Göttertrank (eBook)

Historischer Roman
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2009 | 1. Auflage
640 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-01808-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Göttertrank -  Andrea Schacht
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Ein wundervoller Roman, der süchtig macht - und glücklich!
Köstlich ist der Duft, den die kleine Amara in der Küche des mecklenburgischen Gutshofs schnuppert. Doch welche Enttäuschung, als sie ihrer Mutter ein Stück von der teuren Kakaomasse stiehlt! Wie nur bereitet man aus dem bitteren Rohstoff die Speise der Götter?
Die Sehnsucht nach dem sinnlichen Aroma der Schokolade weist Amara unbeirrbar ihren Weg als Zuckerbäckerin. Immer wieder lässt das Schicksal sie seine Launen spüren, doch Amara begegnet Gefährten, die wie sie der Leidenschaft für die exotische Kakaofrucht verfallen sind. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts dringen Technik und Wissenschaft unaufhaltsam in den Alltag der Menschen vor. Und in der Morgenröte der Industrialisierung sieht sich Amara vor dem Ziel ihrer Träume: dem vollendeten Geschmack der Schokolade.

Andrea Schacht (1956 - 2017) war lange Jahre als Wirtschaftsingenieurin und Unternehmensberaterin tätig, hat dann jedoch ihren seit Jugendtagen gehegten Traum verwirklicht, Schriftstellerin zu werden. Ihre historischen Romane um die scharfzüngige Kölner Begine Almut Bossart gewannen auf Anhieb die Herzen von Lesern und Buchhändlern. Mit »Die elfte Jungfrau« kletterte Andrea Schacht erstmals auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, die sie auch danach mit vielen weiteren Romanen eroberte.

ERSTER TEIL 10
Ein Baum wächst im Wald 12
Bittere Erkenntnis 14
Das Ende aller Dinge 18
Süfler Trost 23
Heifler Kakao 26
Die Kunst des Überlebens 31
Abschied und Neubeginn 42
Entscheidung zwischen Kaffee und Kuchen 53
Bruchstücke 60
Zuckerstücke 69
Der Flügelschlag des Schmetterlings 76
Mit Volldampf voraus 86
Geheime Leidenschaften 94
Kein Zuckerschlecken 99
Der exotische Onkel 110
ZWEITER TEIL 120
Ein Trank für die Götter 122
Wind und Wellen 124
Eis und Feuer 134
Trautes Heim 148
Ein hoffnungsloser Fall 157
Junge Lieben 165
Bittere und andere Wahrheiten 173
Dae daylite come an we wanna go home 188
Ein Hang zum Küchenpersonal 204
Aus der Festungszeit 222
Rolling home 237
Kaffeeklatsch 246
Trügerische Hoffnung 258
Ein offensichtlicher Mord 267
DRITTER TEIL 276
Wie man die Melancholia heilt 278
Pechsträhne 280
Ein Häuschen auf dem Lande 294
Ein möblierter Herr mit Wintergarten 304
Eine einsame Entscheidung 314
Die schöne Fassade 327
Ein konstruktives Besäufnis 332
Gutbürgerliche Küche 342
Anrecht auf den Sohn und Erben 354
Gemeinsame Wurzeln 358
Ein gemästetes Kalb 371
Die Macht der Lettern 387
Kekse für das Proletariat 395
Private Club und Irish Pub 408
Zarte Creme und harte Worte 423
Überraschender Besuch 432
Küchengeheimnisse 442
Des Schnitters Ernte 445
VIERTER TEIL 460
Botanische Götterspeise 462
Karriere in Trümmern 465
Spukhaus 470
Feuerzangenbowle 480
Julias Erzählungen 492
Zartbittere Versuchung 502
Witwenkuren 512
Der Lohn der Bitternis 518
Eine Idee wird geboren 535
Süfler Schlaf und bitteres Ende 547
Pavane für eine tote Prinzessin 554
Ein trauriger Fall 561
Aufklärung 575
Fernweh 588
Tochter aus Elysium 596
Die Begleichung einer alten Schuld 606
Durch den Kakao gezogen 617
Auf der Schokoladenseite 622
Nachwort 632
Dramatis Personae 634

Pechsträhne (S. 279-280)

Wer sich der Einsamkeit ergibt, ach, der ist bald allein, ein jeder lebt, ein jeder liebt und läßt ihn seiner Pein.
Bettina von Arnim

Ich war in tiefste Melancholie versunken. Nichts erschien mir wert, meine Energie darauf zu verwenden, schon gar nicht ich selbst. Alles war mir gleichgültig geworden. Ich stand auf der Brücke und starrte in die schäumenden Wasser der Wupper. Das Tauwetter hatte den Fluss anschwellen lassen, und in den schmutzigen Wellen tanzten abgebrochene Äste, zerbrochene Flaschen, Holzstücke, ein alter Stiefel und der Kadaver eines ertrunkenen Hundes. In der Flasche war noch ein letzter Schluck, ich trank sie aus, dann warf ich sie hinter dem Treibgut her. Sie wurde mit der reißenden Strömung aufgenommen und entschwand schnell meinem unsteten Blick.

Düster hing der Märzhimmel über Elberfeld, es nieselte, und der stetige, kalte Wind biss unangenehm in meinen unterernährten Körper. Ich hätte fortgehen sollen, zurück in den üblen Verschlag, der meine derzeitige Unterkunft darstellte. Schon viel zu lange stand ich da, die Hände an das Brückengeländer geklammert. Den einzigen Trost, die einzige Wärme hatte ich in den Branntweinflaschen gefunden. Nun war die letzte geleert, und die Hoffnungslosigkeit drohte mich zu überwältigen.

Als ich im Herbst nach einer strapaziösen Fahrt von Berlin eingetroffen war, hatte ich mich von der Posthalterei zu der Adresse durchgefragt, die Alexander Masters in seinen Briefen angegeben hatte. Noch immer verstört betrachtete ich kurz darauf das mit schwarzem Schiefer verkleidete Haus, dessen Fensterläden zum Großteil ungastlich verschlossen waren. Weiterhin trug ich die Witwenkleidung und verbarg mein Gesicht hinter dem dunklen Schleier.

Obwohl ich nicht fürchtete, erkannt zu werden, schien es mir passend, denn das triste Schwarz entsprach meiner Stimmung. Es dauerte eine Weile, bis ich mich endlich entschließen konnte, den Klingelzug zu betätigen. Scheppernd schlug die Glocke im Haus an, und es öffnete mir eine hagere, alte Frau in strengen grauen Kleidern. Ich stellte mich als Ella Wirth vor und bat, Herrn Alexander Masters sprechen zu dürfen. »Herr Masters hat dieses Haus verlassen.

Wir wünschen keinen Kontakt mit seinen – mhm – Bekannten«, erklärte die Alte mit einem abschätzigen Blick auf mich und den schweren Koffer an meiner Seite. »Können Sie mir denn wenigstens sagen, wo ich ihn finde?« »Es entzieht sich unserer Kenntnis, wo dieser Mann sich aufhält. Und nun entschuldigen Sie mich, ich habe keine Zeit für müßiges Geschwätz.« Die Tür wurde mir vor der Nase zugeschlagen.

Betroffen schleppte ich mein Gepäck wieder zur Straße und sah mich hilflos um. Elberfeld machte auf mich den Eindruck eines trostlosen, düsteren Städtchens, und der trübe Oktobertag wurde durch die Rußwolken der Fabriken noch weiter verdunkelt. Irgendwann fand ich schließlich eine schäbige Pension, in der ich mich ausruhen konnte. Ich verkroch mich vor meinem Elend in dem knarrenden Bett und zog die Decke über mich. So viel hatte ich verloren, und nun war auch der letzte Hoffnungsschimmer erloschen. Zwei Tage später hatte ich mich schließlich aufgerafft und die Fabrik von Reinecke aufgesucht. Aber auch hier erhielt ich nur eine barsche Abfuhr, als ich mich nach Alexander erkundigte. Er schien wie vom Erdboden verschwunden zu sein, und die selt-

Erscheint lt. Verlag 1.2.2009
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 1829 • Berlin • eBooks • Heimatkrimi • Historische Kriminalromane • Historische Romane • Köln • Krimi • Kriminalromane • Krimis • Potsdam • Schokolade
ISBN-10 3-641-01808-0 / 3641018080
ISBN-13 978-3-641-01808-5 / 9783641018085
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