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Medienwandel als Wandel von Interaktionsformen (eBook)

eBook Download: PDF
2010
289 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-92292-8 (ISBN)
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Die Beiträge des Bandes untersuchen den Medienwandel von frühen europäischen Medienkulturen bis zu aktuellen Formen der Internetkommunikation unter soziologischer, kulturwissenschaftlicher und linguistischer Perspektive. Zwar haben sich die Massenmedien von den Beschränkungen sozialer Interaktionen gelöst, sie weisen dem Publikum aber eine distanzierte, bloß rezipierende Rolle zu. Dagegen eröffnen neue Formen 'interaktiver' Medien gesteigerte Möglichkeiten der Rückmeldung und der Mitgestaltung für die Nutzer. Der vorliegende Band fragt nach der Qualität dieses Medienwandels: Werden Medien tatsächlich interaktiv? Was bedeutet die Interaktivität neuer Medien? Werden die durch neue Medien eröffneten Beteiligungsmöglichkeiten realisiert?

Dr. Tilmann Sutter ist Professor für Soziologie mit Schwerpunkt Mediensoziologie an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.
Dr. Alexander Mehler ist Professor für Texttechnologie und angewandte Computerlinguistik an der Universität Bielefeld.

Dr. Tilmann Sutter ist Professor für Soziologie mit Schwerpunkt Mediensoziologie an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld. Dr. Alexander Mehler ist Professor für Texttechnologie und angewandte Computerlinguistik an der Universität Bielefeld.

Inhalt 5
Einleitung: Der aktuelle Medienwandel im Blick einer interdisziplinären Medienwissenschaft 7
Medienwandel als Wandel von Interaktionsformen in frühen europäischen Medienkulturen 17
Literatur 25
Medienwandel und der Wandel von Diskurstraditionen 27
1 Medium und Konzeption sprachlicher Äußerungen 27
2 Diskurstraditionen 30
3 Sprachwandel und Diskurstraditionen 31
4 Der Ausbau distanzsprachlicher Schriftlichkeit im romanischen Mittelalter 32
5 Medienwandel und Wandel der Textkonzeptualisierung 33
6 Der Ausbau nähesprachlicher Schriftlichkeit im WWW 37
7 Kommunikationsbedingungen der Chatkommunikation 39
8 Fazit 43
Literatur 43
Empirische Untersuchungen zur Produktion von Chat-Beiträgen 46
1 Einleitung 46
2 Textproduktion für den Dialog: Rahmenbedingungen der Produktion von Chat-Beiträgen 47
3 Chat-Produktion untersuchen: Fragen der Datengewinnung und -repräsentation 52
4 Befunde zur Produktion von Chat-Beiträgen 54
4.1 Textproduktion beim Chatten als diskontinuierlicher Prozess 54
4.2 Produktionsstrategie ,Verwerfen‘ 64
5 Fazit: Interaktionsorganisation und kommunikative Teilhabe in Chat und Gespräch 73
Literatur 78
Der Wandel von der Massenkommunikation zur Interaktivität neuer Medien 81
1 Massenkommunikation und Gesellschaft 82
2 Interaktion und neue Medien 85
3 Interaktivität: Wandel durch neue Medien 87
3.1 Mensch und Maschine, Technik und Handeln 88
3.2 Begriffe und Konzeptionen von Interaktivität 89
3.2.1 Interaktivität und soziale Interaktion 91
3.2.2 Interaktivität als mediale Form und Nutzungsweise 94
4 Ausblick: Interaktivität und Massenkommunikation 97
Literatur 99
Artifizielle Interaktivität. Eine semiotische Betrachtung 104
1 Einleitung 104
2 Prolegomena eines semiotischen Interaktivitätsbegriffs 106
2.1 Zum Peirceschen Zeichenbegriff 108
2.2 Die drei Relate des Zeichens 109
3 Semiotische artifizielle Interaktivität 116
4 Fallbeispiele 121
4.1 Interactive Hypermedia 121
4.2 Adaptable Hypermedia 124
4.3 Multimodal Interaction 125
5 Zusammenfassung 127
Literatur 128
„Ich, Maxfi – Kommuniation mit Künstlicher Intelligenz 132
1 Vorüberlegungen 133
2 Wer ist Max? 136
3 Zum Stand der Forschung: Bewusstsein in künstlichen Systemen? 139
3.1 Maschinen-Bewusstsein 139
3.2 Physisch verankertes Selbstwissen (Anderson und Perlis) 141
3.3 Implizites und explizites Selbstwissen (Beckermann) 142
4 Max als kognitiver Agent 144
5 Kriterien eines „menschlichenfinichtmenschlichen Bewusstseins 148
Literatur 152
›Open Access‹ Wandel des wissenschaftlichen Publikationssystems 155
1 Einleitung 155
2 Eine medientheoretische Perspektive auf Wissenschaft 157
3 Die Selektionskriterien des wissenschaftlichen Publikationssystems 162
4 Das wissenschaftliche Reputationssystem 166
5 Wissenschaftliche Publikationsmedien – die organisationale Dimension 168
6 Open Access – quo vadis, Wissenschaft? 171
Literatur 175
„Numerische Inklusionfi – Wie die Medien ihr Publikum beobachten 178
1 Einleitung 178
2 Zahlen und Sinn 182
3 Messverfahren und Medien 186
4 Nutzerprofile und Online-Kollektive 191
5 Resümee 200
Literatur 202
Die Infrastruktur der Blogosphäre. Medienwandel als Wandel von Interobjektivitätsformen. 206
1 Interobjektive Interaktionsvermeidung 207
2 Vom Öffnen schwarzer Kisten 210
3 Dienende Rechner und HTML Formalien 213
4 Helft den Rechnern mit XML und Metadaten 217
5 Zurück zur Arbeitsteilung? RSS 0.91, 0.92, 1.0, 2.0... 220
6 Medienwandel und Mediensoziologie 222
Literatur 223
Die Entstehung einer positionalen Struktur durch Konflikt und Kooperation bei Wikipedia: Eine Netzwerkanalyse1 225
Zusammenfassung 225
1 Koordination der Artikelerstellung 225
2 Überblick 229
3 Diskussionsseiten 229
4 Methode 230
5 Fallbeispiel „Massaker von Srebrenicafi 231
5.1 Die Bedeutung der Zeitverlaufs 232
5.2 Die Bedeutung von formalen Positionen 237
5.3 Die Beschreibung von Positionen, die um die Auseinandersetzung um den Artikel entstehen 238
5.3.1 Positionen des Streits und der Beilegung von Konflikten 243
6 Ergebnis 247
Literatur 249
Über die Entstehungsbedingungen von technisch unterstützten Gemeinschaften 250
1 Einleitung 250
2 Das gradualisierte Communitymodell 254
3 Die Entstehung soziotechnischer Passung 264
3.1 Das Scheitern des kollaborativen Terminkalenders 265
3.2 Der Erfolg von Email 268
4 Das Modell soziotechnischer Passung 270
5 Fazit 273
Literatur 275
Autorinnen und Autoren 278

„Numerische Inklusion“ – Wie die Medien ihr Publikum beobachten (S. 183-184)

Josef Wehner


1 Einleitung


Das Auffällige wie Herausfordernde der neuen elektronischen Medien wird gegenwärtig – im Vergleich zu den vertrauten Massenmedien – vor allem in den Eingriffs- und Mitwirkungsmöglichkeiten gesehen, wie sie durch aktuelle medientechnologische Innovationen („Web 2.0“) hervorgebracht werden. Das Internet ist längst nicht mehr nur ein großes Archiv für Informationen aller Art, sondern auch eine vielfältige Kommunikations- und Unterhaltungsplattform. Im Internet wird eingekauft und gearbeitet, werden persönliche Daten verwaltet und öffentliche Debatten geführt, lernt man andere Teilnehmer kennen und sich selber zu präsentieren.

Auf diese Entwicklung soll im Folgenden Bezug genommen werden. Dabei wird es jedoch weniger um die häufig aus einer Teilnehmerperspektive beschriebenen Möglichkeiten gehen, sich in das mediale Geschehen einzumischen oder sich mit anderen Teilnehmern zu vernetzen, als vielmehr darum, dass all die hier angesprochenen Aktivitäten dadurch, dass sie im Internet stattfinden, sich für (nicht)teilnehmende Dritte beobachtbar und analysierbar machen. Der Trend einer Verlagerung alltäglicher wie beruflicher Tätigkeiten in den virtuellen Raum macht aus dem Internet eine immer mächtiger sprudelnde Datenquelle für all diejenigen, die gern mehr wüssten über die unterschiedlichen Gewohnheiten, Meinungen und Interessen seiner Nutzer.

Die Erschließung und Auswertung dieser Datenquelle ist jedoch alles andere als einfach. Denn es geht nicht allein darum, die Vielfalt vorhandener Objekte, wie etwa die Millionen von Textdokumenten, Fotos und Videos, die im Netz zugriffsbereit vorliegen, zu klassifizieren und zu ordnen. Auch der Umgang mit diesen Objekten gilt als aufschlussreich für das bessere Verstehen des Geschehens im Internet. Angesprochen sind damit zum einen solche Beiträge, die sich auf vorhandene Objekte im Web beziehen und in kommunikativer Absicht verfasst werden. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Kommentare, Bewertungen oder Klassifikationen, wie sie in sog. virtuellen Tagebüchern („Weblogs“) oder in elektronischen Diskussionsforen zu finden sind.

Darüber hinaus sind all jene Nutzeraktivitäten von Interesse, die in den meisten Fällen weder als Beiträge verstanden noch als solche erkannt werden dürften und deshalb unbeachtet bleiben: hier ist beispielsweise an das Suchen von Objekten und Navigieren auf Web-Seiten zu denken oder an das Anklicken und Herunterladen von Texten und Filmen im Netz. Zusammengenommen bilden diese teils sichtbaren und Aufmerksamkeit fordernden, teils unsichtbaren und unbemerkt bleibenden Webaktivitäten ein aufschlussreiches Datenmaterial für die Analyse der Internetnutzung.

Allerdings erzeugen sie eine Komplexität, die jeden noch so professionellen Netzteilnehmer mit der (regelmäßigen) Verfolgung und Auswertung für ihn relevanter Daten selbst dann überfordern würde, wenn er sich auf wenige ausgesuchte Quellen beschränken würde (z.B. auf die Beiträge in ausgesuchten Weblogs zu politischen Ereignissen). Der wachsenden Attraktivität des Internets als Informationsquelle – bezogen auf das Teilnehmerverhalten – stehen deshalb sich immer höher auftürmende Datenerfassungs- und Analyseprobleme gegenüber.

Erscheint lt. Verlag 10.5.2010
Zusatzinfo 289 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Kommunikationswissenschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Blogosphäre • Gesellschaft • Internet • Kommunikation • Massenmedien • Medien • Neue Medien • Soziologie • Wandel, sozialer • Wiki
ISBN-10 3-531-92292-0 / 3531922920
ISBN-13 978-3-531-92292-8 / 9783531922928
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