Supply-Chain-Management und Warenwirtschaftssysteme im Handel (eBook)

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2005 | 2005
XII, 444 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-27633-3 (ISBN)

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Supply-Chain-Management und Warenwirtschaftssysteme im Handel - Joachim Hertel, Joachim Zentes, Hanna Schramm-Klein
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Für den Handel sind Supply-Chain-Management und Warenwirtschafssysteme Bereiche mit überragender Bedeutung. Diese Themen werden im vorliegenden Buch in integrierter Form aus praxisorientierter und wissenschaftlicher Perspektive betrachtet. Behandelt werden Fragestellungen wie Sourcing-Strategien des Handels, Grundmodelle, Dimensionen und Gestaltungsgrundsätze für die Supply-Chain im Handel sowie die Gestaltung unternehmensübergreifender Supply-Chain-Prozesse und die Gestaltung der Beziehungen zu den Lieferanten. Diese Themenbereiche werden mit umsetzungs- und anwendungsorientierten Fragen von Enabling Technologies sowie der Umsetzung in Warenwirtschaftssystemen im Handel verknüpft betrachtet. Dabei wird in die Grundlagen von Warenwirtschaftssystemen eingeführt und es werden Realisierungskonzepte für alle Funktionen und Prozesse in komplexen Handelsunternehmen vorgestellt.

Vorwort und Einführung 5
Inhaltsverzeichnis 8
1 Grundlagen und Sourcing-Strategien im Handel 11
1.1 Gegenstand 11
1.2 Begriffliche Grundlagen 15
1.3 Entwicklungen und Rahmenbedingungen 23
1.3.1 Wettbewerbsstrategisches Umfeld und wettbewerbsstrategische Orientierungen 23
1.3.2 Wettbewerbsvorteile durch Leistungsdominanz und Wertschöpfungsdominanz 27
1.3.3 Wettbewerbsvorteile durch Outsourcing und Systemführerschaft 30
1.3.4 Erfolgspotenziale und Erfolgsvoraussetzungen unternehmensübergreifender Konzepte 32
1.4 Beschaffungsstrategien und ihre Bedeutung für das SCM 36
1.4.1 Wechselbeziehungen zwischen Beschaffung und Supply-Chain-Management 36
1.4.2 Entwicklungstendenzen in der Beschaffung des Handels 38
1.4.3 Autonome vs. kooperative und konventionelle vs. elektronische Beschaffungsprozesse 40
1.4.4 Situative Clusterung der Beschaffungsprozesse 43
1.5 Gestaltung der Beziehungen zu den Lieferanten 51
2 Gestaltung der Supply-Chain im Handel 57
2.1 Gesamtmodell des Supply-Chain-Managements im Handel 57
2.1.1 Konkretisierung des Begriffsverständnisses 57
2.1.2 Strukturmodelle der Supply-Chain 62
2.2 Dimensionen der Supply-Chain 68
2.2.1 Überblick 68
2.2.2 Supply-Chain-Prozesse 72
2.2.3 Ströme in der Supply-Chain 75
2.3 Gestaltung der Struktur der Supply-Chain 81
2.3.1 Unternehmensübergreifende Aspekte der Strukturgestaltung der Supply-Chain 81
2.3.2 Unternehmensinterne Gestaltung der Logistik 104
2.4 Grundstrukturen und Komponenten von Logistiksystemen 112
2.4.1 Überblick 112
2.4.2 Komponenten von Logistiksystemen 123
2.4.3 Sonderformen von Logistiksystemen und -prozessen 160
2.5 Supply-Chain-Kooperationen 177
2.5.1 Gründe für die Entwicklung kooperativer Supply-Chain-Konzepte 177
2.5.2 ECR-Konzept als Grundansatz 181
2.5.3 Demand-Side-Konzepte 186
2.5.4 Supply-Side-Konzepte 195
2.5.5 Verknüpfung von Demand- und Supply-Side: CPFR 206
2.5.6 Bedeutung von IT-Systemen im Rahmen der ECR Ansätze 210
2.6 Enabling Technologies 211
2.6.1 Überblick 211
2.6.2 Identifikationssysteme 213
2.6.3 Kommunikationssysteme und Kommunikations standards 221
2.6.4 Stammdatenpools 225
3 Warenwirtschaftsbasierte Informationssysteme im Handel 229
3.1 Begriffliche Abgrenzungen 229
3.1.1 Warenwirtschaftssysteme, Handelsinformationssysteme und ERP-Systeme 229
3.1.2 Teilprozessmodelle von Warenwirtschaftssystemen 231
3.1.3 Arten von Warenwirtschaftssystemen 234
3.2 Grundprinzipien von Warenwirtschaftssystemen 242
3.2.1 Vereinfachung durch Vereinheitlichung 242
3.2.2 Operative Einheiten 244
3.3 Die Ebenen von Warenwirtschaftssystemen 257
3.3.1 Überblick 257
3.3.2 Warenprozessebene 258
3.3.3 Abrechnungsebene 259
3.3.4 Vorteile des Mehr-Ebenen-Konzepts 260
3.3.5 Das Baukastenkonzept 262
3.4 Aufgabenbereiche von Warenwirtschaftssystemen 262
3.4.1 Grundüberlegungen 262
3.4.2 Einkauf/Beschaffung 265
3.4.3 Verkauf 285
3.4.4 Warenabwicklung 293
3.4.5 Abrechnungssysteme 322
3.4.6 Rechnungsschreibung 329
3.4.7 Rechnungsprüfung 331
3.4.8 Inventur 334
3.5 Informationslogistik und Data-Warehousing 339
3.5.1 Grundlagen der Datensammlung 339
3.5.2 Datenbankabfragen, -analysen und Data-Mining 348
3.6 Betriebliches Rechnungswesen 351
3.6.1 Das Abrechnungssystem als Basis 352
3.6.2 Ergebnis- und Kostenrechnung 352
3.6.3 Schnittstellen zu Standardsystemen 353
3.6.4 Integration zur Konzernwarenwirtschaft 354
3.7 Standard- vs. Individualsysteme 355
4 Warenwirtschaftsbasierte Steuerung der Kernprozesse des Handels 359
4.1 Gegenstand 359
4.2 Steuerung des Supply-Chain-Managements 359
4.2.1 Supply-Chain-Controlling 359
4.2.2 Supply-Chain-Performance-Measurement 365
4.2.3 Supply-Chain-Event-Management 374
4.3 Steuerung des Supplier-Relationship-Managements 375
4.3.1 Überblick 375
4.3.2 Lieferantenanalyse und -bewertung 376
4.4 Steuerung des Category-Managements 383
4.4.1 Category-Management-Prozess 383
4.4.2 Sortimentsanalyse und Wirkungscontrolling 388
4.4.3 SimMarket als CM-Tool 395
4.5 Steuerung des Customer-Relationship-Managements 400
4.5.1 Ablauf des Beziehungsmanagement-Prozesses 400
4.5.2 Zielgruppen-Bildung 409
4.5.3 Web-Usage-Mining 411
Literaturverzeichnis 415
Stichwortverzeichnis 447

1 Grundlagen und Sourcing-Strategien im Handel (S. 1-2)

1.1 Gegenstand

Warenwirtschaftssysteme und Formen des Supply-Chain-Managements gibt es letztlich, seit Handel betrieben wird. Händler kauften stets Waren von Lieferanten (Herstellern oder Großhändlern) ein, lagerten sie und verkauften sie einschließlich distributiver Operationen. Insofern existierten schon immer eine Versorgungskette („Supply-Chain") und auch immer Warenwirtschaftssysteme, versteht man darunter Aufzeichnungen über Warenflüsse und -bestände oder auch nur einen „virtuellen Überblick".

Wenn man heute von Supply-Chain-Management und Warenwirtschaftssystemen spricht, dann wird darunter eine andere Qualität des Beobachtens, des Aufzeichnens, des Steuerns und auch eine andere Quantität der hierzu erforderlichen Informationen verstanden. Warenwirtschaftssysteme sind heute stets computergestützt oder IT-gestützt, um die komplexen logistischen und administrativen Operationen abzubilden und letztlich – bezogen auf übergeordnete Effektivitäts- und Effizienzziele – zu steuern. In Anlehnung an Hertel (1999, S. 4) wird ein Warenwirtschaftssystem als ein Modell aller Geschäftsprozesse eines Handelsunternehmens verstanden. Es besteht aus vier Ebenen, die jeweils Teilprozessmodelle bilden (siehe im Einzelnen hierzu Kapitel 3):

1. das Warenprozessmodell
2. das Dispositionsprozessmodell
3. das Abrechnungsprozessmodell
4. das Informations- und Planungsprozessmodell.

Auf der untersten Ebene ist das Warenwirtschaftssystem (WWS) ein Modell der Warenprozesse, also der physischen Warenflüsse: Die Warenprozesse, wie Entladen, Einlagern, Kommissionieren, Transportieren, werden dabei in einem IT-System abgebildet. Das Dispositionsprozessmodell stellt die zweite Ebene eines WWS dar. Dispositive Prozesse sind solche Prozesse, die nicht direkt mit der Ware zu tun haben, die aber durch Wa renprozesse ausgelöst werden oder die ihrerseits Warenprozesse auslösen, z.B. Warenbestellung, Auftragseingang, Rechnungseingang, Rechnungsprüfung, Rechnungsbeschreibung, Lieferscheinschreibung, Inventur usw.

Das Abrechnungsprozessmodell stellt die dritte Ebene eines WWS dar und bildet unter Verwendung von Einkaufs- und Verkaufspreisen und -konditionen die Vorgänge des Warenprozessmodells und des Dispositionsprozessmodells wertmäßig ab. In der vierten Ebene (Informations- und Planungsprozessmodell) werden alle Informationen über sämtliche Waren-, Dispositions- und Abrechnungsprozesse gesammelt und den Steuerungs-, Kontroll-, Optimierungs- und Planungsprozessen dieser Ebene zur Verfügung gestellt.

Diese umfassende Betrachtungsweise zeigt den engen Bezug der WWS zu den Fragen des Supply-Chain-Managements (SCM), d.h. dem Management der Versorgungskette, auf. So setzt das Warenprozessmodell unmittelbar an den operativen Aktivitäten der Vorstufe an, so das Entladen der vom Hersteller angelieferten Ware oder bereits die Abholung der Ware, die von den Herstellern an der Rampe ihrer Produktionsstätten oder ihrer Läger bereitgestellt wird. Das Dispositionsprozessmodell stellt eine direkte informatorisch-administrative Schnittstelle zur Vorstufe dar, sei es in Form konventioneller Warenbestellungen durch den Handel, die ggf. über Formen des Electronic Data Interchange (EDI) an die Lieferanten weiter geleitet werden, oder in Form moderner Dispositionsprozesse, bei denen der Hersteller auf der Grundlage bei ihm vorliegender Bestands- und Abverkaufsdaten seiner Handelskunden den Nachschub selbst steuert (Vendor- Managed Inventory, VMI).

Wenngleich das Abrechnungsprozessmodell primär handelsintern ausgerichtet ist, ist die informatorische, weniger die logistische, Verbindung zur Vorstufe evident. Die wertmäßige Abbildung der Warenströme greift auf Einkaufspreise und -konditionen (z.B. Skonti, Zahlungsziele u.Ä.) zu, die in moderner Form auf elektronischem Wege (elektronische Stammdaten) bereitgestellt werden, bspw. auf proprietären und branchenbezogenen Marktplätzen oder Portalen.

Das Informations- und Planungsprozessmodell knüpft ebenfalls an der Vorstufe an und liefert zugleich dieser Stufe erforderliche Marktinformationen, so für Formen des kollaborativen Category-Managements oder des kollaborativen Customer-Relationship-Managements, worauf in Kapitel 4 näher eingegangen wird.

Erscheint lt. Verlag 28.12.2005
Zusatzinfo XII, 444 S. 197 Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Logistik / Produktion
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Marketing / Vertrieb
Betriebswirtschaft / Management Spezielle Betriebswirtschaftslehre Handelsbetriebslehre
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Wirtschaft Volkswirtschaftslehre
Schlagworte ECR • Efficient Consumer Response • Handel • Handelsbetrieb • Handelsbetriebslehre • Handelsinformationssystem • Handelsinformationssysteme • Handelsunternehmen • Management • SCM • Steuerung • Strategie • Supply-Chain • Supply Chain Management • Supply Chain Managment • Warenwirtschaftssysteme
ISBN-10 3-540-27633-5 / 3540276335
ISBN-13 978-3-540-27633-3 / 9783540276333
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