Weißer Schatten (eBook)
421 Seiten
Aufbau Verlag
978-3-8412-0015-0 (ISBN)
»Ein mitreißender Thriller.« Hamburger Abendblatt
Er heißt Lemmer, sein Job ist es, Bodyguard zu sein. Als Emma, eine weiße Südafrikanerin, ihn anheuert, hofft Lemmer auf einen harmlosen Job. Sie meint, ihren Jahre verschwundenen Bruder in den Nachrichten gesehen zu haben. Angeblich hat er skrupellos vier Wilderer getötet. Kaum sind sie im Kruger-Park angekommen, muss Lemmer den ersten Anschlag auf Emma vereiteln. Er beginnt zu begreifen, dass er einer Sache auf der Spur ist, die etliche Nummern zu groß und zu gefährlich für ihn ist.
»Eine abenteuerliche Geschichte durch Südafrikas Wildnis, Gesellschaft und Geschichte. Deon Meyer wird immer besser.« Die Welt
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis.
Deon Meyer, Jahrgang 1958, ist unbestritten Südafrikas bester und erfolgreichster Thrillerautor. 1994 veröffentlichte er seinen ersten Roman. Er lebt in der Nähe von Kapstadt. Seine Romane erscheinen in mehr als fünfundzwanzig Ländern. Im Aufbau Taschenbuch Verlag liegen seine Thriller »Tod vor Morgengrauen«, »Der traurige Polizist«, »Das Herz des Jägers«, »Der Atem des Jägers«, »Weißer Schatten«, »Dreizehn Stunden«, »Rote Spur«, »Sieben Tage«, »Cobra«, »Icarus«, »Fever«, »Die Amerikanerin«, »Beute« und »Todsünde« sowie der Storyband »Schwarz. Weiß. Tot« vor. Mehr zum Autor unter www.deonmeyer.com
TEIL 1 6
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TEIL 2 184
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25 202
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28 232
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31 259
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TEIL 3 280
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49 417
TEIL 3 (S. 281-282)
33
Um zwanzig vor fünf war ich wach. Ich fing nicht an nachzudenken. Ich fing nicht an, mich zu waschen. Ich sammelte meine Sachen ein und schlich mich wie ein Feigling davon, während Tertia tief unter dem sternklaren indianischen Himmel schlief. Ich ging zum Audi und öffnete leise die Tür, warf meine Tasche hinein und fuhr davon. Die Sonne ging hinter Hazyview auf, es war der erste Tag des neuen Jahres. Ich hielt an einer Tankstelle und ging auf die Toilette.
Ich konnte sie an mir riechen, als ich den Reißverschluss aufzog, um zu pinkeln. Ich wusch mir den Schwanz mit einer stechend süßen rosa Seife im Waschbecken. Ich rasierte mich, putzte mir die Zähne und wusch mir das Gesicht. Fühlte mich trotzdem nicht sauber. Ich fuhr zu dem Krankenhaus, in dem Emma lag. Ich dachte darüber nach, was ich tun musste, aber mein Hirn folgte anderen Wegen. Ich lag auf ihr, war in ihr, und in der sengenden Hitze des Augenblicks sagte ich »Sasha«, und etwas veränderte sich auf ihrem Gesicht, es war ein flüchtiger Augenblick größter Freude, als hätte sie eine Insel im Ozean entdeckt. Sie war gesehen worden.
»Ja?«, antwortete sie mit leuchtend grünen Augen. Ich erinnerte mich an das erste Mal, dass mich jemand sah. Es war in meinem ersten Jahr als Bodyguard für den Verkehrsminister. Es war ein Sommermorgen auf seiner Farm. Ich wollte gerade auf den Trampelpfaden zwischen den Maisfeldern joggen. Er kam mit einem breitkrempigen Hut und einem Gehstock aus dem Haupthaus. »Gehen Sie mit mir, Lemmer«, sagte er, und wir gingen schweigend einen koppie hoch, von wo aus wir sein gesamtes Land überblicken konnten.
Er war Raucher. Ganz oben setzte er sich auf einen Stein, entzündete langsam seine Pfeife und sagte: »Wo kommen Sie her?« Ich gab ihm grobe Umrisse, aber damit war er nicht zufrieden. Er hatte seine Art mit den Menschen. Er brachte mich dazu, mich zu öffnen, und schließlich, während die Sonne in unserem Rücken aufging, erzählte ich ihm alles – von meinem Vater, meiner Mutter und den Jahren in Seapoint. Als ich fertig war, dachte er lange nach. Dann sagte er: »Sie sind dieses Land.«
Zwanzig Jahre alt, noch feucht hinter den Ohren, sagte ich: »Sir?« »Wissen Sie, was dieses Land zu dem gemacht hat, was es ist?« »Nein, Sir?« »Die Afrikaaner und die Engländer. Sie sind beides zugleich. « Ich antwortete nicht. Er schaute in die Ferne und sagte: »Aber Sie haben die Wahl, mein Sohn.« Sohn. »Ich weiß nicht, ob dieses Land noch die Wahl hat. Die Klaustrophobie und Aggression der Afrikaaner, die Gerissenheit der Engländer; das hat uns hierhergebracht. Es funktioniert nicht in Afrika.«
Erscheint lt. Verlag | 23.4.2010 |
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Reihe/Serie | Bodyguard-Lemmer-Serie |
Übersetzer | Ulrich Hoffmann |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Onsigbaar |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | Apartheid • Ermittlungen • Geschichte • Gesellschaft • Korruption • Kruger Nationalpark • Mord • Nationalpark • Natur • Naturschutz • Ökoterroristen • Politik • Roman • Spannung • Südafrika • Thriller • Umwelt • Verbrechen • Wilderer • Wildnis |
ISBN-10 | 3-8412-0015-X / 384120015X |
ISBN-13 | 978-3-8412-0015-0 / 9783841200150 |
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