Bartonella spp. sowie andere tier- und humanpathogene Bakterien in Ektoparasiten von Haus- und Wildtieren
Seiten
2019
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6827-1 (ISBN)
VVB Laufersweiler Verlag
978-3-8359-6827-1 (ISBN)
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Erkrankungen, die durch Arthropoden übertragen werden, stellen eine bedeutende
Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier dar. Zecken und Hirschlausfliegen sind
typische Beispiele für blutsaugende Arthropoden, die nachweislich beziehungsweise
mutmaßlich mehrere Pathogene übertragen können. Beide werden verdächtigt,
verschiedene Bartonella spp. übertragen zu können. Diese können viele verschiedene
Tierarten infizieren und lösen bei Menschen unterschiedliche, zum Teil schwere
Krankheitsbilder aus. B. henselae ist ein häufig vorkommendes Pathogen, das
Krankheiten bei Mensch und Tier verursachen kann. Die Übertragung durch Zecken
wird angenommen. B. schoenbuchensis wird vermutlich durch Hirschlausfliegen
übertragen. Dieses Bakterium gehört zu den wiederkäuerassoziierten Bartonellen und
wird verdächtigt, bei Menschen Dermatitis und fieberhafte Erkrankungen zu
verursachen.
In dieser Arbeit wurde B. henselae-DNA in elf I. ricinus Zecken nachgewiesen, die von
einer Katze entfernt wurden. Nachdem B. henselae-DNA in der ersten Zecke
detektiert wurde, wurde das Serum der Katze auch positiv auf anti-B. henselae-IgGAntikörper
getestet. Zehn weitere Zecken, die sieben Monate später entfernt wurden,
enthielten ebenfalls B. henselae-DNA. Der Kulturversuch von B. henselae aus dem
Katzenblut blieb negativ.
Um die Verteilung verschiedener Pathogene und vor allem von Bartonella spp. in
Haustieren, Wildtieren und deren Ektoparasiten in Hessen abschätzen zu können,
wurde eine Mikrobiomanalyse und die Bestimmung des Infektionsstatus der Tiere
und, falls möglich, der Tierhalter durchgeführt. Insgesamt wurden 189 Zecken von
163 Tieren gesammelt. Ausgewählte Zecken wurden mittels next generation
sequencing mit darauffolgenden Bestätigungs-PCRs analysiert. Blutproben von 48
Wildtieren wurden mittels PCR untersucht, um das Vorhandensein von Pathogenen
zu bestätigen und Seren von 54 Hunden, einer Katze und 11 Hundehaltern wurden auf
das Vorhandensein verschiedener Antikörper getestet. Bartonella spp.-DNA wurde in
9,5% aller Zecken und im Blut von 17 Rehen gefunden. Außerdem zeigten die
Ergebnisse das Vorhandensein von human- und tierpathogenen Bakterien auf:
Zusammenfassung
Spirochetaceae (Borrelia miyamotoi und Borrelia garinii), Bartonella spp. (vor allem
B. schoenbuchensis), Rickettsia helvetica, Francisella tularensis und Anaplasma
phagocytophilum wurden detektiert. Ko-Infektionen mit mehreren potenziell
pathogenen Erregern wurden in neun Zecken gefunden. Ein Hund und fünf
Hundehalter wiesen Antikörper gegen B. henselae auf und ein Hund war seropositiv
für R. conorii.
Des Weiteren wurde eine Mikrobiomanalyse von 104 Hirschlausfliegen, die von
Rehwild, Damwild und Menschen gesammelt wurden, durchgeführt. Das Mikrobiom
bestand hauptsächlich aus Arsenophonus spp. und Bartonella spp., wovon die
meisten (n=93) als B. schoenbuchensis identifiziert wurden. Außerdem wurden
Acinetobacter spp. in vier Proben nachgewiesen, wovon eine als Acinetobacter
baumannii-DNA bestätigt wurde.
Die DNA mehrerer Pathogene wurde in Zecken und Tieren, vor allem in Wildtieren,
gefunden. Bartonella spp., insbesondere B. henselae, wurden kaum detektiert. Zecken
scheinen gut dazu geeignet zu sein, zirkulierende Pathogene nachzuweisen und zu
überwachen. Hirschlausfliegen hingegen beinhalten nur ein geringes Spektrum an
Bakterien mit fraglicher Pathogenität für Menschen und Tiere. Alles in allem zeigt
diese Arbeit das aktuelle Abbild der Pathogene, die derzeit in Zecken in Hessen und
Hirschlausfliegen in Hessen und Baden-Württemberg zirkulieren.
Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier dar. Zecken und Hirschlausfliegen sind
typische Beispiele für blutsaugende Arthropoden, die nachweislich beziehungsweise
mutmaßlich mehrere Pathogene übertragen können. Beide werden verdächtigt,
verschiedene Bartonella spp. übertragen zu können. Diese können viele verschiedene
Tierarten infizieren und lösen bei Menschen unterschiedliche, zum Teil schwere
Krankheitsbilder aus. B. henselae ist ein häufig vorkommendes Pathogen, das
Krankheiten bei Mensch und Tier verursachen kann. Die Übertragung durch Zecken
wird angenommen. B. schoenbuchensis wird vermutlich durch Hirschlausfliegen
übertragen. Dieses Bakterium gehört zu den wiederkäuerassoziierten Bartonellen und
wird verdächtigt, bei Menschen Dermatitis und fieberhafte Erkrankungen zu
verursachen.
In dieser Arbeit wurde B. henselae-DNA in elf I. ricinus Zecken nachgewiesen, die von
einer Katze entfernt wurden. Nachdem B. henselae-DNA in der ersten Zecke
detektiert wurde, wurde das Serum der Katze auch positiv auf anti-B. henselae-IgGAntikörper
getestet. Zehn weitere Zecken, die sieben Monate später entfernt wurden,
enthielten ebenfalls B. henselae-DNA. Der Kulturversuch von B. henselae aus dem
Katzenblut blieb negativ.
Um die Verteilung verschiedener Pathogene und vor allem von Bartonella spp. in
Haustieren, Wildtieren und deren Ektoparasiten in Hessen abschätzen zu können,
wurde eine Mikrobiomanalyse und die Bestimmung des Infektionsstatus der Tiere
und, falls möglich, der Tierhalter durchgeführt. Insgesamt wurden 189 Zecken von
163 Tieren gesammelt. Ausgewählte Zecken wurden mittels next generation
sequencing mit darauffolgenden Bestätigungs-PCRs analysiert. Blutproben von 48
Wildtieren wurden mittels PCR untersucht, um das Vorhandensein von Pathogenen
zu bestätigen und Seren von 54 Hunden, einer Katze und 11 Hundehaltern wurden auf
das Vorhandensein verschiedener Antikörper getestet. Bartonella spp.-DNA wurde in
9,5% aller Zecken und im Blut von 17 Rehen gefunden. Außerdem zeigten die
Ergebnisse das Vorhandensein von human- und tierpathogenen Bakterien auf:
Zusammenfassung
Spirochetaceae (Borrelia miyamotoi und Borrelia garinii), Bartonella spp. (vor allem
B. schoenbuchensis), Rickettsia helvetica, Francisella tularensis und Anaplasma
phagocytophilum wurden detektiert. Ko-Infektionen mit mehreren potenziell
pathogenen Erregern wurden in neun Zecken gefunden. Ein Hund und fünf
Hundehalter wiesen Antikörper gegen B. henselae auf und ein Hund war seropositiv
für R. conorii.
Des Weiteren wurde eine Mikrobiomanalyse von 104 Hirschlausfliegen, die von
Rehwild, Damwild und Menschen gesammelt wurden, durchgeführt. Das Mikrobiom
bestand hauptsächlich aus Arsenophonus spp. und Bartonella spp., wovon die
meisten (n=93) als B. schoenbuchensis identifiziert wurden. Außerdem wurden
Acinetobacter spp. in vier Proben nachgewiesen, wovon eine als Acinetobacter
baumannii-DNA bestätigt wurde.
Die DNA mehrerer Pathogene wurde in Zecken und Tieren, vor allem in Wildtieren,
gefunden. Bartonella spp., insbesondere B. henselae, wurden kaum detektiert. Zecken
scheinen gut dazu geeignet zu sein, zirkulierende Pathogene nachzuweisen und zu
überwachen. Hirschlausfliegen hingegen beinhalten nur ein geringes Spektrum an
Bakterien mit fraglicher Pathogenität für Menschen und Tiere. Alles in allem zeigt
diese Arbeit das aktuelle Abbild der Pathogene, die derzeit in Zecken in Hessen und
Hirschlausfliegen in Hessen und Baden-Württemberg zirkulieren.
Erscheinungsdatum | 29.10.2019 |
---|---|
Reihe/Serie | Edition Scientifique |
Sprache | deutsch |
Maße | 146 x 210 mm |
Gewicht | 298 g |
Themenwelt | Veterinärmedizin |
Schlagworte | Doktorarbeit • Uni • Wissenschaft |
ISBN-10 | 3-8359-6827-0 / 3835968270 |
ISBN-13 | 978-3-8359-6827-1 / 9783835968271 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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