Da Sie zu diesem Buch gegriffen haben, wollen Sie vermutlich etwas Wichtiges erreichen: ein Unternehmen gründen, befördert werden oder etwas Neues erfinden. Und höchstwahrscheinlich gibt es einen oder mehrere Faktoren, die Ihnen dabei im Wege stehen, Ihre Träume zu verwirklichen:

•»Businessangst« – das Gefühl, »im Geschäftsleben zu wenig von der Materie zu verstehen« und sich deshalb nie auf eigene Füße stellen oder in der jetzigen Position mehr Verantwortung übernehmen zu können. Besser soll alles bleiben, wie es ist, als sich der Angst vor dem Unbekannten zu stellen.

•Übertriebene Ehrfurcht vor Qualifikationen – die Vorstellung, dass »das Geschäftsleben kompliziert ist« und am besten gut ausgebildeten »Fachleuten« überlassen werden sollte. Wie kann man sich ohne MBA oder ähnlich anspruchsvolle Qualifikation anmaßen zu behaupten, man wüsste, was zu tun ist?

•Das Hochstaplersyndrom – die Befürchtung, einer Situation schon jetzt »nicht gewachsen« zu sein, und die Überzeugung, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Sie als Scharlatan auffliegen. Und wer mag schon Blender?

Doch hier die gute Nachricht: Unbegründete Ängste hat jeder – das ist vollkommen normal. Lassen Sie sich dadurch nicht von Dingen abhalten, die Ihnen wirklich wichtig sind. Unternehmen werden von ganz gewöhnlichen Menschen gegründet, betrieben und zum Erfolg geführt – von Menschen wie Ihnen. Das ist keine Hexerei und erfordert auch kein Geheimwissen. Sie müssen sich lediglich ein paar einfache Konzepte aneignen, die verändern, wie Sie betriebswirtschaftliche Abläufe betrachten, und die es Ihnen ermöglichen, vielversprechende Chancen wahrzunehmen.

Ob Unternehmen, Studentin, Vertriebler, Führungsoder Fachkraft – wenn Sie die Grundlagen solider Geschäftspraktiken beherrschen möchten, ist dieses Buch das richtige für Sie. Wer Sie auch sind und was immer Sie vorhaben, hier eröffnet sich Ihnen eine ganz neue Perspektive auf unternehmerische Tätigkeit, damit Sie künftig weniger Zeit aufwenden müssen, um gegen Ihre Ängste anzukämpfen, und stattdessen mehr Zeit haben, um wirklich etwas zu bewegen.

Für welches Fachgebiet Sie sich auch interessieren, eines sollten Sie sich vorab unbedingt bewusst machen – nämlich dass man nicht alles wissen muss. Es reicht, die wenigen grundlegenden Konzepte zu beherrschen, die den größten Wertbeitrag leisten. Verfügen Sie erst über ein solides Grundgerüst zentraler Prinzipien, auf denen Sie aufbauen und Ihr Wissen erweitern können, fallen Ihnen alle weiteren Schritte gleich viel leichter.

Mein persönlicher MBA ist eine Sammlung grundlegender betriebswirtschaftlicher Konzepte, die Sie einsetzen können, um Aufgaben zu erledigen. Wer diese Grundprinzipien kennt, verfügt über ein Instrumentarium, auf das er zurückgreifen kann, um gute Entscheidungen zu treffen. Wenn Sie die Zeit und Mühe aufbringen, sich diese Konzepte anzueignen, gehören Sie bald zu dem einen Prozent der Menschen, die am besten wissen,

•wie Unternehmen wirklich funktionieren;

•wie man ein neues Unternehmen gründet;

•wie man ein bestehendes Unternehmen auf Vordermann bringt und

•wie man betriebswirtschaftliche Kompetenzen einsetzen kann, um auch private Ziele zu erreichen.

Betrachten Sie dieses Buch als Filter. Statt all die vielen Informationen aufzunehmen, die da draußen zum Thema Betriebswirtschaft kursieren – und das sind eine ganze Menge –, sollten Sie dieses Buch zur Hand nehmen, das Ihnen verrät, worauf es wirklich ankommt. Dann können Sie sich ganz auf das Wichtigste konzentrieren: Dinge in Bewegung zu bringen.

Keine Vorkenntnisse erforderlich

»Die Leute halten Betriebswirtschaft grundsätzlich für schwieriger, als sie eigentlich ist. Dabei ist sie kein Hexenwerk – in Wirklichkeit haben wir einen der einfachsten Berufe der Welt.«

Jack Welch, Ex-CEO von General Electric

Keine Angst, wenn Sie ein blutiger Anfänger sind. Anders als viele andere Wirtschaftsbücher setzt dieses Buch keinerlei Vorkenntnisse oder Erfahrung voraus. Ich gehe nicht davon aus, dass Sie CEO eines Großkonzerns sind, der täglich Entscheidungen über mehrere Millionen Dollar trifft. Falls aber doch, könnte das Buch trotzdem interessant für Sie sein.

Sollten Sie betriebswirtschaftliche Erfahrung mitbringen, dürfen Sie getrost denjenigen aus meinem Klientenstamm und meiner Leserschaft aus aller Welt glauben, die MBA-Abschlüsse von Spitzenuniversitäten haben: Sie werden feststellen, dass Ihnen dieses Buch wertvollere und praxistauglichere Informationen liefert als alles, was Sie im Studium gelernt haben.

Gemeinsam werden wir 271 einfache Konzepte beleuchten, die Ihnen helfen werden, betriebswirtschaftliche Fragen ganz anders anzugehen – viel effektiver nämlich. Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, verfügen Sie über umfassendere und genauere Kenntnisse dazu, was ein Unternehmen eigentlich ist und wie erfolgreiche Unternehmen in Wirklichkeit arbeiten.

Fragen statt Antworten

»Bildung liefert nicht die Antwort auf eine Frage. Bildung liefert die Methoden, um alle Fragen zu beantworten.«

Bill Allin, Soziologe und Bildungsaktivist

Die meisten Wirtschaftsbücher versuchen, Ihnen mehr Antworten beizubringen: eine Technik für dies, eine Methode für jenes. Dieses Buch ist anders. Es liefert Ihnen keine Antworten, sondern hilft Ihnen dabei, bessere Fragen zu stellen. Der erste Schritt zu einer guten unternehmerischen Entscheidung besteht in jedem Unternehmen darin, beurteilen zu können, was wirklich wichtig ist. Je mehr Sie darüber wissen, welche grundlegenden Fragen Sie in Ihrer aktuellen Situation stellen sollten, desto schneller werden Sie die nötigen Antworten finden, um weiterzukommen.

Keine Methoden, sondern Denkmodelle

»Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.«

Ludwig Wittgenstein, Philosoph und Logiker

Um Ihre betriebswirtschaftlichen Kompetenzen zu verbessern, müssen Sie nicht alles lernen, was es zu wissen gibt – wenn Sie nur die Grundlagen beherrschen, bringt Sie das schon sehr weit. Ich bezeichne diese grundlegenden betriebswirtschaftlichen Konzepte als »Denkmodelle«. Im Zusammenspiel ergibt sich daraus ein solides Grundgerüst, auf das Sie bauen können, um gute Entscheidungen zu treffen.

Denkmodelle sind Konzepte, die für Ihr Wissen darüber stehen, wie etwas Bestimmtes in der Welt funktioniert. Denken Sie ans Autofahren: Was erwarten Sie, wenn Sie auf das rechte Pedal drücken? Wird das Fahrzeug dann langsamer, wären Sie sicherlich überrascht, denn dieses Pedal sollte eigentlich das Gaspedal sein. Ihre Erwartungen, Ihre Entscheidungen, Ihr Verhalten und – auf lange Sicht – auch Ihre Ergebnisse richten sich danach, wie zutreffend Ihr »Weltmodell« ist, Ihre Vorstellungen von der Welt.

In Ihrem Gehirn bilden sich Denkmodelle, indem Sie im täglichen Leben Muster erkennen. Sehr oft treffen die von Ihnen entwickelten Modelle aber nicht zu – schließlich sind Sie nur ein einzelner Mensch. Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen sind begrenzt. Bildung ist eine Möglichkeit, Ihre Denkmodelle zu präzisieren, indem Sie das Wissen und die Erfahrungen verinnerlichen, die andere im Laufe ihres Lebens gesammelt haben. Richtig gut ist Bildung dann, wenn Sie dadurch lernen, die Welt anders und produktiver zu betrachten.

So glauben beispielsweise viele Menschen Dinge wie: »Es ist riskant, sich selbstständig zu machen.« »Um ein Unternehmen zu gründen, muss man einen detaillierten Geschäftsplan aufstellen und hohe Kredite aufnehmen.« Oder auch »Im Geschäftsleben geht es darum, wen man kennt – nicht darum, was man weiß.« Jeder dieser Sätze ist ein Denkmodell, trifft aber nicht wirklich zu. Ihre Denkmodelle zu korrigieren, kann Ihren Blick darauf schärfen, was Sie tun – und Ihnen so zu besseren Entscheidungen verhelfen.