Paul Tillich und die Religionspädagogik (eBook)

Religion, Korrelation, Symbol und Protestantisches Prinzip
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2011 | 1. Auflage
391 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-86234-901-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Paul Tillich und die Religionspädagogik -  Johannes Kubik
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Johannes Kubik analysiert in diesem Band die Rezeption der Theologie Paul Tillichs in der Religionspädagogik. Insbesondere nimmt er die Wahrnehmung von Tillichs theologischen Zentralbegriffen »Religion«, »Korrelation« und »Symbol« in den Blick. Die Studie untersucht ferner die Texte Tillichs, in denen dieser sich selber religionspädagogisch geäußert hat. Als theologische Grundlage dieser religionspädagogischen Texte entpuppt sich Tillichs frühe Theologie der Rechtfertigung bzw. des Protestantischen Prinzips, die daher systematisch-theologisch ebenfalls einer ausführlichen Analyse unterzogen wird. Dadurch ergeben sich einerseits neue Perspektiven auf die Theologie Tillichs. Andererseits legt die Untersuchung Korrekturen an der bisherigen Tillich-Rezeption nahe und eröffnet neue Sichtweisen auf seine Bedeutung für die Religionspädagogik heute.

Dr. Johannes Kubik, geboren 1970, studierte Evangelische Theologie, Mathematik und Philosophie in Göttingen und Halle /Saale. 2010 promovierte er im Fach Theologie. Er arbeitet an einem Gymnasium in Göttingen. Von 2002 bis 2010 war er außerdem Lehrbeauftragter an der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen.

Dr. Johannes Kubik, geboren 1970, studierte Evangelische Theologie, Mathematik und Philosophie in Göttingen und Halle /Saale. 2010 promovierte er im Fach Theologie. Er arbeitet an einem Gymnasium in Göttingen. Von 2002 bis 2010 war er außerdem Lehrbeauftragter an der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen.

Title Page 3
Copyright 4
Inhalt 5
Vorwort 11
1. Einleitung 13
1.1 Der Ausgangspunkt 13
1.2 Untersuchungsvorhaben und Forschungsstand 17
1.3 Aufbau der Arbeit 29
Erster Hauptteil: Die Aneignung der Tillichschen Begriffe Religion, Korrelation und Symbol 31
2. Die Aneignung des Tillichschen Religionsbegriffes 33
2.1 Die Aneignung des Tillichschen Religionsbegriffes bei Hubertus Halbfas 35
2.1.1 Bezugnahmen auf Tillich außerhalb der Fundamentalkatechetik und der Aufsätze »Revision der religiösen Erziehung« 36
2.1.2 Die Öffnung des Religionsbegriffes 39
2.1.3 Die Einebnung des Gegensatzes zwischen Religion und Offenbarung 41
2.1.4 Die Qualität der Sprache als das spezifisch Religiöse an der religiösen Sprache 42
2.1.5 Religiöse Mitteilung 43
2.1.6 Die Ausweitung des Offenbarungsbegriffes 45
2.1.7 Ertrag 49
2.2 Siegfried Vierzigs Weise der Bezugnahme auf Tillich 50
2.3 Stationen der frühen Kritik an der Aneignung des Religionsbegriffs Tillichs 54
2.4 Die Aneignung des Religionsbegriffes im »Handbuch der Religionspädagogik« 62
2.5 Die Kritik Nipkows an der Grundlegung der Religionspädagogik im Religionsbegriff in seinen »Grundfragen der Religionspädagogik« 69
2.6 Die Kritik Werner H. Ritters an der Aneignung des Tillichschen Religionsbegriffes und sein Gegenentwurf 77
2.6.1 Die Kritik Ritters an der Ausweitung des Religionsbegriffes 78
2.6.2 Ritters eigene Tillichrezeption 83
2.6.3 Das eigentliche Anliegen der Kritik Ritters 91
2.7 Ertrag 95
3. Die Aneignung des Tillichschen Korrelationsbegriffes 99
3.1 Stationen der frühen Aneignung des Tillichschen Korrelationsbegriffes 100
3.1.1 Die frühe kritische Sicht des Korrelationsbegriffes 100
3.1.2 Die Aneignung des Korrelationsbegriffes im Synodenbeschluss 108
3.1.3 Die Aneignung des Korrelationsbegriffes im Zielfelderplan 112
3.1.4 Ertrag 116
3.2 Darstellung der systematischen Probleme in der Geschichte der Korrelationsdidaktik 119
3.2.1 Darf die Botschaft verändert werden? – Die »Frage der Fragen« 120
3.2.2 Wie erhebt man die Fragen? 123
3.2.3 Ist die Korrelation immer schon da oder muss sie hergestellt werden? 125
3.2.4 Das Problem des Zweifels innerhalb der Korrelationsdidaktik 128
3.2.5 Probleme der Unterrichtsgestaltung 129
3.3 Ansätze zur Lösung der systematischen Probleme von Tillich selber her 131
3.4 Ertrag 142
4. Die Aneignung des Tillichschen Symbolbegriffes 147
4.1 Die Aneignung des Symbolbegriffes bei Peter Biehl 147
4.1.1 Die Einsicht, dass prinzipiell jedes Ding ein Symbol werden kann 149
4.1.2 Die phänomenologische Beschreibung von Symbolen 151
4.1.3 Die Strukturierung religiöser Symbole in drei Unterkategorien und ihre Leistung bei der Symbolauswahl für die Verwendung im schulischen Unterricht 153
4.1.4 Die Einsicht in die ambivalente Wirkung von Symbolen 157
4.1.5 Die Zentralstellung des Symbols Kreuz 158
4.1.6 Symbol und Zeichen 160
Exkurs: Systematische Analyse der Kritikpunkte Meyer-Blancks 164
4.2 Elemente der Abgrenzung Biehls von Tillich 177
4.2.1 Das Problem der Sondersprache für Symbole 181
4.2.2 Das Problem der Symbole als Sprachform der Offenbarung 183
4.2.3 Das Problem der Möglichkeit empirischer Kritik an Symbolen 187
4.2.4 Das Problem der Abschottung der theologischen Symboltheorie gegen die Humanwissenschaften 190
4.2.5 Das Problem der ontologischen Grundlegung der Wahrheit der Symbole 192
4.3 Ertrag 195
4.4 Die Aneignung des Symbolbegriffes bei weiteren Symboldidaktikern 197
Zweiter Hauptteil: Tillichs explizit religionspädagogische Texte und ihre Grundlegung in seinem Verständnis des Protestantischen Prinzips 203
5. Das Verständnis des Protestantischen Prinzips bei Tillich bis 1930 205
5.1 Die Notwendigkeit einer Untersuchung der Bedeutung des Protestantischen Prinzips bei Tillich 205
5.1.1 Gründe von der Tillichrezeption her 205
5.1.2 Gründe von Tillich selber her 211
5.1.3 Einleitung zum methodischen Vorgehen 213
5.2 Rechtfertigung als Vermittlungsprinzip mit organisierender Funktion – Die theologische Schellingdissertation von 1910 215
5.2.1 Tillichs Interpretation der Rechtfertigung als vermittelndes Prinzip 216
5.2.2 Die Rechtfertigung als formales Prinzip mit organisierender Funktion 221
5.2.3 Ertrag 222
5.3 Rechtfertigung als Autonomieprinzip im Zusammenhang mit der Gewissheitsfrage – die Kasseler Konferenz 1911 223
5.3.1 Einführung 223
5.3.2 Die tatsächliche Ungewissheit über den historischen Jesus 225
5.3.3 Die notwendige Ungewissheit über den historischen Jesus 228
5.3.4 Die geistphilosophische Reformulierung von Rechtfertigung und Christologie 230
Exkurs: Intellektuelle Werkgerechtigkeit bei Wilhelm Herrmann 231
5.3.5 Ertrag 235
5.4 Rechtfertigung als theologisches Paradox – Die frühe Systematische Theologie von 1913 237
5.4.1 Die wahrheitstheoretische Grundlegung 238
5.4.2 Die prinzipielle Bedeutung von Christologie und Rechtfertigung 241
5.4.3 Die Fortführung der Paradoxchristologie Kierkegaards 247
5.4.4 Ertrag 251
5.5 Die subjektivitätstheoretische Vertiefung des Rechtfertigungsgedankens – der frühe Briefwechsel mit Hirsch 1917./18 252
5.5.1 Einführung 252
5.5.2 Rechtfertigungsuniversalismus als Folge des Sinnmonismus 254
5.5.3 Die Einsicht des selbstreferentiellen endlichen Geistes in die Notwendigkeit der Rechtfertigung 260
5.5.4 Ertrag 263
5.6 Rechtfertigung als Befreiungsprinzip im Kontext der Christologie – die Auseinandersetzung mit Barth und Gogarten von 1923./24 264
5.6.1 Tillichs Verhältnis zum frühen Karl Barth 265
5.6.2 Die Verschärfung des Paradoxgedankens 268
5.6.3 Die Wendung zur Rechtfertigungsthematik 271
5.6.4 Ertrag 273
5.7 Rechtfertigung als Durchbruch der Grundoffenbarung – »Rechtfertigung und Zweifel« (1924) 274
5.7.1 Tillichs Zeitdiagnose 275
5.7.2 Die Anwendung der Rechtfertigung auf den Zweifel als religionsgeschichtliche Notwendigkeit 276
5.7.3 Tillichs Begriff des Zweifelns 278
5.7.4 Der analoge Aufbau der Rechtfertigung des Zweiflers 280
5.7.5 Die Abhängigkeit von Kähler 285
5.7.6 Der Charakter der Grundoffenbarung 287
5.7.7 Ertrag 292
5.8 Rechtfertigung als universalisiertes protestantisches Prinzip – »Religiöse Verwirklichung« (1930) 294
5.8.1 Die Hypostasierung der Rechtfertigung zum »Protestantischen Prinzip« 294
5.8.2 Die Fassung des Protestantischen Prinzips als »Verkündigung der menschlichen Grenzsituation« 297
5.8.3 Die Abwehr jeglicher Art von Sicherungen 299
5.8.4 Protestantische Verkündigung 301
5.8.5 Dimensionen der Verallgemeinerung 302
5.8.6 Ertrag 304
5.9 Ertrag 306
6. Die explizit religionspädagogischen Texte Tillichs 311
6.1 Religionsunterricht vom Protestantischen Prinzip her – »Zum Problem des evangelischen Religionsunterrichts« (1931) 312
6.2 Was kann schulischer Religionsunterricht leisten? – »Religion und Erziehung« (1941) 319
6.3 Annahme als Voraussetzung für gelingende Erziehung – »Creative Love in education« (1949) 326
6.4 Das Zielen auf die universelleren Fragen – »Communicating the gospel« (»Die Verkündigung des Evangeliums«) (1952) 329
6.5 Die fundamentale Bedeutung humanistischer Erziehung heute – »Theologie der Erziehung« (1959) 333
6.6 Ertrag 339
7. Schluss: Tillich und die Religionspädagogik heute 343
7.1 Bleibendes aus der Aneignung der Begriffe Religion, Korrelation und Symbol 343
7.2 Die Bedeutung des Protestantischen Prinzips für die Religionspädagogik 347
7.3 Die Bedeutung der explizit religionspädagogischen Texte für die Religionspädagogik 351
7.4 Die inneren Zusammenhänge von Religion, Korrelation und Symbol sowie ihr Zusammenhang mit dem Protestantischen Prinzip 356
Literaturverzeichnis 365

6. Die explizit religionspädagogischen Texte Tillichs (S. 311-312)

Das Thema »Tillich und die Religionspädagogik« wäre mit den bisher behandelten Aspekten noch nicht vollständig bearbeitet. Denn über den Umstand hinaus, dass Tillich in der Religionspädagogik breit rezipiert wurde, hat Tillich auch selber religionspädagogische Texte geschrieben und sich darin explizit mit Fragen der religiösen Erziehung auseinander gesetzt. 993 Diese »explizit religionspädagogischen« Texte sollen, wie oben schon angekündigt, begrifflich unterschieden werden von »implizit religionspädagogischen Texten«, worunter solche Texte subsumiert werden, die offenkundig nicht in religionspädagogischer Intention geschrieben sind, aus denen sich aber dennoch religionspädagogische Folgerungen ableiten lassen.

Auch bei der Analyse dieser Texte soll – wie schon bei den Texten zum Protestantischen Prinzip – werkgeschichtlich vorgegangen werden, d. h. die Texte werden in der Reihenfolge ihrer Entstehung behandelt, auf weitere Texte wird verweisend eingegangen. Das Prinzip, systematische und historische Aspekte zu verschränken, ist auch hier sinnvoll, denn auch bei diesen Texten liegen im Zeitraum ihrer Entstehung z.T. gravierende biographische Änderungen, wie Tillichs Emigration in die USA; außerdem handelt es sich erneut um völlig verschiedene Genres, sodass auch hier die Aussagen Tillichs im Kontext berücksichtigt werden müssen und nicht einfach kommentarlos nebeneinander gestellt werden können.

In diesem Kapitel geht es darum, die explizit religionspädagogischen Texte zu rekonstruieren, und zwar im Horizont des Gesamtwerkes Tillichs. Nur eine solche Rekonstruktion kann es ermöglichen, in einem zweiten Schritt (im folgenden Kapitel) Folgerungen für den Religionsunterricht heute aus Tillich zu ziehen, die zwar explorativ-extrahierenden Charakter haben, aber dennoch nicht spekulativ sind, sondern von seinem Gesamtwerk her abgesichert.

6.1 Religionsunterricht vom Protestantischen Prinzip her – »Zum Problem des evangelischen Religionsunterrichts« (1931)

In diesem 1931 erschienenen Text kann Tillichs erste explizite Stellungnahme zu religionspädagogischen Fragestellungen erblickt werden. Er ist nur drei Seiten lang, enthält aber trotzdem sehr weit reichende Aussagen, freilich nur zum Unterricht in der Oberstufe (vgl. GW 9, 233). Tillichs Überlegungen zu religionspädagogischen Fragestellungen und zum Religionsunterricht werden zu diesem Zeitpunkt vollständig von seiner Theologie des Protestantischen Prinzips geleitet: Sein Anliegen in diesem Text ist es, einen spezifisch protestantischen Religionsunterricht zu charakterisieren, bei dem »protestantisch« nicht als Konfessionsangabe, sondern im Sinne des »Protestantischen Prinzips« als ein zeitloses Prinzip verstanden wird.

Erscheint lt. Verlag 6.10.2011
Reihe/Serie Arbeiten zur Religionspädagogik (ARP).
Mitarbeit Herausgeber (Serie): Gottfried Adam, Rainer Lachmann, Martin Rothgangel
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Religion / Theologie Christentum Religionspädagogik / Katechetik
Schlagworte Paul • Religionspädagogik • Theologie • Tillich • Tillich, Paul
ISBN-10 3-86234-901-2 / 3862349012
ISBN-13 978-3-86234-901-2 / 9783862349012
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