Der Kronrat (eBook)

Das Geheimnis von Askir 7
eBook Download: EPUB
2010 | 1. Auflage
720 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-95109-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Kronrat -  Richard Schwartz
Systemvoraussetzungen
8,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Begeistert folgen Leserinnen und Leser Richard Schwartz' »Askir«-Zyklus seit dem ersten Band; sie nominierten ihn als beste Fantasy-Serie des Jahres. »Der Kronrat« ist der lang erwartete Höhepunkt der Reihe. Die Gefährten um den Krieger Havald sind endlich am Ziel, in der Hafenstadt Askir. Doch die Allianz wird erschüttert. Durch eine Weissagung erfährt Havald, dass er den Krieg der Götter auslösen wird und es ihm bestimmt ist, gegen seinen letzten Gegner zu verlieren. Wenn sich die Prophezeiung erfüllt, bedeutet dies Havalds Tod ...

Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt - mit großem Erfolg: Seine Reihe um »Das Geheimnis von Askir« wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Zuletzt erschienen die neuen Reihen »Die Eisraben-Chroniken« und »Die Sax-Chroniken«.

Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt – mit großem Erfolg: Seine Reihe um "Das Geheimnis von Askir" wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Zuletzt erschienen die neuen Reihen "Die Eisraben-Chroniken" und "Die Sax-Chroniken".

1. Ankunft

Die beiden Leuchtfeuer standen so hoch am nächtlichen Himmel, dass ich kaum glauben wollte, dass die dunklen Türme der Seemauern, auf denen sie standen, wirklich von Menschenhand erschaffen worden waren.

Ich befand mich zusammen mit den anderen auf dem Achterkastell der Sturmtänzer, einem kaiserlichen Schwertschiff, das uns vor wenigen Tagen vor einem nassen Grab bewahrt hatte. Als die dunklen Schatten der mächtigen Seemauer näher kamen, konnte ich kaum fassen, dass die lange Reise endlich zu Ende war.

Erst als wir langsam durch das mächtige Seetor fuhren, erkannte ich das ganze Ausmaß der riesigen Anlage: Die Seemauer schien mir fast breiter als die Sturmtänzer lang. Vor uns öffnete sich der Hafen der alten Kaiserstadt, und ich kam mir vor wie ein kleiner Junge, der staunend etwas betrachtete, das er weder verstehen noch glauben konnte. Der Hafen von Aldar war mir groß erschienen, der der Feuerinseln noch größer, aber das alles war nichts gegen den Anblick, der sich mir nun bot, denn dieser Hafen allein war größer als meine Heimatstadt Kelar!

In der Ferne sah ich mächtige Mauern aufsteigen, und noch weiter hinter diesen Mauern ragte ein hell erleuchtetes massives Rund in den klaren Nachthimmel.

»Was …«, begann ich, doch ich fand die richtigen Worte nicht.

»Das ist Askir«, sagte Serafine leise an meiner Seite. »Doch was du hier siehst, ist nur der kleinste Teil der Stadt, der Hafen. Dort hinter der Mauer, die den Hafen umschließt, liegt die Zitadelle, der Sitz der Macht des Alten Reichs.«

Ich nickte nur, sah mich staunend um und suchte nach Zeichen dafür, dass diese mächtige Stadt kürzlich angegriffen worden wäre, doch ich fand keine. Dafür bemerkte ich gut ein halbes Dutzend Jagdboote, die uns mit schäumenden Rudern entgegenkamen. Ein heftiger und kühler Wind wehte, und mich fröstelte.

Von hinten schmiegte sich Leandra schon fast Schutz suchend an mich. »Ich glaube«, sagte sie fast flüsternd, »wir sind endlich angekommen.«

»Wenn ihr mich fragt«, meinte Zokora, »wurde es auch langsam Zeit.«

Damit hatte sie unbestritten recht. So lange waren wir schon unterwegs, dass ich Mühe hatte, die Tage und Wochen auseinanderzuhalten. Waren es wirklich nur sechs Wochen gewesen? So viel war geschehen, dass sie mir wie Jahre vorkamen.

Ich spürte den warmen Atem Leandras in meinem Nacken, während ich meinen Umhang fester um mich zog. Nach der Zeit in Bessarein war mir dieses Klima entschieden zu kühl.

Eine schlanke Gestalt kam den Aufgang hoch und gesellte sich zu uns, um dann forschend in die Nacht zu spähen. »Endlich zu Hause«, seufzte sie, und ihre Stimme klang belegt. Dies war Schwertmajorin Elgata, Kommandant der Schneevogel. Vor wenigen Tagen erst war das stolze Schiff gesunken, nachdem es Stürmen, Wyvern, Nekromanten und der größten Welle getrotzt hatte, die es wohl jemals gegeben hatte. Sie hatte nicht nur ihr Schiff verloren, sondern auch den größten Teil ihrer Mannschaft, darunter gute Freunde wie ihr Erster Offizier Leutnant Mendell und ein Korporal namens Amos, der mir erst den Schädel eingeschlagen und dann das Leben gerettet hatte.

Mendell besaß Familie hier. Doch diesmal würde niemand auf ihn warten. Seine Angehörigen wussten bereits, dass er den Tod auf See gefunden hatte.

Nicht nur er.

Kurz nachdem wir mit Hilfe der Elfen, die seit Neuestem eine Allianz mit Bessarein eingegangen waren, von den Feuerinseln hatten fliehen können, war der Vulkan, der diesen Inseln ihren Namen gab, in einer mächtigen Eruption ausgebrochen. Seitdem die Sturmtänzer uns aufgenommen hatte, waren ständig Nachrichten mit den Semaphorentürmen entlang der Küste ausgetauscht worden, und so wussten auch wir mittlerweile vom ganzen Ausmaß dieser Katastrophe.

Während wir die letzten Tage ohne Probleme und Störungen hinter uns gebracht hatten, hatte das Alte Reich schwer gelitten. Janas, die Küstenstadt des Turms, nur wenige Seemeilen von dem Vulkan entfernt, hatte es am schlimmsten getroffen. Eine Woge, so hoch wie fünf Häuser, war über die Stadt hinweggefahren, hatte sie in Trümmer gelegt und alles vor sich hergetragen, was man sich denken konnte. Anders als die Städte meiner Heimat war Bessarein dicht besiedelt, und nach dem, was wir gehört hatten, waren unzählige Menschen in den Fluten umgekommen.

Die Welle hatte entlang der gesamten Küste des Alten Reichs Tod und Verderben gebracht; selbst in der viele Seemeilen entfernten Stadt Aldar, der Hauptstadt des Königreichs Aldane, hatte es Opfer gegeben. Ein großer Teil der königlichen Flotte dort war auf ihren Liegeplätzen versenkt oder schwer beschädigt worden. Die Schiffe, die sich auf See befunden hatten, waren nicht mehr zurückgekehrt.

Selbst hierhin, so weit vom Ursprung der Katastrophe entfernt, hatte der Wind die Asche der fernen Inseln getragen. Auch die Sturmtänzer trug Spuren davon, obwohl die Seesoldaten ihr geliebtes Schiff ständig schrubbten. Der feine graue Staub fand sich nicht nur auf dem Boden und den Planken, sondern auch in jedem Gewand, er knirschte zwischen den Zähnen, war schlichtweg überall und hatte sogar das Meer an manchen Stellen grau gefärbt.

In dieser einen Nacht waren Soltar reichlich Seelen zugeflogen. Das Letzte, was ich an Schätzungen gehört hatte, ergab eine Opferzahl von fast einhunderttausend toten oder vermissten Menschen, ein Vielfaches davon hatte Haus, Herd und jeglichen Besitz verloren. Eine Zahl, die mir unvorstellbar hoch erschien.

Elgata hatte einen Bericht abgesetzt, der die Geschehnisse auf der Pirateninsel schilderte, danach hatte sich der Tonfall der Nachrichten geändert und jede einzelne der folgenden Botschaften hatte nur noch einen einzigen Kern besessen: Gab es etwas, irgendetwas, das wir getan hatten, um den Vulkan ausbrechen zu lassen?

Denn wir waren dort gewesen, Leandra, ich, ein Elf mit Namen Artin und der blutige Marcus, der für kurze Zeit König der Piraten gewesen war. Dort im Inneren des Vulkans waren wir von Feuer und Hitze geprüft und verbrannt worden und hatten mit eigenen Sinnen die mächtige Magie gefühlt, die diese Glut so lange in ihrem Bann gehalten hatte.

Die Frage beschäftigte auch uns. Wieder und wieder waren Leandra und ich durchgegangen, was wir dort getan hatten. Drei Türen hatten wir geöffnet, uns an einer vierten versucht, mehr war es nicht gewesen. Aber wir waren dort gewesen, und nur wenige Stunden später war der Vulkan ausgebrochen.

Doch so schlimm die Katastrophe auch war, in anderer Hinsicht hatte sie uns gerettet. Im uneinnehmbaren Hafen der Feuerinseln hatte unser Erzfeind, der Nekromantenkaiser Kolaron Malorbian, Herrscher eines mächtigen Reichs weit im Süden, eine gewaltige Flotte zusammengezogen, groß genug, um zwei volle Legionen an den Gestaden Aldanes anzulanden. Nicht ein Schiff, nicht ein einziger Soldat dieser riesigen Streitmacht konnte den Ausbruch überlebt haben.

Wäre diese Armada an unseren Küsten gelandet, hätte sich das Alte Reich kaum gegen sie behaupten können.

»Hm«, meinte die Schwertmajorin und riss mich aus meinen Gedanken. »Man hat uns wohl doch nicht alles berichtet.«

In meinen Armen regte sich Leandra und sah die Majorin mit violetten Augen fragend an. »Wie meint Ihr das?«, fragte sie und fuhr sich mit der freien Hand über ihr kurzes weißes Haar, das wie ein Helm aus Flaum aussah.

Auch die anderen blickten die Majorin fragend an, nur Zokora schien anderweitig beschäftigt zu sein und schaute hinüber zu den Kaianlagen, denen wir uns langsam näherten. Ich folgte ihrem Blick: Dort stand, etwas abseits von den Seeschlangen, eine Frau mit langen schwarzen Haaren, vornehm gekleidet und stolz und aufrecht, als wäre sie eine Königin. Sie war zu weit weg, um sie richtig erkennen zu können, außerdem war es dunkel, dennoch spürte ich, wie die ferne Frau den Blick von der dunklen Elfe löste und sich mir zuwandte. Es war, als hätte mich ein Schlag getroffen, der mir den Atem nahm. Ich kannte diese Frau, es war etwas an ihr, das mir so vertraut war wie ein alter Schuh, und dennoch … Sie war mir vollkommen fremd. Wie sollte auch jemand, den ich kannte, hierher gelangt sein?

»Dort drüben ist der Werfthafen«, erklärte Elgata. Die kurze Ablenkung reichte: Eben hatte die Frau noch dort gestanden, jetzt war sie verschwunden, als hätte es sie nie gegeben. »Seht die Schiffe, die dort ausgerüstet werden. Es ist früh am Morgen, die Sonne wird erst in zwei Kerzenlängen aufgehen, und dennoch herrscht dort eine Betriebsamkeit, wie ich sie niemals zuvor gesehen habe. Und da … diese drei Schiffe sind neu. Und riesig. Ich wusste nicht, dass auch wir solche Schiffe besitzen.«

Dass die Schiffe neu waren, sah man an dem hellen Holz. Sie lagen so hoch im Wasser, dass man sogar die kupfernen Bleche erkennen konnte, die den Rumpf vor dem Schiffswurm schützten. Auf einem der Schiffe waren neue Masten errichtet worden, es waren vier an der Zahl, und das Schiff war nur wenig kleiner als die schwarzen Riesenschiffe des Feindes, die uns einen solchen Schrecken eingejagt hatten.

»Schaut, wie scharf ihre Linien sind«, meinte Elgata fast ehrfürchtig. »Man kann förmlich sehen, wie sie durchs Wasser schneiden werden! Ich zähle allein drei große Ballistenplätze an jeder Seite und noch einmal vier für mittlere Ballisten. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie es sein wird, diese Schiffe im Kampf zu erleben?«

»Ja«, sagte ich bitter. Ich erinnerte mich nur zu gut, wie es gewesen war, als die Schneevogel den Kampf mit einem ähnlichen Giganten aufgenommen hatte. Nur Glück und ungeheure Kunst im Umgang mit einer Balliste hatten...

Erscheint lt. Verlag 21.10.2010
Reihe/Serie Das Geheimnis von Askir
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Askir • Askir 7 • Askir Finale • Buch • Bücher • Carl A. DeWitt • deutsche Fantasy • eBook • epische Fantasy • fantasy buch • Fantasy Bücher • Fantasy Reihe • Fantasy Romane • Fantasy Serie • Götterkriege • Havald • High Fantasy • Klassiker • Leandra • Queste • Richard Schwarz
ISBN-10 3-492-95109-0 / 3492951090
ISBN-13 978-3-492-95109-8 / 9783492951098
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,1 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich