Lehrbuch Psychotherapie (eBook)

(Autor)

Wolfgang Lutz (Herausgeber)

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2010 | 1. Auflage
544 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-94839-3 (ISBN)

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Lehrbuch Psychotherapie -  Wolfgang Lutz
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Das vorliegende Lehrbuch der Psychotherapie ist als Querschnitt durch neue Trends in der Psychotherapie und Psychotherapieforschung konzipiert und fasst aus einer störungsübergreifenden Perspektive heraus die neuesten Entwicklungen psychotherapeutischer I

Weitere Lehrbücher beim Verlag Hans Huber – eine Auswahl: 3
Vorwort des Herausgebers 6
Inhaltsverzeichnis 10
1.Was ist Psychotherapie? – Grundlagen und Modelle 26
Einleitung und Übersicht: Practice-based evidence und evidence-based practice 26
Psychotherapie – was ist das? 28
Abstraktionsgrade und Meta-Modelle der Psychotherapie – spezifisches und/oder kontextuelles Verständnis von Psychotherapie 30
Das Generic Model oder allgemeine Modell der Psychotherapie 34
Allgemeine Prozess- und Veränderungsmodelle der Psychotherapie 38
Abschließende Bemerkungen 48
2.Psychotherapieforschung: Verläufe, Prozesse, Ergebnisse und Qualitätssicherung 50
Inhaltliche Ebene: Was sind relevante Kriterien des Therapieerfolges? 50
Methodische Ebene: Wie können Veränderungen abgebildet werden? 52
Praxisrelevanz der Psychotherapieforschung 53
Verlaufs- und Ergebnisbewertung: Erfolgsstabilität und Misserfolg 62
Prozessforschung in der Psychotherapie 63
Individuumsorientierte Versorgungsforschung und Qualitätssicherung 66
3 Diagnostik und Therapie­planung in der Psychotherapie 72
Psychologische Diagnostik als wegweisender Begleiter der Psychotherapie 73
Indikationsorientierte Diagnostik 73
Therapiebegleitende Diagnostik: Prozessdiagnostik 86
Abschließende Bemerkungen 87
4 Differenzielle Indikation: Patienten- und Therapeutenmerkmale 90
Treatment-Aptitude-Forschung und individualisierte Behandlungsplanung 90
Empirisch gestützte differenzielle und adaptive Indikation im Rahmen einer Verlaufsdiagnostik in der Psychotherapie 92
Differenzielle Indikation: Vorgehen in der Poliklinischen Psychotherapieambulanz für Ausbildung, Lehre und Forschung (PALF) an der Universität Trier am Fallbeispiel Frau L. 94
5 Biologische Grundlagen der Psychotherapie 106
Einleitung 106
Biologische Veränderungen bei Psychotherapie 107
Psychopharmaka und Psychotherapie 111
Biologiebasierte therapeutische Verfahren 115
Ausblick 123
6 Richtungen und Verfahren der Psychotherapie im Überblick 1: Theoretische Orientierungen 126
Psychoanalyse und psychodynamisch begründete Therapieverfahren 126
Verhaltenstherapeutisch und kognitiv-verhaltens­therapeutisch begründete Therapieverfahren 132
Humanistisch begründete Therapieverfahren 139
Systemisch begründete Therapieverfahren 145
7 Richtungen und Verfahren der Psychotherapie im Überblick 2: Neuere Positionen und Entwicklungen im Verständnis von Psychotherapie in Forschung und Praxis 152
Betonung von Methoden und Techniken in der Psychotherapie 152
Betonung der therapeutischen Beziehung 161
Schulenübergreifende, allgemeine und integrativ-verhaltenstherapeutische Perspektiven 163
8 Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen 176
Bestandsaufnahme Psychotherapieforschung 176
Allgemeine Struktur und Interventionsstrategien von Psychotherapien 183
Einsatz psychotherapeutischer Interventionen in Abhängigkeit vom kognitiven Entwicklungsstand 189
Ein Blick in die Zukunft 194
9 Paartherapie 196
Einleitung 196
Therapiebeginn 197
Veränderungsorientierte Interventionen 200
Akzeptanzstrategien 207
Emotionsfokussierte Strategien 213
Unterschiedliche Behandlungssettings als systematische Behandlungsstrategie 214
Zur Wirksamkeit der Paartherapie 214
10 Therapie bei älteren Menschen 218
Psychische Störungen im Alter 218
Gerontopsychologische Grundlagen der Alterspsychotherapie 219
Altersbezogene Modifizierungen therapeutischer Techniken 221
Psychotherapie bei leichter kognitiver Beeinträchtigung und Frühdemenz 222
Psychotherapie der Depression im Alter 228
Psychotherapie von Angststörungen im Alter 231
Psychotherapie von Traumafolgen im Alter 233
11 Ein problemzentriertes systemisches Rahmenmodell: auf dem Weg zu einer empirisch fundierten und integrativen Psychotherapie 238
Einleitung 238
Systemische und erkenntnistheoretische Grundlagen 240
Die problemzentrierte Sicht, das Klientensystem und das Netz der Einflüsse, das die Lösung verhindert (web of constraints) 242
Rahmenmodell für die Therapie 243
Arons und Kates PCM-Therapie 261
12 Konfrontationsverfahren in der Kognitiven Verhaltenstherapie 268
Definition von Konfrontationsverfahren 268
Wirkmechanismen und Ziele der Konfrontationsbehandlung 268
Varianten der Konfrontationsbehandlung 271
Konfrontationsverfahren bei verschiedenen psychischen Störungen 275
Vorgehen bei der Konfrontationsbehandlung 280
Fazit 284
13 Entspannungsverfahren 286
Stellenwert systematischer Entspannungsverfahren in der Psychotherapie und ihre Klassifikation 286
Allgemeine Zielsetzungen und Effektbereiche systematischer Entspannungsverfahren 288
Theoretische Grundlagen und Bestandteile des Autogenen Trainings 293
Theoretische Grundlagen und Bestandteile der Progressiven Relaxation 298
Allgemeine und differenzielle Indikation von Autogenem Training und Progressiver Relaxation 303
Mehrstufige Differenzialdiagnostik für die Indikation von Autogenem Training und Progressiver Relaxation 306
Prozessevaluation und Effektkontrolle bei der Anwendung systematischer Entspannungsverfahren 308
14 Achtsamkeit 312
Das Prinzip Achtsamkeit 312
Achtsamkeitsbasierte Ansätze 315
Ausblick 326
15 Hausaufgaben und Verhaltensverträge in der Psychotherapie 328
Definition, Zielsetzung und Typen therapeutischer Aufgaben 328
Einsatz von Hausaufgaben 330
Gestaltung von Hausaufgaben 330
Erfassung von Hausaufgaben 332
Verhaltensverträge 334
Zusammenfassung 336
16 Kognitive Techniken 338
Einleitung 338
Die zweidimensionale Organisation von Kognitionen 339
Kognitive Techniken: Die vier Phasen 342
Abschließende Bemerkungen 355
17 Ressourcenaktivierung – Kapitalisierung in der Psychotherapie 358
Die individuellen Ressourcen von Patienten 358
Zur Geschichte ressourcenorientierter Strategien 360
Wirkfaktor Ressourcenaktivierung 361
Wirksamkeit der Ressourcenorientierung 363
Ressourcendiagnostik 368
Ressourcenorientierte Gesprächsführung 369
Strukturinterventionen 373
Fazit 375
18 Klärungsprozesse in der Psychotherapie 378
Grundlagen der Klärungsorientierten Psychotherapie 378
Die Klärung von Schemata 379
Schema-Ebenen 380
Zentrale und periphere Schemainhalte 382
Was bedeutet Klärung? 383
Wie verläuft Klärung? 383
Wie unterstützt der Therapeut den Klärungsprozess? 386
19 Förderung der Emotionsregulation 394
Emotionsregulation – Was ist das? 394
Therapiebezogene Diagnostik emotionaler Kompetenzen 397
Methoden zur systematischen Förderung emotionaler Kompetenzen 398
Fazit 407
Fallbeispiel 408
20 Motivationale Interven­tionen und Beziehungsgestaltung in der Psychotherapie 414
Theoretische Grundlagen 414
Die therapeutische Interaktion unter der motivorientierten Perspektive 421
Abschließende Bemerkungen 429
21 Verhaltenstherapeutische Standardverfahren: Operante Methoden, Training sozialer Kompetenz­ und Selbstsicherheit, Stressbewältigungs- und Problemlösetraining 432
Operante Methoden 432
Soziale Kompetenz 440
Problemlöse- und Stressbewältigungstraining 453
22 Integrativ-verhaltens­therapeutische und interpersonale Interventionen 464
Zu den Möglichkeiten einer integrativen und interpersonalen Perspektive in der Verhaltenstherapie 464
Übergreifende theoretische Ansätze zu einem erweiterten Therapieverständnis in der Verhaltenstherapie unter Berücksichtigung von integrativen und interpersonalen Perspektiven 465
Interpersonale Therapieansätze im engeren Sinne 468
Integrativ verhaltenstherapeutische und interpersonale Modelle 475
Literatur 484
Herausgeber und Autoren 520
Psychotherapieforscherinnen und -forscher 527
Sachregister 536

3 Diagnostik und Therapieplanung in der Psychotherapie (S. 71-72)

M. Grosse Holtforth, W. Lutz und Y. Egenolf


Der Einsatz genauer und verlässlicher psychodiagnostischer Messinstrumente ermöglicht im Rahmen der Psychotherapie nicht nur wissensbasierte Interventionsentscheidungen, sondern ist gleichzeitig die Grundlage für die Evaluation klinischpsychologischer Interventionen (Brähler, Schumacher und Strauß, 2002). Grob lassen sich die Funktionen psychologischer Diagnostik im Rahmen psychologischer Interventionen nach Phasen der Behandlung einteilen (Laireiter, 2000; Schumacher & Brähler, 2005). Diese sind Diagnostik vor und zu Beginn der Therapie (Indikationsorientierte Diagnostik), Diagnostik im Verlauf der Therapie (Verlaufs- und Prozessdiagnostik) und Diagnostik am Ende bzw. nach der Therapie (Evaluative Diagnostik).

Vor und zu Beginn der Therapie dient die Diagnostik 1) der Bestimmung und Beschreibung der Ausgangslage des Patienten, 2) der Klassifikation der Symptomatik des Patienten und 3) der Erklärung der Ätiologie und Geneseder Symptomatik (ätiologische und funktionale Analyse). Daneben unterstützen die Ergebnisse der Diagnostik 4) die Konzeption therapeutischer Problemstellungen (Fallkonzeption), 5) die Selektion und Beschreibung therapeutischer Problem- und Zielbereiche, 6) die Selektion angemessener Interventionsstrategien sowie die Zuordnung zu spezifischen therapeutischen Vorgehensweisen (differenzielle und selektive Indikation) und 7) die Abschätzung der Entwicklung und Therapierbarkeit der Symptomatik sowie der Entwicklung des Therapieverlaufs (Prognose). Qualitäts- und Prozesskontrolle sind ebenso wie Therapie- und Prozesssteuerung (adaptive Indikation) (8) Aufgaben der Diagnostik im Verlauf der Behandlung. Nach Abschluss der Behandlung leistet psychologische Diagnostik die Beurteilung des Erfolges und der Effektivität der Therapie (Evaluation) (9).

Die evaluative Diagnostik wird in Kapitel 2 gesondert behandelt und hier daher nicht vertiefend erläutert. Neben ihren unterschiedlichen Funktionen in den verschiedenen Behandlungsphasen unterstützt die psychologische Diagnostik die Dokumentation des Behandlungsverlaufs, die Supervision, die Kommunikation innerhalb und zwischen den Fachdisziplinen sowie die Vorbereitung der Nachbehandlungsplanung. Insofern kann die psychologische Diagnostik als ein ständiger, wegweisender Begleiter der Psychotherapie betrachtet werden.

3.1 Psychologische Diagnostik als wegweisender Begleiter der Psychotherapie


Für die Diagnostik in der Psychotherapie wurden detaillierte Qualitätsstandards formuliert, wie Reliabilität und Validität, klinische Nützlichkeit, Akzeptanz bei Patienten, Verbesserung der klinischen Entscheidungsfindung, Vermeidung diagnostischer Fehler und Kostenoptimierung. Diese dienen als Kriterien der Auswahl von Messinstrumenten im Rahmen einer empirisch gestützten Diagnostik. Die Qualitätskriterien der Diagnostik in der Psychotherapie überlappen sich mit den Standards für pädagogisches und psychologisches Testen (Häcker, Leutner & Amelang, 1998), die ursprünglich ein angloamerikanisches Expertenkomitee zusammengestellt hat.

Als zentrale Grundlage der interventionsbezogenen Diagnostik gilt das Prinzip der Multimodalität (Seidenstücker & Baumann, 1987). Eine multimodale Diagnostik sollte möglichst viele Aspekte innerhalb der folgenden Kategorien berücksichtigen: Datenebenen (biologisch/somatisch, psychisch/psychologisch, sozial, ökologisch), Datenquellen (befragte Person selbst, andere Personen, apparative Verfahren/Leistungsdiagnostik/Intelligenzdiagnostik), Untersuchungsverfahren (Selbstbeobachtung, Fremdbeobachtung, Interview, Leistungsdiagnostik, Felddiagnostik, projektive Verfahren, inhaltsanalytische Verfahren) und Konstrukte/Funktionsbereiche (Symptome, psychosoziales Funktionieren, zwischenmenschliche Beziehungen, Ressourcen etc.).

Im Folgenden werden wir uns schwerpunktmäßig auf standardisierte diagnostische Verfahren zur Erfassung von psychologischen und sozialen Phänomenen konzentrieren und verzichten an dieser Stelle auf die Darstellung von Persönlichkeitsstrukturtests, Tests zur Erfassung von Einstellungen/ Interessen, Leistungstests und projektiven Verfahren (für einen Überblick: Schuhmacher & Brähler, 2005). Entsprechend der oben genannten Gliederung der Bereiche und Funktionen der psychotherapeutischen Diagnostik ist dieses Kapitel nach dieser Einführung [3.1] gegliedert in [3.2] Indikationsorientierte Diagnostik und [3.3] Prozessdiagnostik. Überblicksartig werden die Prinzipien und Methoden der interventionsbezogenen psychologischen Diagnostik dargestellt (für detaillierte Informationen zu einzelnen Messverfahren siehe etwa Brähler, Schumacher & Strauß, 2002; Grosse Holtforth, Lutz & Grawe oder Strauß & Schumacher, 2005, in Druck)."

Erscheint lt. Verlag 5.10.2010
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Ausbildung • Fortbildung • Lehrbuch • Masterstudiengang • Nachschlagewerk • Psychologie • Psychotherapeut • Psychotherapie • Psychotherapieforschung • Studium • Weiterbildung
ISBN-10 3-456-94839-5 / 3456948395
ISBN-13 978-3-456-94839-3 / 9783456948393
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