Die Tochter der Wanderhure (eBook)

Roman

(Autor)

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2009 | 1. Auflage
720 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-55470-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Tochter der Wanderhure -  Iny Lorentz
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Mehr als zwölf Jahre sind vergangen, seit Marie ihre letzten Abenteuer bestehen musste. Glücklich und zufrieden lebt sie mit ihrem Mann auf Burg Kibitzstein - bis ihr Gönner, der Würzburger Fürstbischof, stirbt: Seinem Nachfolger sind die beiden ein Dorn im Auge. Trudi, die älteste Tochter von Marie und Michel, ist der ganze Stolz ihrer Eltern und träumt von der großen Liebe. Auf der Hochzeit von Trudis Freundin geschieht das Entsetzliche: Michel wird ermordet! Marie und Trudi verdächtigen sofort den Söldnerführer Peter von Eichenloh, mit dem Trudi heftig aneinandergeraten ist. Diesem gelingt es jedoch, sich von der Tat reinzuwaschen. Maries Lage wird nach dem Tod ihres geliebten Mannes immer schwieriger, denn niemand traut ihr zu, Kibitzstein erhalten zu können, und diejenigen, die sie bisher für Freunde hielt, erweisen sich nun als habgierige Neider. Allein König Friedrich könnte noch helfen, und so macht sich Trudi heimlich auf den Weg, um seine Unterstützung zu erbitten - ausgerechnet mit Hilfe des Mannes, den sie für den Mörder ihres Vaters hält. Die Tochter der Wanderhure von Iny Lorentz im eBook! Alle Bände der historischen Bestseller-Reihe rund um Marie Adler von Iny Lorentz in chronologischer Reihenfolge: • Die Wanderhure • Die Kastellanin • Das Vermächtnis der Wanderhure • Die List der Wanderhure • Die Wanderhure und die Nonne • Die Wanderhure und der orientalische Arzt • Die Tochter der Wanderhure • Töchter der Sünde • Die Wanderhure und der orientalische Arzt

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg 'Die Wanderhure' erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der 'Wanderhure' folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem 'Wandernden Heilkräuterpreis' der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die 'Signs of Fame' des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg "Die Wanderhure" erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der "Wanderhure" folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem "Wandernden Heilkräuterpreis" der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die "Signs of Fame" des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

5.


Ein Stück oberhalb des Waldes lag Burg Fuchsheim. Seit dieser Besitz als Erbe an Bonas Vater Ludolf übergegangen war, hatte er sich hier so frei fühlen können wie jeder andere Reichsritter in diesem Landstrich. Seit einiger Zeit jedoch herrschte Unruhe in der Gegend, denn der neue Fürstbischof von Würzburg versuchte, seinen Einflussbereich immer mehr zu vergrößern, und nahm dabei wenig Rücksicht auf überlieferte Rechte. Selbst jene Burgherren, die sich auf ihren Stand als reichsfreie Ritter berufen konnten, spürten den Atem des Würzburgers im Nacken.

Aus diesem Grund hatte Ritter Ludolf etliche Freunde zu sich eingeladen und dazu jene Burgherren, die er für Verbündete hielt. Zu seinem Leidwesen war aber nicht einmal die Hälfte der erwarteten Gäste erschienen, doch er hoffte, dass zumindest die Anwesenden im Streit mit dem Würzburger Bischof zusammenstehen würden.

Bereits während des Mahles waren etliche harte Worte gefallen, aber vorerst interessierten sich die Besucher mehr für die Berichte über den letzten Reichstag in Nürnberg, an dem Reichsritter Michel Adler auf Kibitzstein und Moritz von Mertelsbach teilgenommen hatten. Sie wollten so viel wie möglich über Herrn Friedrich von Österreich erfahren, der als Nachfolger seines Vetters Albrecht zum deutschen König gewählt worden war. Michel Adler hatte sowohl König Albrecht wie auch dessen Schwiegervater und Vorgänger, Kaiser Sigismund, gut gekannt und war mehrfach für beide in den Krieg gezogen. Das erste Mal noch als einfacher Burghauptmann am Rhein gegen die Hussiten, und später sogar bis nach Ungarn, um dort für Sigismund gegen die Türken zu kämpfen. Beim Zug nach Böhmen hatte er dem Kaiser das Leben gerettet und war dafür zum Reichsritter und Herrn auf Kibitzstein ernannt worden. In Ungarn hatte Herr Sigismund ihm weitere Ehren und Reichtümer versprochen. Allerdings war der Kaiser vor der Einlösung dieser Versprechen gestorben, und sein Nachfolger Albrecht hatte sich nicht an die Zusagen gebunden gefühlt.

Daher hatte Michel aus diesem Krieg nicht mehr mit nach Hause gebracht als eine türkische Pfeilspitze, die noch immer in seinem Oberschenkel steckte und ihn arg schmerzte, wenn das Wetter umschlug. An diesem Tag aber schien die Sonne strahlend vom Himmel, und es sah nicht so aus, als würden in den nächsten Tagen dicke Wolken aufziehen.

Auch wenn der Anlass für die Zusammenkunft alles andere als angenehm war, so freute Michel sich doch, mit an diesem Tisch zu sitzen und sich mit seinen Nachbarn und Freunden unterhalten zu können. Nur Marie fehlte ihm zu seiner Zufriedenheit, denn die hatte sich das Knie verletzt und zu Hause bleiben müssen. Statt ihrer hatte er seine älteste Tochter mitgenommen. Doch Trudi interessierte sich nur wenig für die Belange der Reichsritter und zog die Gesellschaft der Tochter des Burgherrn vor. Bei diesem Gedanken fiel Michel auf, dass er Trudi seit längerer Zeit nicht mehr gesehen hatte.

Er beugte sich vor und stupste seinen Gastgeber an. »Verzeiht, Ritter Ludolf, aber ich vermisse meine Tochter.«

Der Fuchsheimer war gerade in ein interessantes Gespräch mit Abt Pankratius von Schöbach vertieft und fühlte sich gestört. »Soviel ich weiß, haben meine Bona und Jungfer Hiltrud zusammen die Burg verlassen, um einen Becher Wein unten im Dorf zu trinken. Ihr kennt die Mädchen doch. Zu Hause haben sie zwar alles besser, aber trotzdem sehnen sie sich nach Dingen, die es anderswo gibt.«

Ludolf von Fuchsheim glaubte damit alles gesagt zu haben, doch Michel empfand eine innere Unruhe, die ihm das Sitzen und Zuhören schwermachte. Obwohl er sich sagte, dass es unsinnig sei, machte er sich Sorgen um Trudi. Marie würde nun sagen, er hinge mit einer wahren Affenliebe an dem Mädchen und würde darüber ihre anderen Kinder vernachlässigen. Doch das tat er ganz gewiss nicht. In seinen Augen war Marie zu streng mit ihrer Ältesten. Sie bürdete dem Mädchen immer mehr Pflichten auf, ohne zu bedenken, dass Trudi noch ein halbes Kind war und mit ihren Geschwistern herumtollen wollte.

Mit einem Seufzen richtete Michel seine Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch, das der Fuchsheimer nun in Gang gebracht hatte.

»… sage ich Euch, wenn wir dem nicht von vorneherein einen Riegel vorschieben, wird uns der neue Bischof einige harte Brocken zu kauen geben«, erklärte ihr Gastgeber gerade.

»Auch der wird die Suppe nicht so heiß essen, wie er sie jetzt noch kocht«, wandte Moritz von Mertelsbach ein.

Mit dieser Bemerkung war Abt Pankratius ganz und gar nicht einverstanden. »Gottfried Schenk zu Limpurg ist ehrgeiziger als zehn andere Fürsten zusammen. Von seinen Vertrauten lässt er sich bereits als Herzog der Franken ansprechen, weil ihm dieser Titel angeblich zustehen würde.«

Der Abt des Klosters Schöbach zählte ebenfalls zu den geistlichen Würdenträgern des Reiches, hasste den Würzburger jedoch, seit dieser das Kloster Schwarzach bei einigen Forderungen unterstützte, die seinem eigenen Kloster schaden mussten. Daher wetterte er mehr als alle anderen Anwesenden über den Bischof.

Michel versuchte, ihn zu bremsen. Auch wenn keine direkten Parteigänger des Würzburgers an diesem Tisch saßen, so war anzunehmen, dass alles, was hier gesprochen wurde, Herrn Gottfried fast wortwörtlich überbracht werden würde. Maximilian von Albach war ein Lehnsmann des Würzburger Hochstifts und musste dem Fürstbischof Rede und Antwort stehen, und da der Albacher mit Moritz von Mertelsbach verfeindet war, würde er wohl keine Rücksicht auf Ritter Ludolfs Gäste nehmen. Michel ärgerte sich, dass der Fuchsheimer beide zu diesem Treffen eingeladen hatte. In seinem Bestreben, möglichst viele Verbündete zu finden, hatte der Gastgeber keinen Gedanken an den Zwist zwischen Albach und Mertelsbach verschwendet.

Zum Glück sah Abt Pankratius bald ein, dass er mit Klagen nichts gewinnen konnte, und richtete sein Augenmerk wieder auf den Gastgeber. »Sprecht ruhig vor allen aus, was Euch bewegt, Ritter Ludolf. Über kurz oder lang wird es alle am Tisch betreffen.«

Der Fuchsheimer stärkte sich mit einem Schluck aus seinem Becher und stellte das Gefäß mit einem harten Klang auf den Tisch. »Der Würzburger Bischof maßt sich Rechte an, die ihm nicht zustehen. Mein Großvater hat diese Burg und das dazugehörige Land für fünfhundert Gulden von dem damaligen Fürstbischof Manegold von Neuenburg ohne jede Verpflichtung gekauft. Die gesiegelte Urkunde befindet sich in meinem Besitz. Doch unser Möchtegernherzog hat die Frechheit besessen, mich aufzufordern, in Würzburg zu erscheinen und den Lehnseid für meinen Besitz zu leisten. Ich frage Euch, was ist ein Vertrag mit einem Würzburger Fürstbischof wert, wenn einer seiner Nachfolger diesen für null und nichtig erklären kann?«

Michels Miene nahm einen nachdenklichen Zug an. Das Kloster Schöbach und sein Nachbar Ludolf von Fuchsheim waren die Ersten, die mit den Forderungen des Bischofs konfrontiert worden waren. Hatte Gottfried Schenk zu Limpurg damit Erfolg, würde dies seinen Appetit anregen und ihn zu weiteren Forderungen veranlassen.

»An Eurer Stelle würde ich auf diesen Verträgen beharren und vor Gericht ziehen.«

Der Fuchsheimer wandte sich mit einem Ausdruck an Michel, als sähe er einen unverständigen Knaben vor sich. »Ein guter Vorschlag, fürwahr – wenn das Gericht nicht in Würzburg wäre und unter der Kontrolle des Fürstbischofs stehen würde.«

»Wenn in unserem Franken Recht und Gesetz nichts mehr gelten, dann wendet Euch an den Kaiser!« Michel stammte zwar aus Konstanz am Bodensee, war aber in den anderthalb Jahrzehnten, die er in Franken weilte, so heimisch geworden, als sei er hier aufgewachsen.

Anders als der Fuchsheimer nickte Abt Pankratius heftig. »Diesen Rat werden wir befolgen müssen, auch wenn Herr Friedrich nicht unbedingt als Freund rascher Entscheidungen gilt.«

»Solange der König nicht entschieden hat, schwebt das Verfahren, und der Fürstbischof vermag nichts zu unternehmen, wenn er sich nicht Herrn Friedrichs Unmut zuziehen will!« Wie die meisten am Tisch konnte Michel sich nicht vorstellen, dass Gottfried Schenk zu Limpurg einem kaiserlichen Schiedsspruch zuvorkommen und vollendete Tatsachen schaffen würde.

»Schade, dass König Albrecht nicht mehr herrscht, oder noch besser Kaiser Sigismund. Ihr seid mit beiden gut bekannt gewesen, Adler, und hättet viel für uns erreichen können.« Der Abt sorgte sich, weil die Verhältnisse im Reich sich vor einigen Jahren zuungunsten der kleinen Herrschaften geändert hatten, und er zeigte den übrigen Herren und auch Frau von Steinsfeld seine Verärgerung darüber, dass sie ihm und Ritter Ludolf so wenig Unterstützung zusagten.

Ludolf von Fuchsheim gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf, während er sich von einem Diener frischen Wein einschenken ließ und den Becher bis zur Neige leerte. Als er das Gefäß wieder auf den Tisch knallte, zuckten die Anwesenden zusammen.

»Bei unserem Herrn Jesus Christus, unserem Erlöser! Ich hatte gehofft, wir würden einen Trutzbund gegen den Würzburger schließen. Doch Ihr tut so, als gingen Euch seine Übergriffe auf mich und den hochwürdigen Abt nichts an. Ich sage Euch aber, dass der Fürstbischof seine Augen über kurz oder lang auf jeden von Euch richten wird. Wenn Eure Rechte dann beschnitten werden, dürft Ihr Eure eigene Untätigkeit anklagen!«

»Es ist schade, dass nicht mehr von unseren Nachbarn erschienen sind«, sagte Michel. »Vor allem bedauere ich, dass sich Ritter Hans von Dettelbach nicht eingefunden hat. Er wäre ein Mann, um den wir uns alle scharen könnten.«

Moritz von Mertelsbach lachte kurz auf. »Ich hätte nichts dagegen, Herrn Hans an unserer Seite zu sehen, doch als...

Erscheint lt. Verlag 8.10.2009
Reihe/Serie Die Wanderhuren-Reihe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • Bischof • Burg • Das Vermächtnis der Wanderhure • die kastellanin • Die List der Wanderhure • Die Tochter der Wanderhure • Die Wanderhure • Die Wanderhure und der orientalische Arzt • Die Wanderhure und die Nonne • Georg von Gressingen • Historischer Liebesroman • historische Romane Bestseller • Historische Romane Deutschland • historische romane iny lorentz • historische Romane Mittelalter Bestseller • Historische Romane Serie • Historisches Epos • Iny Lorentz Bücher • Iny Lorentz Romane • Kämpfe • Kibitzstein • Lebensroman • liebesgeschichte buch • Marie Adler • Michel Adler • Mittelalter • Mord • Otto von Henneberg • Peter von Eichenloh • Rache • Ritter • Romane Mittelalter • selbstbewusste Heldin • Söldner • Spannung und Abenteuer • Starke Frauen • Starke Frauen Buch • starke Heldin • töchter der sünde • Trudi Adler • Wanderhure • Wanderhure 4 • Wanderhure alle • Wanderhure Reihenfolge • Würzburg
ISBN-10 3-426-55470-4 / 3426554704
ISBN-13 978-3-426-55470-8 / 9783426554708
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