Einflüsse von Geräteeinstellungen auf myokardiale Geschwindigkeitsprofile in der Gewebedopplerechokardiographie beim Pferd

Die Gewebedopplerechokardiographie ist eine diagnostische Methode, mit der Messungen der myokardialen Wandbewegungsgeschwindigkeit ermöglicht werden. Wie bei der Blutflussechokardiographie basiert die Geschwindigkeitserhebung auf der Erfassung von Frequenzveränderungen der Ultraschallstrahlen infolge von Reflektionen an beweglichen Objekten (VOIGT, 2002). Bei dieser Technik werden zwei verschiedene Dopplervarianten voneinander unterschieden. Die gepulste Spektraldoppleruntersuchung nutzt ein „Messfenster“ (ROI - region of interest) um eine genau definierte Myokardregion darzustellen. Das Geschwindigkeitsprofil kann sofort online mit einer hohen zeitlichen Auflösung ausgewertet werden. Nachteilig ist jedoch, dass jedes Myokardsegment einzeln direkt am Patienten untersucht werden muss, wodurch dieses Verfahren eine relativ lange Untersuchungsdauer notwendig macht. Der farbkodierte Gewebedoppler ermöglicht im Unterschied zur ersten Methode durch Überlagerung des Myokards mittels eines Farbsektors die gleichzeitige Erfassung von Geschwindigkeitsinformationen für eine gesamte echokardiographische Schnittebene. Die Geschwindigkeitsprofile können nachträglich offline für jede beliebige Myokardregion innerhalb des Farbsektors rekonstruiert werden (HOFFMANN, 2002). Mit Hilfe dieser Techniken können bedeutsame quantitative Informationen über den regionalen Funktionszustand definierter Myokardareale gewonnen werden. In der Humanmedizin hat diese Diagnostik insbesondere bei der Identifikation subklinischer myokardialer Erkrankungen, die noch mit einer unveränderten globalen Ventrikelfunktion einhergehen, Bedeutung erlangt (VOIGT, 2002). Seit dem Jahr 2005 wird die Gewebedopplerechokardiographie auch in der Veterinärmedizin bei Pferden angewendet (SEPULVEDA et al., 2005). Aufgrund der Ergebnisse mehrerer Studien verspricht das Verfahren auch auf diesem Gebiet ein wertvoller diagnostischer Bestandteil insbesondere bei der Frühdiagnostik von kardiologischen Erkrankungen, aber auch bei der Abschätzung der klinischen Relevanz zu werden (STAHL, 2010). Ziel dieser Arbeit ist die Evaluierung der Einflüsse von Geräteeinstellungen auf das myokardiale Geschwindigkeitsprofil. Hierzu wurden Einstellungsparameter wie die Höhe der Bildrate, die Größe des Sektorwinkels, der Einfluss der Kurvenglättung, die Größe der ROI und der Unterschied zwischen Spektral- und Farbgewebedoppler untersucht. Die Ergebnisse sollen erstmals Empfehlungen für die Geräteeinstellungen bei der Gewebedoppleruntersuchung des Pferdes geben, um die Reproduzierbarkeit der Datenerhebung zu erhöhen.