Charisma ist keine Lampe (eBook)

Wie Kollegen, Mitarbeiter, Vorgesetzte auf uns wirken und warum

(Autor)

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2008 | 2008
XIII, 158 Seiten
Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
978-3-8349-9656-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Charisma ist keine Lampe - Dieter Herbst
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Untermauert mit neuesten Erkenntnissen aus der Hirnforschung erläutert das Buch, wie wir Menschen wahrnehmen und welche Prozesse dabei in unserem Gehirn ablaufen. Es zeigt, welche Rolle Emotionen und das Unterbewusste spielen und wie Vorstellungsbilder entstehen. Denn verstellen ist auf die Dauer keine Erfolgsstrategie, nur wer als Mensch authentisch wirkt, vermag andere zu überzeugen und für sich einzunehmen.


Prof. Dr. Dieter Herbst ist Honorarprofessor für Strategisches Kommunikationsmanagement der Universität der Künste Berlin. Honorarprofessor an der Lettischen Kulturakademie Riga (Letland), Hauptdozent für Kommunikationsmanagement im Studiengang 'Executive MBA in Business Engineering' der Universität St. Gallen (Schweiz).

Prof. Dr. Dieter Herbst ist Honorarprofessor für Strategisches Kommunikationsmanagement der Universität der Künste Berlin. Honorarprofessor an der Lettischen Kulturakademie Riga (Letland), Hauptdozent für Kommunikationsmanagement im Studiengang "Executive MBA in Business Engineering" der Universität St. Gallen (Schweiz).

Vorwort 5
Danksagung 9
Inhaltsverzeichnis 10
1. Wir „lernen Menschen“ 13
1.1 Menschen ändern unser Gehirn 14
1.2 Muster helfen uns beim Einordnen 18
1.3 Gefühle als Lernturbo 21
1.4 Entscheidungen fallen stark unbewusst 32
1.5 Bewertungen erfolgen stark emotional 38
2. Menschen können uns ins Herz treffen 45
2.1 Bedeutendes fürs Gehirn 46
2.2 Spannungsfelder der Persönlichkeit 53
3. Die erste Begegnung: Urteil im Schnellverfahren 56
3.1 Schritte durch das Tor der Aufmerksamkeit 56
3.2 Der Mensch als Feuer von Neuronen 58
3.3 Das Bild vom Menschen als Baukasten 60
4. Bewertungsanker für das Gehirn 64
4.1 Superdimension Attraktivität 65
4.2 Das Gesicht als Spiegel der Seele 73
4.3 Haut und Haar: Hinweise auf Jugend und Gesundheit 81
4.4 Geruch als Torwächter 82
4.5 Der Körper als Bühne der Gefühle 83
4.6 Codes der Sprache und Stimme 89
4.7 Kleidung und Symbole als Codes 92
4.8 Wir erleben Menschen im Rahmen 93
4.9 Der Mensch als Mosaik aus Reizen 101
5. Perfektion oder Echtheit: Schluss mit dem Theater 103
6. Menschen im Arbeitsleben auf Bildern 107
7. Beziehungen zu Menschen im Arbeitsleben 124
7.1 Überleben durch gelungene Beziehungen 124
7.2 Transaktionen in der Analyse 127
7.3 Nervenzellen fühlen andere Menschen 132
7.4 Bindungen an ähnliche Menschen 139
8. Wirkung von Menschen: Präsenz und innere Bilder 142
8.1 Menschen sind in unserem Gehirn präsent 142
8.2 Menschen als Vorstellungsbilder in unserem Gehirn 144
9. Fazit: Was tun mit den Erkenntnissen? 154
10. Service 158
10.1 Internet 158
Buchtipps 162

4. Bewertungsanker für das Gehirn (S. 67-68)

Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder hat seine Eltern, seine Erziehung, seine Ausbildung, seinen Beruf und seine Privatinteressen, er verfügt über einzigartige Erfahrungen, die auf einzigartige Weise mit Emotionen gekoppelt sind. Kein Mensch gleicht dem anderen. Selbst Zwillinge unterscheiden sich. Darf ich Ihnen etwas verraten? Für unser Gehirn und die Wirkung von Menschen im Arbeitsleben auf uns spielt dies erst einmal keine Rolle. Wir sind so angelegt, dass wir andere Menschen blitzschnell beurteilen – wenn auch nur grob. Wie könnte dies auch anders sein: Wir wären hoffnungslos überfordert, wenn wir alle Menschen, denen wir im Lauf eines Tages oder gar eines Jahres begegnen, gründlich und differenziert bewerten.

Wie erstaunlich unser Gehirn beim schnellen Bewerten arbeitet, zeigt das Experiment der Psychologin Nalini Ambady von der Universität Harvard: Sie spielte Studierenden drei Videoclips eines Professors ohne Ton vor. In nur 10 Sekunden konnten diese Studierenden über den Professor urteilen. Als Ambady die Clips auf fünf Sekunden kürzte, blieben die Ergebnisse dieselben. Zwei Sekunden – und wieder fast das gleiche Ergebnis.

Damit nicht genug: Ambady verglich das Urteil der Testpersonen über die Clips mit jenen Bewertungen, die die Studierenden des Professors am Ende des Semesters ausgefüllt hatten. Sie ahnen es: Die Bewertungen stimmten auch hier fast überein. Das bedeutet, dass eine Person, die nur zwei Sekunden lang das Video einer anderen Person gesehen hat, diese genau so bewertet wie Menschen, die diese Person über einen viel längeren Zeitraum kennen lernten. Beim Erkennen, Einordnen und Bewerten orientieren wir uns an Schlüsselinformationen der Person. Von diesen einzelnen, zentralen Reizen und Eigenschaften schließen wir auf die gesamte Person. Aber wie hat sich unser Gehirn eingerichtet, damit es sich sein Urteil in der Zeit eines Wimpernschlags bilden kann? Welche Informationen helfen uns dabei, eine andere Person im Arbeitsleben zu bewerten: Sein Aussehen? Seine Körperhaltung? Seine Bewegungen? Was liefert uns die Informationen, die wir hierfür brauchen? Die äußere Erscheinung ist die erste Informationsquelle in der Begegnung mit einem neuen Menschen.

Zu den Körpermerkmalen zählen Körperbau und Hautfarbe, Merkmale also, die nur sehr bedingt bis gar nicht änderbar sind. Zu den gestaltbaren Merkmalen des Äußeren gehören Kleidung, Frisur, Schmuck. Wir haben bereits gesehen, dass wir die Zeit eines Augenaufschlags brauchen, um uns den ersten Eindruck zu verschaffen und das Gesicht unseres Gegenübers zu bewerten, dies erfolgt also zunächst sehr oberflächlich. Einer der zentralen Merkmale, die wir für das erste Prüfen und Bewerten heranziehen, ist die Attraktivität der Person.

4.1 Superdimension Attraktivität

Wer attraktiv ist, hat bessere Chancen. Was wir schon immer geahnt haben, hat die Wissenschaft in vielen Studien bestätigt: Bei der Beurteilung anderer Menschen lassen wir uns von kaum etwas so stark leiten wie von deren Attraktivität. Nicht, dass diese uns allein leitet – später spielen für uns weitere Eigenschaften eine Rolle, der Charakter der Person, ihre Persönlichkeit und ihre Intelligenz. Doch am Anfang dominiert das Äußere. Schönheitsforscher Frank Naumann schreibt: „Schönheit fällt sofort auf, ein guter Charakter erst nach längerem Kontakt. Was von beiden setzt sich wohl schneller durch?" Attraktivität hat also zunächst einmal den Vorteil, dass wir sie mit einem Augenblinzeln erkennen und eindeutig bewerten können.

Erscheint lt. Verlag 12.7.2008
Zusatzinfo XIII, 158 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Allgemeines / Lexika
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Marketing / Vertrieb
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Personalwesen
Schlagworte Ausstrahlung • Charisma • Image • Karriere • Mitarbeiter • Persönlichkeit • Urteil
ISBN-10 3-8349-9656-4 / 3834996564
ISBN-13 978-3-8349-9656-5 / 9783834996565
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