Der Kruzifix-Killer (eBook)

Thriller | Hart. Härter. Carter - Die Psychothriller-Reihe mit Nervenkitzel pur

(Autor)

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2009 | 2. Auflage
480 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-548-92003-0 (ISBN)

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Der Kruzifix-Killer -  Chris Carter
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Er kennt keine Gnade. Er tötet grausam. Und er ist teuflisch intelligent. Los Angeles: Die Leiche einer wunderschönen Frau wird gefunden, zu Tode gequält und bestialisch verstümmelt. Keinerlei Spuren. Bis auf ein in den Nacken geritztes Kreuz, ein Teufelsmal: das Erkennungszeichen eines hingerichteten Serienmörders. Detective und Profiler Robert Hunter wird schnell klar, dass der Kruzifix-Killer lebt. Er mordet auf spektakuläre Weise weiter. Und er ist Hunter immer einen Schritt voraus - denn er kennt ihn gut. Zu gut. Lernen Sie auch das Hörbuch zu diesem Titel kennen!

Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Mittlerweile lebt Chris Carter als Vollzeit-Autor in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Gegenwärtig lebt Chris Carter in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

3


Fünf Wochen vorher

Jenny rieb sich die Augen und erhob sich von ihrer Tischgesellschaft im Vanguard Club in Hollywood. Insgeheim hoffte sie, dass sie nicht so müde aussah, wie sie sich fühlte.

»Wo gehst du hin?«, fragte D-King und nippte an seinem Champagner.

Bobby Preston war der bekannteste Dealer im Nordwesten von Los Angeles, doch keiner nannte ihn je bei seinem richtigen Namen. Alle kannten ihn nur als D-King. Das »D« stand für »Dealer«, denn er dealte praktisch mit allem: Drogen, Frauen, Autos, Waffen. Er beschaffte, was immer gewünscht wurde, Hauptsache, der Preis stimmte.

Jenny war sein mit Abstand hübschestes Mädchen. Ihr Körper war makellos geformt und gebräunt, ihre Gesichtszüge waren vollkommen, und ihrem bezaubernden Lächeln konnte kein Mann auf Erden widerstehen, da war sich D-King sicher.

»Ich geh nur mein Make-up auffrischen. Bin gleich zurück, Babe.« Sie warf ihm eine Kusshand zu und verließ mit dem Champagner-Glas in der Hand die exklusive V.I.P.-Lounge.

Jenny hatte für heute genug vom Alkohol, nicht weil sie sich betrunken fühlte, sondern weil dies ihre fünfte Party-Nacht in Folge war. So hatte sie sich ihr Leben eigentlich nicht vorgestellt – dass sie ihr Dasein als Prostituierte fristete. D-King versicherte ihr zwar dauernd, sie wäre keine, und nannte sie Luxusbegleiterin für Gentlemen mit extrem gutem Geschmack und extrem viel Geld, doch am Ende lieferte sie eben doch Sex gegen Bezahlung. Damit war sie in ihren eigenen Augen eine Hure.

Die meisten ihrer Kunden waren perverse alte Millionäre, die bei ihr nach etwas suchten, was sie zu Hause nicht bekamen. Daher war der Sex nie die ganz gewöhnliche Nummer in Missionarsstellung. Alle wollten sie was Besonderes für ihr Geld. Fesseln, Sadomaso, Auspeitschen, Wassersport, Strap-on-Sex – die Liste war endlos. Und was sie auch wollten, Jenny musste es liefern. Doch heute Nacht arbeitete sie nicht. Heute wurde sie nicht nach Stunden bezahlt, und sie war auch nicht mit einem ihrer kaputten Kunden unterwegs. Heute Nacht war sie mit dem Boss aus, und das hieß Party, so lange, bis er sagte, dass Schluss war.

Jenny war schon oft im Vanguard gewesen. Es war einer von D-Kings Lieblingsclubs, und natürlich war es ein phantastisches, hinreißend luxuriöses Spektakel – angefangen bei der riesigen Tanzfläche bis hin zu der Lasershow und der großen Bühne. Im Vanguard fanden bis zu zweitausend Leute Platz, und an diesem Abend war der Laden knallvoll.

Jenny bahnte sich einen Weg zu der Bar, die in Richtung der Damentoiletten lag. Zwei Barkeeper arbeiteten dahinter auf Hochtouren. Der ganze Club wimmelte nur so von schönen Menschen, die meisten in den Zwanzigern und frühen Dreißigern. Jenny merkte nicht, dass ihr ein Augenpaar folgte, während sie den V.I.P.-Bereich verließ und zur Bar ging. Ein Augenpaar, das schon den ganzen Abend an ihr gehangen hatte. Genaugenommen folgte es ihr schon seit vier Wochen, von Nachtclub zu Nachtclub und von Hotel zu Hotel. Beobachtete sie, während sie ihre Kunden unterhielt und jedem einzelnen das Gefühl gab, dass sie sich prächtig amüsierte.

»Hi, Jen, alles okay? Du siehst etwas müde aus«, bemerkte Pietro, der langhaarige Barkeeper, als Jenny an die Bar trat. Er sprach noch immer mit einem leichten spanischen Akzent.

»Alles okay, Honey. Nur ein bisschen zu viel Party in letzter Zeit«, erwiderte sie mit wenig Begeisterung, nachdem sie in einem der Spiegel hinter der Bar einen Blick auf sich erhascht hatte. Ihre hypnotischen blauen Augen schienen heute Abend etwas von ihrem Glanz verloren zu haben.

»Keine Pause im Paradies, was?«, merkte Pietro mit einem schüchternen Lächeln an.

»Heute Nacht nicht«, erwiderte Jenny ebenfalls lächelnd.

»Irgendwas zu trinken für dich?«

»Nein, danke, ich kämpfe noch mit dem hier«, sagte sie, hob ihr Champagnerglas und zwinkerte ihm kokett zu. »Ich muss nur einfach mal ein Weilchen von meinem Tisch weg.«

Pietro und Jenny flirteten zwar hin und wieder miteinander, doch Pietro hatte nie irgendwas bei ihr versucht. Er wusste, dass sie D-King gehörte.

»Na dann, wenn du doch was willst, ruf mich einfach.« Pietro wandte sich wieder seinen Cocktails zu und jonglierte weiter mit seinen Flaschen. Eine dunkelhaarige Frau, die an der gegenüberliegenden Seite der Bar stand, warf Jenny einen finsteren Blick zu, der ungefähr zu sagen schien: »Schwirr ab, Schlampe, ich war zuerst an ihm dran.«

Jenny fuhr sich mit der Hand durch ihr langes, goldblondes Haar, stellte ihr Champagnerglas auf der Theke ab und drehte sich so, dass sie die Tanzfläche sehen konnte. Sie mochte die Atmosphäre in diesem Club. All die Leute, die ihren Spaß hatten, tanzten, tranken und sich verliebten. Okay, vielleicht nicht wirklich verliebten, dachte Jenny, aber zumindest hatten sie Sex zum Vergnügen und nicht, weil sie dafür bezahlt wurden. Sie wünschte sich, auch eine von ihnen zu sein. Das hier war jedenfalls nicht das tolle Leben à la Hollywood, von dem sie geträumt hatte, als sie vor sechs Jahren von Idaho fortgegangen war.

Seit ihrem zwölften Lebensjahr war Jenny Farnborough fasziniert von Hollywood. Damals wurde das Kino ihr Zufluchtsort vor den ständigen Streitereien zwischen ihrer unterwürfigen Mutter und ihrem aggressiven Stiefvater. Filme waren ihr Fluchtweg in eine andere Welt, in der sie noch nie gewesen war und zu der sie gehören wollte.

Jenny wusste sehr wohl, dass ihr Traum von Hollywood ein Hirngespinst war. Etwas, das nur in kitschigen Romanen und Filmen existierte, und davon hatte sie jede Menge gelesen und gesehen. Sie war eine Träumerin, das ließ sich nicht leugnen, aber vielleicht war das ja gar nicht so schlimm. Vielleicht würde sie ja diejenige sein, der tatsächlich das Glück begegnete. Und außerdem hatte sie sowieso nichts zu verlieren.

Mit vierzehn nahm Jenny ihren ersten Job an, als Popcorn-Verkäuferin in einem Kino. Jeden Cent, den sie verdiente, legte sie auf die Seite, und an ihrem sechzehnten Geburtstag hatte sie endlich genug Geld beisammen, um das gottverdammte Kaff, in dem sie aufgewachsen war, hinter sich zu lassen. Damals schwor sie sich, nie wieder nach Idaho zurückzukehren. So erfuhr Jenny nie, dass sich ihre Mutter, nur eine Woche nachdem sie fortgegangen war, mit einer Überdosis Schlaftabletten umgebracht hatte.

Hollywood empfing sie so, wie Jenny es sich vorgestellt hatte: ein magischer Ort voll von schönen Menschen, glitzernden Lichtern und schillernden Phantasien. Doch die harte Realität des Alltags in der Stadt der Engel hatte mit der Illusion, die Jenny sich geschaffen hatte, herzlich wenig zu tun. Ihre Ersparnisse reichten nicht lange, und da sie keinerlei Berufsausbildung besaß, stapelten sich die Absagen schon bald wie ein Berg schmutziger Wäsche. Ihr herrlicher Traum verwandelte sich ganz allmählich in einen Alptraum.

Über Wendy Loutrop, eine andere Möchtegern-Schauspielerin, machte Jenny die Bekanntschaft D-Kings. Zunächst wies sie all seine Angebote rundweg ab. Schließlich kannte sie all die Geschichten über hübsche junge Frauen, die mit dem Traum, ein Filmstar zu werden, nach Hollywood gekommen waren und schon bald auf der Straße oder für die Pornoindustrie arbeiteten. Jenny war fest entschlossen, nicht aufzugeben. Sie wollte nicht eine weitere Versager-Story sein. Sie wollte an ihrem Traum festhalten. Allerdings musste ihr Stolz erst einmal hinter ihren Überlebensinstinkt zurücktreten. Und so kam es, dass D-King nach einigen Monaten mit wiederholten Anrufen und teuren Geschenken doch noch sein neues Mädchen hatte.

Jennys Augen hingen immer noch an der wogenden Menge auf der Tanzfläche, deshalb bemerkte sie nicht, wie eine Hand eine farblose Flüssigkeit in ihr Champagnerglas kippte.

»Hallo, schöne Frau, kann ich Ihnen vielleicht einen Drink spendieren?«, fragte der großgewachsene blonde Mann rechts neben ihr mit einem strahlenden Lächeln.

»Ich hab schon einen, aber danke für das Angebot«, erwiderte Jenny höflich, jedoch ohne mit dem Fremden Blickkontakt aufzunehmen.

»Sicher? Ich kann uns auch eine Flasche Cristal bestellen. Wie wär’s, Schätzchen?«

Jenny wandte sich um und blickte den Mann an. Er war elegant gekleidet – dunkelgrauer Versace-Anzug, weißes Hemd mit steifem Kragen und blaue Seidenkrawatte. Das Auffallendste an ihm waren seine grünen Augen. Er war ohne Frage attraktiv.

»Wie heißen Sie?«, fragte sie und rang sich ein Lächeln ab.

»Carl. Freut mich, Sie kennenzulernen«, entgegnete er und hielt ihr die Hand hin.

Jenny ignorierte die dargebotene Hand und nippte stattdessen an ihrem Champagner. »Sehen Sie, Carl, ich gebe zu, Sie sind ein attraktiver Mann«, sagte sie, und ihre Stimme nahm dabei einen süßen, schmeichelnden Ton an. »Aber eine Frau aufreißen zu wollen, indem man mit Geld um sich wirft, ist nicht gerade sehr schlau, schon gar nicht in einem Laden wie diesem hier. Da muss man sich ja wie ein Flittchen vorkommen, oder nicht? Es sei denn, Sie suchen nach einem Flittchen? Ist es das, was Sie suchen, Carl, jemand Käufliches?«

»O … nein, nein!« Carl fummelte nervös an seiner Krawatte herum. »Entschuldigung, so habe ich das nicht gemeint.«

»Sie suchen also nicht nach einem Party-Girl, mit dem Sie so richtig Spaß haben können?«, fragte sie und nippte erneut an ihrem Champagner, während sie ihm jetzt tief in die Augen blickte.

»Nein, nein, natürlich nicht. Nur ein netter kleiner Drink, und falls dann die Chemie zwischen uns...

Erscheint lt. Verlag 10.6.2009
Reihe/Serie Ein Hunter-und-Garcia-Thriller
Übersetzer Maja Rößner
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Amerika • Andreas Gruber • Angeles • Belletristik • Bestseller • Bestsellerautor • Bluthölle • blutig • Blutlinie • Blutlust • Blutrausch • Brutal • Bücher • Dedektiv • Department • detective • Detektiv • Deutschland • Doppelkreuz • Ermittler • Fiction • Film • Filme • Fitzek • Forensik • Freund • Gänsehaut • Garcia • Geschichte • guthart • gutharter Thriller • Hollywood • Hörbuch • Hunter • Hunter und Garcia • Internet • Kalifornien • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Kriminalpsychologe • Kriminalroman • Krimis • Kurzkrimis • Küstenkrimi • L.A. • LAPD • Lapdesk • Leben • Leserliebling • Los Angeles • Los Angeles Police Department • Mann • Mord • Mörder • Mystery • Nervenkitzel • Neuerscheinungen • Opfer • Ostfriesenschwur • Ostfriesenwut • Pathologie • Police • Politik • Politthriller • Polizei • Polizeiarbeit) • Polizist • Polizisten • Polizist in • Profil • Profiler • Psycho • Psychokiller • Psychothriller • psychothriller bücher bestseller • Rache • Regionalkrimi • Reihe • Robert • Robert Hunter • Roman • sadistisch • Schlitzer • Serie • Serienkiller • Serienmörder • spannend • Spannung • spannung buch • Spannungsroman • spiegelliste • Spionage • Syltkrimi • Tatort • Team • Thriller • Thrillers • Thrillerserie • todeskünstler • tote Frauen • USA • Vatikan • Venice • Verbrechen • Verschwörung • Verschwörungssthriller • Welt • Zeit
ISBN-10 3-548-92003-9 / 3548920039
ISBN-13 978-3-548-92003-0 / 9783548920030
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