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Kulturelle Unterschiede in der Europäischen Union (eBook)

Ein Vergleich zwischen Mitgliedsländern, Beitrittskandidaten und der Türkei
eBook Download: PDF
2008 | 2. Aufl. 2006
318 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-90069-8 (ISBN)
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Die Europäische Union hat sich inneralb von wenigen Jahren von 15 auf 25 Mitgliedsländer erweitert und wird die Anzahl der Länder in den nächsten Jahren weiter ausdehnen.
Passen die neuen Länder kulturell zum Selbstverständnis der EU oder führt die Erweiterung zu einer kulturellen Überdehnung? Die Untersuchung beschreibt auf der Basis der Auswertung von Umfragedaten die kulturellen Unterschiede zwischen den Ländern und versucht, die Unterschiede in den Werteorientierungen der Bürger zu erklären.

Professor Dr. Jürgen Gerhards ist Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie am Institut für Soziologe der Freien Universität Berlin.
Michael Hölscher ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig.

Professor Dr. Jürgen Gerhards ist Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie am Institut für Soziologe der Freien Universität Berlin. Michael Hölscher ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig.

Inhaltsverzeichnis 6
1. Fragestellung und konzeptioneller Rahmen 8
1.1 Der Ausgangspunkt 8
1.2 Die Fragestellung 12
1.3 Der konzeptionelle Rahmen 17
1.4 Zur Methodik der Studie 44
1.5 Zusammenfassung 54
2. Religion im erweiterten Europa 55
2.1 Religionsvorstellungen der EU 57
2.2 Die Religionsorientierung der Burger 62
2.3 Klassifikation der Lander beziiglich ihres Religionsverstandnisses 81
2.4 Erklarung der Unterschiede im Religionsverstandnis 87
2.5 Zusammenfassung 97
3. Familien- und Geschlechtsrollenvorstellungen oder: Wer unterstiitzt die Emanzipation der Frauen 99
3.1 Familien- und GeschlechtsroUenvorstellungen der EU 101
3.2 Die Familien- und GeschlechtsroUenvorstellungen der Burger 107
3.3 Erklarung der Unterschiede in den Familien- und Geschlechtsrollenvorstellungen 114
3.4 Zusammenfassung 125
4. Wirtschaftsvorstellungen in der erweiterten EU 128
4.1 Die Wirtschaftsvorstellungen der EU 130
4.2 Die Einstellungen der Burger im Bereich der Okonomie 137
4.3 Klassifikation der Lander beziiglich ihrer Wirtschaftsvorstellungen 152
4.4 Erklarung der Unterschiede in den Wirtschaftseinstellungen 158
4.5 Zusammenfassung 169
5. Wohlf ahrtsstaatliche Ideen in der Europaischen Union 172
5.1 Wohlfahrtsstaatsvorstellungen der Europaischen Union 174
5.2 Die Einstellungen der Burger zum Wohlfahrtsstaat 180
5.4 Zusammenfassung 199
6. Demokratie und Zivilgesellschaft im erweiterten Europa 202
6.1 Demokratie als reprasentative Demokratie 203
6.2 Das Europa der Burger: Zivilgesellschaft 222
6.3 Ubereinstimmung der Lander mit den EU- Vorstellungen 239
7. Bilanz und Ausblick 247
8. Literatur 273
9. Verzeichnis der Tabellen und Grafiken 310

5. Wohlfahrtsstaatliche Ideen in der Europäischen Union (S. 175-176)

Unter Wohlfahrtsstaat versteht man diejenigen staatlichen Interventionen und Maßnahmen, mit deren Hilfe zwei Ziele erreicht werden sollen: die Herstellung sozialer Sicherheit und die Verminderung von sozialer Ungleichheit. Wohlfahrtsstaatliche Maßnahmen haben primär die Funktion, Dysfunktionen des Marktes zu kompensieren. In der sozialwissenschaftlichen Literatur besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass der „Sozialstaat eine institutionelle Anpassung an Modernisierungsprozesse darstellt, deren zentrale Elemente der demographische Wandel, die Industrialisierung und die Demokratisierung sind.

Sozialstaatliche Programme sind in dieser Perspektive Losungsversuche von im Modernisierungsprozess auftretenden Problemen" (Alber, Behrendt und Scholkopf 2001: 654f.). Durch die Trennung von Arbeit und Familie sind neue Risiken entstanden, deren Absicherung den Kern des Wohlfahrtsstaates ausmachen (Alber 1989: 30ff., Girvetz 1972). Hierzu zahlt insbesondere der Schutz vor den Folgen von Erwerbsunfähigkeit, etwa durch Alter oder Krankheit (Guillemard 2001:16418). Die Entwicklung des modernen Wohlfahrtsstaates beginnt am Ende des 19. Jahrhunderts mit der Einführung gesetzlicher Sozialversicherungssysteme in mehreren europäischen Ländern.

Der eigentliche Expansionsschub des Wohlfahrtsstaates findet in allen westlichen Ländern nach dem 2. Weltkrieg in den 50er und 60er Jahren statt, allerdings für die verschiedenen Länder auf einem unterschiedlichen Niveau. In der international vergleichenden Forschung gingen die ersten Ansatze von einer Konvergenzthese aus. Die zugrunde liegende Annahme war, dass sich mit der Steigerung der Wirtschaftskraft der Länder auch die Ausgaben für die soziale Sicherung erhöhen würden (Wilensky 1975). Weitere Forschungen haben aber gezeigt, dass sich sowohl die Intensität als auch die Extensität des Wohlfahrtsstaates (Roller 1992) in den verschiedenen Ländern, auch unabhängig von der Wirtschaftskraft, deutlich unterscheiden.

Um die Unterschiede der Wohlfahrtsstaaten zu beschreiben, sind verschiedene Typologien entwickelt worden. Am prominentesten ist in diesem Zusammenhang die Typologie von Gosta Esping-Andersen (1990), der drei verschiedene Wohlfahrtsstaatsmodelle unterscheidet. Er differenziert bekanntlich zwischen einem sozialdemokratischen (z. B. Schweden), einem konservativen (z. B. Deutschland oder Italien) und einem liberalen Regime (z. B. USA).2 Edeltraud Roller (2000a) knüpft in ihren Arbeiten an diese Modellvorstellungen an, entwickelt aber dann eine eigenständige Typologie, die sich für die Messung der Einstellungen der Burger zum Wohlfahrtsstaat bewahrt hat.

Roller unterscheidet vier verschiedene Modelle von Wohlfahrtsstaaten. Diese unterscheiden sich durch die Anzahl der Bereiche, die vom Staat per Interventionsmaßnahme geregelt werden, Dabei nimmt die Anzahl der Bereiche, die reguliert werden, von Modell zu Modell kontinuierlich zu: Das liberale Modell ist dadurch gekennzeichnet, dass der Staat allein die Verantwortung für die Sicherung des Einkommens in Risikofallen (Krankheit, Alter, Arbeitsunfähigkeit) übernimmt.

Erscheint lt. Verlag 19.7.2008
Co-Autor Michael Hölscher
Zusatzinfo 318 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Demokratie • Europa • Europäische Integration • Europäischen Union • Europäische Union (EU) • Kultursoziologie • Soziologie • Wohlfahrt
ISBN-10 3-531-90069-2 / 3531900692
ISBN-13 978-3-531-90069-8 / 9783531900698
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