Kein Entkommen - Still Missing (eBook)

Thriller | »Wird Sie von der ersten Seite an in Bann schlagen.« Karin Slaughter
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2011 | 1. Auflage
416 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-401690-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kein Entkommen - Still Missing -  Chevy Stevens
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Was würdest du tun, wenn dich jemand am helllichten Tag entführt? Wenn du ihm vollkommen ausgeliefert bist? Wenn es aus dieser Hölle kein Entkommen gibt? Würdest du töten? Und wäre dann wirklich alles vorbei? Ein Thriller wie ein Albtraum, der immer wieder neu beginnt.  Vancouver Island, beschaulich, naturverbunden, wer möchte nicht hier leben? Für die junge Maklerin Annie scheint es eine ganz normale Hausbesichtigung zu werden mit einem ganz normalen freundlichen Kunden. Doch im nächsten Moment liegt sie betäubt und gefesselt in einem Transporter. Als sie erwacht, findet sie sich in einer schallisolierten Blockhütte wieder, tief verborgen in den bewaldeten Bergen. Ihr Entführer übt die absolute Kontrolle über sie aus. Ein endloser Albtraum beginnt, hinter dem ein noch schlimmerer auf sie wartet ... »Dieser außergewöhnliche Thriller wird Sie von der ersten Seite an in Bann halten und noch lange, nachdem Sie das Buch fertiggelesen haben.« Karin Slaughter Top-Spannung made in Kanada: der große internationale Bestseller der kanadischen Crime-Queen Chevy Stevens.

Chevy Stevens ist die einzige Kanadierin unter den internationalen Top-Thrillerautor:innen. Sie lebt in Nanaimo auf Vancouver Island mit seiner beeindruckenden Natur. Ihre eindrücklichen Thriller um Frauen, die ums Überleben kämpfen, stehen weltweit auf den Bestsellerlisten. Chevy Stevens ist auf einer Ranch aufgewachsen und liebt Wandern, Paddeln und Zelten mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihren Hunden.

Chevy Stevens ist die einzige Kanadierin unter den internationalen Top-Thrillerautor:innen. Sie lebt in Nanaimo auf Vancouver Island mit seiner beeindruckenden Natur. Ihre eindrücklichen Thriller um Frauen, die ums Überleben kämpfen, stehen weltweit auf den Bestsellerlisten. Chevy Stevens ist auf einer Ranch aufgewachsen und liebt Wandern, Paddeln und Zelten mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihren Hunden. Maria Poets übersetzt seit vielen Jahren Belletristik, darunter viele Spannungstitel, und zeichnet sich u.a. durch Dialogstärke und ihr Gespür für Ton und Tempo aus. Sie lebt als freie Übersetzerin und Lektorin in Norddeutschland.

ein [...] Psychothriller [...], der einen von der ersten Seite an fesselt.

1. Sitzung


Wissen Sie, Doc, Sie sind nicht die erste Therapietante, der ich gegenübersitze, seit ich wieder zu Hause bin. Mein Hausarzt hatte mir einen Therapeuten empfohlen, gleich nachdem ich wieder da war, aber das war echt ein totaler Reinfall. Der Typ hat tatsächlich versucht, so zu tun, als wüsste er nicht, wer ich bin. So ein Idiot! Man müsste blind und taub sein, um es nicht zu wissen. Zum Teufel, sobald ich mich umdrehe, springt hinter irgendeinem Busch wieder so ein Mistkerl mit ’ner Kamera hervor. Und bevor die ganze Sache passiert ist? Da hat kein Mensch Vancouver Island gekannt, geschweige denn Clayton Falls. Wenn Sie jetzt die Insel erwähnen, wette ich mit Ihnen, dass dem anderen dazu als Erstes einfällt: »Ist da nicht diese Maklerin entführt worden?«

Selbst die Praxis von dem Typen war total daneben – schwarze Ledersofas, Plastikpflanzen und verchromter Schreibtisch. Genau das Richtige, damit die Patienten sich wohl fühlen. Und alles natürlich picobello aufgeräumt. Seine Zähne waren das einzig Schiefe in diesem verdammten Raum, und wenn Sie mich fragen, kann mit einem Typen, der auf seinem Schreibtisch die Stifte der Größe nach sortiert, aber es nicht fertigbringt, seine Zähne richten zu lassen, irgendetwas nicht stimmen.

Als Erstes fragte er mich nach meiner Mom, und dann versuchte er tatsächlich, mich dazu zu bringen, die Farbe meiner Gefühle mit Buntstiften auf einen Block zu malen. Als ich fragte, ob das sein Ernst sei, erklärte er mir, ich würde mich gegen meine Gefühle wehren und dass ich mich »dem Prozess öffnen« müsse. Zum Teufel mit ihm und seinem Prozess. Zwei Sitzungen habe ich durchgehalten. Die meiste Zeit habe ich darüber nachgedacht, ob ich ihn umbringen soll oder mich.

Es hat bis Dezember gedauert – seit vier Monaten bin ich jetzt wieder zu Hause –, um es noch einmal mit einer Therapie zu versuchen. Ich hatte mich schon fast damit abgefunden, dass ich jetzt eben nicht mehr alle Tassen im Schrank habe, aber die Vorstellung, mich für den Rest meines Lebens so zu fühlen … Der Text auf Ihrer Website ist irgendwie witzig, für ’ne Therapeutin jedenfalls, und Sie sehen nett aus – hübsche Zähne übrigens. Und was noch besser ist, Sie haben nicht tausend Abkürzungen vor Ihrem Namen, von denen kein Mensch weiß, was sie bedeuten. Ich will nicht den Größten und Besten. Das bedeutet doch nur ein fettes Ego und eine noch fettere Rechnung. Es ist mir sogar egal, dass ich eineinhalb Stunden fahren muss, um hierherzukommen. So komme ich mal aus Clayton Falls raus, und bisher habe ich noch keinen Reporter auf meiner Rückbank entdeckt.

Aber verstehen Sie mich nicht falsch, nur weil Sie aussehen wie die Großmutter von jemandem – Sie müssten eigentlich stricken, anstatt sich Notizen zu machen –, bin ich noch lange nicht gerne hier. Und Sie wollen, dass ich Nadine zu Ihnen sage? Ich bin mir nicht sicher, was das zu bedeuten hat, aber lassen Sie mich raten. Ich soll Sie mit Vornamen anreden, damit ich das Gefühl habe, wir seien dicke Freundinnen und dass es okay sei, Ihnen den Kram zu erzählen, an den ich mich nicht erinnern und über den ich erst recht nicht sprechen will. Ist es so? Sorry, aber ich bezahle Sie nicht dafür, meine Freundin zu sein. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne bei Doc bleiben.

Und wenn wir schon einmal dabei sind, lassen Sie uns gleich noch etwas klarstellen, ehe wir uns ins Vergnügen stürzen. Wenn wir das hier durchziehen wollen, dann machen wir es auf meine Art. Das bedeutet: keine Fragen von Ihnen. Nicht einmal ein hinterlistiges kleines »Wie fühlen Sie sich, wenn …«. Ich erzähle die Geschichte von Anfang an, und wenn ich hören will, was Sie dazu zu sagen haben, werde ich es Sie wissen lassen.

Ach, und für den Fall, dass Sie sich fragen, ob ich schon immer so eine Zicke war? Nein.

 

An jenem ersten Sonntagmorgen im August döste ich ein bisschen länger im Bett als gewöhnlich, während mein Golden Retriever, Emma, mir ins Ohr schnarchte. Ich hatte nicht oft Gelegenheit zum Faulenzen. In diesem Monat hatte ich mir den Hintern aufgerissen wegen dieses Apartmentkomplexes direkt am Wasser. Für Clayton Falls ist ein Neubau mit hundert Eigentumswohnungen eine große Sache, und ich und ein anderer Makler waren noch im Rennen. Ich wusste nicht, wer mein Konkurrent war, aber der Bauunternehmer hatte mich am Freitag angerufen, um mir zu sagen, man sei beeindruckt von meiner Präsentation und würde mir in ein paar Tagen Bescheid geben. Diesmal war ich so nah dran, dass ich schon den Champagner schmeckte. Eigentlich habe ich das Zeug nur einmal probiert, bei einer Hochzeit. Am Ende landete ich wieder beim Bier – wenn das nicht Bände spricht: Brautjungfernkleid aus Satin, aber Bier aus der Flasche trinken. Doch ich war überzeugt, dass dieser Deal mich in eine erfahrene Geschäftsfrau verwandeln würde. So wie in der Geschichte mit dem Wasser, das zu Wein wird. Oder, in diesem Fall, Bier zu Champagner.

Nach einer Woche Regen schien endlich die Sonne, und es war warm genug, dass ich mein Lieblingskostüm anziehen konnte. Es war pastellgelb und aus superweichem Stoff. Mir gefiel es, dass meine Augen darin haselnussfarben aussahen, anstatt einfach nur langweilig braun. Normalerweise trage ich keine Röcke, denn mit meinen knappen eins siebenundsechzig sehe ich damit aus wie ein Zwerg, aber dieser war so geschnitten, dass meine Beine darin länger wirkten. Ich beschloss, sogar Schuhe mit Absätzen anzuziehen. Mein Haar war gerade frisch geschnitten, so dass es perfekt mit meinem Kinn abschloss. Ich warf noch einen letzten Blick in den Spiegel im Flur, um sicherzustellen, dass ich keine grauen Haare bekommen hatte – ich war letztes Jahr erst zweiunddreißig, aber bei schwarzen Haaren tauchen die Mistdinger ziemlich früh auf –, pfiff mir selbst anerkennend zu und tätschelte Emma zum Abschied. Manche Leute klopfen auf Holz, ich klopfe auf Hunde. Dann ging ich raus.

Das Einzige, was ich an diesem Tag zu tun hatte, war eine Open-House-Besichtigung. Das Wetter war schön, und ich hätte mir gerne den Tag freigenommen, aber die Besitzer, ein nettes deutsches Ehepaar, wollten so schnell wie möglich verkaufen. Die Frau hatte extra eine bayrische Schokoladentorte für mich gebacken, und es machte mir nicht viel aus, ein paar Stunden zu opfern, um sie bei Laune zu halten.

Mein Freund, Luke, wollte zum Abendessen kommen, sobald er mit der Arbeit in seinem italienischen Restaurant fertig war. Am Abend davor hatte er die Spätschicht gehabt, und ich hatte ihm eine E-Mail geschickt, dass ich es kaum abwarten könne, ihn zu sehen. Zuerst wollte ich ihm eine dieser E-Mail-Postkarten senden, die er mir immer schickt, aber es gab nur so kitschige Dinger – knutschende Häschen, knutschende Frösche und knutschende Eichhörnchen –, also habe ich ihm doch nur eine einfache Mail geschickt. Er wusste, dass ich mit Romantik nicht viel am Hut habe, aber in der letzten Zeit war ich so mit diesem Apartmenthaus am Wasser beschäftigt, dass ich dem armen Kerl so gar nichts geboten hatte, dabei hatte er weiß Gott Besseres verdient. Aber er hatte sich nie beschwert, selbst als ich ein paarmal in letzter Minute absagen musste.

Als ich gerade dabei war, das letzte Hinweisschild für die Hausbesichtigung in den Kofferraum zu stopfen, ohne mein Kostüm schmutzig zu machen, klingelte das Handy. Mit ein bisschen Glück war das der Bauunternehmer, also kramte ich das Telefon aus der Tasche.

»Bist du zu Hause?« Hallo, Mom, dir auch einen schönen Tag.

»Ich bin unterwegs zu einer Open-House-Besichtigung.«

»Du arbeitest heute? Val hat erwähnt, dass sie in letzter Zeit viele von deinen Schildern gesehen hat.«

»Du hast mit Tante Val gesprochen?« Alle paar Monate zerstritt Mom sich mit ihrer Schwester und schwor, »nie wieder ein Wort mit ihr zu reden«.

»Sie hat mich zum Lunch eingeladen, als hätte sie mich letzte Woche nicht richtiggehend beleidigt, aber da wird sie mich noch kennenlernen, und dann, bevor wir auch nur bestellt haben, musste sie damit angeben, dass deine Cousine gerade ein paar Wassergrundstücke verkauft hat. Stell dir vor, Val fliegt morgen nach Vancouver, um mit ihr in der Robson Street Klamotten zu kaufen. Designerklamotten.« Wie schön für dich, Tante Val. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen.

»Ich freue mich für Tamara, aber sie sieht in allem großartig aus.« Tatsächlich hatte ich meine Cousine nicht mehr persönlich gesehen, seit sie direkt nach der Highschool aufs Festland gezogen war, aber Tante Val schickte ständig E-Mails mit Fotos rum, damit wir sahen, wie ihre bewundernswerten Kids sich machten.

»Ich sagte Val, dass du auch ein paar nette Sachen hättest. Du bist nur … etwas konservativ.«

»Mom, ich habe jede Menge netter Klamotten, aber ich …« Ich verstummte. Sie wollte mich in die Falle locken, und Mom ist nicht der Typ, der einen so schnell wieder laufenlässt, sobald sie einen erst einmal an der Angel hat. Das Letzte, was ich wollte, war, zehn Minuten mit ihr über angemessene Businesskleidung zu diskutieren. Und das mit einer Frau, die Schuhe mit zehn Zentimeter hohen Absätzen und Minikleid anzog, nur um die Post zu holen. Darum ging es auch gar nicht. Ich hatte es Mom mein ganzes Leben lang noch nie recht machen können.

»Ehe ich es vergesse«, sagte ich, »kannst du mir später noch meine Cappuccino-Maschine rüberbringen?«

Einen Moment war sie still, dann sagte sie: »Du willst sie heute noch haben?«

»Sonst würde ich nicht fragen,...

Erscheint lt. Verlag 21.3.2011
Reihe/Serie Kanada-Thriller
Übersetzer Maria Poets
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Albtraum • Blockhütte • Claire Douglas • Entführung • Harlan Coben • Joy Fielding • Judith Merchant • karen dionne • Karin Slaughter • Kontrolle • Krimis-und-Thriller • louise penny • Maklerin • Nervenkitzel • Opfer • Psychopath • Psychothriller • Psychothriller Bestseller • Psychothriller bücher • Romy Hausmann • Spannung • Thriller • Thriller Bestseller
ISBN-10 3-10-401690-9 / 3104016909
ISBN-13 978-3-10-401690-0 / 9783104016900
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