Handbuch Jugendhilfeplanung (eBook)
431 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-92476-2 (ISBN)
Dr. Stephan Maykus ist Professor für Methoden und Konzepte der Sozialen Arbeit an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Fachhochschule Osnabrück.
Dr. Reinhold Schone ist Professor für Organisation und Management in der Sozialen Arbeit am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster.
Dr. Stephan Maykus ist Professor für Methoden und Konzepte der Sozialen Arbeit an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Fachhochschule Osnabrück.Dr. Reinhold Schone ist Professor für Organisation und Management in der Sozialen Arbeit am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster.
Inhalt 5
Geleitwort 7
Vorwort 9
I Grundlagen 13
Stand der Planungspraxis in Deutschland – Ergebnisse einer Erhebung bei den öffentlichen Trägern der Jugendhilfe 14
1 Personelle und materielle Ausstattung 16
2 Zum Stand der Planung in den einzelnen Handlungsfeldern 20
3 Zur Planungsorganisation 22
4 Datengrundlage der Planung 28
5 Planungsthemen 32
6 Zur Bedeutung der Planung in der Kommune – Wünsche und Perspektiven 37
7 Zusammenfassung 39
Zwischen Nothilfe und notwendiger gesellschaftlicher Mehrleistung? 43
1 Aktuelle Herausforderungen für die Kinder- und Jugendhilfe:eine Skizze 43
2 Anforderungen an die Planung der Kinder- und Jugendhilfe 49
2.1 Das Gesamtbild: Jugendhilfe wirkt nur als Ganzes gut 49
2.2 Die historische „Gretchenfrage“: Sollen die Angebote und Leistungen der Kinderund Jugendhilfe nur „Nothilfe“ sein oder müssen sie notwendige„gesellschaftliche Mehrleistung“ für das Aufwachsen von Kindern undJugendlichen zur Verfügung stellen? 53
2.3 Jugendhilfeplanung wird von Organisationen für Organisationen gemacht – Was aber prägt das Bild von Organisation und warum „ „tun“ Organisationennicht (nur), was vernünftig ist? 56
3 Fazit: Aufwachsen in öffentlicher Verantwortung muss (rational) geplant werden – aber vor allem immer wieder (politisch) erstritten! 63
Literatur 64
Dimensionen von Sozialplanung in den Kommunen und der Stellenwert von Jugendhilfeplanung 65
1 Dimensionen der Sozialplanung 65
1.1 Sozialplanung als Teil des Produktionsprozesses sozialer Dienstleistungen 65
1.2 Anlage und Leistungsspektrum der Sozialplanung 70
1.3 Wesentliche Verfahren, Produkte und Strukturen der Sozialplanung 72
1.4 Die verschiedenen „Ressorts“ der Sozialplanung 77
1.5 Zwischenfazit – Zur Funktion der Sozialplanung im Produktionsprozess sozialer Dienstleistungen 78
2 Stellung und Rolle der Jugendhilfeplanung – Jugendhilfeplanung als „Einmischungsstrategie“ 79
2.1 Jugendhilfeplanung und Jugendhilfe 79
2.2 Jugendhilfeplanung und Sozialplanung 80
2.3 Jugendhilfeplanung im Rahmen der kommunalen Aufgaben insgesamt 81
2.4 Exkurs: Struktur eines Planungsprogramms „Verbesserung der Bildungsteilhabe von armen und bildungsfernen Kindern und Familien“ 82
Literatur 84
II Aufgaben, Konzepte und Organisation von Planungsprozessen 86
Gegenstand, Ziele und Handlungsmaximen von Jugendhilfeplanung 87
1 Entwicklung von Planungsverständnis und Planungspraxis 88
1.1 Planung zu Zeiten des Jugendwohlfahrtsgesetzes (JWG) 88
1.2 Vom Plan zur Planung – Perspektivenwechsel durch das SGB VIII 89
1.3 Planungspraxis heute 90
2 Der gesetzliche Auftrag: Gestaltung einer kommunalen Jugendhilfe-Infrastruktur 93
2.1 Jugendhilfeplanung als umfassende Pflichtaufgabe des öffentlichen Jugendhilfeträgers 95
2.2 Jugendhilfeplanung als ressortübergreifende Aufgabe zur Entwicklung positiver Lebensbedingungen für junge Menschen und Familien 96
2.3 Jugendhilfeplanung als Prozess fachlicher und politischer Willensbildung 96
2.4 Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und freien Trägern 97
2.5 Beteiligung der AdressatInnen an der Infrastrukturplanung 98
3 Jugendhilfeplanung als umfassender Steuerungsdiskurs 100
4 Jugendhilfeplanung als Fachplanung und Organisationsentwicklung 104
5 Jugendhilfeplanung als Teil umfassender Sozialplanung 107
Literaturverzeichnis 109
Jugendhilfeplanung als Prozess – Zur Organisation von Planungsprozessen 110
1 Organisation kommunaler Planungsprozesse – ein Verfahrensvorschlag 110
1.1 Der Jugendhilfeausschuss als Garant der Planung 110
1.2 Planungsgruppen als diskursive Orte 112
1.3 Planungsmatrix 117
1.4 Beteiligung von AdressatInnen 118
1.5 Planungsfachkräfte im Jugendamt 119
1.6 Dokumentation und Planungsbericht 120
1.7 Vorsicht Falle! – Probleme und Schwierigkeiten im Planungsprozess 121
2 Vom Ist zum Soll – Elemente des Planungs und Entscheidungsprozesses 123
2.1 Ziel- und Konzeptentwicklung 125
2.2 Bestandserhebung 131
2.2.1 Datenkonzept 132
2.2.2 Datenanalyse 137
2.3 Bedarfsermittlung 139
2.4 Maßnahmeplanung und -durchführung 141
2.5 Evaluation und Fortschreibung 144
2.6 Fazit: Planung im Prozess 145
3 Planungsberatung durch externe Institute 146
3.1 Voraussetzungen 146
3.2 Formen der Planungsberatung 147
3.3 Zusammenspiel von Planungsfachkräften im Amt und externer Planungsberatung 149
4 Zusammenfassung 150
Literatur 151
Rechtliche Vorgaben zur Jugendhilfeplanung im SGB VIII und ihre Auswirkungen auf die Jugendhilfepläne* 152
1 Jugendhilfeplanung im System des öffentlichen Planungsrechts 153
1.1 Allgemeine Planungsgrundsätze des Verwaltungsrechts 153
1.2 Verwaltungspläne, Rechtsnatur von Plänen 154
1.3 Jugendhilfeplanung im Kontext des Sozialrechts 155
1.4 Überblick über die Regelungen des SGB VIII 156
2 Reichweite der Verpflichtung 157
2.1 Pflicht zur Jugendhilfeplanung 157
2.2 Pflicht zur Erstellung eines Jugendhilfeplans 157
3 Rechtsnatur des Jugendhilfeplanes 158
3.1 Vergleich mit anderen Planungsbereichen 158
3.2 Regelungsgehalt des Jugendhilfeplans 159
3.2.1 Abstrakt-generelle oder individuell-konkrete Regelungen? 159
3.2.2 Innen- oder Außenwirkung? 160
3.3 Ergebnis 160
4 Durchsetzung der Einleitung eines Planungsverfahrens 161
4.1 Einschreiten der Kommunalaufsicht 161
4.2 Anrufung der Kommunalaufsichtsbehörde 162
4.3 Initiativrecht der freien Träger 162
5 Planungsverfahren 164
5.1 Planungsschritte 164
5.1.1 Bestandsfeststellung 165
5.1.2 Bedarfsermittlung 165
5.1.3 Maßnahmenplanung 166
5.1.4 Planungszeitraum 166
5.2 Zielvorgaben 166
5.3 Zusammenarbeit mit anderen Planungsträgern 167
5.4 Rechtschutz bei Verletzung der Verfahrensvorschriften oder Zielvorgaben 167
6 Beteiligungsrechte im Planungsverfahren 168
6.1 Jugendhilfeausschuss (JHA) 168
6.1.1. Organstellung 168
6.1.2 Verantwortung für die Jugendhilfeplanung 169
6.2 Anerkannte Träger der freien Jugendhilfe 169
6.2.1 Umfang der Beteiligung 169
6.2.2 Rechtsqualität des Beteiligungsrechts – Einklagbarkeit? 170
6.3 Bürger bzw. betroffene junge Menschen 172
6.4 Privat-gewerbliche Träger 173
6.5 Rechtsschutz bei Verletzung von Beteiligungsrechten 173
6.5.1 Jugendhilfeausschuss 173
6.5.2 Freie Träger der Jugendhilfe 174
7 Rechtswirkungen des Jugendhilfeplans und Rechtsschutz 174
7.1 Rechtliche Verbindlichkeit des Jugendhilfeplans – Planbefolgungsanspruch 174
7.2 Rechtsschutz gegenüber Abweichungen 175
7.2.1 Rechtswidrigkeit von abweichenden Entscheidungen 175
7.2.2 Klagemöglichkeiten der Beteiligten 175
7.3 Änderungen des Jugendhilfeplanes 176
7.3.1 Änderungsverfahren 176
7.3.2 Plangewährleistungsansprüche? 177
8 Änderung der rechtlichen Beurteilung bei konkreten Vorgaben des Jugendhilfeplanes 179
8.1 Rechtsnatur des Planes – Außenwirkung 179
8.2 Schaffung subjektiver Rechte – Planbefolgungsanspruch 179
8.3 Anspruch auf Planfortbestand 180
9 Zusammenfassung 181
Literatur 181
Planung in den zentralen Leistungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe 184
1 Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, erzieherischer Kinder- und Jugendschutz 185
2 Förderung der Erziehung in der Familie 193
3 Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege 197
4 Hilfen zur Erziehung 204
Literatur 212
Beteiligungsprozesse in der Jugendhilfeplanung 215
1 Indikatoren gelingender Beteiligung 216
2 Begründungen für Beteiligungsprozesse 218
2.1 Auf das Expertentum der Adressaten kann nicht verzichtet werden 218
2.2 Eine demokratische Gesellschaft ist auf demokratische Beteiligungsprozesse angewiesen 219
2.3 Bürgerschaftliches Engagement für die Zivilgesellschaft wird benötigt 220
2.4 Beteiligungsprozesse ermöglichen intensive Demokratieerfahrungen für Mädchen und Jungen 221
2.5 Beteiligungsprozesse bieten erhebliche Lern- und Entwicklungschancen – für alle Beteiligten 222
2.6 Beteiligungsprozesse stellen Planungen vom Kopf auf die Füße 223
3 Ebenen der Beteiligung 224
3.1 Die politische Ebene: Mitbestimmung der Adressaten am politischen Diskurs 224
3.2 Die fachliche Ebene: Kinder, Jugendliche und Eltern als Adressaten und Koproduzenten sozialer Dienstleistungen 226
4 Verfahren und Modelle der Beteiligung 227
4.1 Initiierende Verfahren 228
4.2 Versammelnde Verfahren 229
5 Probleme der Beteiligung 229
5.1 Beteiligung ist zeitintensiv und professionell anspruchsvoll 229
5.2 Beteiligung weckt Interessen und Bedürfnisse – sie schafft Nachfrage 230
5.3 Beteiligung erfordert fachliches Wissen und methodisches Können 231
5.4 Beteiligungsprozesse sind nicht immer kontrollierbar 231
6 Fazit: Diskussion und Bewertung der Modelle und Verfahren 232
Literatur 234
III Neue Anforderungen an Jugendhilfeplanung 236
Demografi scher Wandel und Jugendhilfeplanung 237
1 Grundlagen von Bevölkerungsvorausberechnungen und Datenzugänge 237
2 Wandel im Altersaufbau der Bevölkerung der BRD 239
3 Entwicklung der Alterspopulation der unter 21-Jährigen bis 2025 240
4 Entwicklungsdynamiken in den Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe 242
5 Bevölkerungsvorausberechnungen als Ausgangspunkt von Planungsdiskursen 243
6 Chancen und Grenzen demografi ebasierter Jugendhilfeplanung 245
Literatur 247
Wirkungsorientierung und Jugendhilfeplanung 248
1 Ausgangsüberlegungen 248
2 Schritte auf dem Weg zu wirkungsorientierten Vereinbarungen 251
3 Perspektiven für die Jugendhilfeplanung 253
Literatur 257
Bildung als kommunale Gestaltungsaufgabe – Gegenstand und Aufgabe von Jugendhilfeplanung!? 259
1 Bildung und soziale Teilhabe als Planungsgegenstand in der Kommune 261
2 Kommunale Bildungsplanung – Zusammenführung von Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplanung und mehr … 262
2.1 Was sind Gründe für die Forderung nach einer kommunalen Bildungsplanung? 264
2.2 Von der Segmentierung der Planungsbereiche zu einer kommunalen Bildungsplanung 266
3 Planungsorganisation und Datenkonzept kommunaler Bildungsplanung 270
3.1 Meilensteine und Verantwortungsbereiche im Planungsprozess 270
3.2 Das „Drei-Säulen-Modell“ als Datenkonzept 275
4 Fazit: Auswirkungen auf die Jugendhilfeplanung – ihr Beitrag, Ambivalenzen und Entwicklungserfordernisse im Kontext einer kommunalen Bildungsplanung 277
Literatur 279
Familienberichterstattung als Instrument kommunaler Familienpolitik 280
1 Örtliche Familienpolitik vor neuen Steuerungs- und Planungsaufgaben 280
2 Berichterstattung als Steuerungs- und Planungsinstrument 281
3 Grundlagen der Familienberichterstattung 282
3.1 Die Entwicklung kommunaler Familien- und Sozialberichterstattung 283
3.2 Kennzeichen und Funktionen kommunaler Familienberichterstattung 284
3.3 Adressaten und Beteiligte 285
4 Kommunale Familienberichterstattung als Planungsinstrument 287
5 Planungsgruppen als ein möglicher Schritt vom Bericht zur Maßnahmenumsetzung 290
6 Herausforderungen und Grenzen kommunaler Familienberichterstattung 292
Literatur 294
Controlling, Planung und Steuerung 297
1 Steuerung in Verwaltung und Jugendhilfe 297
1.1 Steuerungssystem für die Jugendhilfe 297
1.2 Herausforderungen der Implementierung neuer Steuerungsinstrumente in der Verwaltung 298
2 Controlling 299
2.1 Strategisches und operatives Controlling 301
2.2 Finanzcontrolling und Fachcontrolling 301
2.3 Handlungsorientierung als Maxime 302
2.4 Umsetzung von Controlling im Jugendamt 303
3 Jugendhilfeplanung im Steuerungssystem der Jugendhilfe 304
Literatur 306
Integrierte Berichterstattung 307
1 Gegenstand von Integrierter Berichterstattung im Rahmen von Jugendhilfeplanung 307
2 Konzepte und Zielsetzungen Integrierter Berichterstattungen in der Praxis von Jugendhilfeplanung 308
3 Exemplarische Darstellung von Datenstrukturen und Wechselbezügen Integrierter Berichterstattung auf örtlicher und auf überörtlicher Ebene 311
4 Zur Bedeutung des Transfers der Berichtsergebnisse 315
Literatur 316
Kinderschutz und Frühe Hilfen für Familien als Planungsthema 317
1 Kinderschutz als Aufgabe der Jugendhilfe 318
2 Frühe Hilfen als Gegenstand der Planung 320
3 Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung 323
4 Kinderschutz und Frühe Hilfen als interdisziplinäre Herausforderung 329
5 Konsequenzen für die Jugendhilfeplanung 331
6 Fazit 333
Literatur 334
Frühe Förderung und Bildung als Planungsaufgabe 336
1 Frühe Förderung und Bildung als Thema in Gesellschaft und Politik 336
2 Frühe Förderung und Bildung als Thema in der Wissenschaft 338
2.1 Sozialisationstheoretische Forschungsbefunde 338
2.2 Bindungstheoretische Forschungsbefunde 338
2.3 Neurobiologische Forschungsbefunde 339
3 Was wird unter frühkindlicher Förderung und Bildung verstanden? 340
4 Akteure frühkindlicher Bildungsprozesse 341
5 Aktuelle Anforderungen an die Jugendhilfeplanung im Kontext frühkindlicher Bildung 342
5.1 Quantitativer und qualitativer Ausbau frühkindlicher Bildungs- und Betreuungsangebote 342
5.2 Bildungsbenachteiligungen abbauen – Unterstützung frühzeitig und gezielt anbieten 343
5.3 Bildungswege ohne Brüche – Übergange gestalten 344
Literatur 345
Migrationssensible Jugendhilfeplanung 346
1 Die Kinder- und Jugendhilfe in der Migrationsgesellschaft 346
2 Migration, Migranten und Migrationshintergrund als Gegenstand der Jugendhilfeplanung 348
3 Migration und Integration als Querschnittsaufgabe der Kinder-und Jugendhilfe im Kontext einer kommunalen Gesamtstrategie 350
4 Lebensweltorientierung als Leitlinie migrationssensibler Jugendhilfeplanung 352
5 Qualitätsmerkmale migrationssensibler Jugendhilfeplanung 354
6 Fazit 359
Literatur 360
Die Rolle der Jugendhilfeplanung bei der Einführung von Sozialraumbudgets im Jugendamt 362
1 Warum überhaupt Sozialraumorientierung? 362
2 Das Prinzip des Sozialraumbudgets 362
3 Schritte hin zu einem sozialraumorientierten Jugendamt 365
3.1 „Weiche“ Faktoren 365
3.2 „Harte“ Faktoren 366
4 Definition von Sozialraumbudgets 366
5 Vertrag mit den Sozialraumträgern 367
6 Juristische Fragen 368
7 Fallübergreifende Arbeit und Fallunspezifi sche Arbeit (FuA) 369
8 Fazit 370
Evaluation in Planungsprozessen 372
1 Aktuelle Herausforderungen der Jugendhilfeplanung1 372
1.1 Komplexitätserweiterungen in den Anforderungen 372
1.2 Alte und neue Spannungsfelder in der Jugendhilfeplanung 373
1.3 Fazit: Fachliche Aufwertung bei gleichzeitigem drohenden Verlust von Fachlichkeit 374
2 Jugendhilfeplanung und Evaluation 376
2.1 Jugendhilfeplanung und Evaluation – grundsätzlich 376
2.2 Evaluation im gesamtstädtischen Umbauprozess der Hilfen zur Erziehung 376
2.3 Evaluation des Qualitätsentwicklungsprozesses „Bildungsförderung in Kindertageseinrichtungen“ 378
2.4 Evaluation im „Regionalen Übergangsmanagement Schule – Beruf“ 379
3 Zusammenfassung 380
Literatur 381
IV Perspektiven 382
Qualitätskriterien für Jugendhilfeplanung: Was macht eine „gute Jugendhilfeplanung“ aus? 383
1 Struktur- und prozessqualitative Kriterien für Jugendhilfeplanung 384
2 Zum Profilproblem der Jugendhilfeplanung 387
2.1 Das Profilproblem im Spiegel der Aufgabenzuweisung an Jugendhilfeplanung 387
2.2 Erwartungen an Planungsfachkräfte und deren Positionierung innerhalb der Organisationskultur des Jugendamtes 388
3 Zusammenfassung: Perspektiven zur Profi lgewinnung der Jugendhilfeplanung 390
Literatur 392
Gestaltung und Innovation der Kinderund Jugendhilfe – ohne Jugendhilfeplanung undenkbar?! 393
1 Tendenzen der Organisationsformen und -bedingungen der Kinder- und Jugendhilfe 393
2 Strukturfragen – Jugendhilfeplanung als Beitrag zur Wahrung der Einheit von Kinder- und Jugendhilfe 397
3 Anforderungen an die Kinder- und Jugendhilfe – Planung ist gefragt 401
4 Zwischen Profi l-Erosion und Funktionsverschiebung – Reflexionen zur Identität von Jugendhilfeplanung 405
5 Zusammenfassung: Die Themen der Zukunft von Jugendhilfeplanung 412
Literatur 413
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 415
Bildung als kommunale Gestaltungsaufgabe – Gegenstand und Aufgabe von Jugendhilfeplanung!? (S. 269-270)
Stephan Maykus
Noch vor wenigen Jahren hätte die Frage dieses Beitrages schwerpunktmäßig auf Schule und die Kooperation mit ihr als Gegenstand von Jugendhilfeplanung gezielt. Doch von dieser Frage der Kooperationsentwicklung in einzelnen Handlungsfeldern (allen voran in der Schulsozialarbeit) und mit Blick auf die sozialpädagogische Integration bestimmter Adressatengruppen wird nunmehr der Weg hin zu einer strukturellen Verankerung der Zusammenarbeit beider Felder beschritten.
Diese Neujustierung der Kooperation und des Feldes von Bildung, Betreuung und Erziehung macht den Schwerpunkt der aktuellen fachtheoretischen Debatte aus (umfassend dargestellt in Otto/Coelen 2008). Dabei tritt das Thema Kooperation gegenwärtig nahezu automatisch an die Seite der Themenkomplexe Bildung, soziale Gerechtigkeit und Infrastrukturgestaltung der Bildungsförderung. Vor allem die Kinder- und Jugendhilfe ist in diesem Komplex, so Rauschenbach (vgl. 2008, S. 6), mit „Großbaustellen“ des Zukunftsprojektes Bildung konfrontiert: Sie muss ihre sozialpädagogischen Konzepte schärfen, ihre Besonderheiten gegenüber der Schule und anderen Bildungspartnern behaupten und gleichzeitig Vernetzungen mit ihr eingehen.
Dabei ist der Kinder- und Jugendhilfe abverlangt, ihre Rolle z. B. im Kontext der Ganztagsschulentwicklung zu bestimmen und einen aktiven Part beim Aufbau kommunaler Bildungslandschaften zu übernehmen (vgl. Maykus 2007a, Mack 2006). Kinder- und Jugendhilfe ist gefragt, nicht nur, um weitreichende und hoffnungsvolle Konzepte der Bildung mitzuentwickeln, sondern auch um an der nachhaltigen Veränderung des zwiespältigen Bildungssystems mitzuwirken. Die Eindämmung sozialer Selektion und Erhöhung der Chancengerechtigkeit in einem, die unterschiedlichen Bildungsqualitäten vernetzenden System der Förderung junger Menschen (vgl. Rauschenbach 2008, BMFSFJ 2005), ist unverändert ein zentrales Ziel.
Der zweite Bildungsbericht für Deutschland (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2008, S. 80 ff.) belegt, dass die Verbindung zwischen sozialer Herkunft und den Kompetenzen der Schüler (bzw. dem Bildungserfolg) noch immer ausgeprägt ist. Der 13. Kinder- und Jugendbericht entwirft zusätzlich Perspektiven einer Kinder- und Jugendhilfe, die sich auf gesundheitsbezogene Herausforderungen bei jungen Menschen konzeptionell bezieht und dabei immer auch berücksichtigt, dass die praktischen Anforderungen und gelingende Praxiskonzepte vom sozialpolitischen und -strukturellen Kontext abhängig sind (vgl. BMFSFJ 2009, S. 247).
Die Kommission betont, dass Kinder- und Jugendhilfe einen Beitrag zur Förderung positiver Lebensbedingungen leisten und damit Unterstützung bei der Identitätsarbeit und der Bewältigung von Risiken im Lebenslauf junger Menschen bieten sollte. Die hierfür benannten konzeptionellen Eckpfeiler (Akteursperspektive, Niedrigschwelligkeit, Sozialraumorientierung, Beteiligung, Lebensweltorientierung und Förderung von Inklusion) sind anschlussfähig an Gedanken der multiprofessionellen Vernetzung von Kinder- und Jugendhilfe mit angrenzenden Partnern, allen voran der Schule und – im Kontext dieses Berichtes systematisch entfaltet – zunehmend auch des Gesundheitswesens (vgl. ebd., S. 149 ff.).
Damit Bildungs- und Befähigungsgerechtigkeit unterstützt wird, wie es im 13. Kinder- und Jugendbericht heißt (vgl. ebd., S. 250), wird eine interprofessionelle Vernetzung gefordert, die nicht nur die Etablierung von Gesundheitsförderung durch Kinder- und Jugendhilfe im Bereich der Ganztagsbetreuung und Schulen allgemein meint (institutionelle Verankerung der Kooperation), sondern auch Netzwerkbildung explizit in einen räumlich kommunal zu verantwortenden Zusammenhang stellt und unmittelbar Bezüge zu Überlegungen einer kommunalen Bildungslandschaft aufweist (ebd., S. 259). Diese aktuellen (und andere gesellschafts-, instutionen- und adressatenbezogene) Anforderungen, wie sie im Beitrag von Schrapper in diesem Band anklingen, werden die Kooperationsbeziehungen der Kinder- und Jugendhilfe verändern und haben ihre Kooperation mit der Schule bereits in den letzten Jahren verändert und weiterentwickeln lassen; sie ist durchaus in Ansätzen auch als Baustein kommunaler Bildungslandschaften – als zunehmend bewusst gestaltetes Ge? echt aus Politik, Verwaltung, Planung und Fachlichkeit (vgl. Hebborn 2008, Schäfer 2008) – zu erkennen, hat jedoch einen erhöhten Implementierungsbedarf. Um eine qualitiative und strukturelle Entwicklung der netzwerkorientierten Bildungsförderung zu initiieren, müssen geeignete Steuerungs- und Planungsformen gefunden werden. In diesem Prozess wird sich die Kinder- und Jugendhilfe Ein? üssen ausgesetzt sehen, die zu einem Wandel ihre Angebote und deren strukturellen Organisation führen werden (vgl. Maykus 2006c). Wie sich dieser Wandel äußern wird, ist erst in Ansätzen erahnbar, jedoch keineswegs verlässlich zu prognostizieren.
Erscheint lt. Verlag | 21.6.2010 |
---|---|
Zusatzinfo | 431 S. 31 Abb. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften |
Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Sozialpädagogik | |
Schlagworte | Bildungsplanung • Erziehungswissenschaft • Jugendhilfe • Kinderschutz und frühe Hilfen • Kommunen • Pädagogik • Praxis • Soziale Arbeit • Sozialplanung • Sozialraum |
ISBN-10 | 3-531-92476-1 / 3531924761 |
ISBN-13 | 978-3-531-92476-2 / 9783531924762 |
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