Beratung in der Pflege (eBook)

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2008 | 2. Auflage
248 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-94592-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Beratung in der Pflege -  Ursula Koch-Straube
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Dieses Buch spürt eine der ursprünglichsten Aufgaben der Pflege, die im Laufe ihrer Geschichte weitgehend in den Hintergrund gedrängt wurde, in der Gegenwart auf. Der Blick auf ausgewählte Pflegetheorien und -modelle ebenso wie die Reflexion gesellschaftlichen Wandels zeigen zunächst die Notwendigkeit einer entfalteten Beratung im Kontext der Pflege. Das Buch macht deutlich, welche Chancen sich in alten und neuen Arbeitsfeldern für die Pflege ergeben, wenn sie ihren Beratungsauftrag ernst nimmt.

Inhalt und Vorwort 6
1. Verluste im Laufe der Geschichte 12
2. Der lange Weg zur Patientenorientierung in den Pflegetheorien 16
3. Herausforderungen in der Gegenwart: die Notwendigkeit der individuellen Entscheidung 40
4. Alltägliche Situationen I: Beratungsbedarf im Pflegealltag 54
5.Beratung in der Pflege 66
6.Alltägliche Situationen II: Innere Dialoge 98
7.Beratungstheorien 104
8.Alltägliche Situationen III: Beratungen, die weiterführen 126
9. Handlungsfelder der Beratung in der Pflege: Beispiele aus der Praxis 134
10. Grenzen der Beratung 184
11.Konsequenzen 192
12. Übergänge 204
Nachwort 210
Anhang und Literatur 212

11.Konsequenzen (S. 191-192)

11.1 Gesundheitswesen

Bedenke ich die Grenzen der Beratung (Kap. 10) aus einer gewissen Distanz, so fällt auch hier Folgendes auf: Beratung in die Pflege als eine Selbstverständlichkeit und Notwendigkeit zu integrieren, wird nicht dadurch erreicht, dass Kurse in Gesprächsführung durchgeführt werden oder in der Aus-, Fort- und Weiterbildung Techniken der Beratung gelehrt werden. Auf diese Weise bliebe Beratung (weiterhin) nur ein Anhängsel einer Pflege, die sich vorrangig als eine handwerklichmedizinorientierte Profession versteht.106

Die Folge: Pflegende stöhnen mit Recht über den unzumutbaren Zuwachs weiterer Aufgaben und Anforderungen. Beratung in der Pflege hat nur eine Chance, wenn sich die Ziele und der Prozess der Pflege aus der Umklammerung der Medizin lösen und Pflegende mit ihrer spezifischen Perspektive auf den kranken oder behinderten Menschen und ihren spezifischen Kompetenzen PartnerInnen der MedizinerInnen und anderer Berufsgruppen im Gesundheitswesen werden.

Und wenn es zutrifft, dass – wie Uexhüll, einschlägige Untersuchungen zusammenfassend, aussagt – nur ungefähr 5% der Krankheiten «mit dem mechanistischen Konzept der Schulmedizin erfasst werden können» (Uexhüll, 2000, S. 14), dann erhebt sich für mich die Frage, ob der vorrangig naturwissenschaftlich technisch ausgebildete Mediziner in der ersten Reihe der Gesundheitsversorgung am richtigen Platz steht. Sachlich angemessener erscheint mir, dass Menschen, mit ihren Gesundheitsfragen oder Krankheitsproblemen zunächst auf Professionelle treffen, die geschult

11.2 Aus-, Fort- und Weiterbildung

Es ist hier nicht der Ort, umfassende Curricula für diese Bereiche zu entwickeln. Vielmehr will ich mich im Folgenden um Hinweise bemühen, die für eine Integration der Beratung in die Pflege in Konzepte der Aus-, Fort- und Weiterbildung bedeutend sind. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt geht es zunächst darum, die bestehenden Ausund Weiterbildungssysteme und curriculare Bausteine im Bereich Interaktion und Beratung entscheidend zu erweitern.

Gleichzeitig wird das Konzept der Integration der Beratung in die Pflege als ein wesentlicher Aspekt der Professionalisierung der Pflegeberufe weit reichende Impulse für ein sich wandelndes Bildungssystem in einem sich veränderten Gesundheitswesen setzen. In der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pflegenden soll nach dem hier vorgelegten Konzept über die Förderung allgemeiner interaktiver Kompetenzen hinaus eine leiborientierte Beratungskompetenz entwickelt werden. Selbstverständlich werden in der Ausbildung weiterhin – jedoch mit Akzentverschiebungen versehen – unter anderem Pflegewissenschaft und Pflegepraxis, Biologie, Medizin und Sozialwissenschaften einschließlich der Psychologie die Basis bilden.

Aus diesem Reservoir von Wissen und Kenntnissen kann eine spezifische Beratung schöpfen und sich entwickeln, die wir als leiborientierte Beratung charakterisiert haben (vgl. Kap. 5.4). Ziel der Entwicklung einer systematischen Beratungskompetenz ist in jedem Falle die Überwindung einer «technizistischen Einstellung» in der Begegnung mit Patienten als auch einer Beratung, die auf «vertraute Handlungs- und Begründungsmuster des Privatlebens» zurückgreift (Weidner, 1995, S. 237). Denn eine fehlende professionelle Distanz bzw. Nähe gerät in beiden Handlungsmustern zum Schaden von Pflegenden und Gepflegten. In der pflegewissenschaftlichen Literatur finden sich bisher noch relativ pauschale oder nur verdeckte Aussagen über die notwendigen Kompetenzen von BeraterInnen in der Pflege.

Erscheint lt. Verlag 15.10.2008
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Pflege
Schlagworte Arbeitsfelder • Aufgaben • Beratungsauftrag • Chancen • Gegenwart • Geschichte • Gesellschaft • Patientenedukat • Patientenedukation • Pflege • Pflegeberatung • pflegemodelle • Pflegetheorien • Wandel
ISBN-10 3-456-94592-2 / 3456945922
ISBN-13 978-3-456-94592-7 / 9783456945927
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