Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung (eBook)

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2009 | 3.Aufl. 2009
1105 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-91834-1 (ISBN)

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Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung -
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Erwachsenenbildung und Weiterbildung stehen mehr denn je im Fokus erziehungswissenschaftlicher und gesellschaftlicher Diskurse. Als Grundlagenwerk zu Geschichte, Theorien, Forschungsmethoden und Institutionen vermittelt das Handbuch einen systematischen Überblick über den vielfältigen
Themenbereich. Die zahlreichen Zielgruppen der Erwachsenenbildung und Weiterbildung wie auch die verschiedenen Methoden des Lehrens und Lernens werden zugleich einführend und umfassend dargestellt. Diese neue Auflage ist grundlegend überarbeitet und erweitert.

Dr. Rudolf Tippelt ist Professor für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung am Institut für Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Dr. Aiga von Hippel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Dr. Rudolf Tippelt ist Professor für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung am Institut für Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dr. Aiga von Hippel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Inhalt 5
Vorwort zur dritten überarbeiteten, aktualisierten und erweiterten Auflage 9
Einleitung 11
Geschichte der Erwachsenenbildung 22
Geschichte der Erwachsenenbildung 23
Erwachsenenbildung im Nationalsozialismus 40
Erwachsenenbildung in der Bundesrepublik Deutschland – Alte Bundesländer und neue Bundesländer 56
Theoretische Ansätze der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung 83
Sozialisationstheorie und Erwachsenenbildung 84
Biographietheoretische Ansätze in der Erwachsenenbildung 98
Lebenswelt, Lebenslage, Lebensstil und Erwachsenenbildung 111
Der sozialökologische Ansatz in der Erwachsenenbildung 131
Systemtheoretische Analysen der Weiterbildung 146
Konstruktivistische Ansätze in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung 161
Der bildungstheoretische Ansatz in der Erwachsenenbildung 171
Wissen(stheorie) und Erwachsenenbildung/ Weiterbildung 189
Zeitfragen und Temporalität in der Erwachsenen-bildung 205
Forschungsstrategien und Methoden 221
Geschichte der Erwachsenenbildungsforschung 222
Neuere Entwicklungen in der qualitativen Erwachsenenbildungsforschung 233
Methoden und Ergebnisse der quantitativ orientierten Erwachsenenbildungsforschung 252
Berichts- und Informationssysteme zur Weiterbildung und zum Lernen Erwachsener 268
Programmanalyse – Methoden und Forschungen 282
Messung und Zertifizierung von Kompetenzen in der Weiterbildung aus (inter-)nationaler Perspektive 297
Institutionelle, finanzielle, rechtliche und personelle Grundlagen 315
Ordnungsgrundsätze der Erwachsenenbildung in Deutschland 316
Rechtliche Grundlagen der Weiterbildung 334
Bildungsökonomie und Weiterbildung 354
Professionalisierung in der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung 372
Berufsfeld Weiterbildung 391
Weiterbildungsmanagement 413
Marketing 423
Institutionenforschung in der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung 438
Volkshochschule 457
Kirchliche Erwachsenenbildung 475
Gewerkschaftliche Bildungsarbeit 491
Bibliotheken als Supportstrukturen für Lebenslanges Lernen 498
Museum und Erwachsenenbildung 510
Weiterbildung an Hochschulen 525
Vom kritisch motivierten „Lernen in Selbsthilfe" zum ökonomisch gerahmten „selbstgesteuerten Lernen" : Eine symptomatische Karriere? 538
Vernetzung in der Weiterbildung: Lernende Regionen 549
Internationale Perspektiven der Erwachsenenbildung 562
Erwachsenenbildung und Alphabetisierung in Entwicklungsländern 578
Bereiche der Erwachsenenbildung/Weiterbildung 598
Weiterbildung und Kultur 599
Weiterbildung und Politik 613
Weiterbildung und Beruf 630
Weiterbildung und Technik 642
Erwachsenenbildung und Medien 664
Weiterbildung und Umwelt: Bildung für nachhaltige Entwicklung 684
Weiterbildung und Gesundheit 705
Beratung im Kontext lebenslangen Lernens 723
Adressaten, Teilnehmer und Zielgruppen 744
Beteiligungsregulation in der Weiterbildung 745
Weiterbildung in regionaler Differenzierung 763
Adressaten-, Teilnehmer- und Zielgruppenforschung 774
Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung 785
Bildung im Alter 799
Frauenbildung/Gender Mainstreaming 813
Männerbildung 827
Eltern- und Familienbildung 837
Weiterbildung von Strafgefangenen 845
Weiterbildung von Migranten 853
Alphabetisierung/Grundbildung als Aufgabengebiet der Erwachsenenbildung 861
Weiterbildung von Arbeitslosen 876
Personalentwicklung und Arbeitnehmer 888
Innovative Personalpolitik – der Beitrag der betrieblichen Weiterbildung 909
Weiterbildung von Führungskräften 924
Lehren und Lernen in der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung 940
Didaktik der Erwachsenenbildung – Weiterbildung als offenes Projekt 941
Programmplanung und -organisation 956
Angebotsplanung und -gestaltung 970
Mediengestützte Lehr-, Lern- und Trainingsansätze für die Weiterbildung 983
Evaluation und Evaluationsforschung 997
Wissensmanagement und Weiterbildung 1015
Informationsmaterialien 1033
Kommentierte Internetquellen zum Handbuch Erwachsenenbildung/ Weiterbildung 1034
Autorenangaben 1055
Stichwortregister 1064

Geschichte der Erwachsenenbildung (S. 25)

1 Sichtung und Gewichtung

Wer immer eine Geschichte der Erwachsenenbildung darzustellen unternimmt, steht vor der Frage ihrer Abgrenzung. Indes wird die Vergangenheit je nach Sichtweise immer unterschiedlich gewichtet werden. Dass bewusst oder unbewusst Selektives dabei heraus kommt, lässt sich nicht vermeiden. Umso wichtiger ist es, die gewählte Perspektive, von der das vermittelte Geschichtsbild bestimmt ist, deutlich zu benennen.

Wenn Einschränkungen unumgänglich sind, dann wird sich dies auch auf die Frage der zeitlichen Abgrenzung beziehen, also darauf, wie weit in die Vergangenheit zurück gegangen wird. Im Falle eines einleitenden Überblicks, wie er hier für ein Handbuch zu geben ist, liegt es nahe, sich an die Aufmerksamkeitsschwerpunkte der Sekundärliteratur zu halten.

Diese aber fragt, wenn nicht besondere Forschungsinteressen vorliegen, nach den Kontinuitätslinien und nach den Widersprüchen zur gegenwärtigen Situation. Darin ist es begründet, dass die Auseinandersetzung der Erwachsenenbildung mit ihrer Geschichte gemeinhin bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückreicht. Zwar bleibt damit Bedeutendes aus der Bildungsgeschichte ausgespart, aber mit dem Aufkommen einer bürger lichen Kultur war eine sozialgeschichtliche Konstellation gegeben, mit der ein in die Breite wirkendes Anregungspotential für die Bildung Erwachsener entstand.

Für sie sind die dreifach gerichteten und miteinander verflochtenen Intentionen der Aufklärung – qualifizierte Arbeitsbewältigung, kulturelle Selbstfindung, gesellschaftliche Mitgestaltung – bis auf den heutigen Tag maßgebend geblieben. Daran haben veränderte Lebens be din gun gen und kontroverse Diskussionen über Aufgabenverständnisse nichts geändert. Sich auch hier an den üblich gewordenen Anfangszeitpunkt zu halten, gebietet allein schon der für diesen Aufriss zur Verfügung stehende Raum. So zu verfahren erscheint aber auch im Hinblick auf die Funktion des Beitrags angebracht.

Er soll ja für die folgenden Darstellungen zur aktuellen Lage eine historische Folie bieten. Es kann also nicht um das Herausstellen des Eigenwerts einzelner geschichtlicher Erscheinungen gehen, sondern um ihren Beitrag für das Verständnis des Gewordenseins. Damit ist immer die Gefahr verbunden, Geschichte für aktuelle Zwecke zu instrumentalisieren.

Falle der Erwachsenen bildung war die Neigung stark verbreitet, die jeweils jüngste Vergangenheit mit zurechtgerückten Gegenbildern zu verstellen. Generell allerdings lässt sich sagen, dass zu keiner Zeit der Stellenwert von Erwachsenenbildung, der bei gesellschaftlichen Analysen und in programmatischen Äußerungen hervorgehoben wird, in der politischen Realität anerkannt worden ist.

Wovon berichtet werden kann, verstand sich nie von selbst, obwohl von denen, die sich für die veranstaltete Bildung Erwachsener engagierten, diese immer als Antwort auf eine gesellschaftliche Lage, als Herausforderung in einem histori schen Prozess verstanden worden ist. Mit diesem Selbstverständnis ist zugleich eine Orientierungskategorie für die Darstel lung geschichtlicher Zusammenhänge der Bemühungen um Erwachsenenbildung genannt.

Das Denkmuster von Frage und Antwort erscheint so als problemangemessener Zugang für das Aufarbeiten ihrer Vergangenheit. Dabei trägt die Quellenlage dazu bei, das orga nisierte gegenüber dem mitgängigen Lernen zu betonen. Ein gewisser Ausgleich soll dafür im Folgenden mit dem Berücksichtigen des Lesens als Lern- und Bildungsprozess geboten werden. Indes steht auch dieser Akzent im Kontext dessen, was durch Forschung bislang geleistet ist.

Im Übrigen wird die gemeinsame Grundlage und die Ausdifferenzierung der drei vorab genannten Bildungsmotive bei der folgenden historischen Skizze zu berück sich tigen sein. Dabei lässt der Blick auf die genannte Zeit eine Wellenbewegung des Auf schwingens und Abklingens erkennen. So endeten die Impulse der Aufklärung teils in den Wirren der Französischen Revolution, teils in der Epoche der Restauration. Neue Höhe punkte sind in der Zeit des Vormärz und zur Jahrhundertwende vor dem 1. Weltkrieg zu beobachten. Nach diesem, in der Weimarer Republik, zeigte sich wieder, wie sehr Erwachsenenbildung an Demokratisierungstendenzen gebunden ist.

Erscheint lt. Verlag 19.8.2009
Zusatzinfo 1105 S. 49 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften Pädagogik Erwachsenenbildung
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Bildungsgeschichte • Bildungspolitik • Erwachsenenbildung • Erziehung • Erziehungswissenschaft • Forschungsmethoden • Gesellschaft • Lehren • Lernen • Strategie • Weiterbildung
ISBN-10 3-531-91834-6 / 3531918346
ISBN-13 978-3-531-91834-1 / 9783531918341
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