kloster • Konstantin Korff • Leipzig • Levantin • Liga der Dunkelheit • Markus Heitz • Markus Heitz Bücher • Markus Heitz Meisterin • markus heitz neuerscheinungen • markus heitz pakt der dunkelheit • markus heitz reihenfolge • Markus Heitz Thriller • Mystery • Mystery-Thriller • Mythen • Mythologie • Mythos • öffnen • Pakt der Dunkelheit • Pakt der Dunkelheit 4 • Pakt der Dunkelheit Heitz • Pandora • Parallelwelt • Portal • Ritus • Rom • sanctum • Scharfrichter • Schattenwelt • Schicksal • Schlüssel • SIA • spannende Fantasy • Spiegel-Bestseller-Autor • Theresia Sarkowitz • Thriller • Thriller Übersinnliches • Tod • Tür • Unsterblich • Urban Fantasy • Urban Fantasy Bücher • Vampir • Vampire • Vampirin • Vampirin Sia • Vatikan • Vatikan-Polizist • Verschwörung • Weltuntergang • Werwolf • Werwölfe • Werwölfin • werwolf-jäger • Wettlauf • Wicca • Zeit • Zeitreise
ISBN-10 3-426-40059-6 / 3426400596
ISBN-13 978-3-426-40059-3 / 9783426400593
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