Eisige Nähe (eBook)

Kriminalroman
eBook Download: EPUB
2010 | 1. Auflage
496 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-40026-5 (ISBN)
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Der Kieler Musikproduzent Peter Bruhns wird zusammen mit seiner jungen Geliebten tot in seinem Penthouse aufgefunden. Eine Beziehungstat? Oder das Werk eines persönlichen Feindes, von denen es nicht wenige gibt? Bei den Untersuchungen wird ein Gift gefunden, das den Kommissaren Sören Henning und Lisa Santos Rätsel aufgibt. Der Fall nimmt eine ungeahnte Wendung, als am Tatort DNA sichergestellt wird, die in Deutschland bereits nach verschiedenen Morden aufgetaucht ist. Ist hier ein Massenmörder am Werk? Was steckt wirklich hinter dem Mord an Peter Bruhns? Eisige Nähe von Andreas Franz: Spannung pur im eBook!

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan - und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die 'Todesmelodie', die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die "Todesmelodie", die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Samstag


Samstag, 7. März 2009


Hans Schmidt war pünktlich am frühen Nachmittag in Hamburg gelandet. Er holte den für ihn reservierten BMW bei der Autovermietung ab und fuhr nach Kiel. Es war kalt, viel kälter als in Lissabon, die Temperatur lag kaum über null Grad, während es in Portugal in den letzten Tagen beinahe zwanzig Grad gewesen waren, nur die Nächte waren kühl, aber immer noch wärmer als die Tage hier in Norddeutschland.

Der Verkehr war fließend, und er brauchte kaum eine Stunde, bis er sein Haus in dem vornehmen Kieler Stadtteil Düsternbrook erreichte.

Es gab zwei Gründe, weshalb er nach Kiel gereist war: Der erste und offizielle betraf das Erstellen von Expertisen für ein paar sehr alte und vermutlich sehr wertvolle Handschriften, eine davon angeblich aus dem elften Jahrhundert, und zwei Bücher von Niccolò Machiavelli, Il Principe und Discorsi, beide mit handschriftlichen Anmerkungen versehen. Woher der Klient die Bücher hatte, interessierte Schmidt nicht, obwohl es heutzutage fast unmöglich war, an solche nahezu unbezahlbare Originalausgaben zu gelangen, ohne kriminelle Wege zu beschreiten.

Der zweite und hauptsächliche Grund war – er war gekommen, um zu töten.

Nicht viel, und er hätte seine Lebensgefährtin Maria mitgebracht, aber sie war glücklicherweise unabkömmlich, die Handwerker wollten am Montag den neuen Kamin einsetzen, den Maria sich schon so lange gewünscht hatte, ein Wunsch, den er ihr nicht hatte abschlagen können. Dabei war es in Lissabon selten so kühl, dass man einen Kamin benötigte, aber sie hatte immer wieder betont, wie schön es doch aussehen würde, wenn … Er hatte es sich ein paarmal geduldig angehört und ihr schließlich vorgeschlagen, ein Unternehmen damit zu beauftragen, was sie sich natürlich nicht zweimal sagen ließ.

Vielleicht war es auch ganz gut so, dass sie in Lissabon geblieben war, denn die vor ihm liegende Mission erforderte seine vollste Konzentration, obwohl Maria ihn nicht gestört hätte, sie war eine zwar stets präsente, aber sich doch immer im Hintergrund haltende Frau, die keine unnötigen Fragen stellte. Sie fragte nicht, wohin er ging, wie lange er blieb, wann sie ihn zurückerwarten könne. Nichts von alledem, keine Klette wie viele oder die meisten anderen Frauen, die er im Laufe seines Lebens kennengelernt hatte. Sie war eine Perle, wie man sie nur unter Tausenden fand, schön, unprätentiös, fleißig, sie las ihm beinahe jeden Wunsch von den Augen ab, und manchmal war es ihm sogar unangenehm, wenn sie in seine Gedankenwelt einzutauchen schien, auch wenn dies eigentlich unmöglich war, denn wäre es ihr möglich gewesen, sie hätte Dinge erblickt, die sie nie hätte sehen wollen, die kaum ein Mensch hätte sehen wollen. Entweder hätte sie ihn oder sich längst umgebracht, oder sie wäre einfach gegangen, ohne ein Wort zu verlieren, denn sie war eine stolze und höchst verschwiegene Frau. Und sie war, neben einer anderen, die einzige Person, von der er meinte, sie sei ihm ebenbürtig, auch wenn sie zeitweise in zwei völlig verschiedenen Welten lebten.

Sie war wie ein Hurrikan in sein Leben getreten, und das nur, weil er eine Haushälterin gesucht hatte. So stand sie mit einem Mal vor ihm, diese aparte, anfangs unnahbare Frau, die ihn von der ersten Sekunde an in ihren Bann gezogen hatte. Halblange, fast schwarze Haare, hellbrauner Teint, eine markante Stirn und noch markantere Wangenknochen, eine fast porenlose Haut und Augen, wie er sie noch bei keiner anderen Frau gesehen hatte, ein tiefes Blau, das einen beinahe unnatürlichen Kontrast zu den Braun- und Schwarztönen bildete. Zarte, fragile Hände und eine Figur, die in jedem Mann unweigerlich ein Feuer entfachen musste. Das Schönste an ihr war jedoch der Mund, diese feingeschwungenen, nicht zu vollen Lippen, die sich perfekt diesem ohnehin perfekten Gesicht anpassten. Er hatte sie gesehen und sich in sie verliebt, obwohl er nie vorgehabt hatte, sich jemals in eine Frau zu verlieben. Aber sie stand vor ihm, und er wusste, er würde nie wieder eine andere Frau ansehen, vorausgesetzt, Maria erwiderte seine Gefühle. Er hatte nie nach ihr gesucht, er hatte überhaupt nie nach einer Frau gesucht, sondern immer nur die sich ihm bietenden Gelegenheiten genutzt, doch in all den Jahren hatte es keine Frau gegeben, mit der er sein Leben hätte verbringen wollen. Vielleicht war es Bestimmung – oder weil er nie nach ihr gesucht hatte. Sein Motto lautete: Versuche nie, etwas zu erzwingen, lass alles auf dich zukommen. Dies betraf aber nur den privaten und den offiziellen Teil seines geschäftlichen Lebens.

Sie war die Nummer zwölf der Bewerberinnen gewesen, ein Volltreffer, mehr wert als ein Sechser im Lotto. Er konnte sich an nichts in seinem Leben erinnern, das der ersten Begegnung mit Maria auch nur im Ansatz gleichkam.

Außer einer Sache, aber das war etwas anderes gewesen, so unterschiedlich wie Sonne und Mond. Und doch auf eine gewisse Weise prickelnd, erregend, sinnlich.

Sein erster Mord.

In Auftrag gegeben von einer von Eifersucht zerfressenen Frau, die es leid war, dass ihr Mann sich ständig mit jungen Mädchen vergnügte. Dabei war diese Frau erst Mitte dreißig, aber für ihren damaligen Mann schon zu alt, obwohl er selbst bereits neunundvierzig war. Ein schwerreicher Immobilienmogul aus Frankfurt, der nie der Pubertät entwachsen war. Einer, der sich in allen Betten rumtrieb, nur kaum einmal in seinem eigenen. Der aber seine Frau und die beiden Kinder wie in einem goldenen Käfig gefangen hielt, aus dem sie sich und die Kinder unbedingt befreien wollte. Nicht nur aus dem Käfig, sondern auch von ihrem Mann, den sie zu hassen gelernt hatte, wie nur Frauen hassen können. Was wirklich hinter diesem Auftrag stand, das sollte Schmidt erst später erfahren.

Hans Schmidt war damals gerade zweiundzwanzig, doch er hatte die Lebenserfahrung eines Mittvierzigers. Er lebte in Kiel, hatte aber vor, baldmöglichst seine Zelte dort abzubrechen und sich irgendwo anders niederzulassen, einen gutbezahlten Job anzunehmen und Karriere zu machen. Er, zu dem Zeitpunkt ein von der Hand in den Mund lebender Student, schaltete mehrere Anzeigen in regionalen und überregionalen Zeitungen, und auf eine davon meldete sich diese Frau. Sie suchte einen Gärtner für das Anwesen, und da Schmidt angegeben hatte, auch Gartenarbeiten auszuführen, dachte er, dies könnte die Gelegenheit sein, aus seiner Heimatstadt herauszukommen. Ihre erste Begegnung fand in Kiel statt, wo die Frau angeblich zu tun hatte, doch ihm war klar, dass sie nur seinetwegen gekommen war. Er würde diese erste Begegnung nie vergessen, sollte sie doch sein Leben von Grund auf verändern. Es war in einem Café in Düsternbrook, dem Viertel, in das er später ziehen sollte. Ein Viertel, das zum größten Teil jenen vorbehalten war, die es sich leisten konnten, dort zu wohnen.

Bei dem Treffen merkte er, wie diese unglaublich schöne und elegante Dame ihn zwar unauffällig und doch unentwegt musterte und begutachtete, obwohl sie anfangs nur über den Job als Gärtner für das Anwesen in Hofheim, einer kleinen Stadt an der Peripherie Frankfurts, sprachen. Allein, wie sie sich die Zigarette anzündete, wie sie dezent und doch mit überwältigender Erotik die Beine übereinanderschlug, war es wert gewesen, mit ihr diesen Nachmittag zu verbringen. Mit Sarah Schumann, so hatte sie sich ihm vorgestellt.

Er solle nach Hofheim ziehen, Kost und Logis seien frei, dazu werde er einen guten Lohn erhalten, und außerdem könne er in Frankfurt weiterstudieren, mit ein wenig Planung ließe sich alles unter einen Hut bringen. Es klang wie Musik in seinen Ohren, seine noch verschwommenen Pläne erhielten zum ersten Mal klare Konturen. Schließlich lud sie ihn noch für denselben Abend zu sich in ihr Kieler Haus ein, um, wie sie wörtlich sagte, die Details zu fixieren.

Der Abend verlief jedoch völlig anders, als er erwartet hatte. Nie hätte er für möglich gehalten, dass durch die Annonce sein Leben in eine Bahn gelenkt werden würde, an die er nicht einmal in seinen kühnsten Träumen zu denken gewagt hätte. Sarah Schumann fragte ihn wie beiläufig, ob er ganz langsam wenig Geld verdienen wolle oder lieber ganz viel in kurzer Zeit. Er wusste nicht, was er mit dieser Frage anfangen sollte, doch er antwortete, dass wohl jeder am liebsten schnell viel Geld verdienen möge.

Mit einem Mal stand sie splitternackt vor ihm, sie verbrachten die Nacht zusammen, und es war ein großartiges Gefühl, mit einer Frau zu schlafen, die zwölf oder dreizehn Jahre älter war. Sie hatte nicht nur einen Traumkörper, sondern auch Intellekt und Charisma und Charme, dem er sich nicht zu entziehen vermochte. Unmittelbar nach dem Sex rauchte sie schweigend eine Zigarette und trank ein Glas Rotwein, beobachtete Hans Schmidt eine Weile, als wollte sie seine Gedanken lesen oder in sein Innerstes eintauchen, dorthin, wo bisher nur er zu schauen imstande war, bis sie sagte, was sie wirklich von ihm wollte.

Sie berichtete von ihrem Mann, seinen permanenten Seitensprüngen mit jungen Frauen, manchmal sogar Minderjährigen, seiner aktuellen Affäre mit einer Fünfzehnjährigen und dass sie es mit diesem pädophilen Hurensohn nicht länger aushalte. Vor allem hatte sie Angst, dass er sich an den gemeinsamen zehn und zwölf Jahre alten Töchtern vergehen könnte.

Schließlich rückte sie mit der vollen Wahrheit heraus, die Worte kamen kühl und emotionslos über ihre Lippen, sie legte ein Foto ihres Mannes auf den Tisch und sagte, sie suche jemanden, der sie von ihm befreie. Und zwar für immer. Ob er, Hans Schmidt, dazu bereit sei, es solle nicht zu seinem Schaden sein. Dabei zeigte sich außer...

Erscheint lt. Verlag 23.2.2010
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Andreas Franz • Andreas Franz Kieler Reihe • Andreas Franz Sören Henning • deutsche Krimiautoren • Deutscher Bestseller Krimi • DNA • Doppelmord • Eisige Nähe • Geliebte • Gift • Kiel • Krimi deutsche Autoren • Krimi mit falscher Spur • Krimi mit Komplizierter Handlung • Kriminalroman • Kriminalromane Serien • krimi norddeutschland • krimi reihen • Krimis und Thriller • Kripo Kiel • Lisa Santos • Musikproduzent • Mysteriöser Krimi • Polizei Krimis/Thriller • Regionalkrimi • Serienkiller • Sören Hennig • Sören Hennig und Lisa Santos • Taschenbuch • Thriller
ISBN-10 3-426-40026-X / 342640026X
ISBN-13 978-3-426-40026-5 / 9783426400265
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