Um ein guter Coach zu werden, müssen Sie coachen. Sich selbst coachen. Andere coachen. Immer wieder: coachen. Wer könnte Schwimmweltmeister werden, ohne ganz oft zu schwimmen? Wer ein großer Pianist, ohne ganz viel Piano zu spielen? Und wer ein Spitzen-Coach, ohne bei jeder Gelegenheit zu coachen? Doch genau hier beißt die Katze sich in den Schwanz. Der Coaching-Einsteiger würde sein praktisches Können ja gerne ausbauen – aber woher die Gelegenheit, woher die Klienten nehmen? Der Routinier würde seine praktische Erfahrung ja gerne ausbauen – aber woher die Anregungen, woher sofort umsetzbaren Coaching-Übungen nehmen? Was ist mit der Literatur – leistet sie keine Hilfe? Doch: 'Die 100 besten Coaching-Übungen' bieten Ihnen genau dies. Durch Übungen, durch Anregungen, durch praktische Tipps bekommen Sie immer wieder die Chance, nicht nur der Coaching-Melodie zu lauschen, sondern sich mitzubewegen und Coaching-Erfahrungen zu sammeln. Übrigens: Der Titel dieses Buches schwindelt. Es ist nicht wahr, dass Sie hier 100 Coaching-Übungen finden. Es sind fast 200 Übungen. Und auf seine Art stimmt der Titel dann doch: Zu 100 Übungsthemen, abzüglich der Fallbeispiele, bekommen Sie je zwei Übungen angeboten – eine Übung für den Alltag und eine Übung für die Coaching-Praxis. Die Alltags-Übungen sind so angelegt, dass Sie dazu keine Klienten brauchen, sondern üben können in natürlichen Situationen, wie jeder Tag sie bietet. Für einige Übungen lassen Sie Ihren (unsichtbaren) Testballon im Gespräch mit Freunden oder Arbeitskollegen steigen. Bei anderen Übungen sind Sie Ihr eigener Klient und probieren das, was Sie später an anderen anwenden wollen, im spannenden Selbstversuch. Würde ein Pianist, ehe er für sich geübt hat, vor zahlendes Publikum treten? Nie im Leben. Das Üben abseits der Bühne verschafft ihm die nötige Sicherheit. Genauso wirken die Übungen bei Ihnen. Nutzen Sie dieses Trainingslager, um Ihre Kompetenzen als Coach auszubauen: Ihre Fingerfertigkeit, mit der Sie Methoden anwenden; Ihr Gehör, mit dem Sie Klänge und Missklänge (im Dialog) wahrnehmen; und Ihre Empathie, mit der Sie später die Gefühlslandschaft Ihres Klienten ertasten. Die Alltags-Übungen geben Ihnen Anstöße, wie Sie sich selbst noch besser kennen (und coachen) lernen können. Vom Proberaum auf die Coaching-Bühne – diesen Schritt gehen Sie durch die Coaching-Übungen. Nun erleben Sie, welche Möglichkeiten Ihnen die Interventionen beim realen Coaching bieten: Was ist der Zweck einer Methode, in welchen Situationen passt sie? Wie gehen Sie, Schritt für Schritt, beim Anwenden vor? Welche Feinheiten, manchmal auch Gemeinheiten und Stolperfallen, sind zu beachten? Kurzrubriken fassen zusammen, welche 'Ziele' sich im Coaching mit einer Übung erreichen lassen und welche 'Chancen', aber auch 'Risiken' damit verbunden sind. Und jedes Mal erhalten Sie einen ganz persönlichen 'Praxis-Tipp' – als Vorschlag, wie sich die Intervention mit noch mehr Pfiff umsetzen lässt. Mitmachen ist Trumpf – dieses Motto gilt auch bei den Coaching-Übungen. Mal dürfen Sie Fragen stellen, mal Einschätzungen abgeben, mal Formulierungen vorschlagen. In etlichen Fällen bietet Ihnen das Buch Raum für Ihre Antworten, die Sie am besten (zusätzlich) auf separatem Papier erarbeiten. Der Aufbau der „100 besten Coaching-Übungen“ lehnt sich an den Ablauf einer Sitzung: In der ersten Coaching-Phase geht es darum, den Kontakt zum Klienten herzustellen und die Ausgangslage zu sondieren; dazu brauchen Sie Handwerkszeug (1. Einstieg, 2. Kommunikation, 3. Sprache). In der zweiten Phase durchdringen Sie seine Situation tiefer und unterstützen ihn bei der Zielfindung (4. Emotionen, 5. Ziele, 6.Werte und Wahrnehmung). In der dritten Phase richtet sich der Blick auf Lösungen (7. Ressourcen, 8. Fantasie). Und in der vierten Phase steht die Umsetzung im Mittelpunkt (9. Praxistransfer und Abschluss).
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