Schrei der Nachtigall (eBook)

Kriminalroman
eBook Download: EPUB
2009 | 1. Auflage
400 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-55970-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schrei der Nachtigall -  Andreas Franz
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Als Landwirt Kurt Wrotzeck vom Heuschober stürzt und sich das Genick bricht, deutet zunächst alles auf einen Unfall hin. Weder bei ihm zu Hause noch in seiner Umgebung ist von Trauer etwas zu spüren, denn der Tote war im höchsten Maße unbeliebt. Peter Brandt übernimmt die Ermittlungen und glaubt nicht an einen Unfall - sehr zum Missfallen von Staatsanwältin Elvira Klein. Warum besucht der Uhrmacher Marco Caffarelli jeden Tag Wrotzecks Tochter, die nach einem Autounfall im Koma liegt? Und welche Rolle spielt die Witwe des Opfers? Peter Brandt stößt auf ein Geheimnis, das sich als der Schlüssel zu diesem Fall erweist ... Schrei der Nachtigall von Andreas Franz: Spannung pur im eBook!

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan - und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die 'Todesmelodie', die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die "Todesmelodie", die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Prolog


Allegra Wrotzeck und Johannes Köhler waren seit dem frühen Freitagabend bei ihren Freunden Ferdi und Anne gewesen, sie hatten sich Erin Brokovich auf DVD angeschaut und sich anschließend noch unterhalten. Die beiden jungen Männer hatten Cola getrunken, während Allegra und Anne sich eine Kanne Tee gemacht hatten. Irgendwann, während die Männer in ein Gespräch über Fußball verwickelt waren, hatte Anne sich mit ihrer Freundin auf den Balkon gestellt und leise und mit einem Augenzwinkern zu ihr gesagt: »Ihr benehmt euch ja schon fast wie ein altes Ehepaar. Wollt ihr nicht endlich mal heiraten? Ich meine, das wird ja immer ernster mit euch.«

»Ich weiß nicht, was du unter immer ernster verstehst«, entgegnete Allegra ausweichend, »doch wenn du denkst, dass ich …«

»Ich denke gar nichts, ich beobachte euch nur. Aber ganz ehrlich, ich bin zwar auch schon ’ne Weile mit Ferdi zusammen, aber so wie ihr, das könnt ich nicht. Fühlst du dich nicht zu jung für so was Festes?«

»Keine Ahnung, die Zeit wird es zeigen. Aber bitte, ich möchte heute nicht darüber reden, mir ist nicht danach. Ein andermal, okay?« Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Du meine Güte, es ist ja schon so spät. Ich muss gehen, ich will nicht schon wieder einen Anschiss kriegen.«

»Herrje, du bist achtzehn und kannst so lange wegbleiben, wie du willst. Mein Vater macht jedenfalls keinen Stress, wenn ich erst morgens um vier nach Hause komme oder bei Ferdi übernachte.«

»Du kennst doch meinen. Ist aber auch egal …«

»Find ich nicht. Du lässt dich von ihm rumkommandieren und dir alles verbieten. Ich krieg die Krise, wenn ich das hör. Manchmal möchte ich ihm am liebsten«, sie sah Allegra plötzlich entschuldigend an, »na ja, du weißt schon, was.«

»Und was, meinst du, soll ich dagegen tun? Ich wohne eben noch zu Hause. Und außerdem, wieso kommst du ausgerechnet heute damit?«, erwiderte sie ungewohnt gereizt.

»Weiß nicht, einfach so. Vielleicht, weil du meine Freundin bist und ich stinksauer auf deinen alten Herrn bin.«

»Er ist mein Vater. Aber wenn du willst, können wir ja ein andermal drüber reden.« Sie gingen wieder in das warme Zimmer. Allegra tippte mit dem Zeigefinger auf ihre Armbanduhr. »Schatz, können wir?«

»Sofort, ich trink nur schnell aus.« Johannes, der im vergangenen Herbst sein Medizinstudium begonnen hatte, setzte das Glas an, wischte sich nach dem letzten Zug über den Mund und stand auf. »Tja, dann, wir sehen uns«, sagte er, legte einen Arm um Allegra und begab sich mit ihr zu seinem Ford KA, den sein Vater ihm im vergangenen Jahr zum bestandenen Abitur geschenkt hatte. Allegra hatte noch einen knappen Monat, bis auch sie ihr Abschlusszeugnis in der Tasche haben würde. Sie kannte bereits ihre schriftlichen Noten und war einigermaßen zufrieden. Jetzt hing es nur noch von den mündlichen Prüfungen ab, ob sie ihren bisherigen Schnitt von 1,6 würde halten können. Doch sie war zuversichtlich, auch wenn die Abinote für ihre Zukunft eher zweitrangig war, denn sie wollte Musik studieren und eine Gesangsausbildung machen, was ihrem Vater gründlich gegen den Strich ging. Für ihn gehörte eine Frau ins Haus und hinter den Herd, hatte Kinder zur Welt zu bringen und sich liebevoll um ihren Mann zu kümmern. Aber das war nicht das, was Allegra im Sinn hatte, heiraten und Kinder schon, irgendwann, nur erst würde sie ihren Traum verwirklichen und das tun, was ihre Musiklehrerin und der Leiter des Kirchenchors, in dem sie Mitglied war, ihr angeraten hatten, nämlich das Beste aus ihrem Talent zu machen.

Allegra war eins sechzig groß, schlank und sehr hübsch. Ihr volles braunes Haar fiel, wenn sie es nicht zu einem Zopf geflochten hatte, bis weit über ihre Schultern, die smaragdgrünen Augen schienen alles um sie herum sehr genau wahrzunehmen, geradezu aufzusaugen, ihr Mund war wie gemalt, und die Finger wirkten fast fragil, als würden sie zerbrechen, wenn sie etwas Schweres anhoben.

Doch trotz ihrer äußeren Zartheit war Allegra stark. Vor allem hatte sie einen ungebrochenen Willen, mit dem sie sich ein ums andere Mal gegen den scheinbar übermächtigen und überaus dominanten und keinen Widerspruch duldenden Vater zur Wehr setzte. Und sie war beliebt, es gab kaum jemanden, der sie nicht mochte, denn sie hatte eine unverfälscht natürliche Art, versuchte jeden liebenswürdig und vor allem gleich zu behandeln, obwohl die bisherigen achtzehn Jahre für sie selbst nicht gerade ein Zuckerschlecken gewesen waren. Es waren allein ihr Durchsetzungsvermögen und ihr unerschütterlicher Glaube an das Gute im Menschen, die ihr halfen, selbst die schwierigsten Situationen zu meistern. Niemand, ihr Vater ausgenommen, vermochte sich ihrem Charme zu entziehen. Sie vermittelte stets den Eindruck von Fröhlichkeit und Beschwingtheit. Und auch dies gehörte zu ihrem Wesen, es war ihr in die Wiege gelegt worden, das Ernsthafte, bisweilen Melancholische, das sich vor allem in ihren Augen widerspiegelte. Wenn sie sprach, war ihre Stimme sanft, manche behaupteten, samten, und wenn sie lachte, klang es warm und weich.

Allegra war eine besondere junge Frau. Bereits als sie ein Kind war, hatten sich die Jungs um sie geschart wie die Bienen um den Nektar, doch schon seit dem Kindergarten gab es nur einen für sie, Johannes, mit dem sie alt werden wollte, der sie verstand und in ihrem Bemühen unterstützte, vielleicht eine Karriere als Opernsängerin zu machen, was noch ein Traum war, der sich aber möglicherweise erfüllen würde.

Einmal, es war erst vor wenigen Tagen, hatte er in einem seiner seltenen Anflüge von Wehmut gefragt, ob sie ihn wohl fallen lassen würde, wenn sie Erfolg hätte. Und sie hatte ihm mit einem Lächeln geantwortet, dass ihre Liebe für ihn stärker sei als ihr Streben nach Ruhm, und außerdem wisse doch keiner von ihnen, ob ihr großer Berufswunsch jemals in Erfüllung gehen würde. Daraufhin erzählte er ihr von einem Traum, in dem sie beide Hand in Hand über eine Wiese spazierten, doch sie sprachen nicht miteinander, sie sahen sich nicht einmal an, während sie sich auf den Horizont zubewegten, der schier unendlich weit schien. Mit einem Mal war Wasser zwischen ihnen, anfangs nur ein schmales Rinnsal, das jedoch schnell immer breiter wurde, bis sie sich nicht mehr an den Händen halten konnten. Die ganze Landschaft veränderte sich, aus dem Rinnsal war binnen Sekunden ein reißender Fluss geworden, der Himmel hatte sich verdunkelt, schwarze Wolken bedeckten ihn. Schließlich sahen sie sich über den Fluss hinweg an, und ihre Blicke waren traurig, und er erzählte, sie habe sich immer weiter von ihm entfernt, weil das Wasser so breit und auch so tief war, dass sie unmöglich zusammenbleiben konnten. Ihm kam es vor wie eine Trennung auf ewig, und er war von diesem Traum verstört und schweißgebadet aufgewacht. »Das hat nichts zu bedeuten«, hatte Allegra daraufhin gesagt, »das war nur ein dummer Alptraum. Es gibt nichts, was uns trennen kann.« An jenem Abend war alles anders als sonst, stiller, bedrückt, und sie hielten sich lange umarmt. Und Allegra spürte intuitiv, dass dieser Traum kein gewöhnlicher Alptraum gewesen war, doch sie hütete sich davor, es auszusprechen, denn sie selbst war zu verwirrt und wollte auch nicht mehr darüber nachdenken, obwohl das Erzählte sie noch an den folgenden Tagen beschäftigte.

Sie stiegen in das Auto ein und fuhren zu einem nahe gelegenen Parkplatz, wo sie oft standen, um Abschied voneinander zu nehmen, obgleich sie sich schon am nächsten Tag wiedersehen würden. Sie unterhielten sich über den zurückliegenden Abend, Allegra legte ihren Kopf an seine Schulter, er streichelte über ihr Haar.

»Ich würde am liebsten mit dir fortgehen und dich heiraten«, sagte Johannes leise. »Weit, weit weg.«

»Ich auch«, erwiderte sie nur.

»Warum ist das Leben bloß so schwer? Warum können wir nicht einfach zusammenleben?«

»Das Leben ist gar nicht so schwer, es kommt nur drauf an, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet.«

»Ja, ja, du Philosophin«, sagte er mit einem Anflug von Lachen, auch wenn ihm nicht danach zumute war. Überhaupt lachte er seit dem Tod seiner Mutter vor drei Jahren nur noch selten, zu sehr hatte ihn dieses tragische Ereignis mitgenommen und beschäftigte ihn auch heute noch. »Mich würde zu sehr interessieren, wie unsere Kinder wohl aussehen werden. Bestimmt wie du, dann wären es die schönsten Kinder der Welt.«

»Jetzt mach aber mal halblang. Nicht das Äußere ist entscheidend, das habe ich dir oft genug gesagt.«

»Du bist schön.«

»Auch eine Frage des Blickwinkels. Außerdem siehst du auch nicht gerade schlecht aus, aber deswegen habe ich dich nicht ausgesucht. Wir sind eben füreinander bestimmt.«

»Meinst du wirklich?«

»Sicher.«

»Wie sicher?«

»So sicher wie das Amen in der Kirche.« Sie betonte es mit fester Stimme, auch wenn der Traum, den Johannes gehabt hatte, mit einem Mal wieder vor ihren Augen erschien.

Sie schwiegen eine Weile, Allegra schaute aus dem Seitenfenster in den sternenklaren, fast mondlosen Himmel. Der milde, sonnige Frühlingstag war einer kühlen Nacht gewichen. Sie fühlte sich wohl, wenn Johannes sie im Arm hielt, sie sich an ihn lehnen konnte. Mit ihm wurde es nie langweilig, ganz gleich, ob sie wie jetzt schwiegen oder sich unterhielten. Und obwohl sie sich nun schon seit ihrer frühesten Kindheit kannten und liebten, war jeder Tag, den sie miteinander verbrachten, ein besonderer Tag.

Schließlich sagte sie: »Lass uns fahren, ich will keinen Ärger kriegen. Du weißt, wie mein Vater ist, wenn er getrunken hat.«

»Ich möchte zu gerne wissen, was in seinem kranken Hirn vorgeht. Der...

Erscheint lt. Verlag 27.11.2009
Reihe/Serie Peter Brandt ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Affäre • Andreas Franz Peter Brandt • Andreas Franz Peter Brandt Reihenfolge • Andrea Sievers • Elvira Klein • Familiendrama • Geheimnis • Herkunft • Koma • Krimi deutsche Autoren • Krimi Deutschland • Kriminalromane Serien • krimi reihen • Krimis und Thriller • Kurt Wrotzeck • Landwirt • Milieu • Offenbach • Peter Brandt • Peter Brandt Andreas Franz • Polizei Krimis/Thriller • Rache • Uneheliches Kind • Unfall
ISBN-10 3-426-55970-6 / 3426559706
ISBN-13 978-3-426-55970-3 / 9783426559703
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