Die geometrische Konfiguration der Knochen des Hüftgelenkes bei Hunden mittel- und großwüchsiger Rassen als Grundlage einer neuen Hüftendoprothese

Seit vor über 30 Jahren die erste Totalendoprothese bei einem Hund mit Hüftgelenksdysplasie eingesetzt wurde, wurde der Gelenkersatz auch in der Veterinärmedizin stetig weiterentwickelt. Dabei wurden dem Design, der Modularisierung und der Implantationstechnik besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Zahlreiche Innovationen sind aber über das experimentelle Stadium nicht weiterentwickelt worden. Heute lässt sich die Endoprothetik in Human- und Veterinärmedizin in zementierte und zementlose unterscheiden. Zementiert ist gewebsreizender als zementlos und fördert das Risiko einer Granulombildung. Die aseptische Lockerung steht bei der zementlosen Endoprothetik als Komplikation im Vordergrund. Dies und auch die Vielzahl von Modellen und Prothesendesigns in der Veterinärmedizin lässt erahnen, dass die Hüftendoprothetik und insbesondere ihre Verankerung optimiert werden kann. Exakte Kenntnisse der Anatomie und Geometrie der am Hüftgelenk beteiligten Knochen von Hunden mittel- und großwüchsiger Rassen sind entscheidend, um eine gut funktionierende Hüftgelenksendoprothese zu entwickeln. Dazu werden an der Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere der FU Berlin seit Oktober 2007 computertomographische Messungen an 2- und 3- dimensional analysierten Knochen und anatomischen Strukturen am Hüftgelenk des Hundes vorgenommen. Ziel ist, mit den so gewonnen Daten, eine neuartige, unzementierte Hüftendoprothese für Hunde mittelgroßer und großwüchsiger Rassen zu entwickeln, die aufgrund ihrer genauen Passform die Rate der Langzeiterfolge verbessert und die Inzidenz aseptischer Schaftlockerungen reduziert.