Hexenkatze (eBook)

Roman

(Autor)

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2011 | 1. Auflage
309 Seiten
Aufbau digital (Verlag)
978-3-8412-0037-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hexenkatze - Andrea Schacht
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Magie auf vier Pfoten.

Deba McMillen hat es nach der Trennung von ihrem Mann geschafft, sich mit ihrer vierzehnjährigen Tochter Micki eine neue Existenz aufzubauen. Dazu gehört auch der Einzug in ein eigenes Haus. Kaum haben sie sich eingerichtet, läuft ihnen eine trächtige Katze über den Weg, die beschließt, ihre Jungen in ihrem Heim zu bekommen. Doch dann entdeckt Deba, dass sie plötzlich über mysteriöse Kräfte verfügt. Andrea Schacht schreibt die schönsten Katzenbestseller.



Andrea Schacht (1958-2017) hat zahlreiche historische Romane und Bücher, in denen Katzen eine Hauptrolle spielen, veröffentlicht. Als Aufbau Taschenbuch sind ebenfalls ihre Romane, 'Tigers Wanderung', 'Auf Tigers Spuren', 'Hexenkatze', 'Zauberkatze', 'Schiffbruch und Glücksfall' und 'Die Herrin des Labyrinths', 'Die keltische Schwester', 'Der fliegende Weihnachtskater' und 'Katzenweihnacht' lieferbar, als E-Book 'Der Tag mit Tiger' 'Die Katze mit den goldenen Augen' und 'Weihnachtskatze gesucht'.

Mehr zur Autorin unter www.andreaschacht.de

Vorwort 3
Beginn des Romans 6
Ende 310

Die Mondsichel, ein dünner, zierlicher Bogen zwischen den Goldtupfen der Sterne, ließ den silbernen Becher aufleuchten und spiegelte sich in dem klaren, frischen Wasser, das ihn bis zum Rand füllte.

Auf leisen Schwingen glitt der schwarze Vogel herbei, lautlos mit den Flügeln schlagend. Und als er über dem Becher schwebte, verdunkelte sein Gefieder den Sichelmond. Das Silber wurde stumpf, das Wasser kräuselte sich im Luftzug der Federn.

Mit scharfen Klauen klammerte sich der Vogel am Rand des Bechers fest und beugte seinen struppigen Kopf. Mit ruckartigen Bewegungen schlug der Schnabel in das Nass, die Oberfläche zerbarst in Lichtsplitter, während er gierig trank.

Und so leerte sich der Becher bist fast zur Neige, als sich endlich der Vogel aufschwang und mit einem misstönenden Krächzen in den nächtlichen Himmel flog.

Der Becher aber war schwarz angelaufen, stumpf sog das Silber alles Licht des mageren Mondes auf.

Und erst als der dunkle Nebel das matte Metall befeuchtete, begann es milde zu glänzen, und das Wasser stieg wieder bis an den Rand.

Als sich die Morgensonne in dem Silber glühend spiegelte, war es, als sei nichts geschehen.

Ich hatte so tief geschlafen, dass ich Mühe hatte, mich aus dem Schwarz meiner Träume zu befreien. Es fiel mir schwer, mich in meinem Bett, ja, in meinem Körper zurechtzufinden. Wahrscheinlich bekam mir der Ärger zu später Stunde nicht. Mühsam quälte ich mich aus dem Bett und brauchte einige Zeit und Kraft, mich auf mein normales Maß an Lebensfreude zu bringen. Was bis zum frühen Nachmittag anhielt.

Alexander Harburg, der am Freitagmittag wieder aufgetaucht war, hatte von seiner Schwester einen nicht ganz lückenlosen Bericht der Ereignisse erhalten und wurde anschließend bei mir vorstellig.

»Guten Tag, Frau McMillen«, grüßte er mich, als ich die Haustür öffnete, und sein Gesicht drückte bereits bei diesen harmlosen Worten schärfste Missbilligung aus.

»Guten Tag. Was kann ich denn heute für Sie tun?« Es lag nur ein Hauch von Sarkasmus in meinen Worten.

»Ich möchte Sie bitten, wenn Sie sich das nächste Mal von der Musik meiner Schwester belästigt fühlen, zunächst mit ihr selbst sprechen, bevor Sie die Polizei alarmieren.«

Eissplitter klirrten. Ich kühlte meinen Zorn auf Gefrierbereich ab, um schlimmeres Unheil zu vermeiden, und säuselte so sanft mir irgend möglich war: »Lieber Herr Harburg, ich habe das Telefon etwa eine Viertelstunde bei Ihnen läuten lassen. Es hat aber niemand abgenommen.«

»Dann hätten Sie vielleicht auch mal an der Tür klingeln können.«

»Tut mir leid, dass wir das nicht versucht haben. Wir machten uns keine großen Hoffnungen auf Erfolg. Stattdessen haben wir uns mit Ohrenschützern zu Bett begeben. Bitte, seien Sie doch so freundlich und erkundigen sich bei den Beamten, wer sie gerufen hat.«

Das nahm ihm etwas den Wind aus den Segeln. Mit einem grimmigen: »Das werde ich auch tun!« stolzierte er, ganz gekränkter Stolz, zu seinem Eingang.

Dass diesmal weder eine Mülltonne explodierte, noch das Treppengeländer zersplitterte, lag einfach daran, dass ich einen Hauch, aber wirklich nur einen winzigen Hauch von Mitgefühl verspürte. Leicht hatte er es mit dieser ungeratenen Schwester sicher nicht.

Wobei mir mit Schrecken einfiel, dass wir ja am nächsten Tag ebenfalls eine geräuschvolle Nacht planten.

»Micki!«, rief ich ins Haus. »Micki!«

»Ja, hier! Ich such Musik für morgen raus!«

»Genau das ist der Punkt, über den wir sprechen müssen.«

Ich fand sie in meinen Studio-CDs wühlen. Klar, das war die richtige Dance-Music.

»Hast du daran gedacht, unsere diversen Nachbarn über die Fete zu informieren?«

»Frau Bergmann habe ich Bescheid gesagt, als ich sie gestern beim Einkaufen getroffen habe. Sie hat nichts dagegen. Die Leute sind richtig nett. Und meinst du, dass wir auf der anderen Straßenseite wem was sagen sollen?«

Ich überlegte kurz. Das war sicher nicht notwendig. So wie es aussah, würde sich die Veranstaltung hinter dem Haus abspielen, und dahinter wiederum lag ein leeres Grundstück. Und aller Wahrscheinlichkeit nach würde es sowieso mehr drinnen als draußen stattfinden, denn es war recht feucht geworden. Das allerdings änderte nichts daran, dass wir ja noch einen Nachbarn hatten.

»Du solltest zu Harburgs gehen und sie informieren.«

»Meinst du das ernst, Mam?«

»Bitter ernst.«

»Oh, Mam! Du schickst mich wirklich in die Höhle des Löwen? Ganz alleine?«

»Mmh.«

»Und wenn die Xenia mich nun kratzt? Oder der Schorsch mich beißt?«

»Dann wehrst du dich einfach.«

Aber ich kann es nicht leugnen, ich verstand ihr Missvergnügen an dieser Unternehmen.

»Na gut, ich gehe nachher rüber. Meinst du denn, dass wir wirklich draußen feiern können. Vielleicht müssen wir ja drin bleiben.«

»Das ist genauso laut. Vergiss nicht gestern Nacht.«

»Schon gut.«

Sie wuselte, vermutlich um Zeit zu schinden oder sich Mut zu machen, noch eine halbe Stunde vor sich hin, dann beobachtete ich, wie sie sich mit gestrafften Schultern auf den Weg ins Unvermeidliche machte. Und ich schimpfte mich heimlich eine Rabenmutter.

»Hier, Mam, das gibt’s nicht! Der Herr Harburg hat gesagt, es stört ihn kein bisschen, wenn wir laut sind. Und dass er mir viel Spaß wünscht. So nett hab ich den ja noch nie erlebt.«

Nanu, hatte der Löwe sein Gebiss verlegt?

»Interessant, Micki. Was hast du mit ihm angestellt? Deinen unnachahmlichen Augenaufschlag ausprobiert und den ganzen Zauber deiner noch-dreizehn Jahre auf ihn wirken lassen?«

Sie kicherte, und ihre schmutzige Phantasie schlug mich wieder in Längen: »Vielleicht steht der Schorsch ja auf kleine Mädchen.«

»Micki!!!!«

»Jaha?«

»Schon gut.« Das wollten wir lieber nicht vertiefen. Aber Mickis Lektüre würde ich doch mal einer Prüfung unterziehen.

»Übrigens bat er mich, dir auszurichten, dass Bergmanns die Polizei gerufen hätten. Und weißt du was?«

»Nein. Was?«

»Der Typ hat eine unheimlich sexy Stimme, wenn er ein bisschen verlegen ist.«

Wunder geschehen.

»Sag mal, Micki, stehst du jetzt auf alte Männer?«

»So alt ist der doch gar nicht.«

»Na, dann ist mir was entgangen, verrat mir mal die Feinheiten.«

»Bei so einer jungen Schwester? Aber ist auch wurscht. Ich hoffe nur, dass wir auch wirklich schönes Wetter haben. Mam …«

Es klang mir in den Ohren wie eine Aufforderung. Ich ignorierte sie.

»Mam, ich wünsche mir schönes Wetter.«

»Ja, mein Kind. Wenn sich jeder das Wetter wünschen könnte, was er haben möchte, was meinst du wohl, wie das auf der Welt aussehen würde?«

»Aber ich kann’s mir doch wünschen.«

»Wünschen kann man sich viel. Aber gut, Micki. Tu, was du willst.«

Der Samstag weckte mich mit einem Sonnenstrahl, der durch mein Schlafzimmerfenster fiel. Ich sah auf den Wecker – er war kurz vor dem Klingeln. Zufrieden streckte ich mich aus und stellte ihn ab. Dann zog ich die Kisten mit den Geschenken aus dem Schrank hervor und brachte sie leise nach unten. Dort deckte ich den Wohnzimmertisch mit Kerzen – vierzehn Stück, rot – und Blumen – späte Rosen in allen Farben und Herbstastern in allen Blautönen. Es wirkte fröhlich und farbenprächtig. Dann legte ich die verpackten Geschenke auf den Tisch. Mein Vater hatte ein Päckchen geschickt, Jerry ebenfalls und auch meine beiden Tanten.

Die Gitarre war wirklich ein Treffer. Micki hielt sie völlig verzückt in den Händen.

»Dazu gehört noch etwas, Micki.« Ich wies auf den Umschlag auf dem Tisch. Vorsichtig lehnte Micki das Instrument gegen den Sessel und öffnete ihn. Ich hatte mit einem Gitarren-Lehrer zehn Kurse vereinbart.

»Bei Thomas! Whow!«

Das Glänzen in den Augen meiner Tochter rührte mich tief. Anschließend stand ich einige Minuten lang kurz vor dem Erstickungstod. Als sie mich endlich wieder freigab, klapste ich ihr auf den vierzehnjährigen Hintern und schickte sie in die Küche zum Frühstücken.

Der morgendliche Sonnenschein hielt an, und wir bereiteten gemeinsam das Party-Futter zu. Micki hatte von Kevins Eltern eine Lichterkette ausgeliehen, die wir zwischen den Bäumen anbrachten. Mittags brachten andere Eltern Klappbänke und -tische vorbei.

Und dann geschah noch ein kleines Wunder. Wir waren gerade dabei, die Tische zu decken, als Harburg um die Terrassenmauer schaute. Mit dem üblichen grimmigen Gesicht. Ich holte schon mal tief Luft, aber es geschah nichts weiter, als dass er auf Micki zuging und sich höflich verbeugte.

»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Michaela. Oder sollte ich besser ab heute Frau McMillen zu Ihnen sagen?«

Meine Micki wurde rot. Dieser Mann!

»Och nööö. Nein, besser nicht. So erwachsen bin ich doch noch nicht.«

»Nein? Dann ist ja gut. Dann freuen Sie sich vielleicht auch noch über mein Geschenk.«

Ein Geschenk, wahrhaftig. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus.

Micki auch nicht, denn Harburg kam mit einer riesigen Kiste an. Ich ahnte plötzlich, was sie enthielt. Und meine...

Erscheint lt. Verlag 11.3.2011
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte alleinerziehend • Fantasy • Frauen • Katzen • Magie • Roman • Tiere • Unterhaltung
ISBN-10 3-8412-0037-0 / 3841200370
ISBN-13 978-3-8412-0037-2 / 9783841200372
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