Hedgefonds (eBook)

Entmystifizierung einer Anlagekategorie
eBook Download: PDF
2009 | 2. Aufl. 2009
XX, 336 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-8349-8277-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hedgefonds - Dieter G. Kaiser
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Das Buch widmet sich der Anlageklasse der Hedgefonds. Dabei wird besonderer Wert auf eine verständliche und gleichzeitig tiefgreifende Darstellung der Grundlagen gelegt. Der Fokus liegt auf der Darstellung der verschiedenen Risiken dieser Anlageform sowie auf der expliziten Erklärung verschiedener Hedge Fund-Indizes. In einem weiteren Schritt wird die diversifizierte Anlage in Fund of Hedge Funds sowie das zugrunde liegende Dachfonds-Konzept erörtert.

Dr. Dieter G. Kaiser ist in seiner Position als Director Investment Management bei der Feri Institutional Advisors GmbH für die Selektion von Single-Hedgefonds sowie das Management von Dach-Hedgefonds zuständig.

Dr. Dieter G. Kaiser ist in seiner Position als Director Investment Management bei der Feri Institutional Advisors GmbH für die Selektion von Single-Hedgefonds sowie das Management von Dach-Hedgefonds zuständig.

Geleitworte 5
Inhaltsverzeichnis 8
Abkürzungsverzeichnis 19
Vorwort 21
Einleitung 23
1. Grundlagen 25
1.1 Evolution und Bedeutung der Hedgefonds- Industrie 26
1.1.1 Die frühen Jahre ( 1949– 1985) 26
1.1.2 Die zweite Wachstumsphase ( 1986– 1997) 30
1.1.3 Die erste große Krise ( 1998) 32
1.1.4 Die dritte Wachstumsphase ( 1999– 2007) 33
1.1.5 Die zweite große Krise (2008) 36
1.2 Eigenschaften 38
1.2.1 Vor- und Nachteile 40
1.2.2 Absolute- Return-Ansatz 41
1.2.3 Wertentwicklung, Korrelation, Volatilität und Downside Protection 46
1.2.4 Domizilierung und Regulierung 55
1.2.5 Short Selling 61
1.2.6 Leverage 63
1.2.7 Mindestinvestitionssumme 67
1.2.8. Kapazität 68
1.2.9 Liquidität 69
1.2.10 Gebührenstruktur 72
1.2.11 Zielgruppe 76
1.2.12 Handelsinstrumente 77
1.3 Mythen und Image-Probleme 79
1.3.1 Allgemeine Mythen 80
1.3.2 Mythen bezüglich der Anlagestrategien 81
1.3.3 Sonstige Mythen 84
1.4 Volkswirtschaftliche Bedeutung 85
1.5 Service Provider 88
1.5.1 Prime Broker 89
1.5.2 Depotbank 91
1.5.3 Administrator 93
1.5.4 Auditor 95
2. Investmentstrategien 97
2.1 Equity Hedge – make money on alpha 100
2.1.1 Long/ Short Equity 100
2.1.2 Equity Non Hedge 104
2.1.3 Short Selling 105
2.1.4 Equity Market Neutral 105
2.2 Event Driven – make money on events 109
2.2.1 Merger Arbitrage 110
2.2.2 Distressed Securities 112
2.2.3 Activists 117
2.2.4 High Yield 119
2.2.5 Special Situations 120
2.2.6 Regulation D/ PIPEs 120
2.2.7 Asset-Based Lending 121
2.2.8 Long/ Short Credit 122
2.3 Tactical Trading – make money on trends 123
2.3.1 Global Macro 124
2.3.2 Managed Futures 126
2.3.3 Emerging Markets 130
2.3.4 Global Tactical Asset Allocation 132
2.3.5 Commodities 132
2.4 Relative Value – make money on spreads 134
2.4.1 Fixed Income Arbitrage 134
2.4.2 Convertible Arbitrage 138
2.4.3 Split Strike Conversion 141
2.4.4 Volatility Trading 141
3. Risiko und Rendite 143
3.1 Risiken 143
3.1.1 Market Risk 143
3.1.2 Credit Risk 144
3.1.3 Systems, Process & Legal Risk
3.1.4 Leverage Risk 145
3.1.5 Structure Risk 146
3.1.6 Liquidity Risk 146
3.1.7 Key Person Risk 147
3.1.8 Mark-to- Market- & Model Risk
3.1.9 Operational Risk 148
3.1.10 Style Risk 150
3.1.11 Reputational Risk 150
3.1.12 Size-, Iceberg- & Concentration Risk
3.1.13 Counterparty Risk 152
3.1.14 Transparency Risk 152
3.1.15 Fat Tail Risk 152
3.2 Risikomessung 153
3.2.1 Kennzahlen 154
3.2.2 Methoden 163
3.3 Renditemessung 170
3.3.1 Kennzahlen 171
3.3.2 Stilanalyse 185
3.3.3 Peer Group-Analyse 190
3.3.4 Kapazitäts-Charts 190
3.4 Risikomanagement- Lehren vergangener Krisen und Skandale 191
3.4.1 Exkurs: Literaturüberblick Hedgefonds- Performance- Studien 207
4. Indizes 214
4.1 Marktüberblick 215
4.2 Konstruktionsmethodologien 217
4.3 Problemfelder 223
4.4 Verzerrungen 225
4.4.1 Survivorship Bias 227
4.4.2 Self- Selection Bias 229
4.4.3 Sonstige Verzerrungen 230
4.5 Heterogenität 234
4.6 Kritik an Hedgefonds-Indizes 236
4.7 Ein Lösungsansatz: Index-Indizes 237
4.8 Ausgewählte Fallbeispiele 240
4.8.1 Credit Suisse/ Tremont 240
4.8.2 Hedge Fund Research 242
4.9 Investierbare Indizes 244
4.10 Exkurs: Datenbankanalyse 248
5. Dach- Hedgefonds 256
5.1 Eigenschaften 258
5.1.1 Investment-Ansatz 258
5.1.2 Laufzeit 260
5.1.3 Zeichnungen und Kündigungen 261
5.1.4 Gebührenstruktur & Equalisation
5.1.5 Höhe des Anlagevolumens 266
5.1.6 Diversifikation 269
5.1.7 Währungssicherung 271
5.1.8 Leverage 271
5.1.9 Unterschiede zu Single- Hedgefonds 272
5.2 Strukturelle Vorteile 276
5.2.1 Risikodiversifikation 277
5.2.2 Transparenz & Regulierung
5.2.3 Mindestinvestitionssumme 281
5.2.4 Zugang zu Single- Hedgefonds 282
5.2.5 Liquidität 282
5.2.6 Portfolio Management und - Überwachung 283
5.2.7 Konsolidiertes Reporting 284
5.3 Strukturelle Nachteile 285
5.3.1 Zusätzliche Gebührenebene 286
5.3.2 Fehlende Kontrolle 287
5.3.3 Verminderte Transparenz 287
5.3.4 Beeinflussung durch den Cashflow anderer Investoren 289
5.3.5 Höhe der Renditen 290
5.4 Investment-Prozess 290
5.4.1 Ziele und Philosophie 291
5.4.2 Due Diligence 292
5.4.3 Asset Allocation 297
5.4.4 Monitoring 304
5.4.5 Exkurs: Beispiel eines Hedgefonds-Investmentprozesses 304
5.5 Risiko- Management 311
5.5.1 Risikodefinition 311
5.5.2 Risikokontrolle 312
5.6 Selektionskriterien aus Anlegersicht 314
5.6.1 Stabilität des Unternehmen 315
5.6.2 Personal und geringe Fluktuation 316
5.6.3 Definierter Investment-Prozess 316
5.6.4 Beurteilung von Dach- Hedgefonds 317
5.7 Performance 318
6. Ausblick 323
Literaturverzeichnis 328
Über den Autor 346
Stichwortverzeichnis 347

1. Grundlagen (S. 5)

Die Hedgefonds-Welt gilt als die Königsklasse der Investments. Hedgefonds versuchen unter Anwendung verschiedenster Investmentstrategien, entweder Fehlbewertungen einzelner Wertpapiere zu identifizieren und gewinnbringend auszunutzen oder alternative, d. h. nicht-herkömmliche Risikoprämien zu vereinnahmen.

Für den Begriff Hedgefonds gibt es eine Vielzahl verschiedener Definitionen. Im Folgenden werden unter Hedgefonds wenig regulierte, kollektive Investmentprodukte verstanden, welche zu einem gewissen Anteil fremdfinanziert in Cash-, Aktien-, Renten-, Rohstoff- und Derivatemärkte investieren, um für die Investoren einen Mehrwert zu liefern.

Die aktiven Investmentstrategien sind hierbei überwiegend an den speziellen Fähigkeiten der Fondsmanager ausgerichtet und verfolgen unter Verwendung von Leerverkäufen ein absolutes Ertragsziel. Trotzdem ist die Bandbreite der Risiko- und Ertragsziele bei Hedgefonds sehr heterogen. Definition: Leerverkauf Ein Leerverkauf ist eine Investmenttechnik, bei der (vermeintlich überbewertete) Aktien verkauft werden, ohne dass sich diese im Eigentum des Verkäufers befinden. Ziel dieser Strategie ist es, die leerverkauften Wertpapiere oder Waren zu einem günstigeren Preis in der Zukunft zurückzukaufen.

Dabei wird der Ausdruck „Zukunft“ meist durch einen vorab definierten Zeitpunkt näher bestimmt. Weitere Synonyme für den Leerverkauf sind Short Selling, Blankoverkauf, Verkauf à découvert oder „short gehen“. Short Selling als Anlageinstrument wird meist von Investmentbanken, Brokern und Hedgefonds benutzt. Rechtlich besteht ein Leerverkauf aus vier verschiedenen Rechtsgeschäften.

Zuerst werden von den Leerverkäufern Wertpapiere oder Waren von beispielsweise Banken oder Investmentfonds für eine bestimmte Zeitperiode geliehen. Diese verlangen im Gegenzug eine Sicherheit (Collateral) für die geliehenen Wertpapiere und erhalten zusätzlich eine Prämie. Die geliehenen Wertpapiere werden anschließend von den Leerverkäufern über den Markt verkauft.

Dieselbe Anzahl an Wertpapieren wird von den Leerverkäufern zu einem späteren Zeitpunkt über den Markt zurückgekauft. Anschließend werden die gekauften Wertpapiere an den Verleiher zurückgegeben. Hedgefonds-Manager proklamieren von sich selbst, dass sie vorwiegend Investmentstrategien anwenden, die ihre Renditen aus am Markt falsch bewerteten Instrumenten generieren („Arbitrage1“). Hierbei werden häufig temporäre Preisabweichungen von dem jeweiligen fundamentalen Wert ausgenutzt.

Bei der praktischen Durchführung der Arbitrage werden die billigeren Instrumente an der einen Börse gekauft und simultan an einem anderen Börsenplatz zu einem höheren Kurs wieder veräußert. Im Sinne der Effizienzmarkttheorie von Fama (1970) nutzen Hedgefonds so gesehen Marktpreisanomalien aus und dienen damit der Steigerung der Markteffizienz.

1.1 Evolution und Bedeutung der Hedgefonds-Industrie

1.1.1 Die frühen Jahre (1949–1985)

Obwohl die meisten Investoren Hedgefonds als eine Investmentproduktinnovation der 90er-Jahre betrachten, existieren diese bereits seit mehr als 50 Jahren. Die Einführung des ersten Hedgefonds im Jahre 1949 wird nach Brown, Goetzmann und Ibbotson (1999) häufig Alfred Winslow Jones, einem Journalisten und Soziologen, der später Fondsmanager wurde, zugeschrieben.

Neben einer normalen Long-Aktienstrategie wendete Jones in seinem mit vier weiteren Partnern gegründeten Fonds A. W. Jones & Co. zur Absicherung des Marktrisikos auch eine Shortstrategie an. So nahm er eine Longposition bei unterbewerteten Wertpapieren und verwendete das Instrumentarium des Leerverkaufs bei überbewerteten Wertpapieren. Jones selbst nannte Leverage und Short Selling spekulative Hilfsmittel, die zu konservativen Zwecken eingesetzt wurden.

Dadurch, dass diese Anlageform nicht den Richtlinien eines traditionellen Investmentfonds entsprach, musste Jones eine andere Struktur für sein neu kreiertes Anlagevehikel suchen. Er entschied sich für die Limited Partnership – eine der deutschen Kommanditgesellschaft ähnlichen Unternehmensform.

Erscheint lt. Verlag 24.10.2009
Zusatzinfo XX, 336 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Finanzierung
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Wirtschaft Volkswirtschaftslehre
Schlagworte Alternative Investment • Alternative Investments • Anleger • Bankbetriebslehre • Geldanlage • Hedgefonds • Household finance • Investment • Investments • Investmentstrategien • Risikomessung
ISBN-10 3-8349-8277-6 / 3834982776
ISBN-13 978-3-8349-8277-3 / 9783834982773
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